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Alte Denkmäler - Warburg Institute

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48 Apollon der Kitharöde und die Pjthien.hatten, werden Pythien gezählt, indem ein Rennkampf, gymnischeund zu den uralten des Päans neue musikalischeWettstreite eingesetzt wurden (Strab. 9 p. 421, Pausan. 10,7, 3). Zu den Kitharödenpreisen nemlich wurden andre fürAulüden und Auleten (Flötsänger und Flötner) hinzugefügt,so wie für Kitharisten ohne Gesang, Diess letzte setzt Pausaniasgenauer erst in die achte Pythias. Die Aulödie aberwurde gleich in der zweiten Pythias wieder aufgehoben.Der Ort wo die Kitharödenwettkämpfe gehalten wurden warspäterhin das Theater (Lucian. adv. indoct. 9), neben derMauer die den Tempel einschloss (Paus. 10, 32, 1). Weranfangen soUte entschied das Loss (Antig. Caryst. 1).Ungefähr zu der Zeit ihrer Umgestaltung in Delphi wurdendieselben Spiele unter gleichem Namen in Sikyon gestiftetvon Klisthenes, dem Herrn der Stadt, welcher von derKirrhäischen Beute ein Drittheil empfangen hatte (Schol.Pind. N. 10, 2, Paus. 10, 37, 4. 2, 9, 6 cf. Polyaen. 3, 5).In Delphi war Klisthenes in der zweiten Pythias Sieger imWettrennen (Paus. 10, 7, 3). In den Sikyonischen Pythien,die offenbar nach den Delphischen gestaltet worden sind,bestand der Kampfpreis der Kitharöden in einer silbernenTrinkschale, wie wir aus Pindar lernen (Nem. 9,51. 10,43).Derselbe Gebrauch lässt sich mit allem Recht auch in Delphivoraussetzen. Auf unsern Bildwerken ist die Preiserlheilungeben so einfach als anmuthig dadurch ausgedrückt dass dieSiegesgöttin dem Kitharöden in die gewonnene Schale eingiesst,um zugleich mit dem Durste des Ruhms die lechzendeKehle zu stillen.Doch darf ich bittenj bilt' ich eins,Lasst mir den besten Becher WeinsAus purem Golde reichen.Wie könnte auch eine Trinkschale anders als gefüllt zumGeschenk geboten werden? Auch bei Pindar (Ol. 7, 1),wenn der Eidam die goldne Schale, des Hauses köstlichstesBesitzthum, feierlich zum Verlobungsgeschenk empfängt, trinktsie vom Thau der Rebe schäumend der Schwäher ihm zu.

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