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Altbau des Museums am Ostwall von der Haupteingangsseite<br />

Baukunstarchiv nrW<br />

Dokumentation Des arbeitsstanDs august 2012<br />

1


Impressum<br />

Diese Dokumentation enthält die wichtigsten Arbeitsergebnisse seit Ende<br />

2009 und dient zur internen Information für alle Partner, Freunde, Förderer<br />

und Interessierte des Baukunstarchivs NRW.<br />

Erstellung der Dokumentation:<br />

Architektenkammer NRW und Ingenieurkammer-Bau NRW<br />

Bearbeiter:<br />

Bauassessor Markus Lehrmann, Architektenkammer NRW<br />

Prof. Dr. Wolfgang Sonne, Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur<br />

(GTA) der TU Dortmund<br />

Dipl. Ing. Klaus Fehlemann, Förderverein für das Baukunstarchiv NRW<br />

Dipl. Ing. Katrin Lichtenstein, Lehrstuhl Geschichte und Theorie der<br />

Architektur (GTA) der TU Dortmund<br />

kontakt:<br />

wolfgang.sonne@tu-dortmund.de<br />

lehrmann@aknw.de<br />

Dank an die Stadt Dortmund für die konstruktive Zusammenarbeit bei der<br />

Bereitstellung von Planunterlagen und für die Erstellung des Bauzustandsberichts<br />

mit Kostenprognose und Dank an Herrn Prof. Dr. Kurt Wettengl<br />

und Frau Dr. Nicole Grothe für die zur Verfügung gestellten Fotografien des<br />

alten Museums am Ostwall. Die weiteren Fotos sind aus dem Fotobestand<br />

des A:AI Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW der TU Dortmund<br />

bereit gestellt worden.<br />

Druck: Zentrale Vervielfältigung der TU Dortmund<br />

Düsseldorf/Dortmund im August 2012<br />

2


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Inhalt<br />

Konzept und Businessplan Baukunstarchiv NRW<br />

– (Dieser Punkt hat ein eigenes Inhaltsverzeichnis)<br />

– Anlass<br />

– Gegenwärtige Situation<br />

– Ziele<br />

– Realisierung<br />

– Letter of Intent der TU Dortmund<br />

Zehn Punkte für das Baukunstarchiv NRW<br />

Organisationsvorschlag für das Baukunstarchiv NRW<br />

Raumkonzept/Planunterlagen Baukunstarchiv NRW<br />

– Raumkonzept<br />

– Visualisierte Grundrisse<br />

– Detailpläne der Archivnutzung<br />

– Darstellung der Vermietungseinheiten<br />

Unterstützer des Baukunstarchivs NRW<br />

– Gründung des Fördervereins<br />

– Schreiben der Unterstützer<br />

Zustandsbewertung des Museums am Ostwall 7<br />

– Ergebnisbericht Städtische Immobilienwirtschaft Stadt Dortmund<br />

– (Dieser Punkt hat ein eigenes Inhaltsverzeichnis)<br />

5<br />

29<br />

33<br />

37<br />

47<br />

57<br />

3


Lichthof altes Museum am Ostwall<br />

4


1. konzept und Businessplan Baukunstarchiv nrW<br />

– anlass<br />

– Gegenwärtige situation<br />

– Ziele<br />

– realisierung<br />

– Letter of intent der tu Dortmund<br />

5


Planrollen verschiedener Nachlässe im A:AI NRW<br />

6


BAUKUNSTARCHIVNRW<br />

Wer die Geschichte kennt, kann die Zukunft bauen.<br />

7


8<br />

Konzept und Businessplan<br />

BAUKUNSTARCHIVNRW<br />

im ehemaligen Museum am Ostwall in Dortmund<br />

Impressum<br />

Für die Interessengemeinschaft Baukunstarchiv NRW<br />

Dipl. Ing. Ulrich Ruf<br />

Dipl. Ing. Markus Lehrmann<br />

Dipl. Ing. Klaus Fehlemann<br />

Dr. Wolfgang Appold<br />

Stand 20. Juli 2012<br />

Anmerkung: Der Bericht „Konzept- und Businessplan für das Baukunstarchiv NRW“ baut auf dem<br />

Vorgängerbericht von 2/2011 auf.


Inhalt<br />

1 Anlass<br />

2 Bedeutung von Überlieferungen im Bereich<br />

Architektur und Ingenieurbaukunst<br />

3 Gegenwärtige Situation<br />

3.1. Bestehende Einrichtungen in NRW<br />

3.1.1 A:AI der TU Dortmund<br />

3.1.2 Öffentliche und private Archive<br />

3.1.3 M:AI<br />

3.2. Inhaltliche Problematik<br />

4 Ziele<br />

4.1 Übergeordnete Zielsetzung<br />

4.2 Organisatorische Ziele<br />

4.2.1 Baukunstarchiv NRW als zentrales Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst<br />

4.2.2 Dezentrales Netzwerk bestehender Archive<br />

4.3 Inhaltliche Ziele<br />

4.3.1 Überlieferung<br />

4.3.2 Akquisition von Beständen<br />

4.3.3 Archivarische Bewertung und Bestandsbildung<br />

4.3.4 Verzeichnung und Erschließung<br />

4.3.5 Erforschung<br />

4.3.6 Präsentation der Ergebnisse<br />

4.3.7 Vermittlung<br />

5 Realisierung<br />

5.1 Beteiligte Institutionen<br />

5.2 Baukunstarchiv NRW im ehemaligen Museum am Ostwall, Dortmund<br />

5.2.1 Bauzustandsbewertung, Herstellungs- und Betriebskosten<br />

5.2.2 Einmalige Kosten<br />

5.2.3 Jährlich wiederkehrende Kosten<br />

5.2.4 Finanzierung<br />

5.2.5 Rechtsform der Kooperation<br />

5.3 Dezentrales Netzwerk bestehender Archive<br />

Anhang<br />

9


10<br />

1 Anlass<br />

Bei verschiedenen Personen und Institutionen in Politik, Verwaltung und Wissenschaft sowie<br />

in den Berufsorganisationen der Architekten und Ingenieure wächst das Interesse an<br />

der Sicherung und Überlieferung von Architektur und Ingenieurbaukunst und insbesondere<br />

an der Archivierung von Nachlässen der Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten,<br />

Stadtplaner und Ingenieure.<br />

Das besondere Interesse basiert auf der Erkenntnis, dass eine Generation von Architekten<br />

und Planern ihre aktive Schaffensphase beendet, die das Planungs- und Baugeschehen<br />

der Nachkriegszeit maßgeblich beeinflusst hat. In diesem Zusammenhang wird auch die<br />

Gefahr gesehen, dass einerseits die Nachlässe dieser einflussreichen Generation angesichts<br />

ihrer Bedeutung in überregionale Spartenarchive außerhalb NRW´s abwandern oder<br />

andererseits die Nachlässe verloren gehen. Für Nordrhein-Westfalen würden dadurch<br />

wichtige baukulturelle Quellen versiegen.<br />

Mit dem dringenden Anliegen diese Quellen zu sichern, geht auch die Bereitschaft einher,<br />

Verantwortung für diese Aufgabe zu übernehmen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen,<br />

damit die bisherige unbefriedigende Situation auf diesem Gebiet nachhaltig verbessert<br />

werden kann.<br />

Vor diesem Hintergrund haben sich folgende Institutionen zusammengefunden und ein<br />

gemeinsames Konzept für den Aufbau eines Baukunstarchivs NRW, einer zentralen Einrichtung<br />

und eines dezentralen Netzwerks zur Archivierung von Architektur und Ingenieurbaukunst<br />

erarbeitet:<br />

- Stiftung Deutscher Architekten,<br />

- Architektenkammer Nordrhein-Westfalen,<br />

- Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen,<br />

- A:AI Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW der Technischen<br />

Universität Dortmund,<br />

- LVR Archivberatung/Fortbildungszentrum Brauweiler des Landschaftsverbandes Rheinland,<br />

- LWL Kulturabteilung und Amt für Archivberatung, Landschaftsverband<br />

Westfalen Lippe, Münster<br />

- AFR Architektur Forum Rheinland e.V.<br />

- M:AI Museum für Architektur- und Ingenieurbaukunst NRW<br />

- Stadt Dortmund u.a. Kommunen<br />

Dieses Konzept soll inhaltliche und organisatorische Grundlage für die Realisierung des<br />

gemeinsamen Vorhabens und zugleich Grundlage für die Unterstützung des Vorhabens<br />

durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen sein.<br />

Das Baukunstarchiv NRW wird zum einen selber Architekten- und Ingenieurnachlässe archivieren<br />

und zum anderen die dezentralen Archive koordinieren. Eine enge Anbindung an<br />

die TU Dortmund soll die wissenschaftliche Arbeit sichern. Die Zusammenarbeit auch mit<br />

anderen Hochschulen wird gesucht. Das Bauministerium, heute Ministerium für Bauen,<br />

Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (WBWSV) des Landes NRW hat in Aussicht gestellt,<br />

die dafür erforderlichen Investitionskosten zu tragen, wenn die beteiligten Institutionen<br />

für die Kosten des laufenden Betriebs des Baukunstarchivs NRW sicherstellen.<br />

Das geplante Kooperationsmodell zur Archivierung von Architektur und Ingenieurbaukunst<br />

stellt im Vergleich mit den Aktivitäten in den anderen Bundesländern auf diesem Gebiet ein<br />

absolutes Novum dar, dessen Wert nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.


Die Stadt Dortmund prüft nun die Bereitstellung des ehemaligen Museums am Ostwall an<br />

Betreiber eines Baukunstarchivs NRW. Diese Chance soll geprüft werden. Vor diesem Hintergrund<br />

stellt der vorgelegte Businessplan Kostenschätzungen für Herrichtung und Betrieb<br />

des Standortes Dortmund zusammen. Darüber hinaus werden Ideen und Ziele sowie ein<br />

Betreiberkonzept erläutert.<br />

2 Bedeutung von Überlieferungen im Bereich Architektur und<br />

Ingenieurbaukunst<br />

Überlieferungen im Bereich der Architektur und der Ingenieurbaukunst sind von hohen kulturellem<br />

und historischem Wert. Dies gilt insbesondere für Überlieferungen in Form von<br />

Vor- und Nachlässen der Architekten und Ingenieure, der Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten<br />

und Stadtplaner sowie Bauabteilungen der Behörden, Kirchen und privaten Firmen.<br />

Neben der Denkmalpflege, die Überlieferungen der Architektur und der Ingenieurbaukunst<br />

durch den Schutz der Bauten selbst sichert, besteht die Aufgabe, solche Überlieferungen<br />

auch durch den Schutz von Planungsdokumenten zu sichern und zu archivieren. Diesen<br />

Unterlagen kommt ein besonderer Stellenwert zu, da sie den Planungs- und Rezeptionsprozess<br />

in viel umfassenderer Weise dokumentieren, als dies das Bauwerk selbst kann. Informationen<br />

können selektiv, ökonomisch und gezielt gesichert werden. Darüber hinaus<br />

sind die Planungsdokumente oftmals langlebiger als die Bauten selbst und bilden die einzige<br />

verlässliche Datengrundlage für die Instandhaltung oder Rekonstruktion von Gebäuden.<br />

Ein Baukunstarchiv NRW als zentrales Archiv für Architekten- und Ingenieurnachlässe<br />

weist neben dem kulturellen Beitrag auch einen praktischen Nutzen für die Gesellschaft<br />

auf. Dieser Nutzen besteht unter anderem darin, dass das Archiv bei Umnutzungen und<br />

Umbauten bestehender Gebäude - im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten - wichtige Informationen<br />

zur Verfügung stellen kann. Baumaßnahmen im Bestand haben angesichts der<br />

demografischen Entwicklung eine große Bedeutung.<br />

Neben der Archivierung von Planungsunterlagen realisierter Bauten kommt dem Archiv eine<br />

weitere wichtige Aufgabe dadurch zu, auch nicht realisierte Planungen wie zum Beispiel<br />

Architektenwettbewerbe zu archivieren und damit wichtige Quellen zur Dokumentation zeitgebundenen<br />

Planungsgeschehens zur Verfügung zu stellen.<br />

Neben dem kurzfristigen Nutzen wirkt eine gezielte Sammeltätigkeit auch langfristig. Planungsdokumente<br />

können im Laufe der Kulturgeschichte einen eigenen Kunststatus entwickeln<br />

und ihren Wert entsprechend vervielfachen. Mit ihrem kultur- und kunstgeschichtlichen<br />

Wert steigert sich ebenso ihr finanzieller Wert.<br />

Architektur- und Ingenieurbaukunstsammlungen sind - neben den realen Bauten - das<br />

zweite Standbein einer sich entwickelnden regionalen und lokalen Baukultur. Auf diese<br />

Weise tragen sie zur Stärkung der Baukultur in NRW bei und fördern den möglichen Architekturexport<br />

aus NRW.<br />

Erfolgreiche Archive zur Architektur und Ingenieurbaukunst sind in der Bundesrepublik beispielsweise<br />

das Architekturmuseum der TU München, das mittlerweile prominent in der Pinakothek<br />

der Moderne untergebracht ist; das Archiv des Deutschen Architektur-Museums<br />

(DAM) in Frankfurt am Main, das Südwestdeutsche Archiv für Architektur und Ingenieurbau<br />

(saai) der (Exzellenz-)Universität Karlsruhe (TH) oder das Architekturmuseum der TU Berlin.<br />

Internationale Prestigeprojekte mit starkem Profil sind das N:AI in Rotterdam oder das<br />

neue Architekturmuseum im Palais de Chaillot gegenüber dem Eifelturm in Paris.<br />

11


12<br />

3 Gegenwärtige Situation<br />

3.1 Bestehende Einrichtungen in NRW<br />

3.1.1 A:AI der TU Dortmund<br />

Als einzige zentrale Einrichtung für die Archivierung von Architektur und Ingenieurbaukunst<br />

in Nordrhein-Westfalen („Spartenarchiv“) besteht seit 1995 das A:AI Archiv für Architektur<br />

und Ingenieurbaukunst NRW mit Sitz in Dortmund. Träger ist die Technische Universität<br />

Dortmund. Das A:AI ist dem Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur GTA an der<br />

Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen angegliedert.<br />

Das A:AI sammelt vorrangig Architekten- und Ingenieurnachlässe mit Bezug zu NRW: ein<br />

umfassender Sammlungsansatz berücksichtigt nicht nur Pläne und Zeichnungen, sondern<br />

auch Fotografien, Modelle, Akten, Bibliotheken und andere ergänzende Dokumente. Insgesamt<br />

ist seit 1995 eine Sammlung von über 45 Vor- bzw. Nachlässen, vorrangig aus der<br />

Region Nordrhein-Westfalen, zusammengekommen. Die rasche Sammlungstätigkeit des<br />

A:AI in den vergangenen 15 Jahren seit seiner Gründung hat den immensen Handlungsbedarf<br />

im Bereich der Überlieferung des Architektur- und Bauingenieurschaffens gezeigt. Zu<br />

den Beständen zählen u.a. die Nachlässe der Fakultätsgründer Harald Deilmann und Stefan<br />

Polonyi. Mit mehreren neuen zum Teil bedeutenden Vor- und Nachlassgebern, darunter<br />

die Stiftungen Josef-Paul Kleihues und Oswald Mathias Ungers, bestehen bereits Kontakte<br />

über mögliche Kooperationen.<br />

Das A:AI ist in die universitäre Lehre und Forschung der TU Dortmund eingebunden. Ein<br />

beispielhaftes Lehrprojekt, das auch auf die Öffentlichkeit zielte, war die Konzeption und<br />

Realisation der Ausstellung "Die Medien der Architektur", die 2007 in Dortmund und 2008 in<br />

Düsseldorf gezeigt wurde. Das Archiv wurde von Anfang an auch als Forschungsinstitution<br />

im Rahmen des besonderen Profils der Fakultät Bauwesen konzipiert. Mehrere aus den<br />

Beständen des Archivs entwickelte Diplomarbeiten und Dissertationen, die sowohl ingenieurwissenschaftliche<br />

als auch architekturhistorische Fragestellungen verfolgen, zeigen das<br />

Potential der Sammlung. Das gemeinsam mit der Stiftung Deutscher Architekten entwickelte<br />

Graduiertenkolleg "Städtisches Bauen in NRW" setzt diese Forschungstätigkeit fort.<br />

Das Archiv ist Gründungsmitglied der Föderation deutscher Architektursammlungen, einer<br />

Unterorganisation der ICAM (International Confederation of Architectural Museums, eine<br />

Institution der UNESCO) und ebenfalls Mitglied der ICAM.<br />

Die derzeitige Unterbringung des A:AI in Räumen der TU Dortmund erlaubt keine weitere<br />

