Download der Clubzeitung als PDF - Golfclub Weselerwald eV
Download der Clubzeitung als PDF - Golfclub Weselerwald eV
Download der Clubzeitung als PDF - Golfclub Weselerwald eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ein ganz beson<strong>der</strong>er Tag auf <strong>der</strong> Golfanlage GC <strong>Weselerwald</strong><br />
Es gibt Tage, für <strong>der</strong>en Erleben muss<br />
man/frau dankbar sein. Ohne irgendwelche<br />
Vorzeichen, ohne Vorahnungen<br />
und ohne eigenes Dazutun überraschen<br />
sie uns. Und weil wir so unvorbereitet<br />
sind, bleiben diese beson<strong>der</strong>en Tage bei<br />
uns - im Herzen und im Kopf.<br />
Dieser Golftag in <strong>Weselerwald</strong> war so ein<br />
Tag. Weil uns die Natur ein Fest bereitete.<br />
Mit Farben, die leuchteten in einer Intensität,<br />
dass unsere Augen manchmal nicht<br />
fassen konnten, was sie sahen. Mal dunkel,<br />
dann wie<strong>der</strong> strahlend hell, o<strong>der</strong> von sanfter<br />
Zartheit. Es war ein Herbsttag, wie er<br />
schöner, eindrucksvoller nicht sein kann.<br />
Nicht übertrieben: Wir konnten nicht<br />
aufhören, uns gegenseitig unsere Freude<br />
mitzuteilen. Ist das nicht alles rundum<br />
wun<strong>der</strong>bar?!<br />
Und dann noch dieses Birdie. Mein erstes,<br />
und es wird aller Wahrscheinlichkeit nach<br />
auch das einzige in meinem nicht gerade<br />
von guten Schlägen gekennzeichnete<br />
Golfer-Leben bleiben.<br />
Aber an diesem Tag gelang es am Loch 2.<br />
Wie steht da geschrieben in <strong>der</strong> Platz-<br />
Übersicht: „Jetzt wird es ernst. Die Entfernung<br />
ist zwar nicht das Problem. Aber<br />
links ein großer Bunker und rechts ein<br />
Teich haben magische Anziehungskraft.“<br />
Mein Ball wurde zu meiner großen Überraschung<br />
vom Loch angezogen. Mit dem<br />
Abschlag landete er vorne auf dem Grün.<br />
Und <strong>der</strong> erste Put war erfolgreich. Meine<br />
Frau Brigitte und mein Freund Volker<br />
Schulte-Bunert, <strong>der</strong> mich begleitete, staunten<br />
nicht weniger <strong>als</strong> ich selbst. Birdies<br />
gelingen eben nur an ganz beson<strong>der</strong>en<br />
Tagen.<br />
Ich kenne die Landschaft des <strong>Golfclub</strong>s<br />
von Kindheit an.<br />
Ich war in Drevenack zu Hause und auf<br />
dem Steenbeckshof des Öfteren zu Besuch.<br />
Dam<strong>als</strong>, <strong>als</strong> die Äcker sich ausbreiteten<br />
bis hin nach Marienthal. Dam<strong>als</strong> wusste<br />
ich nicht, dass es einen Sport gibt, bei<br />
dem man kleine weiße Bälle so weit und<br />
so platziert beför<strong>der</strong>t kann.<br />
Der durch viel Einfühlnahme in die Notwendigkeiten<br />
<strong>der</strong> Natur und bestes architektonisches<br />
Können entstandene Golfplatz<br />
<strong>Weselerwald</strong> gehört zu schönsten.<br />
Für mich <strong>der</strong> Schönste am Nie<strong>der</strong>rhein.<br />
Eine unglaubliche Verän<strong>der</strong>ung. Am Start<br />
grüsst die unvergleichliche 1.000 Jahre<br />
alte Eiche, an <strong>der</strong>en urigen Stamm ich<br />
mich schon träumend <strong>als</strong> Kind gelehnt<br />
hatte, um in meiner Fantasie verwegene<br />
