11.07.2015 Aufrufe

PDF-Download - Hohe Tauern

PDF-Download - Hohe Tauern

PDF-Download - Hohe Tauern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4.3. Ein roter Stern im Großelendtal(von Vinzenz Vonhoff)Im Großelendtal im Bereich zwischen dem Kölnbreinspeicher und der Osnabrücker Hütte(2040 m) konnten seit 1999 regelmäßig brütende Rotsternige Blaukehlchen (Lusciana svecicasvecica) beobachtet werden. Bereits im Jahr 2004 wurde von BirdLife Österreich LandesgruppeKärnten ein Monitoringprogramm zur Wiederbesetzung von Brutrevieren gestartet.Sowohl für das Jahr 2004 als auch für 2005 wurden 11 besetzte Reviere gemeldet, wobeies sich nicht in allen Fällen um eine Wiederbesetzung der Reviere aus dem Vorjahrhandelte (Abbildung 1). Im Jahr 2007 wurden nur noch zehn und 2008 lediglich acht Brutrevierebesetzt, darunter waren drei Wiederbesetzungen von Revieren aus dem Vorjahr.Aufgrund seines seltenen und lückenhaften Vorkommens wird das Rotsternige Blaukehlcheneuropaweit im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie geführt. In der „Roten Liste gefährdeterTierarten“ für Kärnten, Salzburg und Österreich wird der Vogel als „vom Aussterben bedroht“gelistet. Lediglich im Großelendtal (Kärnten) und im Hundsfeldmoor (Salzburg) konntendie letzten Jahre stabile Populationen beobachtet werden. Das Gefahrenpotential fürdas Rotsternige Blaukehlchen im Alpenraum besteht in den durch den Menschen ausgelöstenLebensraumverlusten (z.B. touristische Erschließung) sowie im natürlichen Mangel geeigneterHabitate. Um ein möglichst umfassendes Schutzkonzept erstellen zu können, sollenweitere potentielle Störquellen evaluiert werden, woraufhin im Sommer 2007 im Rahmendes Volontariats im Nationalpark <strong>Hohe</strong> <strong>Tauern</strong> Kärnten erstmals Erhebungen bezüglich desStörungspotentials im Brutgebiet Großelendtal durchgeführt und von uns im Sommer 2008wiederholt wurden.In Mitteleuropa tritt das Rotsternige Blaukehlchen als Lebensraumspezialist auf und ist anLatschen-Feuchtgebiete in Höhen zwischen 1.500 m und 2.100 m ü.NN angepasst. Nebenfeuchten Stellen, Gebirgsbächen und Schmelzwassertümpeln sowie Latschen- und Zwergstrauchbewuchsstellen eingestreute niedere Felsblöcke, geeignete Singwarten und kleinereFreiflächen wichtige Lebensraumrequisiten dar. Es wurde beobachtet, dass die ersten Vögelbereits zu Zeiten im Brutgebiet eintreffen, in welchen noch eine geschlossene Schneedeckevorhanden ist. Aus diesem Grund spielen für die bodenbrütenden Vögel dichte Latschengebüscheeine entscheidende Rolle, da zur Brutaufzucht ein günstiges Mikroklima vorherrschensollte. Diese Habitate befinden sich meist in flachen Bereichen von Talböden.32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!