Expansion. Eine bedarfsgerechte Gesamtlösung ist deshalb erforderlich.<br />

3.1.2 Öffentliche und private Archive<br />

In Nordrhein-Westfalen besteht eine Vielzahl von Archiven mit unterschiedlichen inhaltlichen<br />

und/oder gebietskörperschaftlichen Zuständigkeiten: Abgesehen vom Landesarchiv<br />

finden sich neben mehr als 300 Archiven (Sprengelarchive) der Kreise, Städte und Gemeinden<br />

auch zahlreiche Archive kirchlicher Gemeinschaften, Hochschulen, Wirtschaftsunternehmen,<br />

Forschungseinrichtungen, Museen, Vereinen, Verbänden, Stiftungen und privatrechtlich<br />

organisierter Körperschaften.<br />

Viele dieser Archive verfügen auch über Unterlagen mit einem Bezug zur Architektur und<br />

Ingenieurbaukunst, die Archivierung erfolgt jedoch häufig eher zufällig und nicht gezielt. Im<br />

archivarischen Umgang (Bewertung, Erschließung und Bestandserhaltung) bestehen


häufig große Unsicherheiten, da ein spezifisches Know-how für den Umgang mit Archivalien<br />

aus dem Bereich der Architekten- und Ingenieurtätigkeit kaum zur Verfügung steht.<br />

Bedeutende Architekturüberlieferungen sind im Besitz des Historischen Archivs der Stadt<br />

Köln (mit über 60 Architekten-, Ingenieur- und Stadtbaumeisternachlässen), im Historischen<br />

Archiv des Erzbistums Köln, im Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchiv und - bezüglich<br />

der fotografischen Architekturdokumentation – im Rheinischen Bildarchiv. Dieser sammlerische<br />

Schwerpunkt wird ergänzt durch die Öffentlichkeitsarbeit des Architektur Forums<br />

Rheinland und des Hauses der Architektur Köln, die die in Köln versammelten Bestände<br />

regelmäßig in den öffentlichen Diskurs über Architektur und Stadtplanung einbringen. Das<br />

Kölner Netzwerk ist damit sicherlich von beispielgebender Bedeutung für die übrigen Regionen<br />

des Landes.<br />

3.1.3 M:AI<br />

Das M:AI Museum für Architektur und Ingenieurkunst des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

wurde 2005 als mobiles Forum zur Präsentation und Reflexion von Architektur und Ingenieurkunst<br />

gegründet. Es ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der Initiative StadtBauKultur<br />

des Landes. Das M:AI besitzt kein eigenes Archiv und kein festes Ausstellungshaus, sondern<br />

ist an wechselnden Orten in Nordrhein-Westfalen zu Gast. Ausstellungen, temporäre<br />

Veranstaltungen und künstlerische Interventionen sowie Publikationen prägen die Arbeit.<br />

Das M:AI würde für seine zukünftige Arbeit von der Einrichtung eines Baukunstarchivs<br />

NRW als zentrales Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst sehr profitieren. Zur Erarbeitung<br />

und vor allem auch zur Visualisierung von Ausstellungsthemen ist das M:AI ganz<br />

wesentlich auf Pläne, Skizzen, Modelle, Schriftzeugnisse und Fotografien angewiesen. Das<br />

M:AI wird daher bei seiner zukünftigen Arbeit intensiv auf das gesammelte Material des Archivs<br />

zurückgreifen. Die Präsentation von Archivmaterial in Ausstellungen würde auch zur<br />

öffentlichen Wahrnehmung der Archivbestände beitragen. Das M:AI wird in regelmäßigen<br />

Abständen monografische Ausstellungen über bedeutende Baumeister und Ingenieure sowie<br />

Stadt- und Landschaftsplaner aus Nordrhein-Westfalen zeigen. Die Sammlung des<br />

Baukunstarchivs NRW wäre zum einen eine wichtige Grundlage, zum anderen könnten<br />

solche Ausstellungen auch zur Akquisition von Vor- und Nachlässen dienen. Im Zuge der<br />

Vorbereitung von Ausstellungen würde das M:AI sich auch an der Erforschung und Inventarisierung<br />

der Archivbestände beteiligen.<br />

3.2 Inhaltliche Problematik<br />

Über den vorhandenen Bestand der Vor- und Nachlässe von Architekten und Ingenieuren<br />

in den landesweit versprengten Archiven gibt es bisher keinen umfassenden Überblick. Daten<br />

der jeweiligen Bestände liegen bisher in ihrer Vollständigkeit nicht vor. Die einzelnen<br />

Archive entwickeln jeweils eigene Standards und verfügen über unterschiedliche fachliche<br />

Kompetenzen und Kapazitäten zur Aufarbeitung von Nachlässen planender Berufe. Viele<br />

Archivalien sind nicht bearbeitet und stehen somit Wissenschaft und Forschung wie einer<br />

interessierten Öffentlichkeit nicht zur Verfügung. Der akute Platzmangel der bestehenden<br />

Archive in NRW stellt ein maßgebliches Problem dar, die sehr umfangreichen Überlieferungen<br />

von Architekten und Ingenieuren, die aus einer Vielzahl von Zeichnungen, Modellen<br />

und anderen Dokumenten bestehen, überhaupt aufnehmen zu können. Da eine zentrale<br />

Anlaufstelle fehlt, wandern immer wieder bedeutende Architektur- und Ingenieurnachlässe<br />

aus NRW zu anderen nationalen und internationalen Institutionen ab.<br />

13


14<br />

4 Ziele<br />

4.1 Übergeordnete Zielsetzung<br />

Es besteht Übereinstimmung im Ziel, die Voraussetzungen für eine breite, systematische<br />

und landesweite Archivierung von Überlieferungen aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung<br />

und Ingenieurbauwesen in Nordrhein-Westfalen insbesondere durch die Archivierung<br />

von Nachlässen von Architekten und Ingenieuren zu schaffen.<br />

Dabei wird eine ständige, systematische und umfassende Archivierung von Architekten-<br />

und Ingenieur-Nachlässen in Nordrhein-Westfalen angestrebt, die gemäß folgenden Kriterien<br />

ausgerichtet werden soll:<br />

- landesweit, d.h., dass die Archivierung alle Landesteile (Rheinland, Westfalen, Lippe,<br />

einschließlich Ruhrgebiet) umfasst.<br />

- breit angelegt, d.h., dass sich die Archivierung nicht nur auf herausragende Werke<br />

beschränkt, sondern ein breites Spektrum des Architekturgeschehens dokumentiert.<br />

- interdisziplinär, d.h., dass Nachlässe aller Fachrichtungen der Architektur (einschließlich<br />

Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung) und des Ingenieurbauwesens<br />

gesammelt werden.<br />

- forschungsbezogen, d.h., dass die archivierten Nachlässe zeitnah und möglichst<br />

umfassend wissenschaftlich ausgewertet und erschlossen werden..<br />

- öffentlichkeitswirksam, d.h., dass die Arbeit der Archivierung und die Ergebnisse<br />

der Forschung regelmäßig in der Öffentlichkeit durch Veröffentlichungen, Ausstellungen<br />

und Veranstaltungen vermittelt werden, um ein breites Interesse an dieser Arbeit<br />

zu erreichen und insbesondere das Bewusstsein der Berufsangehörigen für diese<br />

Aufgabe zu schärfen.<br />

- systematisch, d. h., dass die Archivierung von der Akquisition über die Bearbeitung,<br />

Erschließung und Vermittlung der Bestände organisiert und nach vereinbarten<br />

Standards durchgeführt wird.<br />

4.2 Organisatorische Ziele<br />

Um die aufgezeigten übergeordneten Ziele erfolgreich erreichen zu können, wird es als erforderlich<br />

angesehen, die Aufgabe der Archivierung von Architektur und Ingenieurbaukunst<br />

in einem Kooperations-Modell sowohl zentral durch eine eigene Einrichtung für die Archivierung<br />

als auch dezentral durch ein Netzwerk bestehender Archive wahrzunehmen. So<br />

sollen zum einen die vorhandenen Einrichtungen und die auf diesem Gebiet bereits bestehenden<br />

Aktivitäten verschiedener Stellen unterstützt und zum anderen eine zentrale<br />

Stelle für die Archivierung von Architektur und Ingenieurbaukunst geschaffen werden.


4.2.1 Baukunstarchiv NRW als zentrales Archiv für Architektur und<br />

Ingenieurbaukunst<br />

In dem geplanten Kooperations-Netz fungiert das Baukunstarchiv NRW als „Kompetenz-<br />

Zentrum“ mit folgenden Aufgaben:<br />

- Sammlung und Erschließung besonderer Architekten- und Ingenieurnachlässe<br />

von überregionaler Bedeutung,<br />

- Förderung und Koordination der Zusammenarbeit der Archive im Bereich der Architekten-<br />

und Ingenieurnachlässe,<br />

- Bereitstellung von fachspezifischen Kompetenzen;<br />

- Virtuelle Vernetzung der Informationen über Architektur- und Ingenieur-<br />

Überlieferungen und Nachlässe,<br />

- Herstellung der Verbindung zur wissenschaftlichen Bearbeitung der archivierten<br />

Nachlässe,<br />

- Akquisition von Fördermitteln für Projekte<br />

- Vermittlung der Arbeitsergebnisse in der Öffentlichkeit durch Veröffentlichungen,<br />

Veranstaltungen und Ausstellungen und<br />

- Zusammenarbeit mit Archiven außerhalb Nordrhein-Westfalens und internationaler<br />

Kontakte.<br />

4.2.2 Dezentrales Netzwerk bestehender Archive<br />

Die kommunalen Archive sollen dafür gewonnen werden, sich stärker als bisher der Archivierung<br />

von Architektur und Ingenieurbaukunst anzunehmen. Ein regional ausgerichtetes<br />

Archivierungsmodell soll als Arbeitshilfe die Archive entlasten und zugleich die Qualität der<br />

Archivierung sichern.<br />

Die bestehenden Strukturen, insbesondere der Archivberatungsstellen der Landschaftsverbände<br />

lassen sich gut für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Architekten- und Ingenieurnachlässe<br />

nutzen.<br />

Gleichzeitig kann über diese Vernetzung in den einzelnen Archiven ein hohes Maß an fachlichem<br />

Konsens erzeugt werden, der dort wiederum die Akzeptanz der Arbeitsergebnisse<br />

erhöhen mag.<br />

4.3 Inhaltliche Ziele<br />

Um einen umfassenden und einheitlichen Überblick aller landesweit archivierten Vor- und<br />

Nachlässe zu erhalten, kann ein Zentralarchiv einen Gesamt-Bestandskatalog aufbauen<br />

und pflegen, der der Wissenschaft und Forschung sowie einer interessierten Öffentlichkeit<br />

zugänglich ist. Zur einheitlichen Aufarbeitung und Archivierung können Standards von einer<br />

zentralen Stelle entwickelt und festgelegt werden.<br />

4.3.1 Überlieferung<br />

Die archivarische Überlieferung der Architektur und Ingenieurbaukunst speist sich bisher im<br />

Wesentlichen aus den Unterlagen zweier Bereiche:<br />

a) Unterlagen der öffentlichen Verwaltung in ihrer Funktion als Bauherr oder Aufsichts- und<br />

Genehmigungsbehörde (zuständig: ausschließlich öffentliche Archive in Bund, Ländern und<br />

Kommunen).<br />

15


16<br />

b) Sammlungsgut gelangt hauptsächlich in Form von (Teil-) Nachlässen aus Unterlagen<br />

von Architekten und Ingenieuren in öffentliche und private Archive sowie als Einzelblätter in<br />

museale Sammlungen. Vollständig und unversehrt übergebene Nachlässe stellen eher die<br />

große Ausnahme dar.<br />

Für Unterlagen der öffentlichen Verwaltung ist die archivische Zuständigkeit als Pflichtaufgabe<br />

klar geregelt, indem die einzelnen Bauaufsichts- und Bauverwaltungsstellen ihre Unterlagen<br />

den Archiven ihrer jeweiligen Träger anzubieten haben. So finden sich die Unterlagen<br />

von Bundesdienststellen im Bundesarchiv (sofern keine Aufgabenübertragung an das<br />

Land erfolgt ist), die Unterlagen der Landesdienststellen im Landesarchiv und die Unterlagen<br />

der unteren Landesbehörden sowie der kommunalen Behörden in den Kommunalarchiven<br />

der Kreise, Städte und Gemeinden. Die archivische Bestandsbildung im Bereich des<br />

Sammlungsgutes ist hingegen kaum geregelt, zugleich ist die in Betracht zu ziehende Archivlandschaft<br />

weitaus vielfältiger (vgl. 3.1.2).<br />

Aufgrund der fehlenden Standards in der Profilierung der Überlieferung („Wer übernimmt<br />

von wem welches Material?“) sowie im archivischen Umgang (Erschließung und Bestandserhaltung)<br />

ergibt sich zusammenfassend betrachtet eine unausgewogene und lückenhafte<br />

Gesamtüberlieferung.<br />

Anzustreben ist eine Gesamtüberlieferung, die sich aus beiden Provenienzbereichen - dem<br />

öffentlichen und dem privaten - speist und aus Unterlagen im Sinne von § 2 Abs. 1 Arch-<br />

GNW besteht („Akten, Schriftstücke, Drucksachen, Karteien, Dateien, Karten, Pläne, Plakate,<br />

Siegel, Bild-, Film und Tondokumente sowie sonstige Informationsträger und die auf<br />

ihnen überlieferten Informationen einschließlich der zu ihrer Auswertung erforderlichen<br />

Programme oder vergleichbarer Hilfsmittel“). Aus dem öffentlichen Bereich sollen dabei<br />

sowohl amtliche als auch nicht amtliche Überlieferungen Berücksichtigung finden, die geeignet<br />

sind, die Wahrnehmung von und den Umgang mit Architektur, Stadtplanung und<br />

lngenieurwesen in der Gesellschaft (Politik, Verwaltung, Kultur, Wirtschaft) abzubilden. Die<br />

Unterlagen aus dem privaten Sektor (in der Regel Nach- bzw. Vorlässe) sollen die Einzelleistungen<br />

der verschiedenen Tätigkeitsbereiche von Architekten, Stadtplanern und Ingenieuren<br />

auch in qualitativer Hinsicht möglichst umfassend repräsentieren.<br />

4.3.2 Akquisition von Beständen<br />

Die Akquisition von Beständen erfolgt in einer Kooperation des Baukunstarchivs NRW als<br />

zentrales Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst mit anderen, vor allem kommunalen<br />

Archiven in NRW mit der Zielsetzung, die Dokumentation wichtiger Werke vor der Vernichtung<br />

oder der Abwanderung zu bewahren.<br />

Das Baukunstarchiv NRW betreibt dabei als Spartenarchiv zentral eine eigene Bestandsbildung,<br />

unterstützt als Kompetenzzentrum aber auch dezentral andere Archive bei der Akquisition<br />

und Übernahme einschlägiger Bestände (z.B. Auswahl, Bewertung, Übernahmemodalitäten).<br />

Die übliche Form der Übernahme erfolgt durch eine Schenkung der Vor- bzw.<br />

Nachlassgeber.<br />

4.3.3 Archivarische Bewertung und Bestandsbildung<br />

In den Archiven der öffentlichen Verwaltung folgt die Bestandsbildung den klassischen archivarischen<br />

Kriterien von Provenienz, Aufbewahrungspflicht, Informations- und Evidenzwert<br />

sowie historischer Bedeutung der angebotenen Unterlagen. Die Anwendung der drei<br />

letztgenannten Bewertungskriterien liegt dabei wegen fehlender Standards in diesem besonderen<br />

Überlieferungssegment weitgehend im Ermessen des zuständigen Archivs und<br />

stellt sich insgesamt betrachtet dementsprechend unterschiedlich dar.


