Alte Denkmäler - Warburg Institute

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10.07.2015 Aufrufe

80 Hekate und Eros von Greifen gezogen.Theologie die Genealogieen zu häufig als dass wir berechtigtwären auf das Monument irgend eine anzuwenden. Sehrwichtig ist uns was die Theogonie ferner über die Hekateausführlich berichtet, die sie auch novooTQÖ(fos nennt (450).Das Walten über die drei Reiche der Natur, Erde, Meer undLuft, welches der Dichter nachdrücklich verkündigt, deutetauch das Aeginische Täfelchen durch feine Symbolik an.Die Statue der Hekate zu Athen von Alkamenes aus dreiverbundenen Bildern bezog sich verinuthlich ebenfalls aufdieses dreifache Reich 2^). Ihr Bild von Myron im Tempelzu Aegina selbst war, wie Pausanias erwähnt, nur in einfacherGestalt. Unser Künstler aber hat die Dreiheit in denGreif gelegt, indem er diesem zu dem Körper des Landthiersund zu den Flügeln des Luftbevvohners, um das dritte Naturgebietanzudeuten, den Kopf eines Fisches gegeben hat.Vergeblich wird mau sich nach einem andern Beispiel dieserZusammensetzung umsehn, obgleich der auch zu demFischkopf passende Kamm über den Hals hin wenig verändertmit dem Adlerkopf verbunden vorkommt: und man wirdnicht argwöhnen dass zufällige Spielerei an religiösen Bildnereienjener Zeit einigen Antheil haben könne. Vielmehrzeigen auch die Seegreife auf den Münzen von Velia^^), inVergleichung mit Greif und Delphin neben einander auf einervon Panornius, dass der Fischkopf des Greifs nicht übersehnwerden darf.27) Au{ einer Athenischen Münze bei Sluarl T. 11 p. 37 ist nachder Erklärung des Herausgebpis p. 46 ein Abbild dieser Statue.Diese Vermuihung scheint dadurch sich lu bestätigen dass nach Pausaniasdie Statue des Alkamenes bei dem Tempel der ungeflügeltenSiegesgöttin stand, was Siebeiis mit Recht auf die Eigenschaft derHekate in der Schlacht den Sieg zu verleiben — bei Hesiodus V. 432— bezieht. Den Sieg sich zu versichern konnten die Athener nichtzu viel göttliche Mächte beschwören. Nun ist die Aufschrift derMünze AQHNA2 NIKWPOPOY.28) Spanheim de usu et pr. n. p. 234. Rasche Lex. N. T. IIP. 1 p. 1555.

Hekate und Eros von Greifen gezogen. 81Bei dem geflügelten Knaben werden Manche des Hymnusvon Ölen gedenken, nach welchem die Mutter des ErosEileithyia hiess, evhvog, die wohlspinnende, als Göttin desWerdens oder, wie Pausanias erklärt, des Schicksals, älterals Kronos, welche von den Hyperboreern nach Delos gekommenwar und der Leto bei der Geburt beigestanden undwelche einen Tempel in Athen hatte '^^j. Auch wird manvielleicht mit dieser zu den Hyperboreern versetzten Göttinden Hyperboreischen Greif zusammenhalten. Allein es istnicht bekannt dass in Aegina Delische Heiligthümer gewesenseyen, da wir hingegen die Hekate dort in grösstemAnsehen finden und ausserdem unser Greif an die dreifacheWelt der Hekate erinnert. Wahrscheinlicher ist daher dieserEros von Hekate und Hermes, dem Sohn des Himmelsund der Dia abzuleiten, welche wir als Paar kennen, obgleichvon einer Frucht ihrer Verbindung sonst nichts vorkommt.Diese beiden wurden verehrt am Böbischen See^°) in Pheräsheerdenreichen Gefilden, wo auch Demeterdienst war,und in Samothrake. Dem die heilige Sage vom Hermeswelche nach Herodot (2, 51) die Samolhraker von den Pelasgernüberkommen haben sollen, ist keine andre als dievon dieser Verbindung. Dem Piaton und Aristoteles warenkeine Eltern von Eros bei Dichtern oder Andern bekanntgeworden, sondern nur der Eros des Hesiodus und Parmenides^^).Um die Theologie der Heiligthümer scheinen damalsPhilosophen und Dichter sich überhaupt nicht gar viel29) Pausan. IX, 27, 2. VIII, 21, 2. I, 18, 5. Vgl. Herod. IV,34. 35. In Elis wurde Eileithyia, genannt die Olympiscbc, mit einemSohn in Schlangengeslalf, unter dem Beinamen Sosipolis, sehr heiligverehrt, nach Pausan. VI, 20, 2. 3. Die Legende versteckt diesenZusammenhang um die unmittelbare Geburt des Drachen aus einerGöttin zu vermeiden.30) Propert. II, 2, 11. Er unterdrücl

Hekate und Eros von Greifen gezogen. 81Bei dem geflügelten Knaben werden Manche des Hymnusvon Ölen gedenken, nach welchem die Mutter des ErosEileithyia hiess, evhvog, die wohlspinnende, als Göttin desWerdens oder, wie Pausanias erklärt, des Schicksals, älterals Kronos, welche von den Hyperboreern nach Delos gekommenwar und der Leto bei der Geburt beigestanden undwelche einen Tempel in Athen hatte '^^j. Auch wird manvielleicht mit dieser zu den Hyperboreern versetzten Göttinden Hyperboreischen Greif zusammenhalten. Allein es istnicht bekannt dass in Aegina Delische Heiligthümer gewesenseyen, da wir hingegen die Hekate dort in grösstemAnsehen finden und ausserdem unser Greif an die dreifacheWelt der Hekate erinnert. Wahrscheinlicher ist daher dieserEros von Hekate und Hermes, dem Sohn des Himmelsund der Dia abzuleiten, welche wir als Paar kennen, obgleichvon einer Frucht ihrer Verbindung sonst nichts vorkommt.Diese beiden wurden verehrt am Böbischen See^°) in Pheräsheerdenreichen Gefilden, wo auch Demeterdienst war,und in Samothrake. Dem die heilige Sage vom Hermeswelche nach Herodot (2, 51) die Samolhraker von den Pelasgernüberkommen haben sollen, ist keine andre als dievon dieser Verbindung. Dem Piaton und Aristoteles warenkeine Eltern von Eros bei Dichtern oder Andern bekanntgeworden, sondern nur der Eros des Hesiodus und Parmenides^^).Um die Theologie der Heiligthümer scheinen damalsPhilosophen und Dichter sich überhaupt nicht gar viel29) Pausan. IX, 27, 2. VIII, 21, 2. I, 18, 5. Vgl. Herod. IV,34. 35. In Elis wurde Eileithyia, genannt die Olympiscbc, mit einemSohn in Schlangengeslalf, unter dem Beinamen Sosipolis, sehr heiligverehrt, nach Pausan. VI, 20, 2. 3. Die Legende versteckt diesenZusammenhang um die unmittelbare Geburt des Drachen aus einerGöttin zu vermeiden.30) Propert. II, 2, 11. Er unterdrücl

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