Alte Denkmäler - Warburg Institute

Alte Denkmäler - Warburg Institute Alte Denkmäler - Warburg Institute

10.07.2015 Aufrufe

76 Hekate und Eros von Greifen gezogen.beigegeben worden ist, was übrigens schwerlich von früherenDenkmälern als aus den Kaiserzeiten bekannt ist. DieBemerkung des Macrobius dass Nemesis die Sonne sey, istzu flach um Eckhein beizustimmen, dass der Sonne wegender Greif von Apollon auf Nemesis tibergegangen sey ^^).Auf einer Münze von Smyrna mit Commodus ziehen Greifedie beiden Göttinnen des dortigen Cults: der Greif der rächendenNemesis setzt einen Fuss auf ein Rad auf Münzennicht weniger Orte ^^). In dieser Verbindung scheint dasRad nicht ein Symbol schnellen Wechsels, wie es Mesomedesund Andre deuten, sondern vielmehr das aus der Strafedes Ixion und dem Attischen Gebrauch der Folter ^^) bekanntepeinliche Rad zu seyn. Schon Nonnos, indem er verschiedeneBedeutungen des Rades der Nemesis durcheinandermengt,flicht auch das Rad der Strafe ein, so wie er gleichdarauf den Greif als Rachevogel bezeichnet ^^). Greif undRad in dieser Bedeutung vereinigt geben ein Symbol vonbesonderem Nachdruck ab i^). Zoega erinnert daran dassNemesis Tochter des Okeanos sey und diesem der Greifnach Aeschylus im Prometheus angehöre (Abhandl. S. 46),Allein dort kann es nicht der Greif seyn auf welchem Oke-15) Doclr. Num. II p. 552. fVielleicht war der Uebergang vonder Nemesis-Artemis, wie in Rbamnus, auf die Nemesis überhaupt.Schwenck im Rhein, Mus. 1842 I S. 634: „der Greif der Nemesis istnoch unerklärt"].16) Auf einer von Side ist der', Greif auf der einen, das Rad aufder andern Seite der Göttin. Auch Münzen von Smyrna mit beidenNemesen oder mit Nemesis und Isis haben Greif und Rad (vgl. Eckh.II p. 548); auf denen von Atlalia mit Nemesis ist der Greif allein.Eben so auf einer des Nero, welche die Nemesis als 0/7/^ bezeichnet.Spanheim ad Caliim. in Dian. 204 p. 318.17) Arisloph. Plut. 876. Pac. 451. Lys. 846. Antiph. p. 615Reisk, (rQoxio&iiou).18) XLVIII, 380 diy.tjg noivj'jxoQi, ki'xAw. 382 (ln(fi Je al nfnörtjxoTiuQu O-qÖvov oQvig ukuaio)Q.19) Eckhel, welcher T. II p. 551 s. das Rad richtig beurtheilt,irrt T. VI p. 444 in Ansehung des Rades mit dem Greif.