Die Entscheidung über die Übernahme eines Vor- bzw. Nachlasses in ein Architektur- und<br />

Ingenieurarchiv (Spartenarchiv) oder in die Sammlungen eines öffentlichen Archivs (Sprengelarchiv)<br />

ist weitgehend vom Renommee des Vor- bzw. Nachlassgebers, vom Sammlungsauftrag<br />

sowie von den finanziellen und räumlichen Kapazitäten des Archivs abhängig.<br />

Kriterien für die Übernahme oder die Ablehnung eines Nachlasses sind in den seltensten<br />

Fällen schriftlich niedergelegt worden und daher nicht transparent. Dies gilt sowohl für die<br />

öffentlichen als auch für die Spartenarchive. Die Konkurrenz um die begehrten Nachlässe<br />

namhafter Architektinnen und Architekten hat bisher eine kooperative, archiv- und sammlungsübergreifende<br />

Überlieferungsbildung und die Schaffung der zugehörigen Standards<br />

verhindert.<br />

Für die Übernahme und weitere archivarische Bearbeitung digitaler Unterlagen in den Vor-<br />

bzw. Nachlässen der Architektur- und Ingenieurbaukunstschaffenden (zu nennen sind hier<br />

in erster Linie CAD-Arbeiten) fehlen Konzepte zur Bewertung und Langzeitsicherung in<br />

elektronischen Standardformaten.<br />

4.3.4 Verzeichnung und Erschließung<br />

Umfassende Übersichten zu den Beständen aller oder zumindest eines wesentlichen Teils<br />

der Institutionen, die Architekturüberlieferungen verwahren, fehlen. Recherche und archivarischer<br />

Zugang erfolgen jeweils über die vorhandenen Findmittel der einzelnen Institutionen,<br />

die im Besitz relevanter Unterlagen sind. Das Fehlen archivübergreifender Findmittel<br />

behindert die architektur- und baugeschichtliche Forschung.<br />

Da außerdem Standards fehlen, nach denen Architekturüberlieferung erschlossen und verzeichnet<br />

wird, folgen die einzelnen Archive eigenen Bedürfnissen und Traditionen. Fehlende<br />

Kongruenz in den Verzeichnungsmerkmalen erschwert jedoch die Erstellung archivübergreifender<br />

sachthematischer Inventare oder web-basierter Rechercheportale.<br />

Ziel ist daher der archivarische Zugang durch bestands- und archivübergreifende Recherchemöglichkeiten<br />

mittels elektronischer Findmittel, die sich im Rahmen eines Web-Portals<br />

zusammenführen lassen (z.B. XML-basiert). Voraussetzung dafür ist eine semantisch, syntaktisch<br />

und technisch standardisierte Erschließung.<br />

Die Verzeichnung und Erschließung erfolgt in elektronischer Form auf der Grundlage von<br />

verbindlichen Standards, die die formale Kongruenz und die Vollständigkeit unverzichtbarer<br />

Informationen gewährleistet. Auch dieser Standard wird durch ein Gremium von Fachleuten<br />

aus den Bereichen Architektur, historische Bauforschung und Archiv erarbeitet, evaluiert<br />

und nach Bedarf fortgeschrieben Die Erschließungsinformationen werden in relationalen<br />

Datenbanken dokumentiert, die Schnittstellen zu Austauschformaten (z.B. XML) vorsehen<br />

müssen.<br />

Die Grenzen der Zugänglichkeit des Archivgutes nach besonderen rechtlichen Bedingungen<br />

(z.B. Eigentumsvorbehalte der Auftraggeber von Architektur- und Ingenieurleistungen;<br />

besondere Geheimhaltungserfordernisse bei sicherheitsrelevanten Werken) müssen dabei<br />

durch die erprobten archivarischen Verfahren sichergestellt werden (z.B. besondere Sperrfristen<br />

und Benutzungsbedingungen; einschränkende Auflagen etc.).<br />

17


18<br />

4.3.5 Erforschung<br />

Das Baukunstarchiv NRW als Zentrale leistet in Zusammenarbeit mit der TU Dortmund<br />

substanzielle Beiträge zur Erforschung der Bestände bzw. von bestandsnahen Fragestellungen.<br />

Ein Baustein für die Forschungstätigkeit des Archivs ist das von der<br />

Stiftung Deutscher Architekten und der TU Dortmund initiierte Graduiertenkolleg<br />

"Städtisches Bauen in NRW", das 2008 startete. Weitere Formen der Forschung von<br />

einzelnen Promotionen bis zu institutionsübergreifenden Projekten sind denkbar bzw.<br />

in Planung. Grundsätzlich stellt die Erforschung der Bestände die entscheidende Tätigkeit<br />

des Archivs dar, die es zu einem Ort der lebendigen Auseinandersetzung mit der Geschichte<br />

werden lässt. Die Anbindung an die TU Dortmund ist deshalb zentral, weitere Hochschulen<br />

des Landes sollen in die Forschungstätigkeit eingebunden werden.<br />

4.3.6 Präsentation der Ergebnisse<br />

Die Ergebnisse werden in einem Internet-Portal präsentiert, das auf weiteren Zuwachs,<br />

auch über die Projektlaufzeit hinaus, angelegt ist. Jeder Bearbeiter, der seine relevanten<br />

Bestände sowohl nach den vereinbarten Verzeichnungs- wie auch technischen Standards<br />

(XML) aufbereitet hat, kann diese Dokumentation im Portal anbieten.<br />

Die Recherchemöglichkeiten müssen archivübergreifend sein. Ob dieses Portal eigenständig<br />

sein soll (z.B. in Trägerschaft des zu schaffenden Zentralarchivs) oder sich in bestehende,<br />

den Anforderungen entsprechende Portale integrieren könnten (z.B. Archivportal<br />

NRW unter www.archive.nrw.de oder Portal Bibliotheken, Archive, Museen unter<br />

www.bam-portal.de) muss noch geklärt und ausgearbeitet werden.<br />

4.3.7 Vermittlung<br />

Die Vermittlung von neu erworbenem Wissen über die historische und gegenwärtige Baukultur<br />

des Landes NRW stellt ein weiteres zentrales Ziel des Archivs dar. Ein<br />

primäres Medium bilden dabei Ausstellungen, die u.a. in Zusammenarbeit mit dem<br />

M:AI und anderen Institutionen realisiert werden können. Weitere Veranstaltungen sind öffentliche<br />

Vorträge und wissenschaftliche Tagungen, die ebenfalls in Kooperation mit Hochschulen<br />

oder anderen Kulturinstitutionen durchgeführt werden können.<br />

Aus Forschungsarbeiten und Ausstellungen werden zudem Bücher und Kataloge hervorgehen,<br />

die bauhistorische und baukulturelle Erkenntnisse nachhaltig vermitteln.<br />

Postkartenserien bilden ein weiteres Medium der Vermittlung der Sammlungsbestände in<br />

die Öffentlichkeit.<br />

5 Realisierung<br />

5.1 Beteiligte Institutionen<br />

Es ist beabsichtigt, das Baukunstarchiv NRW in Kooperation mit mehrerer Institutionen,<br />

insbesondere der Architekten- und Ingenieurorganisationen, der Hochschulen und anderer<br />

interessierter Stellen nachhaltig zu betreiben.<br />

Der Betrieb des zentralen Archivs wird von den Träger-Institutionen und den Kooperationspartnern<br />

langfristig geplant. Nach einer Startzeit von fünf Jahren ist vorgesehen, die bis dahin<br />

erreichten Ergebnisse des Archivs zu überprüfen, und zu entscheiden wie das Baukunstarchiv<br />

NRW weitergeführt wird.


a) Stiftung Deutscher Architekten<br />

Der Vorstand der Stiftung Deutscher Architekten hat beschlossen, sich als Gesellschafter in<br />

einer gemeinnützigen GmbH zu beteiligen. Auch die Finanzierung einer halben Stelle für<br />

eine/n wissenschaftlichen Mitarbeiter/in sowie die Vergabe von zwei Promotionsstipendien,<br />

die im Zusammenhang mit der Architektur-Archivierung stehen, wird schon seitens der Stiftung<br />

bereitgestellt.<br />

Ein darüber hinausgehendes Engagement ist abhängig von den sich im gemeinsamen Diskussionsprozess<br />

ergebenden Notwendigkeiten und gegebenenfalls weiteren Entscheidungen<br />

der Stiftungsgremien.<br />

b) Architektenkammer Nordrhein-Westfalen<br />

Die Vertreterversammlung der Architektenkammer NRW hat einer Beteiligung an der Gründung<br />

einer gemeinnützigen GmbH für den Betrieb des Baukunstarchivs NRW zugestimmt.<br />

Die Architektenkammer NRW sieht sich bei der Aufgabe der Architekturarchivierung in direkter<br />

Verbindung zu den Aktivitäten der Stiftung Deutscher Architekten, die von der Kammer<br />

ins Leben gerufen wurde und ständige Unterstützung der Kammer erfährt.<br />

c) Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen<br />

Die Ingenieurkammer-Bau NRW hat auf ihrer Vertreterversammlung beschlossen sich anteilig<br />

an der Gründung einer gemeinnützigen GmbH für den Aufbau eines Baukunstarchivs<br />

NRW zur Archivierung von Architektur- und Ingenieurbaukunst zu beteiligen.<br />

d) Technische Universität Dortmund<br />

Die Technische Universität Dortmund (Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur,<br />

Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen) ist im Rahmen einer Kooperation bereit, das<br />

Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI) mit seinem Sammlungsbestand in<br />

das zentrale Baukunstarchiv NRW in geeigneter Weise einzubringen. Bedingung ist die Unterbringung<br />

an einem Standort in Dortmund.<br />

Ferner soll der laufende Betrieb des Baukunstarchivs NRW durch die Bereitstellung der<br />

wissenschaftlichen Leitung von der Universität mitgetragen werden.<br />

e) Architektur Forum Rheinland<br />

Das Architektur Forum Rheinland e. V. (AFR) mit Sitz in Köln arbeitet seit mehr als<br />

15 Jahren mit vorwiegend ehrenamtlichem Engagement für die Sicherung von Nachlässen<br />

nordrhein-westfälischer - vornehmlich rheinischer - Planer und Architekten. Eine Beteiligung<br />

am Baukunstarchiv NRW ist zurzeit nicht vorgesehen (Stand: Juli 2012).<br />

f) Architekten- und Ingenieurverbände<br />

Von Architekten- und Ingenieurverbänden wurde bisher ein Interesse an einer Beteiligung<br />

noch nicht geäußert. Allerdings ist eine Beteiligung zu einem späteren Zeitpunkt durchaus<br />

denkbar und wünschenswert.<br />

19


20<br />

g) Weitere Hochschulen<br />

Alle Hochschulen und Fachhochschulen des Landes, die Kunstakademie Düsseldorf, die<br />

private Alanus-Hochschule und die Hochschularchive des Landes sollen für eine Mitwirkung<br />

bei diesem Vorhaben und ggf. eine Mitträgerschaft gewonnen werden. Hier sind nicht<br />

nur die Fakultäten für Architektur und Bauingenieurwesen anzufragen sondern auch der<br />

Landschaftsarchitektur, Raumplanung, Innenarchitektur, Kunstgeschichte, usw.<br />

h) Kommunen und nicht-kommunale Archivträger<br />

Die kooperierenden Kommunen und nicht-kommunalen Archivträger, die bereits über wichtige<br />

Überlieferungen aus den Bereichen Architektur und Ingenieurbaukunst verfügen oder<br />

diese zukünftig sichern möchten, können sich mit den vorhandenen personellen und materiellen<br />

Ressourcen ihrer Archive in das Vorhaben einbringen.<br />

Im Sinne der zugrunde liegenden dezentralen Überlieferungsbildung beachten sie eine zu<br />

entwickelnde Systematik und Standardisierung bei der Überlieferungs- und Bestandsbildung<br />

sowie bei der Erschließung und Verzeichnung der Unterlagen, die sich auf Architektur<br />

und Ingenieurbaukunst beziehen.<br />

Diese Archive könnten ein zentrales Nachweissystem (z.B. Internet-Portal) mit Informationen<br />

über ihre Bestände bedienen.<br />

Die Stadt Dortmund hat ein besonderes Engagement zugesagt. Sie möchte das ehemalige<br />

Museum am Ostwall an die Betreibergesellschaft eines Baukunstarchivs NRW zu einem<br />

symbolischen Betrag vermieten.<br />

i) Kommunale Spitzenverbände<br />

In allen kommunalen Spitzenverbänden (Landkreistag, Städtetag, Städte- und Gemeindebund)<br />

bestehen Archiv-Arbeitskreise, welche die Interessen der Archive in die Verbände<br />

tragen können. In diesen Arbeitskreisen sind neben den beiden Landschaftsverbänden<br />

(LVR – Archivberatung und LWL – Archivamt für Westfalen) zahlreiche weitere Fachkolleginnen<br />

und -kollegen aus den jeweiligen Gebietskörperschaften vertreten. Diese Arbeitskreise<br />

ergänzen und verbinden somit andere bestehende archivfachliche Netzwerke in<br />

NRW.<br />

j) Landschaftsverband Rheinland<br />

Eine Beteiligung, die über die ideelle Unterstützung hinausgeht, ist zurzeit nicht vorgesehen.<br />

Eine Beteiligung auf Projektbasis ist möglich. (Stand: Mai 2012)<br />

k) Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />

Eine Beteiligung, die über eine ideelle Unterstützung hinausgeht, ist zurzeit nicht vorgesehen.<br />

Eine Beteiligung auf Projektbasis ist beantragt. (Stand: Mai 2012)


l) Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

(MBWSV NRW)<br />

Das nordrhein-westfälische Bauministerium, heute Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung<br />

und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MBWSV), hat sich bereit erklärt,<br />

die bauliche und räumliche Situation zur Einrichtung eines Baukunstarchivs NRW sicherzustellen.<br />

m) Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport Landes Nordrhein-<br />

Westfalen (MFKJKS NRW)<br />

Durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport Landes Nordrhein-<br />

Westfalen (MFKJKS NRW) wird eine Finanzierung von zeitlich befristeten Projekten und<br />

Forschungsarbeiten in Aussicht gestellt. Themen von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben,<br />

die für den Aufbau des Archivs und die Förderung seiner Kompetenz von eminenter<br />

Bedeutung wären, könnten beispielsweise folgende sein:<br />

- Bestandserschließung und Vernetzung mit anderen Archiven in NRW<br />

(Konzeption als Forschungsvorhaben liegt vor, s. Anlage)<br />

- Erstellung eines Dokumentationsprofils „Architektur und Stadtplanung“<br />

- Beschreibung von Bewertungskriterien, Erstellung eines Bewertungskatalogs<br />

- Beschreibung von Kriterien für die Auswahl von Überlieferungen privater Provenienz<br />

(Nachlässe, Vorlässe)<br />

- Beschreibung von Standards für die Verzeichnung und Erschließung<br />

- Lösungsstrategien für spezifische Probleme aus den Bereichen Bestandserhaltung,<br />

Konservierung, Restaurierung<br />

- Lösungsstrategien zur Langzeitsicherung digitaler Daten (einschließlich CAD-<br />

Arbeiten)<br />

- Ausstellungsprojekte<br />

n) M:AI<br />

Das Museum für Architektur- und Ingenieurkunst (M:AI) des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

wird im Rahmen seines Ausstellungsprogramms und mit Bezug auf differente Darstellungsformen<br />

Bestände des Baukunstarchivs NRW intensiv nutzen. Dies beinhaltet zum einen<br />

wissenschaftliche Vorbereitungen und zum anderen Präsentationen seiner Ausstellungen.<br />

In diesem Zusammenhang können projektbezogen und nach Abstimmung auch Archivbestände<br />

inventarisiert und bearbeitet werden.<br />

5.2 Baukunstarchiv NRW im ehemaligen Museum am Ostwall, Dortmund<br />

5.2.1 Bauzustandsbewertung, Herstellungs- und Betriebskosten<br />

Das bestehende Gebäude ehemaligen Museums am Ostwall mit ca. 2.800 m 2 Nutzfläche<br />

(davon 1.500m 2 Archivfläche, 300m 2 Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche, 800 m 2 Mietfläche<br />

für Dritte und 200m 2 Nebenfläche) wurde im Februar 2012 einer Bauzustandsbewertung<br />

unterzogen. Auf dieser Basis hat die Städtische Immobilienwirtschaft Dortmund (Dortmund<br />

21.06.2012) einen Kostenrahmen zur Herstellung der Vermietbarkeit ermittelt. Darüber<br />

hinaus ist eine Schätzung der Betriebskosten vorgenommen worden.<br />

21


22<br />

Bei der Ermittlung der Sanierungskosten würde der Kostenvergleichswert von 687,14!/m"<br />

nach BKI (Baukosteninformationszentrum) im oberen Drittel eines vergleichbar anzusetzenden<br />

Bereiches liegen. Grund hierfür ist ein schlechter bis sehr schlechter Zustand von<br />

umfangreich zu reparierenden bzw. zu erneuernden Bauteilen (Dach, Fenster, Lichtöffnungen,<br />

Sonnenschutz etc.), sowie die notwendige Erneuerung der Heizungsanlage und die<br />

erforderliche Ergänzung von Einrichtungen des Brandschutzes zum Schutze des Nutzers.<br />

Zudem ist ein Vergleich mit dem Zahlenwerk des BKI lediglich beschränkt möglich, da<br />

