11.07.2015 Aufrufe

30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

wohl oder übel das Leben des von ihnen Besessenen mitleben, empfin<strong>den</strong> seunausweichliche, unmittelbare und beständige Gegenwart höchst lästig, wer<strong>den</strong>durch das Gefühl der doppelten Persönlichkeit an allem irre und richten so eineheillose Verwirrung an.Nachdem wir aus einem Patienten, der anfangs sehr widerspenstig gewesen war,schon eine Anzahl Geister ausgetrieben hatten, hatten wir folgendes Erlebnis,durch welches recht anschaulich wird, was solche Geister zu lei<strong>den</strong> haben, wennsie sich in die Aura eines Menschen verstricken— — —Sitzung vom 23.Januar 1918Geist: Emily Julia Steve — Patient: Frau L. W.Doktor: Sagen Sie uns, wer Sie sind. Wir interessieren uns für alle Geister, welchein der Finsternis sind; sagen Sie uns, wie lange Sie schon tot sind,Geist: Mir muß etwas zugestoßen sein.Dr. Sind Sie sich klar darüber, daß Sie Thron eigenen Körper verloren haben!G. Bitte, lassen Sie meine Hände los. Ich bin eine vornehme Dame (ein Ausdruck<strong>den</strong> die Patientin oft gebrauchte) und darf wohl erwarten, daß manmir mit Höflichkeit und Achtung begegnet, wie sich das einer Dame gegenübergehört.Dr. Nannten Sie sich Frau oder Fräulein?G. Ich bin eine vornehme Dame und nicht gewöhnt, in dieser Weise ausgefragtzu wer<strong>den</strong>; ich sehe mich geradezu genötigt, Ihnen meine Meinung zusagen.Dr. Was scheint Ihnen <strong>den</strong>n so lästig?G. Sie scheinen mir die Gewohnheit zu haben, einem allerlei merkwürdigeDinge in <strong>den</strong> Rücken zu stechen (elektrische Behandlung der Patienten),und ich kann nicht begreifen, warum Sie das tun. Sie haben mich auchgefangen gehalten. — Sie müssen das gewesen sein, der mich ins Gefängnisgesteckt hat. Wer sind Sie überhaupt?Dr. Ich bin ein Freund und möchte mich gern mit Ihnen etwas <strong>unter</strong>halten.G. Erstens kenne ich Sie nicht, und zweitens habe ich nichts mit Ihnen zubere<strong>den</strong>. Wer sind Sie? Sagen Sie mir Ihren Namen.Dr. Ich bin Dr. Wickland.G. Ich wollte ja eigentlich Ihren Namen gar nicht wissen, der ist mir völliggleichgültig.Dr. Haben Sie <strong>den</strong>n nicht Lust, auf die andere Seite ins geistige Leben einzugehen?G. Ich höre nicht gern von solchen Dingen; ich bin kein Geist.Dr. Sehen Sie sich doch mal Ihre Hunde an, gehören die Ihnen?G. Sie sind schuld daran, daß ich so lange habe im Gefängnis sitzen müssen,und jetzt wollen Sie mir noch alles mögliche vormachen, was gar nichtwahr ist. Auf Sie höre ich gar nicht mehr hin.Dr. Wie sind Sie <strong>den</strong>n eigentlich hierher gekommen?— 114 —

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!