Hekate und Eros von Greifen gezogen. 77anos reitet, obgleich der Scholiast es wiederholt behauptetund diesen auch Voss gegen Schütz vertheidigt (Mylh. Br. 2,130). Denn die Greife wohnen nach derselben Tragödie(782) an dem Fluss des ReichthumSj also ti'ennt sie der Dichtervon den goldreichen Rhipäen nicht; Okeanos aber hieltsich (nach V. 404) sein Flügelthier im eignen Stalle, alsodaheim, in seinem Element. Es ist daher ein geflügeltesRoss zu denken, da diess Thier das Wasser bezeichnet.Wo wir ausserdem den Greif noch antreffen, da hat erentweder eine für uns zweifelhafte Beziehung oder hat einebestimmte Bedeutung nie gehabt,sondern nur zu einer gleichgültigenVerzierung gedient, wie vielleicht an manchen Sarkophagen.An dem Helm der Athene von Phidias ^o) kanner auf die in Altika angenommene Verbindung zwischen dieserGöttin und ApoUon anspielen. Die Samier, welche nachHerodot (4, 1.52 cf. 79) einen grossen ehernen Krater mit Greifenköpfenrings umher besetzt als Zehnten von dem wunderbargrossen Gewinn den sie aus Tartessos gegen die 30,oder 37. Olympiade zurückgebracht halten, weiheten, dachtenAvohl bloss an die Greife der Rhipäen die bei dem Goldehausen, und wollten durch sie die Fülle des eingeholtenReichlhums ausdrücken wofür sie der Here eine reiche Gabezollten. Die Greife auf Münzen von Abdera (bei MionnetN. 368 — 71) gehen auf die Goldbergwerke des Landes.An Sonne und Feuer sollen die Greife zuweilen erinnern inZeiten worin die Persönlichkeil des Apollon in einer unbestimmtenSonnenreligion untergegangen war^i); und dahindeutet insbesondre der Candelaber zwischen zwei Greifen,20) Pausan. I, 24, 6. So auch an der Pallasslatue Lei MillingenAnc. uned. Mon. pl. 7 und auf Münzen Eckb. D. N. T. II p. 210.21) Greife ziehn den Sonnenwagen Spanh. de usu et praesl.num. 5 p. 270. Schon Ktesias git-bl vermuthlich darum den IndischenGreifen flammende Augen, und Philostratus V. A. III, 48 lässl sie derSonne geheiligt seyn. Epiphanius in den Anecd. Graec. Venet. 1817p. 13 erzählt von zwei Greifen, wovon der eine die Strahlen der aufgehendenSonne aufnehme, der andre sie zu ihrem Untergang begleite.

Hekate und Eros von Greifen gezogen. 77anos reitet, obgleich der Scholiast es wiederholt behauptetund diesen auch Voss gegen Schütz vertheidigt (Mylh. Br. 2,130). Denn die Greife wohnen nach derselben Tragödie(782) an dem Fluss des ReichthumSj also ti'ennt sie der Dichtervon den goldreichen Rhipäen nicht; Okeanos aber hieltsich (nach V. 404) sein Flügelthier im eignen Stalle, alsodaheim, in seinem Element. Es ist daher ein geflügeltesRoss zu denken, da diess Thier das Wasser bezeichnet.Wo wir ausserdem den Greif noch antreffen, da hat erentweder eine für uns zweifelhafte Beziehung oder hat einebestimmte Bedeutung nie gehabt,sondern nur zu einer gleichgültigenVerzierung gedient, wie vielleicht an manchen Sarkophagen.An dem Helm der Athene von Phidias ^o) kanner auf die in Altika angenommene Verbindung zwischen dieserGöttin und ApoUon anspielen. Die Samier, welche nachHerodot (4, 1.52 cf. 79) einen grossen ehernen Krater mit Greifenköpfenrings umher besetzt als Zehnten von dem wunderbargrossen Gewinn den sie aus Tartessos gegen die 30,oder 37. Olympiade zurückgebracht halten, weiheten, dachtenAvohl bloss an die Greife der Rhipäen die bei dem Goldehausen, und wollten durch sie die Fülle des eingeholtenReichlhums ausdrücken wofür sie der Here eine reiche Gabezollten. Die Greife auf Münzen von Abdera (bei MionnetN. 368 — 71) gehen auf die Goldbergwerke des Landes.An Sonne und Feuer sollen die Greife zuweilen erinnern inZeiten worin die Persönlichkeil des Apollon in einer unbestimmtenSonnenreligion untergegangen war^i); und dahindeutet insbesondre der Candelaber zwischen zwei Greifen,20) Pausan. I, 24, 6. So auch an der Pallasslatue Lei MillingenAnc. uned. Mon. pl. 7 und auf Münzen Eckb. D. N. T. II p. 210.21) Greife ziehn den Sonnenwagen Spanh. de usu et praesl.num. 5 p. 270. Schon Ktesias git-bl vermuthlich darum den IndischenGreifen flammende Augen, und Philostratus V. A. III, 48 lässl sie derSonne geheiligt seyn. Epiphanius in den Anecd. Graec. Venet. 1817p. 13 erzählt von zwei Greifen, wovon der eine die Strahlen der aufgehendenSonne aufnehme, der andre sie zu ihrem Untergang begleite.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!