Kennwerte für besondere Gebäude, wie Spezialarchive, nicht vorliegen.<br />

Nachfolgend aufgeführte Maßnahmen dienen der Herstellung des vermietbaren Zustandes<br />

der Immobilie:<br />

- Erhalt und Reparatur der vorhandenen Holzfenster<br />

- Erneuerung der Stahl-Glas-Fassaden in Gartensaal (OG,EG) und in Foyer<br />

und ehem. Cafeteria<br />

- Verschließen der Glassatteldächer über den Oberlichtsälen<br />

- Erneuerung von Profilen und Verglasung des Glassatteldachs über dem<br />

Lichthof<br />

- Rückbau der Außentreppe vor dem Gartensaal<br />

- Weitgehende Erneuerung der Heizungsanlage und Ersetzen der Wandheizungen<br />

durch konventionelle Heizkörper<br />

- Teilweise Sanierung der Grundleitungen<br />

- Erneuerung der Lüftungsanlage im Keller<br />

- Umsetzung des Brandschutzkonzeptes<br />

Die Kostenschätzung ist auf Grundlage ausgewählter Teilleistungen einer Sanierungsplanung<br />

entstanden.<br />

Nach HOAI hat die Kostenschätzung in der Leistungsphase 2 zu erfolgen. Gemäß richterlicher<br />

Rechtsprechung kann die Abweichung der Genauigkeit einer Kostenschätzung bis zu<br />

+/- 30% betragen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit galt den Bauteilen, die nicht sichtbar (Fenster und Glasfassadenelemente,<br />

die Dachabdichtung, die Lichtsheds / Glasdächer) oder nicht erkennbar defekt<br />

(Wärmeversorgung, -verteilung und -abgabe und die Brandmeldeanlage bzw. Sicherheitsbeleuchtungsanlage)<br />

waren und das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben.<br />

5.2.2 Einmalige Kosten<br />

Die Bauwerkskosten im Rahmen der Sanierung und Ertüchtigung für die Archivnutzung<br />

(Kostengruppe 3 und 4) werden mit 687,14 EURO/m" x 3.500 m" BGF = 2.405.000 EURO<br />

ermittelt. Bezogen auf die NGF von 2.800m 2 stehen für die Reaktivierung 859,00 EURO/m 2<br />

zur Verfügung. Für die Gesamtkosten gemäß DIN 276 ergibt sich auf Basis der Expertise<br />

der Städtischen Immobilienwirtschaft Dortmund (Dortmund 21.06.2012) folgendes Bild:<br />

100 Grundstück* ( 0 )<br />

200 Herrichten und Erschließen* ( 0 )<br />

300 Bauwerk - Baukonstruktionen 1.500.000 EURO<br />

400 Bauwerk – Technische Anlagen 905.000 EURO<br />

500 Außenanlagen* (Parkanlage öffentl. Hand) (200.000 EURO)<br />

600 Ausstattung und Kunstwerke* 360.000 EURO<br />

700 Baunebenkosten 480.000 EURO<br />

-----------------------<br />

3.445.000 EURO


Zuzüglich einer Preissteigerung bei einem Baubeginn im Jahr 2013 mit einer bis dahin<br />

prognostizierten Preissteigerung von 2,1 % ergeben sich incl. Ausstattung und<br />

Kunstwerke (brutto) für die Sanierung des ehemaligen Museums am Ostwall mindestens<br />

folgende Gesamtkosten: 3.517.000 EURO<br />

Die in der Kostenübersicht mit (*) gekennzeichneten Kostengruppen sind in der Analyse der<br />

Städtischen Immobilienwirtschaft außer Betracht geblieben. Für die Wiederherstellung des<br />

Bauumfeldes sowie der möglichen Baustelleneinrichtungsflächen sind vorsorglich Kosten<br />

eingesetzt worden. Für Ausstattung mit Möbeln und Kunstwerken geht man in der Regel<br />

von einem Anteil von 15% der Bauwerkskosten aus<br />

Bauwerkskosten für Museumsneubauten liegen bei rd. 2.000 EURO/m", so dass Sanierungskosten<br />

von 1.200 EURO/m" (Bauwerkskosten) möglich sein können. Damit würden<br />

die Kosten der Kostengruppen 300 und 400 auf bis zu 5.500.000 EURO steigen. Die Baunebenkosten<br />

(Kostengruppe 700) würden sich dadurch entsprechend erhöhen.<br />

5.2.3 Jährlich wiederkehrende Kosten<br />

a) Personalkosten<br />

Wissenschaftliche Leitung in Verbindung<br />

mit einer Hochschulprofessur 40.000 EURO/a<br />

2 Wissenschaftliche Kräfte 120.000 EURO/a<br />

2 Archivkräfte 80.000 EURO/a<br />

------------------------<br />

240.000 EURO/a<br />

b) Sachkosten<br />

Bürobetriebskosten 20.000 EURO/a<br />

Archivbetrieb 30.000 EURO/a<br />

Öffentlichkeitsarbeit 20.000 EURO/a<br />

------------------------<br />

70.000 EURO/a<br />

c) Baunutzungskosten/Betriebskosten<br />

Die Aufstellung der Betriebskosten beinhaltet die Kosten der Kostengruppen 200 – 400<br />

nach DIN 18960, Nutzungskosten im Hochbau. Die Kostengruppe 100, Kapitalkosten, ist<br />

nicht relevant, da die Investition bzw. Finanzierung in dieser Betrachtung keine Rolle spielt.<br />

Das Museum wurde für das Publikum am 01. Juli 2009 geschlossen. Die „normale“ Nutzung<br />

des Gebäudes endet daher zu diesem Zeitpunkt. Der darauf folgende Zeitraum des<br />

Leerstandes bildet somit nicht mehr die vollen Nutzungskosten ab. Aus diesem Grund sind<br />

daher lediglich die Jahre 2007 und 2008 in der Analyse einbezogen worden.<br />

Betriebskosten 90.000 EURO/a<br />

Bauunterhaltungskosten (Rücklagen) 25.000 EURO/a<br />

-------------------------<br />

115.000 EURO/a<br />

Der durch die Analyse des Immobilienservice Dortmund angenommene Instandhaltungsansatz<br />

weicht von der Empfehlung der KGST ab. Die KGST empfiehlt eine Berechnung auf<br />

Basis des Wiederbeschaffungszeitwertes. Dabei ist der Wiederbeschaffungszeitwert mit<br />

einem gleichmäßigen Faktor über die BGF - Flächen zu ermitteln. Hierbei sollten die Fakto-<br />

23


24<br />

ren Gebäudealter, Technikanteil und die Art der Nutzung einfließen. Bei einer Berücksichtigung<br />

der KGST - Empfehlung wäre der Instandhaltungsansatz auszuweiten.<br />

Zwischenzeitlich sind von mehreren Seiten die Förderbemühungen aktiviert worden. Förderungen<br />

sind momentan bei verschiedenen Institutionen beantragt und beruhen z.T. auf positiv<br />

beurteilten Voranfragen. Wenn diese Mittel eingeworben werden können, wären ca.<br />

100.000 EUR pro Jahr für den Betrieb gesichert.<br />

Die jährlich wiederkehrenden Kosten für den Betrieb, das Personal und die Unterhaltung<br />

des Baukunstarchivs NRW im Gebäude des ehemaligen Museums am Ostwall in<br />

Dortmund belaufen sich zur Zeit auf: 425.000 EURO/a<br />

5.2.4. Finanzierung<br />

Das Ministerium für Bauen und Verkehr (das heutige Ministerium für Bauen, Wohnen,<br />

Stadtentwicklung und Verkehr (WBWSV)) des Landes Nordrhein-Westfalen hat angeboten,<br />

die für ein Baukunstarchiv NRW als zentrales Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst<br />

erforderlichen Räumlichkeiten herzurichten und kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Damit<br />

wäre die Finanzierung der einmaligen Kosten sichergestellt. Voraussetzung für eine Übernahme<br />

der Investitionen durch das Land ist es, dass die Träger des Archivs die Kosten des<br />

laufenden Betriebs finanzieren.<br />

Die wiederkehrenden Kosten des Betriebs sollten von den Träger-Institutionen und den Kooperationspartnern<br />

für mindestens eine Startzeit von fünf Jahren in Form von Geldleistungen<br />

oder Sachleistungen zugesagt werden.<br />

Die folgende Finanzierungsübersicht ist nach den beteiligten Institutionen und ihren jeweiligen<br />

finanziellen Beteiligungen gegliedert. Sachleistungen, insbesondere durch die Bereitstellung<br />

von Personalleistungen, werden dabei mit dem entsprechenden Geldwert aufgeführt.<br />

Die aufgeführten Beträge basieren auf derzeitigen Annahmen und Schätzungen.<br />

a) Stiftung Deutscher Architekten<br />

- Personalbereitstellung<br />

# wissenschaftliche Kraft<br />

- Promotionsstipendien<br />

(anteiliger Ansatz)<br />

- Geldleistungen<br />

b) Architektenkammer NRW<br />

- Geldleistungen<br />

c) Ingenieurkammer-Bau NRW<br />

- Geldleistungen<br />

d) Technische Universität Dortmund<br />

- Personalbereitstellung<br />

wissenschaftliche Leitung (anteilig)<br />

Sachleistung Geldleistung<br />

25.000 EUR /a<br />

10.000 EUR /a<br />

40.000 EUR /a<br />

25.000 EUR /a<br />

12.500 EUR /a<br />

12.500 EUR /a


e) Architektur Forum Rheinland<br />

(noch keine konkrete Beteiligung)<br />

f) Architekten und Ingenieurverbände<br />

(Annahme)<br />

g) Weitere Hochschulen<br />

(noch keine konkrete Beteiligung)<br />

h) Kommunen<br />

(noch keine konkrete Beteiligung)<br />

i) Kommunale Spitzenverbände<br />

(projektorientierte Beteiligung)<br />

j) Landschaftsverband Rheinland<br />

(projektorientierte Beteiligung)<br />

k) Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />

(projektorientierte Beteiligung)<br />

l) Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtent-<br />

wicklung und Verkehr (MWBWSV NRW)<br />

- Bereitstellung der Räumlichkeiten<br />

m) Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,<br />

Kultur und Sport (MFKJKS NRW)<br />

- Förderung von Forschungs-, Entwicklungs-<br />

und Ausstellungsprojekten<br />

- (projektorientierte Beteiligung)<br />

n) M:AI<br />

- Mitwirkung des M:AI bei Ausstellungen<br />

- (projektorientierte Beteiligung)<br />

o) Sonstige Einnahmen<br />

- Einwerbung v. Forschungsmitteln (geplant)<br />

(z. B. Deutsche Forschungsgemeinschaft)<br />

- Spenden Förderverein (geplant)<br />

- Mieteinnahmen (40% d. Gesamteinnahmen)<br />

p) Ehrenamtliches Engagement 10.000 EUR/a<br />

Ist - Summen<br />

Soll - Summen<br />

85.000 EUR /a<br />

240.000 EUR /a<br />

5.000 EUR /a<br />

50.000 EUR /a<br />

25.000 EUR /a<br />

30.000 EUR /a<br />

160.000 EUR /a<br />

185.000 EUR /a<br />

Derzeitiges Defizit 155.000 EURO/a 25.000 EURO /a<br />

25


26<br />

Einem jährlichen Bedarf an Personalkosten von 240.000 Euro/a steht eine zu erwartende-<br />

Deckung über Personalbereitstellung von 85.000 Euro/a gegenüber. Es entsteht eine Unterdeckung<br />

von 155.000 Euro/a.<br />

Den Sach- und Baunutzungskosten von 185.000 Euro/a stehen zu erwartende Einnahmen<br />

(Geldleistungen) von 160.000 Euro/a gegenüber. Davon sind bisher 50.000 Euro/a fest zugesagt.<br />

110.000 Euro/ a basieren auf konservativen Annahmen. Daraus ergibt sich eine<br />

Unterdeckung von 25.000 Euro/a.<br />

Insgesamt bleibt ein Saldo von mindestens 180.000 Euro/a auf Basis der Kosten von<br />

2012. Angenommen, die Kosten steigen jährlich um 2%, wächst im fünften Jahr die<br />

Unterdeckung auf rd. 200.000 Euro an.<br />

Sollten Mieteinnahmen, Forschungsgelder und Spenden ausbleiben, erhöht sich die<br />

Unterdeckung auf 290.000 Euro/a.<br />

Um die Finanzierung sicher zu gestalten sind feste Zusagen von Geldleistungen in<br />

größerer Höhe bzw. in größerer Anzahl zur Zeit noch notwendig.<br />

Folgende in Aussicht gestellte einmalige Beträge können für den 5-jährigen Anlaufbetrieb<br />

genutzt werden.<br />

180.000 EUR Projektmittel LWL Kulturstiftung (beantragt)<br />

150.000 EUR Reinoldigilde Dortmund (in Verfahren/Einzelraten)<br />

150.000 EUR Kulturstiftung Dortmund (angefragt)<br />

Gespräche mit weiteren Unterstützern sind vorgesehen.<br />

5.2.5. Rechtsform der Kooperation<br />

In einer juristischen Betrachtung wurde überlegt, welche Rechtsform für eine Kooperation<br />

verschiedener Institutionen im vorliegenden Fall der Gründung und des Betriebs eines<br />

Baukunstarchivs NRW geeignet ist. Dabei wurde festgestellt, dass angesichts des heterogenen<br />

Erscheinungsbilds der Beteiligten und der Unterschiedlichkeit ihrer jeweiligen Beiträge<br />

zum gemeinsamen Vorhaben eine gemeinnützigen GmbH eine größere Flexibilität (z.B.<br />

bei Auflösung des Unternehmens) und eine bessere Anpassungsfähigkeit an die Rahmenbedingungen<br />

(z.B. beim Aufbau und beim Betrieb) aufweist.<br />

So wird für den Betrieb des Baukunstarchivs NRW eine gemeinnützige GmbH gegründet,<br />

bei der die unmittelbar am gemeinsamen Vorhaben Beteiligten die Gesellschafter darstellen<br />

und die anderen mittelbar Beteiligten durch Kooperations-Verpflichtung mitwirken. Rechtlich<br />

sollten somit als Grundlage der Zusammenarbeit sowohl ein Gesellschaftsvertrag als auch<br />

einzelne Kooperations-Verträge (z.B. Leihvertrag mit dem Land NRW über die kostenlose<br />

Bereitstellung von Räumen) erarbeitet werden.<br />

Als Organe einer solchen gemeinnützigen Gesellschaft sind neben der Geschäftsführung<br />

ein Aufsichtsrat und ein Fachbeirat vorgesehen. Der Aufsichtsrat, in dem jeweils ein Vertreter<br />

der Gesellschafter und ein weiterer Vertreter der anderen Kooperations-Partner vertreten<br />

sind, hat dabei die Aufgabe, die Geschäftsführung fachlich und wirtschaftlich zu beraten<br />

und zu überwachen.<br />

Der Fachbeirat, dem Vertreter der Gesellschafter und der Kooperations-Partner sowie externe<br />

Fachleute angehören, hat die Aufgabe der fachlichen Beratung.