Germanen an diesem Platz Schlachtpläne<br />
schmieden ließ.<br />
In St. Andrews war ich noch nie. Aber<br />
<strong>der</strong> <strong>Weselerwald</strong> wird Ähnlichkeit mit<br />
jenem legendären Platz haben. Stelle ich<br />
mir jedenfalls vor. Sehr britisch wirkt<br />
er auf mich. Wie ein Park hinter dem<br />
Einfamilienhaus <strong>der</strong> Queen. Vor allem<br />
an diesem beson<strong>der</strong>en Herbsttag, <strong>der</strong><br />
bunt und feurig die Augen verwöhnte.<br />
Nur wenige Bäume säumten früher die<br />
Fel<strong>der</strong>. Nun wachsen sie wie selbstverständlich<br />
an den Seiten und auf den Fairways,<br />
<strong>als</strong> hätte es hier nie eine baumlose<br />
Fläche gegeben. Wir gehen am von Erlen<br />
behüteten Mönchsbach entlang, dem<br />
wohl die frommen Männer aus Marienthal<br />
den Namen gaben. Kaum sichtbar,<br />
weil auch von Büschen und Bäumen verdeckt<br />
<strong>der</strong> Siegelswinkelbach. Die Teiche,<br />
von Weiden umstanden, angelegt und<br />
doch von einer natürlichen Selbstverständlichkeit.<br />
Nach vier Stunden landen wir wie<strong>der</strong> am<br />
Clubhaus, in dem ich kleiner Bursche aus<br />
Drevenack auch weilte, <strong>als</strong> es noch ein<br />
Bauernhaus war. Und die geschwungene<br />
Treppe im Foyer erschien mir immer wie<br />
die Treppe in einem Schloss. Kleiner<br />
und bescheidener - klar doch. Erst mal<br />
eine Tasse Tee und erstaunte Blicke auf<br />
die Gemälde von August Oppenberg, den<br />
Maler meiner Kindheit, <strong>der</strong> uns neugierige<br />
Naseweise auf seine Staffelei schauen<br />
ließ, wenn er in unserem Dorf auf abgeernteten<br />
Fel<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> sandigen Äckern<br />
seine Bil<strong>der</strong> entstehen ließ.<br />
– 10 –<br />
Dann aber ab ins Clubhaus - wir haben<br />
Hunger. Vorher aber noch angestoßen.<br />
Prost und prima, dass wir es so schön<br />
angetroffen haben. Und wie<strong>der</strong> bietet mir<br />
dieser Tag voller Überraschungen etwas<br />
Beson<strong>der</strong>es: Saubohnen mit f<strong>als</strong>chem<br />
Kotelett. Gibt es bei uns in <strong>der</strong> Stadt<br />
nicht. Was, bitte, ist ein f<strong>als</strong>ches Kotelett?<br />
Brigitte, Mechthild und Volker<br />
klären mich auf: Bauchspeck paniert.<br />
Ich genieße die deftige Kost und lasse<br />
nicht einen Fitzel vom f<strong>als</strong>chen Kotelett<br />
übrig. Von den Saubohnen selbstverständlich<br />
auch nicht.<br />
Es war tatsächlich ein beson<strong>der</strong>er Tag,<br />
<strong>der</strong> da im GC <strong>Weselerwald</strong>.<br />
Bericht eines Gastspielers (Autor):<br />
Thorsten Scharnhorst war bis 2004<br />
stellvertreten<strong>der</strong> Chefredakteur <strong>der</strong><br />
NRZ.<br />
Er schrieb drei Bücher (Titel)<br />
„Mit Leib und Seele - Geschichten<br />
aus einem Reporterleben“;<br />
„Die Zeit <strong>der</strong> Le<strong>der</strong>hosen - Eine<br />
Jugend am Nie<strong>der</strong>rhein“;<br />
„Wat willze machen. Der Maler Hein<br />
Driessen - ein mallorquinischer<br />
Nie<strong>der</strong>rheiner“.<br />
Die Bücher sind im Essener Klartext-<br />
Verlag erschienen.