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Alte Denkmäler - Warburg Institute

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54 Apollon der Kitharöde und die Pythien.willen ^) aufnimmt, so kann es auch nicht auffallen dass diesilberne Preistrinkschale ebenfalls auf den Gott übergetragenist. Dieser Preis steht thatsächlich fest, konnte nicht andersseyn als ein allbekannter beliebter Gegenstand, der Künstlerkonnte nicht verhüten noch verhindern dass man ihn in derHand des göttUchen Kitharöden eben so gut erkannte als inder eines Sterblichen. Müller lässt mit Rücksicht auf meine,wie oben bemerkt (Not. 5), schon früher bekannte Erklärungden Apollon als Pythischen Kitharsinger nach dem Siege libiren(Archäol. §. 96, 23. <strong>Alte</strong> Denkm. Th. 1 Taf. 13, 47)und giebt also die Preiskylix auf. Diess scheint mir nichtfolgerecht, wenn gleich nach einem Siege das Libiren vordem Trinken mehr bedeutet als im gemeinen Leben, wo dasTrinken zur Hauptsache, die Libation zur Form wird. Aberauch die von Müller, so wie von Andern'') ausgedrückteAnsicht, dass diese Reliefe Anatheme musischer Kampfsiegerseyen, zu Ehren oder zur Feier eines im musikalischenWettkampf errungenen Siegs, indem unter Apollons Gestaltein siegreicher Kitharsänger verherrlicht werde, ist wenigstenssehr unsicher : und ich habe, indem ich selbst, um vonViscontis Erklärung doch etwas aufzunehmen, sie veranlasste,zugleich sie bezweifelt, wenn nicht widerlegt^). Man bedarfdieser Annahme nicht und jede überflüssige Voraussetzungist bedenklich. Das Kitharödenthum ist bei Apollon eineso grosse Sache dass es ihm allein zu Ehren dargestellt zuwerden verdiente. Ohne Nike wäre es unvollständig gewesen.Den Kitharöden Apollon mit ihr sehn wir an Vasenund an Friesen von gebrannter Erde gewiss ohne Bezug aufandre Kitharöden, Davon ist allerdings noch der Sieg anden Pythien in Delphi zu unterscheiden, der uns siebenmal6) Dennoch kann man hier eigentlich nicht von Apollon in doppellerPerson reden und die Meinung dass Apollon nicht vor seinemeignen Bilde singen könnte, ist ein schwacher Grund zur Stütze derViscontischen Erklärung. Das Bild ist Inl y.Lovoq uyuXftu H^yuXov wieb. Paus. II, 17, 5.7) R. Rochetle Letlres archeol. I p, 159.8) Annali d. inst, archeol, 1833 V p, 147 s.

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