5.3 Dezentrales Netzwerk bestehender Archive<br />

In der vielfältigen Archivlandschaft in NRW (vgl. unter 3.1.2) sind über viele Jahre tragfähige<br />

Informations- und Kooperationsstrukturen entstanden (vgl. unter 5.1 ausführlich).<br />

Diese Strukturen lassen sich problemlos für die Interessen der Überlieferungsbildung und -<br />

sicherung aus den Bereichen Architektur und Ingenieurbau nutzen. Sowohl für die Vermittlung<br />

und Verbreitung von fachspezifischen Hilfsmitteln und Handreichungen, die in einem<br />

als Kompetenzzentrum fungierenden zentralen Architekturarchiv entwickelt wurden, als<br />

auch – in der anderen Richtung – für die Zulieferung von Bestandsinformationen zur Schaffung<br />

eines landesweiten Nachweissystems (z.B. in Form eines Internetportals).<br />

Als beratende, vermittelnde und koordinierende Knotenpunkte haben sich die Archivberatungsstellen<br />

der Landschaftsverbände im Rheinland und in Westfalen-Lippe seit Jahrzehnten<br />

bewährt.<br />

Eingebunden sind damit die landesweiten Arbeitsgemeinschaften der kommunalen Archive,<br />

die jeweils wiederum in Kooperation mit den entsprechenden Gremien des Landkreistages<br />

(für die Kreisarchive), des Städtetages (für die Archive der kreisfreien Städte) sowie des<br />

Städte- und Gemeindebundes (für die kreisangehörigen Städte und Gemeinden) stehen.<br />

Außerdem bestehen in nahezu allen Kreisen und in vielen kreisfreien Städten Arbeitsgemeinschaften,<br />

in denen auch viele der dort ansässigen Archive nicht-kommunaler Träger<br />

mitwirken (Kirchen-, Unternehmens-, Verbands- und Stiftungsarchive).<br />

Diese Strukturen, die bei den Archivberatungsstellen der Landschaftsverbände zusammenlaufen,<br />

eignen sich gut für die Erarbeitung, die Diskussion und die Vermittlung von Arbeitsergebnissen.<br />

Darüber hinaus bietet es sich – zumindest für das Rheinland – an, mit Köln auch räumlich<br />

einen regionalen Netzwerkknoten herauszustellen, da hier nicht nur einschlägige Archive<br />

ansässig sind (vgl. 3.1.2), sondern auch ergänzende kulturelle Einrichtungen wie das Museum<br />

für angewandte Kunst oder das Kölner Stadtmuseum. Zudem hat sich hier auch der<br />

Berufsstand der Architekten mit dem Haus der Architektur und dem Architekturforum Rheinland<br />

eine gesellschafts- und kulturpolitisch aktive Plattform geschaffen.<br />

27


Absichtserklärung der Technischen Universität Dortmund<br />

an die Träger des BAUKUNSTARcHIVS NRW<br />

28


2. Zehn Punkte für das Baukunstarchiv nrW<br />

29


Blick von der Galerie in den Lichthof des alten Museums am Ostwall<br />

30


Zehn Punkte für das BAUKUNSTARcHIV NRW in Dortmund<br />

01. Das alte Museum am Ostwall in Dortmund wird als Haus des Baukunstarchivs NRW für<br />

alle Beteiligten vom Land über die Kammern bis hin zur TU Dortmund einen Imagegewinn<br />

erbringen und gleichzeitig als Kulturinstitution eine neue Leuchtkraft mit bundesweiter<br />

Ausstrahlung für den Standort entwickeln.<br />

02. Die Standesorganisationen des architektonischen, städtebaulichen und ingenieurmäßigen<br />

Schaffens des Landes NRW erhalten hiermit ihr eigenes Dokumentationszentrum.<br />

Sie unterstützen durch die Einbringung von wissenschaftlich ehrenamtlichem<br />

Personal diese Einrichtung.<br />

03. Das Baukunstarchiv NRW ergänzt die Aktivitäten ähnlicher in Dortmund bereits vorhandener<br />

Institutionen wie etwa die des Westfälischen Wirtschaftsarchivs.<br />

04. Der Standort des Baukunstarchivs NRW in seiner dominanten Stadtlage und seinen<br />

großzügigen Raumzuschnitten ist für die Aufnahme von weiteren prominenten Nachlässen<br />

bestens geeignet. So konnte der Nachlass des Architekten Josef Paul Kleihues<br />

nach NRW geholt werden.<br />

05. Das Baukunstarchiv NRW wird das cluster „Kreativwirtschaft in Dortmund“ stärken sowie<br />

das Kreativviertel um das Dortmunder U mit einem eigenen Profil ergänzen – zum<br />

einen mit den Aktivitäten der neuen Einrichtung selbst, zum anderen mit den ins Auge<br />

gefassten weiteren Nutzungen von einem Gründungszentrum für Architektur-, Ingenieur-<br />

und Designbüros sowie Platz für Verbände und publikumsintensive Kultureinrichtungen.<br />

Diese Einrichtungen stärken auch die Wirtschaftskraft durch Beschäftigung,<br />

Steuern und Abgaben.<br />

06. Die vorgesehenen allgemeinen Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen werden auch<br />

anderen Kulturinstitutionen zur Verfügung gestellt und ergänzen das vielfältige Programm<br />

des Hauses.<br />

07. Mit Lehre, Forschung und öffentlicher Zugänglichkeit wird die Präsenz der TU Dortmund<br />

im Baukunstarchiv NRW im Stadtzentrum Dortmunds sichtbar.<br />

08. Durch die Gründung des Fördervereins und den größtenteils ehrenamtlichen Betrieb<br />

wird das bürgerschaftliche Engagement für kulturelle Einrichtungen eindrucksvoll dokumentiert.<br />

09. Die vielen Unterstützer aus öffentlichen und privaten Institutionen, die die Idee des<br />

Baukunstarchivs NRW fördern, zeigen, dass die Einrichtung notwendig ist und auch gewollt<br />

wird. Sie wird also gesellschaftlich getragen.<br />

10. Die weitere Nutzung des alten Museums als Baukunstarchiv NRW ist unter Berücksichtigung<br />

der städtebaulichen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte die beste<br />

Lösung für alle Beteiligten:<br />

– Kein Quadratmeter Innenstadtpark wird weiter versteinert; dies ist die beste frei<br />

– raumplanerische Lösung für den Ort.<br />

– Die Weiternutzung des alten Gebäudes schlägt alle Neubauideen in der Öko-<br />

– und Energiebilanz, wenn alle Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden.<br />

– Die Ertüchtigung der Altimmobilie verlängert die Lebensdauer und erbringt einen – –<br />

– Mehrwert für das Gebäude.<br />

– Die stadtbildprägende Funktion des Hauses mit seiner öffentlichen Kulturinstitution<br />

– wird für die Zukunft der Stadt gesichert.Ein Mietobjekt mit diesen Konditionen ist für<br />

– den Träger die beste wirtschaftliche Lösung für den Betrieb.<br />

31


Modell einer Haldenbebauung von Eckhard Schulze-Fielitz, aus dem A:AI, Vorlass Schulze-Fielitz, ca. 1960<br />

32


3. Organisationsvorschlag für das Baukunstarchiv nrW<br />

33


Blick in die derzeitigen Archivräume des A:AI NRW an der TU Dortmund<br />

34


Organisationsvorschag für das BAUKUNSTARcHIV NRW<br />

LAND NRW<br />

stellt Fördermittel zur Ertüchtigung<br />

des Gebäudes am<br />

Ostwall zur Verfügung<br />

TU DORTMUND<br />

KOOPERATIONSVERTRAG<br />

Bereitstellung der Sammlung<br />

�����������������������������<br />

��������������������������<br />

(A:AI)<br />

Bereitstellung der wissenschaftlichen<br />

Leitung des<br />

���������������<br />

WEITERE<br />

NACHLÄSSE<br />

Kleihues-Nachlass über TU<br />

Dortmund (zugesagt)<br />

LANDSCHAFTS-/<br />

BERUFSVERBÄNDE<br />

INTERESSENGRUPPEN<br />

stellen u.a.<br />

Fachpersonal<br />

LWL, LVR<br />

BDB, BDA, BDLA, DASL,<br />

SRL, VSVI/NRW, VBI,<br />

VFA, VDA, AIV IM DAI,<br />

usw. (angefragt)<br />

PRO KULTUR<br />

DORTMUND E.V.<br />

stellt Personal für Hausdienste<br />

(zugesagt)<br />

������������������������������������������������������<br />

BAUKUNSTARCHIV<br />

NRW<br />

STIFTUNG DEUTSCHER<br />

ARCHITEKTEN<br />

ARCHITEKTENKAMMER<br />

NRW<br />

INGENIEURKAMMER-<br />

BAU NRW<br />

GRÜNDEN<br />

als Gesellschafter<br />

BETRIEBS gGMBH<br />

BAUKUNSTARCHIV<br />

NRW<br />

IM EHEMALIGEN<br />

MUSEUM AM OSTWALL<br />

DORTMUND<br />

wissenschaftliche Leitung<br />

Verwaltungsaufgaben<br />

��������������������<br />

Archiv- und<br />

Ausstellungsbetrieb<br />

örtliche Hausverwaltung<br />

Bespielung der Reinoldihalle<br />

Mieterbetreuung<br />

usw.<br />

VORBEREITUNGS-<br />

AKTIVITÄTEN<br />

UND<br />

GRÜNDUNGS-<br />

BETREUUNG<br />

VOR ORT<br />

STADT DORTMUND<br />

renoviert das Gebäude am<br />

Ostwall mit Landesmitteln<br />

Zurverfügungstellung<br />

��������������<br />

Mieter/Vermieterverhältnis<br />

(Ratsbefassung)<br />

LENKUNGSBEIRAT<br />

DER gGMBH<br />

Kammer<br />

Verbände<br />

Stadt Dortmund<br />

Förderverein<br />

M:AI<br />

TU Dortmund<br />

RWTH Aachen<br />

FÖRDERVEREIN DES<br />

BAUKUNSTARCHIV NRW<br />

���������������������<br />

GROSSSTIFTER UND<br />

SPENDER<br />

Reinoldigilde (zugesagt)<br />

Kulturstiftung Dortmund<br />

(angefragt)<br />

weitere<br />

KOOPERATIONS-<br />

PARTNER<br />

Westfälisches Wirtschaftsarchiv<br />

erstellt am 26.03.2012 als Diskussionsgrundlage für alle Beteiligten<br />

fortgeschrieben 04.07.2012<br />

Das Organigramm wurde als Diskussionsgrundlage für alle Beteiligten am 26.03.2012 erstellt,<br />

am 04.07.2012 und am 02.08.2012 fortgeschrieben; verantwortlich: kfehlemann@t-online.de.<br />

35


Ausstellung „Die Medien der Architektur“ mit Beständen aus dem A:AI NRW<br />

im Rudolf-chaudoire-Pavillon auf dem campus Süd, 2007<br />

36


4. raumkonzept/Planunterlagen Baukunstarchiv nrW<br />

– raumkonzept<br />

– visualisierte Grundrisse<br />

– Detailpläne der archivnutzung<br />

– Darstellung der vermietungseinheiten<br />

37


Ausstellung „Auf den zweiten Blick“ mit Beständen aus dem A:AI NRW im Dortmunder U, 2010<br />

38


Das Raumkonzept für das BAUKUNSTARcHIV NRW<br />

Das bestehende Gebäude des ehemaligen Museums am Ostwall eignet sich für das Baukunstarchiv<br />

NRW mit seinen Nutzungen perfekt. Der umgebende Park bleibt in vollem Umfang<br />

der Öffentlichkeit erhalten. charakter und Image des für Dortmund so bedeutenden Baus<br />

bleiben bestehen. Denn es ist ein zentraler geschichtlicher Ort Dortmunds: Das Haus ist das<br />

Gesicht des kulturellen Neuanfangs nach den Barbareien der Nazizeit mit beachtenswerten<br />

Kunstausstellungen; es war der Ort der Internationalisierung des Architekturdiskurses in<br />

Deutschland mit den von Josef Paul Kleihues initiierten Dortmunder Architekturtagen in den<br />

1970er Jahren; und es ist neben dem alten Stadthaus der letzte öffentliche Bau in der Dortmunder<br />

Innenstadt, in dem noch Bausubstanz aus dem 19. Jahrhundert steckt: die des 1875<br />

errichteten Oberbergamtgebäudes, das schon seit 1911 als Museum der Stadt diente. Dieser<br />

geschichtsträchtige Bau kann durch die neue Nutzung seine stadtgeschichtliche Bedeutung<br />

weiterentwickeln.<br />

Die Zielvorstellung ist es, alle publikumsintensiven Funktionen ins Hochparterre zu bringen,<br />

leicht erreichbar und das städtische Umfeld belebend. Von der Eingangshalle gelangt man<br />

direkt in den zweigeschossigen Veranstaltungssaal (Lichthof). Links und rechts am Umgang<br />

liegen die Räume für das Gründungszentrum für junge Architektur-, Ingenieur- und Designbüros<br />

sowie die Standesorganisationen wie z.B. der BDA Dortmund. Zum Park liegt der Kunstaktionsraum,<br />

der z.B. für eine Kunstgalerie geeignet ist und sowohl vom Haus als auch vom Park<br />

zugänglich ist. Vielfältige Aktivitäten verknüpfen also das Haus mit seinem städtischen Umfeld<br />

– für diese zentrale Lage die Einlösung eines alten Traums!<br />

Den Kern der dauerhaften öffentlichen Nutzung bildet das Baukunstarchiv NRW im Obergeschoss,<br />

das Zeichnungen, Pläne, Modelle, Fotografien und Unterlagen zu Architektur, Städtebau,<br />

Ingenieur- und Gartenbaukunst in NRW sammelt. Das Baukunstarchiv NRW braucht<br />

dafür nicht bei Null zu beginnen: Seit 1995 besteht an der TU Dortmund das Archiv für Architektur<br />

und Ingenieurbaukunst NRW, das seither über 50 Nach- und Vorlässe gesammelt hat,<br />

darunter so bedeutende wie die des Architekten Harald Deilmann oder des Bauingenieurs Stefan<br />

Polónyi.<br />

Diese Archivflächen im Obergeschoss geben mit ihren hohen und schönen Oberlichträumen<br />

dem Baukunstarchiv NRW einen besonderen charakter und ermöglichen eine bibliotheksartige<br />

Nutzung des Archivs mit Schautischen und Arbeitsplätzen. Diese besucherfreundliche Art<br />

der Archivierung ist einmalig in Deutschland und wird für Interessierte sowie Studierende der<br />

TU Dortmund einzigartige Forschungsbedingungen bieten und einen weiteren Standort des<br />

campus Stadt etablieren. Als Schaulager wird dort beispielsweise auch die Modellsammlung<br />

öffentlich zugänglich sein, die Galerien des Lichthofumgangs eignen sich als Hängeflächen für<br />

Ausstellungen und die Präsentation von Neuzugängen.<br />

Der clou: Wenn das Baukunstarchiv NRW ins Haus am Ostwall kommt, wird es viele Neuzugänge<br />

wie z.B. den Nachlass des Architekten Josef Paul Kleihues erhalten. Der Nachlass<br />

dieses auch international mit bedeutendsten Architekten der Bundesrepublik, Leiter der IBA<br />

Berlin 1984–87, ginge dann nicht nach Berlin, sondern nach Dortmund!<br />

Das Untergeschoss wird für die Lagerung und die Aufarbeitung der Archivbestände genutzt.<br />

Die Räumlichkeiten bieten die Möglichkeit, alle Funktionen der Sichtung, Restaurierung, Katalogisierung<br />

sowie der Ausstellungsvorbereitung in belichteten Räumen durchzuführen. Die separat<br />

von Außen und von der Eingangshalle zugänglichen Räume können wie im Erdgeschoss<br />

ergänzende Aktivitäten aufnehmen.<br />

alle Funktionen fügen sich harmonisch und passend in die charakteristischen räume des<br />

hauses ein, so ist das alte haus für die neue nutzung wie gemacht. Die nachfolgenden Pläne<br />

dokumentieren die Gebäudeeignung des alten Museums am Ostwall für das Baukunstarchiv<br />

nrW mit über 2.000m 2 Nutzfläche eindrucksvoll.<br />

39


40<br />

Untergeschoss I Eingangsebene<br />

geplante Nutzungsverteilung<br />

Empfang I Information<br />

Baukunst Archiv NRW I A:AI NRW TU Dortmund<br />

Stiftung Nachlass J.P. Kleihues<br />

Ausstellung I Veranstaltung I Vortragssaal<br />

Nutzungsperspektive Kunstverein I Gallerien<br />

Flächen für Architektur- & Ingenieurbüros<br />

sowie Flächen für Verbände<br />

Nebenflächen der Nutzer<br />

Sanitärflächen I Nebenräume<br />

Ostwall<br />

Mobilitäts- und Aufzugsflächen sind in den Flächen enthalten<br />

Prof. Spital-Frenking + Schwarz Architekten I Stadtplaner I BDA Steverstr.21 - 59348 Lüdinghausen Bömckestr.2 - 44141 Dortmund<br />

Park


Hochparterre<br />

geplante Nutzungsverteilung<br />

Empfang I Information<br />

Baukunst Archiv NRW I A:AI NRW TU Dortmund<br />

Stiftung Nachlass J.P. Kleihues<br />

Ausstellung I Veranstaltung I Vortragssaal<br />

Nutzungsperspektive Kunstverein I Gallerien<br />

Flächen für Architektur- & Ingenieurbüros<br />

sowie Flächen für Verbände<br />

Nebenflächen der Nutzer<br />

Sanitärflächen I Nebenräume<br />

Ostwall<br />

Mobilitäts- und Aufzugsflächen sind in den Flächen enthalten<br />

Obergeschoss<br />

Hochparterre<br />

Untergeschoss I Eingangsebene<br />

Prof. Spital-Frenking + Schwarz Architekten I Stadtplaner I BDA Steverstr.21 - 59348 Lüdinghausen Bömckestr.2 - 44141 Dortmund<br />

