2011-01: Februar / März - Evangelische Kirchengemeinde Einhausen
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Weihnachtsansprache des Kirchenpräsidenten<br />
Die Welt aus der Perspektive bedrohter Kinder<br />
sehen – diesen Kerngedanken legte<br />
Kirchenpräsident Dr. Volker Jung seinen<br />
Ansprachen zum diesjährigen Weihnachtsfest<br />
zugrunde. Wer die Welt aus der Perspektive<br />
bedrohter Kinder sehe, sei herausgefordert, sich<br />
für den Schutz und die Rechte von Kindern und<br />
Jugendlichen in der Gesellschaft einzumischen.<br />
Dazu gehöre, dass alle Kinder – auch arme –<br />
echte Chancen hatten, nicht nur theoretische: „Jedes einzelne Kind muss so<br />
geschützt und gefördert werden, dass es die Chancen, die es hat, auch wirklich<br />
nutzen kann.“<br />
Die Weihnachtsgeschichte, die von der Geburt des Gottessohnes Jesus Christus<br />
als wehrloses und verletzliches Kind in einem Stall bei Bethlehem erzählt, ist<br />
für Jung „Gottes große Geste der Liebe, damit wir wissen, wie nahe er uns ist<br />
und bleiben möchte“. Die Weihnachtsgeschichte passe nach Jungs Auffassung<br />
nicht in das Schema dieser Welt, da sie keine „Geschichte der Macht und des<br />
Geldes“, sondern „eine gegen die Angst“ sei. Sie rede auf neue Weise von Gott<br />
und stelle ihn nicht als „großen, allmächtigen, unbegreiflichen, souveränen<br />
Gott irgendwo, weit ab von dieser Welt“ dar sondern als „Kind in der Krippe“.<br />
Gott habe sich klein und schwach gemacht, sagt Jung, damit das Kleine und<br />
Schwache nicht verloren gehe. Dazu zählt Jung ausdrücklich weltweit die<br />
Kinder, die unter Krieg und Gewalt und Katastrophen leiden, die Kinder, denen<br />
Gewalt angetan wurde von Menschen, denen sie vertrauten. sowie die Kinder,<br />
die zur Arbeit gezwungen werden oder auch in unserem Land unter Armut<br />
leiden. Dafür schärfe das Kind in der Krippe den Blick.<br />
Jung ist sich sicher: „Wer die Weihnachtsgeschichte zu sich sprechen lässt,<br />
schaut anders auf diese Welt – mit dem Blick von unten, dem Blick des Kindes<br />
in der Krippe, das keinen Menschen verloren gibt. Wer diese Perspektive<br />
einnimmt, wer seinen Glauben an Jesus Christus, das Kind in der Krippe,<br />
hängt, der wird nicht mehr aufhören auf eine bessere Welt zu hoffen. Der wird<br />
nicht mehr aufhören, für die Menschen einzutreten, die leiden und die in Not<br />
sind, damit niemand verloren geht. Du nicht und ich nicht. Keines seiner<br />
Menschenkinder:“ Der christliche Glaube strebe danach, sagt Jung, den Lauf<br />
der Weltgeschichte mitzuprägen, „damit Gottes Reich des Friedens, der<br />
Versöhnung und der Gerechtigkeit bereits in der Geschichte dieser Welt<br />
wachsen kann“.<br />
Neues aus der Kirche<br />
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