Park<br />

41


42<br />

Obergeschoss<br />

geplante Nutzungsverteilung<br />

Empfang I Information<br />

Ostwall<br />

Baukunst Archiv NRW I A:AI NRW TU Dortmund<br />

Stiftung Nachlass J.P. Kleihues<br />

Ausstellung I Veranstaltung I Vortragssaal<br />

Nutzungsperspektive Kunstverein I Gallerien<br />

Flächen für Architektur- & Ingenieurbüros<br />

sowie Flächen für Verbände<br />

Nebenflächen der Nutzer<br />

Sanitärflächen I Nebenräume<br />

Mobilitäts- und Aufzugsflächen sind in den Flächen enthalten<br />

Luftraum<br />

Park<br />

Obergeschoss<br />

Untergeschoss I Eingangsebene<br />

Prof. Spital-Frenking + Schwarz Architekten I Stadtplaner I BDA Steverstr.21 - 59348 Lüdinghausen Bömckestr.2 - 44141 Dortmund


Möblierung Baukunst Archiv Variante A<br />

Möblierung Baukunst Archiv Variante B<br />

43


44<br />

Untergeschoss<br />

Möblierung Baukunst Archiv<br />

Prof. Spital-Frenking + Schwarz Architekten I Stadtplaner I BDA Steverstr.21 - 59348 Lüdinghausen Bömckestr.2 - 44141 Dortmund


Untergeschoss I Eingangsebene<br />

vermietbare Flächen<br />

Fläche 1: 92 qm<br />

Fläche 2: 115 qm<br />

Fläche 1<br />

Park<br />

Nebenflächen Mieter<br />

Ostwall<br />

Fläche 2<br />

Prof. Spital-Frenking + Schwarz Architekten I Stadtplaner I BDA Steverstr.21 - 59348 Lüdinghausen Bömckestr.2 - 44141 Dortmund<br />

45


46<br />

Hochparterre<br />

vermietbare Flächen<br />

Fläche 3: 244 qm<br />

Fläche 4: 78 qm<br />

Fläche 5: 93 qm<br />

Fläche 6: 91 qm<br />

Fläche 7: 77 qm<br />

Fläche 4<br />

Fläche 3<br />

Park<br />

Fläche 5 Fläche 6<br />

Ostwall<br />

Fläche 7<br />

Prof. Spital-Frenking + Schwarz Architekten I Stadtplaner I BDA Steverstr.21 - 59348 Lüdinghausen Bömckestr.2 - 44141 Dortmund


5. unterstützer des Baukunstarchivs nrW<br />

– Gründung des Fördervereins<br />

– schreiben der unterstützer<br />

47


Podiumsdiskussion während der Dortmunder Architekturtage in den 1970er Jahren im Museum am Ostwall,<br />

in der Mitte Professor Josef Paul Kleihues im Kreise internationaler Architekten<br />

48


Satzung<br />

des<br />

Unter den nachfolgenden Grundsätzen der Präambel wurde der<br />

Förderverein für Fordervereins das BAUKUNSTARcHIV Baukunstarchiv NRW NRW gegründet:<br />

e. V.<br />

Präambel<br />

Die Stiftung Deutscher Architekten verfolgt seit Jahren das Ziel, gemeinsam mit der Architektenkammer<br />

NRW, der Ingenieurkammer-Bau NRW, der TU Dortmund, den Landschaftsverbänden<br />

Rheinland und Westfalen-Lippe sowie weiteren Partnern ein Baukunstarchiv NRW zu schaffen.<br />

Dieses Baukunstarchiv NRW soll das architektonische, bauingenieurtechnische, städtebauliche<br />

und landschaftsplanerische Schaffen in Nordrhein-Westfalen dokumentieren und die entsprechenden<br />

Archivalien für Forschung und Öffentlichkeit bereitstellen. Damit soll für das bauintensivste<br />

Bundesland eine sichtbare Anlaufstelle für die Überlieferung des baukulturellen Schaffens eingerichtet<br />

werden, wie sie für andere Regionen schon lange existiert. Aufgrund einer von Prof. Dr.<br />

Wolfgang Sonne, dem Leiter des Archivs für Architektur- und Ingenieurbaukunst NRW der TU<br />

Dortmund (A:AI), ins Leben gerufenen Initiative wird der Rat der Stadt Dortmund noch im Jahr<br />

2012 über den Vorschlag des Oberbürgermeisters entscheiden, das stadteigene Grundstück mit<br />

dem Gebäude, das bis zum Jahre 2010 dem Museum am Ostwall gedient hat, mit vom Land NRW<br />

zugesagten Mitteln für die geplante Archivnutzung herzurichten und langfristig zur Verfügung<br />

zustellen. Damit zeichnet sich erstmals eine konkrete Möglichkeit ab, in einem prominenten<br />

Kulturgebäude in zentraler städtischer Lage das Baukunstarchiv NRW am Standort der Technischen<br />

Universität Dortmund zu verwirklichen und damit eine Voraussetzung für die Integration des<br />

A:AI zu erfüllen.<br />

Entscheidende Voraussetzung hierfür ist, dass es gelingt, den Nachweis zu erbringen, dass für die<br />

Dauer von mindestens 5 Jahren die Kosten für den Betrieb des Archivs gedeckt sein werden. Die<br />

Überzeugung, dass die gemeinnützige Trägergesellschaft, die die Stiftung Deutscher Architekten<br />

und die beiden Kammern gründen wollen, die Betriebskosten des Archivs ohne Mittel aus öffentlichen<br />

Haushalten wird finanzieren können, muss dem Rat der Stadt Dortmund in den nächsten<br />

Monaten vermittelt werden, da die Stadt andernfalls gezwungen ist, den zugunsten des Archivvorhabens<br />

suspendierten Beschluss, das Grundstück am Ostwall meistbietend zu verkaufen, im Jahre<br />

2013 umzusetzen.<br />

49


Gründungsversammlung des Fördervereins für das<br />

BAUKUNSTARcHIV NRW<br />

Die vorbereitenden Aktivitäten im Jahr 2011 für das Haus der Baukunst/Baukunstarchiv NRW<br />

in Dortmund sowie für die Gründung des Fördervereins wurden von Herrn Professor Dr. Wolfgang<br />

Sonne, Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur (GTA) der TU Dortmund, und<br />

Herrn Stadtdirektor i.R. Klaus Fehlemann begonnen. Sie wurden hierbei von Herrn Landesdirektor<br />

a.D. Wolfgang Schäfer und von Herrn Rechtsanwalt und Notar a.D. Norbert Große Hündfeld<br />

sowie ab 2012 von Herrn Dipl.-Ing. Architekt Walter Brune beraten und unterstützt.<br />

Die Gründungsversammlung des Fördervereins fand am 2. Juli 2012 in der conference Area<br />

der Brune Immobilien GmbH in Düsseldorf statt.<br />

anwesende Gründungsmitglieder:<br />

Prof. Helge Bofinger (Dipl.-Ing. Architekt, Wiesbaden/Berlin, Vorlassgeber ans A:AI NRW)<br />

Walter Brune (Dipl.-Ing. Architekt, Düsseldorf)<br />

Klaus Fehlemann (Dipl.-Ing. Stadtdirektor i.R., Dortmund)<br />

Kai Fronemann (Dipl.-Ing. Architekt, Gelsenkirchen, Geschäftsführer der Vereinigung freischaffender<br />

Architekten, Bezirksgruppe Emscher Lippe)<br />

Norbert Große Hündfeld, (Rechtsanwalt und Notar a.D., Münster)<br />

Dr. phil. Uta Joeressen (Düsseldorf, Geschäftsführerin des BDA NRW)<br />

Dr. Holger Pump-Uhlmann (Dipl.-Ing. Architekt, Braunschweig)<br />

Wolfgang Schäfer (Landesdirektor a.D., Münster, Geschäftsführer der Stiftung Westfalen-<br />

Initiative)<br />

Prof. Dr. Wolfgang Sonne (TU Dortmund, Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Architektur,<br />

Leiter des Archivs für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW)<br />

Volker Weuthen (Dipl.-Ing. Architekt, Düsseldorf)<br />

Regina Wittmann (Dipl.-Ing. Architektin, TU Dortmund, Wiss. Mitarbeiterin am Lehrstuhl für<br />

Geschichte und Theorie der Architektur und Betreuerin des Archivs für Architektur und Ingenieurbaukunst<br />

NRW)<br />

Weitere Gründungsmitglieder:<br />

Andreas Deilmann, Münster<br />

Prof. Eckhard Gerber, Dortmund<br />

Franz Hirthammer, Dortmund<br />

Jan Kleihues, Berlin<br />

Walter von Lom, Köln<br />

Prof. christoph Mäckler, Frankfurt<br />

Heinz Nattler, Essen<br />

Dr. Martina Oldengott, Bochum<br />

Prof. Dr. Stefan Polónyi, Köln<br />

Reinold Semer, Dortmund<br />

Richard Schmalöer, Dortmund<br />

Desweiteren haben die Damen und Herren<br />

Prof. Heinz Kalenborn, Düsseldorf<br />

Prof. Wouter Suselbeek, Berlin<br />

Prof. Dr. Reinhard Maurer, Dortmund<br />

Prof. Dr. Ivan cadez, Dortmund<br />

ihre Mitgliedschaft nach der Gründung im Verein erklärt.<br />

Der Bund Deutscher Architekten BDA NRW, der Städtetag NRW und der Deutsche Städte- und<br />

Gemeindebung NRW haben ebenfalls ihre Vereinsmitgliedschaft bekundet.<br />

Die Geschäftsführung wurde von Herrn Dr. Holger Pump-Uhlmann übernommen, bei dem auch<br />

die Satzung des Fördervereins für Interessierte erhältlich ist:<br />

h.pump-uhlmann@catal.de, Tel. +49 (0) 531-2879497<br />

50


Nach der eingehenden Diskussion über die Satzung wurde der Förderverein für das<br />

Baukunstarchiv NRW gegründet und anschließend Gremienwahlen durchgeführt, um so<br />

schnell wie möglich tätig zu werden.<br />

vorstand:<br />

Für den Vorstand werden folgende Personen vorgeschlagen:<br />

Walter Brune<br />

Walter von Lom<br />

Holger Pump-Uhlmann<br />

Richard Schmalöer<br />

Regina Wittmann<br />

Beirat:<br />

Für den Beirat, der noch vom Vorstand zu berufen ist, werden folgende Personen für die<br />

Besetzung empfohlen:<br />

Klaus Fehlemann<br />

Wolfgang Schäfer<br />

Wolfgang Sonne<br />

In beiden Gremien sind noch Positionen nicht besetzt. Die Gremien wählen ihren Vorsitzenden<br />

aus den eigenen Reihen. Zusätzlich wurde angeregt, dass der Vorsitzende des Beirats nicht<br />

stimmberechtigtes Mitglied im Vorstand sein soll.<br />

Mitgliedsbeiträge:<br />

Die anwesenden Gründungsmitglieder einigten sich nach Diskussion auf<br />

nachfolgende Mitgliedsbeiträge:<br />

Gönner – einmaliger Gründungsbeitrag EUR 10.000 (oder höher), jährl. Beitrag EUR 500<br />

Förderer – einmaliger Gründungsbeitrag EUR 3.000 (oder höher), jährl. Beitrag EUR 300<br />

Firmen – einmaliger Gründungsbeitrag erwünscht, jährl. Beitrag EUR 1.000<br />

Mitglied – einmaliger Gründungsbeitrag erwünscht, jährl. Beitrag EUR 100<br />

Studierende – jährl. Beitrag EUR 25<br />

Zusätzlich besteht die Möglichkeit auch ideelles Mitglied zu werden.<br />

vorteile:<br />

Gönnern, Förderern und Mitgliedern werden folgende Vorteile gewährt:<br />

- Informationen über alle Veranstaltungen und Ausstellungen etc. sowie persönliche<br />

Einladungen zu den Vernissagen<br />

- Exklusive Führungen zu allen Ausstellungen des Baukunstarchivs<br />

- Exklusive Reisen begleitend zu den einzelnen Ausstellungen und zu den befreundeten<br />

Instituten in Europa<br />

- Publikationen des Baukunstarchivs zu ermäßigten Preis<br />

- Freier Eintritt zu den Ausstellungen des Baukunstarchivs<br />

51


Die Unterstützer des BAUKUNSTARcHIVS NRW<br />

Schon im Jahre 2011 in der Vorbereitungszeit des Fördervereins gab es Personen mit ihren<br />

Institutionen, die sich für die Einrichtung des Baukunstarchivs NRW in Dortmund und die damit<br />

verbundene Ideen einsetzten.<br />

Beispielhaft hierfür folgen zwei Schreiben an den Oberbürgermeister der Stadt Dortmund,<br />

Herrn Ullrich Sierau.<br />

Föderation deutscher<br />

Architektursammlungen<br />

Persönlich/vertraulich<br />

Herrn Föderation Deutscher<br />

Oberbürgermeister Architektursammlungen<br />

Ullrich Sierau c/o Akademie der Künste<br />

Stadtverwaltung, Postfach Baukunstarchiv<br />

44122 Dortmund Spandauer Damm 19<br />

14059 Berlin<br />

52<br />

Berlin, den 16.6.2011<br />

Erklärung der Föderation Deutscher Architektursammlungen zum „Haus der Baukunst“<br />

im Museum am Ostwall in Dortmund<br />

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,<br />

Als Fachvertretung der Architekturarchive und –museen in Deutschland möchten wir uns<br />

mit einem Anliegen an Sie wenden, das von immenser Bedeutung für die Architektur- und<br />

Städtebaugeschichte des Ruhrgebiets und darüber hinaus ist.<br />

Leider hat das Land Nordrhein Westfalen bislang keine zentrale Stelle, die diesen<br />

Aspekt regionaler Kultur sammelt, verwaltet und ausstellt. Schon lange verfolgen die der<br />

Föderation angeschlossenen Institute und Sammlungen den Prozess der Gründung eines<br />

Architekturmuseums in Nordrhein-Westfalen, das bislang allein auf den Schultern des Archivs<br />

für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW an der TU Dortmund zu ruhen scheint.<br />

Wir unterstützen daher mit Nachdruck die Idee ein zentrales Baukunstarchiv im ehemaligen<br />

Gebäude des Museums am Ostwall in Dortmund einzurichten. Ein solches prominent situiertes<br />

Institut, das Museum, Archiv und Diskussionsforum für aktuelle Fragen zur Architektur zugleich<br />

sein könnte, fehlt dem Land Nordrhein-Westfalen bislang. Dieser seit langem auch überregional<br />

eingeführte Ort würde zur idealen und zentralen Anlaufstelle für Fragen zur Architektur- und zur<br />

Ingenieurbaugeschichte im Ruhrgebiet werden können.<br />

Wir bitten daher Sie als höchsten Vertreter der Stadt Dortmund, die Politik, das Land Nordrhein-<br />

Westfalen und die Landschaftsverbände, das in ihrer Kraft stehende zu tun und dieses<br />

bedeutende, überregional wichtige Projekt zur unterstützen und zu realisieren.


Wenn Sie es wünschen, unterstützen wir Sie jederzeit sehr gerne mit der uns zur Verfügung<br />

stehenden Erfahrung.<br />

Beschlossen auf dem Jahrestreffen der Föderation Deutscher Architektursammlungen am<br />

21.5.2011 in Berlin.<br />

Für die Mitglieder:<br />

-Akademie der Künste Berlin, Baukunstarchiv<br />

-Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin<br />

-Architekturmuseum der Technischen Universität München<br />

-Archiv der Moderne, Bauhaus-Universität Weimar<br />

-Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst, NRW, Dortmund<br />

-Bauhaus Archiv, Berlin<br />

-Architektursammlung, Berlinische Galerie, Landesmuseum für Modernde Kunst, Photographie<br />

und Architektur, Berlin<br />

-Deutsches Architektur Museum, Frankfurt<br />

-Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg<br />

-Hamburgisches Architekturarchiv, Hamburg<br />

-Historisches Archiv der Stadt Köln<br />

-Institut für Regionalplanung und Strukturentwicklung, Erkner<br />

-Kunstbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin<br />

-Landesarchiv Berlin<br />

-Museum für Architektur und Ingenieurkunst, Gelsenkirchen<br />

-Schleswig-Holsteinisches Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst, Schleswig<br />

-Südwestdeutsches Archiv für Architektur und Ingenieurbau, Karlsruhe<br />

Ich freue mich auf Ihre Reaktion und bin<br />

mit herzlichen Grüßen<br />

Dr. Eva-Maria Barkhofen<br />

Sprecherin der Föderation<br />

Deutscher Architektursammlungen<br />

53


Die Unterstützer des Hauses der Baukunst –<br />

Baukunstarchiv NRW im ehemaligen Museum<br />

am Ostwall in Dortmund<br />

An den Oberbürgermeister<br />

der Stadt Dortmund<br />

Herrn Ullrich Sierau<br />

Nutzung des ehemaligen Museums am Ostwall als Baukunstarchiv NRW<br />

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Sierau,<br />

die Unterzeichner sind seit einiger Zeit „Ideenunterstützer“ der Initiative Haus der Baukunst<br />

NRW in Dortmund, die das Baukunstarchiv NRW im ehemaligen Gebäude des Museums am<br />

Ostwall ansiedeln möchte.<br />

Dieses Gebäude ist der wichtigste Kulturbau der Nachkriegszeit unserer Stadt, der lange als<br />

internationales Aushängeschild der fortschrittlichen Kulturpolitik Dortmunds gedient hat und<br />

als solches der Stadt auch in Zukunft dienen soll. Es bietet ideale Voraussetzungen für eine<br />

Weiternutzung als Haus der Baukunst NRW mit dem Baukunstarchiv NRW.<br />

Diese einmalige Situation bietet der Stadt Dortmund, der Technischen Universität Dortmund,<br />

dem Land Nordrhein-Westfalen und den Standesorganisationen des architektonischen,<br />

städtebaulichen und ingenieurmäßigen Schaffens in NRW eine langersehnte Gelegenheit, die<br />

man ergreifen muss.<br />

Für die Stadt bietet das so entstehende Dokumentationszentrum für das baukulterelle<br />

Schaffen in NRW die einmalige Chance, eine zentrale Infrastruktureinrichtung des Landes<br />

mit bundesweiter und europäischer Ausstrahlung an einem exponierten Ort in Dortmund<br />

besucherfreundlich zu beherbergen.<br />

Für die Technische Universität Dortmund ergibt sich, ein lang diskutiertes Vorhaben mit<br />

der öffentlichen Präsentation des Archivgutes an einem prominenten Kulturort in der Stadt<br />

Wirklichkeit werden zu lassen. Mit Lehre, Forschung und öffentlicher Zugänglichkeit wird die<br />

Präsenz der TU im Stadtzentrum sichtbar.<br />

Für das Land Nordrhein-Westfalen bietet das Gebäude am Ostwall die Erfüllung seiner<br />

Vorstellungen an die seit langem geplante Einrichtung zur Archivierung von Architektur und<br />

Ingenieurbaukunst in NRW durch ein ideales Raumangebot und einen zentralen Standort.<br />

Für die Standesorganisationen des baulichen Schaffens wird dieses Haus ein Zentrum<br />

für die geschichtliche Sicherung der Bau- und Handwerkskunst werden. Zudem bieten die<br />

vorgesehenen Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen die Gelegenheit der Präsentation<br />

aktueller Bau- und Handwerkskultur.<br />

Zu den Vorteilen der genannten Institutionen weist die Flächendisposition auch Möglichkeiten<br />

für die Ansiedlung von Kreativwirtschaft mit einem Gründungszentrum für Architektur-,<br />

Bauingenieurs- und Designarbeitsplätzen auf.<br />

54


Dieses Baukunstarchiv NRW wird eine neue Einrichtung im Land NRW werden, die mit einem<br />

einzigartigen Profil und der angedachten Nutzungsvielfalt eine Leuchtturmfunktion für Stadt,<br />

Hochschule, Land und Standesorganisationen übernehmen wird.<br />

Die 15 Unterstützer bitten alle Entscheidungsträger, diese für alle Beteiligten einmalige<br />

Gelegenheit aktiv zu begleiten und alles zu tun, was dieses Ziel befördert.<br />

Guido Baranowski (Vorsitzender der Geschäftsleitung des TechnologieZentrumDortmund und<br />

Meistergildner der Reinoldigilde zu Dortmund)<br />

Dr. Eva-Maria Barkhofen (Vorsitzende der Föderation Deutscher Architektursammlungen,<br />

Berlin)<br />

Prof. em. Helge Bofinger (Architekt, Vorlassgeber des Archivs für Architektur und<br />

Ingenieurbaukunst NRW der TU Dortmund, Wiesbaden)<br />

Walter Derwald (Präsident des Baugewerbeverbands Westfalen, Präsident Haus und Grund<br />

NRW, Dortmund)<br />

Dr. Karl-Peter Ellerbrock (Leiter der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv, Dortmund)<br />

Prof. Dr. Ursula Gather (Rektorin der Technischen Universität Dortmund)<br />

Frank Hofmann (Vorsitzender des Bundes Deutscher Baumeister Dortmund)<br />

Otto Kentzler (Präsident der Handwerkskammer Dortmund und Präsident des Zentralverbands<br />

des Deutschen Handwerks, Berlin/Dortmund)<br />

Erbengemeinschaft Kleihues (Stiftung Josef Paul Kleihues, in Gründung, Berlin)<br />

Prof. em. Stefan Polónyi (Bauingenieur, Vorlassgeber des Archivs für Architektur und<br />

Ingenieurbaukunst NRW der TU Dortmund, Köln)<br />

Richard Schmalöer (Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten Dortmund-Hamm-Unna)<br />

Reinhard Schulz (Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Dortmund)<br />

Reinhold Semer (Inhaber der Hellweg-Unternehmensgruppe, Dortmund)<br />

Prof. Bodo Weidlich (Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund)<br />

Prof. Beate Wiemann (Hauptgeschäftsführerin und geschäftsführendes Vorstandsmitglied des<br />

Bauindustrieverbands NRW, Düsseldorf)<br />

Dortmund, im Dezember 2011<br />

Alle einzelnen Zustimmungen liegen im Original dem Projektbetreuer Klaus Fehlemann vor.<br />

55


Beispiel für Ausstellungsaktivitäten im Lichthof des alten Museums am Ostwall<br />

56


6. Zustandsbewertung des Museums am Ostwall<br />

– Ergebnisbericht städtische immobilienwirtschaft stadt Dortmund<br />

57


Blick in die derzeitigen Archivräume des A:AI NRW an der TU Dortmund<br />

58


ERGEBNISBERICHT<br />

Museum am Ostwall 7, Bauzustandsbewertung mit Kostenprognose<br />

21.06.2012<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Zusammenfassung Seite 2<br />

2. Auftrag und Zweck der Bewertung Seite 2<br />

3. Methodik der Bewertung Seite 3<br />

4. Bewertung / Ergebnis Seite 5<br />

5. Empfehlungen Seite 6<br />

6. Fazit Seite 7<br />

7. Anlagen Seite 7<br />

Die Pläne zum Brandschutz sowie der Terminplan sind nicht enthalten.<br />

!"#$"%&%'()%&& 59


1. Zusammenfassung<br />

Die Städtische Immobilienwirtschaft wurde beauftragt, zu beurteilen in wie<br />

weit das Objekt Museum am Ostwall 7 in einen vermietbaren Zustand<br />

versetzt werden kann. Im ersten Schritt ist eine Kostenbewertung des Immobilienzustandes<br />

anhand eines Kostenrahmens ( Grobkostenermittlung )<br />

durchgeführt worden. Hierzu sind Sichtprüfungen durch die städtische Immobilienwirtschaft<br />

vorgenommen worden.<br />

In einem weiteren Schritt zur Qualifizierung ist eine Kostenschätzung nach<br />

DIN 276 erstellt worden. Nach richterlicher Rechtssprechung kann die Abweichung<br />

der Genauigkeit einer Kostenschätzung bis zu +/- 30% betragen.<br />

Die Beurteilung sollte Kosteneinsparpotentiale identifizieren. Hierzu sind externe<br />

Fachingenieure beauftragt worden. Die Ergebnisse sind in der Kostenschätzung<br />

zusammengefasst.<br />

Die Kostenschätzung endet mit 2.947.000,- !/ Brutto.<br />

In Ergänzung zum Kostenrahmen und der Kostenschätzung sind die Betriebskosten<br />

durch die Immobilienwirtschaft plausibilisiert worden.<br />

Die Betriebskosten werden mit 107.200,- !/a prognostiziert.<br />

2. Auftrag und Zweck der Bewertung<br />

Auf Basis des Beschlusses vom 17.01.2012 des Verwaltungsvorstands hat<br />

die städtische Immobilienwirtschaft zur Unterstützung einer avisierten Gremienvorlage<br />

des Liegenschaftsamtes eine erste Bauzustandsbewertung<br />

nebst Kostenrahmen erarbeitet.<br />

In dieser Vorlage sollen die Vorteile der Stadt Dortmund, bei einer Nutzung<br />

der Immobilie Museum Am Ostwall 7 als „Haus der Baukunst NRW“ beschrieben<br />

werden.<br />

Die Liegenschaft Museum Am Ostwall 7 war bisher zum Verkauf und das<br />

zugehörige Bestandsgebäude für den Abriss vorgesehen. Dagegen sieht das<br />

Projektkonzept „Haus der Baukunst NRW“ vor, das Bestandsgebäude erneut<br />

für eine Vermietung herzurichten. Eine Förderung, die die Herrichtung der<br />

Räume des Baukunstarchivs ermöglicht, ist seitens des Landes NRW in<br />

Aussicht gestellt.<br />

Der Kostenrahmen sollte sich daher auftragsgemäß auf einen vermietungsfähigen<br />

Zustand des Bestandsobjektes beziehen. Das Objekt wurde durch<br />

den potentiellen Nutzer besichtigt. Der Nutzer legt Wert auf die Erhaltung<br />

des Gebäudebestandes und des Nutzungszwecks.<br />

Mit einer anschließenden Auftragsergänzung sollten, unter Hinzuziehen von<br />

Fachingenieuren, die möglichen Kosteneinsparungspotentiale ermittelt und<br />

in Form einer Kostenschätzung dargestellt werden.<br />

60 !"#$"%*%'()%&&


Der spätere Betrieb des „Haus der Baukunst NRW“ soll ohne Kostenbeteiligung<br />

der Stadt durch die Trägergesellschaft sichergestellt werden. Weitere<br />

Aufgabe der Städtischen Immobilienwirtschaft war es daher, die von der<br />

Trägergesellschaft genannten Betriebskosten in Höhe von 83,3 TSD ! p. a. –<br />

ohne Instandhaltungskosten - zu plausibilisieren.<br />

Grundsätzlich sollen die Substanz und architektonische Ausgestaltung des<br />

Gebäudes unbedingt erhalten bleiben.<br />

Für die Bewertung und Erstellung der Kostenschätzung sind die folgenden<br />

Prämissen vorausgesetzt:<br />

! keine statischen Eingriffe bzw. Ertüchtigung; Lastverteilung (Nutzung)<br />

entsprechend der Tragfähigkeit des Bestandsgebäudes<br />

! keine Nutzungsänderung; es gilt Bestandsschutz<br />

! „Sonderbauverordnung ( Versammlungsstätte )“ wird nicht herangezogen<br />

! keine Auflagen denkmalpflegerischer Belange<br />

! keine Teilung in Mietbereiche und Separierung der Betriebskosten; das<br />

gesamte Gebäude wird als „ein Stück Haus betrachtet“<br />

! kein Rückbau der technischen Anlagen ( Heizungsregelung, etc. )<br />

! Neuinstallationen grundsätzlich in Aufputz<br />

! das Mobilitätskonzept wird mit einem rollstuhlgeeigneten Plattformlift<br />

im Foyer (Eingangsbereich) erfüllt<br />

! das Kellergeschoss (Souterrain) erhält in Abstimmung mit dem Nutzer<br />

- neben der Funktionsherstellung der Lüftung - keine weiteren Ertüchtigungen<br />

hinsichtlich der klimatischen Bedingungen; das Souterrain<br />

wird so belassen und akzeptiert<br />

! die bauliche Betrachtung des Brandschutzes dient in erster Linie dem<br />

Personenschutz<br />

3. Methodik der Bewertung<br />

Gebäudeuntersuchung<br />

Zunächst wurde in einer Begehung am 06. und 07. Februar 2012 durch die<br />

Mitarbeiter der Städtischen Immobilienwirtschaft eine Bestandserfassung<br />

der Gebäudesubstanz und der installierten Gebäudetechnik durchgeführt.<br />

Dazu zählte die optische Zustandserfassung und Bewertung der einzelnen<br />

Bauelemente.<br />

61<br />

!"#$"%+%'()%&&


Die reine Sichtprüfung durch die Architekten und Fachingenieure erfolgte<br />

zunächst ohne spezifische Bauteilöffnungen, ohne Anwendung spezieller<br />

Prüfverfahren und ohne Hinzuziehung von Sonderfachleuten.<br />

Bauteile, Bauelemente und Technische Anlagen, die nicht sichtbar oder<br />

sonst erkennbar defekt waren, sind auf Basis einer vollständigen Instandsetzungsbetrachtung<br />

beurteilt worden.<br />

Die Dokumentation ist ein Raumbuch, welches die einzelnen Räume mit ihrer<br />

technischen Ausstattung beschreibt, die Wand- und Deckenflächen beurteilt<br />

und den Gesamteindruck der Räume darstellt. Weitere Inhalte sind<br />

neben den Massenermittlungen der Wand- und Deckenoberflächen auch<br />

die Erfassung der Raumhöhen.<br />

Für die Bewertung der Bauelemente wurden die folgenden Kategorien mit<br />

dem zugehörigen Farbcode gewählt:<br />

Kategorie A ( grün ) = guter Zustand<br />

Kategorie B ( gelb ) = leichte Abnutzung<br />

Kategorie C ( orange ) = größere Abnutzung<br />

Kategorie D ( rot ) = Ende der Lebensdauer / Erneuerung<br />

Kategorie ( weiß ) = nicht vorhanden bzw. entfallen<br />

Zur besseren Übersicht sind die bewerteten Bauelemente in einer Bewertungsmatrix<br />

zusammengefasst worden und stellen den aktuellen, bewerteten<br />

Gebäudezustand plakativ dar. Als Ergänzung zur Gebäudebegehung ist<br />

eine umfangreiche, raumscharfe Fotodokumentation erstellt worden.<br />

Für die weiteren Schritte zur Ermittlung von Kosteneinsparpotentialen, sowie<br />

der Herstellung eines vermietbaren Zustandes, war die Hinzuziehung<br />

von Fachingenieuren erforderlich. Die Beurteilung des baulichen Brandschutzes,<br />

der Bauphysik und die angedachte Nutzung ist durch entsprechende<br />

Fachleute begutachtet bzw. beurteilt worden.<br />

Die Ergebnisse sind in die Kostenschätzung eingearbeitet worden.<br />

Kostenermittlung<br />

Die Kostenschätzung ist auf Grundlage ausgewählter Teilleistungen einer<br />

Sanierungsplanung entstanden.<br />

Nach HOAI hat die Kostenschätzung in der Leistungsphase 2 zu erfolgen.<br />

Gemäß richterlicher Rechtsprechung kann die Abweichung der Genauigkeit<br />

einer Kostenschätzung bis zu +/- 30% betragen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit galt den Bauteilen, die nicht sichtbar (Fenster-<br />

und Glasfassadenelemente, die Dachabdichtung, die Lichtsheds / Glasdächer)<br />

oder nicht erkennbar defekt (Wärmeversorgung, -verteilung und -<br />

abgabe und die Brandmeldeanlage bzw. Sicherheitsbeleuchtungsanlage )<br />

waren und das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben.<br />

62 !"#$"%,%'()%&&


4. Bewertung / Ergebnis<br />

Kostenschätzung<br />

Enthalten sind die Kostengruppen ( KGR )<br />

100 Grundstück 0,00,- !<br />

200 Herrichten und Erschließen 0,00,- !<br />

300 Bauwerk / Baukonstruktion 1.500.000,- !<br />

400 Bauwerk / Technische Anlagen 905.000,- !<br />

500 Außenanlagen (vorhanden) 0,00,- !<br />

600 Ausstattung (Aufgabe der Nutzer) 0,00,- !<br />

700 Baunebenkosten 481.000,- !<br />

Summe 2.886.000,- ! Brutto<br />

zzgl. einer Preissteigerung bei einem Baubeginn im Jahr 2013 mit einer jährlichen<br />

prognostizierten Preissteigerung von 2,1 %.<br />

Gesamtkosten 2.947.000,- ! Brutto<br />

Kosten der KG 300+400 je m" Brutto-Grundfläche<br />

bei 3500 m" BGF 687,14 ! / m" Brutto<br />

bei 2800 m" NGF 858,93 ! / m" Netto<br />

Grundlagen der Kostenermittlung<br />

Der Kostenvergleichswert von 697,14 !/m" würde nach BKI ( Baukosteninformationszentrum<br />

) im oberen Drittel eines vergleichbar anzusetzenden<br />

Bauvorhabens liegen. Grund hierfür ist ein schlechter bis sehr schlechter Zustand<br />

von umfangreich zu reparierenden bzw. zu erneuernden Bauteilen<br />

(Dach, Fenster, Lichtöffnungen, Sonnenschutz etc.), sowie die notwendige<br />

Erneuerung der Heizungsanlage und die erforderliche Ergänzung von Einrichtungen<br />

des Brandschutzes zum Schutze des Nutzers.<br />

Ein Vergleich mit dem BKI ist lediglich beschränkt möglich, da keine Kennwerte<br />

für besondere Gebäude, wie Museen, und für Sanierungen angegeben<br />

sind.<br />

Nachfolgend aufgeführte Maßnahmen dienen der Herstellung des vermietbaren<br />

Zustandes der Immobilie.<br />

" Erhalt und Reparatur der vorhandenen Holzfenster<br />

" Erneuerung der Stahl-Glas-Fassaden in Gartensaal (OG,EG) und in<br />

Foyer und ehem. Cafeteria<br />

" Verschließen der Glassatteldächer über den Oberlichtsälen<br />

" Erneuerung von Profilen und Verglasung des Glassatteldachs über<br />

dem Lichthof<br />

" Rückbau der Außentreppe vor dem Gartensaal<br />

!"#$"%-%'()%&&<br />

63


" Weitgehende Erneuerung der Heizungsanlage und Ersetzen der<br />

Wandheizungen durch konventionelle Heizkörper.<br />

" Teilweise Sanierung der Grundleitungen<br />

" Erneuerung der Lüftungsanlage im Keller<br />

" Umsetzung des Brandschutzkonzeptes ( gem. Anlage Seite 16-19 )<br />

Nutzungskosten<br />

Die von der Trägergesellschaft genannten Betriebskosten in Höhe von 70-<br />

80 TSD ! p. a. galt es zu plausibilisieren.<br />

Die Aufstellung der Kosten beinhaltet die Kosten der Kostengruppen 200 –<br />

400 nach DIN 18960, Nutzungskosten im Hochbau. Die Kostengruppe 100<br />

Kapitalkosten ist nicht relevant, da die Investition bzw. Finanzierung in dieser<br />

Betrachtung keine Rolle spielt.<br />

Das Museum wurde für das Publikum am 01. Juli 2009 geschlossen. Die<br />

„normale“ Nutzung des Gebäudes endet daher zu diesem Zeitpunkt. Der<br />

darauf folgende Zeitraum des Leerstandes bildet somit nicht mehr die vollen<br />

Nutzungskosten ab. Aus diesem Grund sind daher lediglich die Jahre 2007<br />

und 2008 in der weiteren Ermittlung zu betrachten.<br />

Die Nutzungskosten belaufen sich auf ca. 82.300 ! für das Jahr 2007 bzw.<br />

93.400 ! für 2008. Ohne Kosten für Bauunterhaltung und Störfallbeseitigung<br />

betragen diese ca. 74.200 ! bzw. ca. 79.700 !, das arithmetische Mittel liegt<br />

bei ca. 77.000 !.<br />

Unter Berücksichtigung einer Preissteigerung von ca. 2,1 % / Jahr errechnen<br />

sich die Kosten für das Jahr 2012 auf ca. 83.300 ! im derzeitigen, unsanierten<br />

Zustand.<br />

Aktuell werden die Instandhaltungskosten mit dem vom städtischen Haushalt<br />

vorgesehenen Satz von 6,84 !/m" berechnet. Das entspricht bei einer<br />

Gebäudefläche mit 3.500 m" einem Wert von ca. 23.900 !.<br />

Dieser vorgegebene Instandhaltungsansatz weicht von der Empfehlung der<br />

KGST ab. Die KGST empfiehlt eine Berechnung auf Basis des Wiederbeschaffungszeitwertes.<br />

Dabei ist der Wiederbeschaffungszeitwert mit einem<br />

gleichmäßigen Faktor über die BGF - Flächen zu ermitteln. Hierbei sollten<br />

die Faktoren Gebäudealter, Technikanteil und die Art der Nutzung einfließen.<br />

Bei einer Berücksichtigung der KGST - Empfehlung wäre der Instandhaltungsansatz<br />

auszuweiten.<br />

5. Empfehlungen<br />

Im Nachfolgenden wird eine Empfehlung der städtischen Immobilienwirtschaft<br />

an einem Mietvertrag für das Gebäude Am Ostwall 7 formuliert<br />

64 !"#$"%.%'()%&&


" das Objekt ist brandschutztechnisch für den Personenschutz ertüchtigt.<br />

Maßnahmen zum Schutz von Sachwerten hat der Mieter in eigener Verantwortung<br />

zu treffen<br />

" es besteht weiter die Möglichkeit der Nutzung des Gebäudes außerhalb<br />

der „Sonderbauverordnung – Versammlungsstätte“, bei einer Anwesenheit<br />

von maximal 199 Personen<br />

" der vorbeugende Brandschutz sieht die Nutzung des Obergeschosses<br />

mit maximal 30 Personen vor<br />

" eine Nutzung des Zwischengeschosses, sowie der ehem. Cafeteria ist<br />

zu Lagerzwecken möglich<br />

" die Nutzung des Kellergeschosses ist weiterhin als Lagerraum ohne<br />

spezielle Anforderungen möglich. Eine Nutzung zur Lagerung empfindlicher<br />

Güter (Archiv: Papier, Architekturmodelle, etc.) ist ohne weiteres<br />

nicht möglich<br />

" die barrierefreie Nutzung des Gebäudes ist möglich, aber in Teilbereichen<br />

eingeschränkt und nicht konform mit DIN 18040. Der Zugang erfolgt<br />

von der Rückseite im Kellergeschoss, von hieraus dient der Aufzug<br />

die Geschosse an<br />

" die zulässigen Nutzlasten der Geschossdecken im Objekt sind dem Mieter<br />

bekannt. Der Mieter stimmt sein Nutzungskonzept hierauf ab<br />

Der Betrieb des „Haus der Baukunst NRW“ soll ohne Kostenbeteiligung der<br />

Stadt durch die Trägergesellschaft sichergestellt werden.<br />

6. Fazit<br />

Die durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass der vermietungsfähige Zustand<br />

im Bestandobjekt durch bauliche Maßnahmen hergestellt werden<br />

kann. Die ermittelte Kostenschätzung weist hierfür einen Betrag von<br />

2.947.000 !/ Brutto aus. Hierbei ist weiterhin die Vorgabe berücksichtigt,<br />

dass auch ein evtl. Bauantragsverfahren den Bestandsschutz des Objektes<br />

nicht berührt. Die Betriebskosten konnten mit einem Betrag von 107.200 !<br />

plausibilisiert<br />

werden.<br />

7. Anlagen<br />

Grundlagen der Bewertung<br />

" Konzept für ein „Haus der Baukunst NRW“ in Dortmund, August 2011,<br />

überarbeitet im Januar 2012<br />

" Auftragsgespräch mit den StA 23, 61, WBF und 65 vom 01.02.2012<br />

" Revisionspläne Heizung/Klima/Sanitär (Heizflächen und Rohrführungen)<br />

Büro Steiner Berlin, Firma Schlitzer und Heidemann Dortmund, Büro<br />

PMT Projektmanagement Dortmund, Stand April 1990<br />

" Maßstablose Bestandsunterlagen Keller-, Erd- und Obergeschoß von<br />

Büro Prof. Spital – Frenking + Schwarz<br />

!"#$"%/%'()%&&<br />

65


66<br />

" Umbaupläne zum Wiederaufbau 2. Bauabschnitt 1950, 1954, 1955 aus<br />

den Bestandsakten des Bauordnungsamtes<br />

" Ortsbegehungen Fachteams Immobilienwirtschaft am 6. und 7. Februar<br />

2012<br />

" Übersicht Störfallbeseitigung 2007-2011<br />

" Übersicht Sanierungsmaßnahmen 1990-2006<br />

" Betriebskosten – von StA 41 übermittelt – für die Jahre 2007- 2011<br />

" Abstimmungsgespräch vom 01.03.2012 zwischen den Herren Fehlemann<br />

(StDir.i.R.), Prof. Dr. Sonne (TU DO), Herr Schwarz (Prof. Spital-<br />

Frenking+Schwarz), Herr Limberg (StadtDO), Herr Gönen (StadtDO),<br />

Herr Ravagni (StadtDO)<br />

" Stellungnahme Sachverständiger Brandschutz vom 12.06.2012<br />

" Untersuchungen Büro Grieseler GmbH zu Schadstoffen, Raumfeuchte<br />

und Bauphysik vom 11.06.2012<br />

" Stellungnahme Sachverständiger zur Prüfung der Elektrotechnik vom<br />

30.05.2012<br />

" Gebäudebeurteilung Büro Spital - Frenking + Schwarz vom 11.06.2012<br />

" Gespräch mit Bauordnungsamt und vorbeugendem Brandschutz vom<br />

18.6.2012<br />

Beispiel Bewertungsmatrix Erdgeschoss<br />

Beispielmatrix Erdgeschoss<br />

Raum Nrummer<br />

Fläche / m"<br />

bisherige<br />

Raumnutzung<br />

Deckenverkleidungen<br />

Wandverkleidungen<br />

Bodenbeläge<br />

Außentüren<br />

Türen, Innenausbauten<br />

Bauteilbewertung<br />

EG 1 59 Cafe A B B D D A A B<br />

EG 2 62,04 Studio A B B A D D<br />

EG 3 25,04 Studio A B B D D A B<br />

EG 4 16,5 Sitzungsraum A B C C A C B A B<br />

EG 5 31,54 Büro A B C B A C B A B<br />

EG 6 18,85 Büro A B B A C B A B<br />

EG 7 19,21 Büro A C C C A C B C C B<br />

EG 8 13,83 Büro A C C A C B B A B<br />

EG 9 63,81 Austellung B B C C D D D A B<br />

EG 10 146,65 Gartensaal B B C D D D D A B<br />

EG 11 65 Ausstellung B B C B D D D A B<br />

EG 12 16 WC B B A B C C B B A B<br />

EG 13 16,2 Küche A B C C<br />

EG 14 33,73 Ausstellung B B B C C C A B<br />

EG 15 34,16 Ausstellung A B B C C C A B<br />

EG 16 25,5 Ausstellung A B B C C C A B<br />

EG 17 26,3 Ausstellung A B B C C C A B<br />

EG 18 30,7 Ausstellung A B B C C C A B<br />

EG 19 10,21 Technik C C C D D A B<br />

EG 20 33,23 Flur A B C A B<br />

EG 21<br />

nicht vorhanden<br />

EG 21a 210 Lichthof C C C D D A B<br />

EG 22 5,3 Treppenhaus A A A D A A B<br />

EG 23 35,8 Flur B B C B A B<br />

Legende: A guter Zustand<br />

Summe 998,6 B leichte Abnutzung<br />

C größere Abnutzung<br />

D Erneuerung notwendig<br />

Fenster<br />

Sonnenschutz<br />

Wärmeabgabe<br />

Abluftanlagen<br />

Kaltwasseranlagen<br />

Warmwasserverteilung<br />

Elektroanlagen<br />

Beleuchtung<br />

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Beispiel für Ausstellungsaktivitäten im Lichthof des alten Museums am Ostwall<br />

67


68<br />

Luftbild altes Museum am Ostwall in der öffentlichen Parkanlage


Der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW<br />

lädt ein zum<br />

„Tag der offenen Tür“<br />

am Freitag, den 21. September ab 11.00 Uhr<br />

im ehemaligen Museum am Ostwall in Dortmund<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

sehr geehrte baukulturell Interessierte,<br />

wie Sie sicherlich gehört haben, verfolgt eine Vorbereitungsgesellschaft gemeinsam mit<br />

der Architektenkammer NRW, der Ingenieurkammer-Bau NRW, der Stiftung Deutscher<br />

Architekten und weiteren Institutionen seit einiger Zeit das Ziel, ein Baukunstarchiv in<br />

Nordrhein-Westfalen einzurichten. Diese Bestrebungen sind nun in eine konkrete<br />

Realisierungsphase eingetreten. Um Sie hierüber zu informieren, ist im Anhang dieser E-<br />

Mail die Dokumentation des Arbeitsstandes für das Baukunstarchiv NRW beigefügt. Hierin<br />

erfahren Sie alles Wissenswerte über das Projekt – vom Business-Plan über die<br />

Organisation bis hin zu einer Zustandsbewertung des alten Museums am Ostwall, dem<br />

ins Auge gefassten Ort für das Projekt.<br />

Um Ihnen den Ort vorzustellen und das Projekt publik zu machen, lädt der Förderverein<br />

für das Baukunstarchiv NRW lädt alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür am<br />

Freitag, den 21. September in das ehemalige Museum am Ostwall in Dortmund ein. Ab<br />

11.00 Uhr sind dort am Ostwall 7 Vorträge zu hören, um über das Projekt zu informieren<br />

und Führungen durch die für die Institution aktuell vorgesehenen Räumlichkeiten<br />

geplant, um Interessierten einen Einblick in das Vorhaben zu bieten und für es zu<br />

werben.<br />

Anfang Juli hatte sich in Düsseldorf der Förderverein für das Baukunstarchiv Nordrhein-<br />

Westfalen konstituiert. Schirmherr des Vereins ist Staatsminister a.D. Prof. Dr. Christoph<br />

Zöpel, der als Bauminister die baukulturellen Geschicke des Landes über Jahre ganz<br />

wesentlich mitgeprägt hat. Die Vereinsmitglieder sind der Auffassung, dass Nordrhein-<br />

Westfalen nicht weiter Gefahr laufen darf, die Nachlässe seiner wichtigsten und<br />

bedeutendsten Architekten, Stadtplaner, Landschaftsarchitekten und Ingenieure zu<br />

verlieren und sich seiner regionalen Bedeutung und Verantwortung bewusst werden<br />

muss, um den herausragenden Dokumenten seiner Baukunst einen sichtbaren Platz zu<br />

schaffen. Das geplante Baukunstarchiv NRW sammelt zu allen Bereichen der Baukultur:<br />

zur Architektur, zum Bauingenieurwesen, zum Städtebau und zur Landschaftsarchitektur.<br />

Darüber hinaus verknüpft es in einem digitalen Katalog alle in den verschiedenen<br />

Landesteilen bereits vorhandenen Baukunstsammlungen, die selbstverständlich vor Ort<br />

nicht nur bestehen bleiben, sondern auch weitergeführt werden sollen. Das<br />

Baukunstarchiv NRW ist in diesem Sinne vor allem Vermittlungsinstitution und wahrhaft<br />

landesweit konzipiert.


2<br />

Der Programmablauf des "Tages der offenen Tür" ist so vorgesehen, dass jeder Gast je<br />

nach persönlich zur Verfügung stehendem Zeitfenster jederzeit in das Programm<br />

einsteigen kann. Der Ablauf ist wie folgt geplant.<br />

11:00 Uhr Begrüßung durch den Vorstand des Fördervereins für das<br />

Baukunstarchiv NRW (Walter Brune, Walter von Lom, Holger Pump-<br />

Uhlmann, Richard Schmalöer, Regina Wittmann)<br />

11:15 Uhr Worte des Schirmherren des Fördervereins für das Baukunstarchiv<br />

NRW, Staatsminister a.D. Prof. Dr. Christoph Zöpel (Bochum)<br />

11.30 Uhr Führung durch das Haus (Wolfgang Sonne, TU Dortmund)<br />

12.15 Uhr Erläuterung des geplanten Baukunstarchiv NRW (Wolfgang Sonne,<br />

TU Dortmund)<br />

12.45 Uhr Führung durch das Haus (Regina Wittmann, TU Dortmund)<br />

13.30 Uhr Erläuterung des geplanten Baukunstarchiv (Wolfgang Sonne, TU<br />

Dortmund)<br />

14.00 Uhr Gespräch mit Dr. Wolfgang Voigt (Architekturmuseum Frankfurt<br />

a.M.) zum Thema Architektur- und Ingenieursammlungen<br />

14.30 Uhr Führung durch das Haus (Regina Wittmann, TU Dortmund)<br />

15.15 Uhr Erläuterung des geplanten Baukunstarchiv (Wolfgang Sonne, TU<br />

Dortmund)<br />

Das Ende ist gegen 16.00 Uhr vorgesehen.<br />

Wir würden uns sehr freuen, Sie zu dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen. Minister a.<br />

D. Christoph Zöpel steht am Vormittag im Anschluss an seine Rede für Gespräche zur<br />

Verfügung.<br />

Statt einer Anmeldung hoffen wir auf Ihre wohlwollende Unterstützung. Wir würden uns<br />

insbesondere darüber freuen, wenn Sie sich unserer Initiative anschließen würden und<br />

Botschafter der Idee werden.<br />

Holger Pump-Uhlmann für den Vorstand des Fördervereins<br />

Düsseldorf, 07.09.2012<br />

Informationen zum Projekt und zum Förderverein: http://www.baukunstarchiv-nrw.de/foerderverein/<br />

Kontakt: c/o Brune Immobilien GmbH, Kanzlerstraße 4, 40472 Düsseldorf, Email: h.pump-uhlmann@catal.de

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