Alte Denkmäler - Warburg Institute
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22 Hochzeit des Zeus und der Hera.Auch zeigt er, wie der Thcil vom Gürtel bis zu den Schuhenüberarbeitet ist. Vom Hermes ist der Kopf ganz modernund, Avie Platner hinzusetzt, der grösste Theil des rechtenArmes mit Ausnahme der Finger der Hand welche denCaduceus hält. Von der dritten Figur auf dieser Seite istnur die Spur des rechten Arms erhalten, ausgestreckt wieum den Züpfel von der Clamys des Hermes zu fassen. Dieergänzte Figur, die in der Beschreibung Feas vorkommt,scheint seit der Zeit weggeschafft worden zu seyn. Verwechslungmit dieser modernen Figur ist es wenn in denAnnali 1. c. gesagt wird dass der Mercur ganz modern sey.Nach Zoegas Vorstellung enthielt die Ära ursprünglichvierzehn Figuren, auf zwei Seiten je vier, auf den zwei andernje drei. Diess geht aus den Worten seiner Beschreibung,sobald man sie näher betrachtet, deutlich genug hervor.Er sagt dass mit der einen Seite einige Figuren aufden an diese anstossenden Seiten zu fehlen scheinen ; undnachdem er der acht erhaltenen sammt der modern (damitauch auf dieser Seite die dritte Figur nicht fehle) zugesetztenFigur Erwähnung gethan, fügt er hinzu: „Auf der angedeutetenersten Seite (mit der Hegemone, Rhea und Zeus)bemerkt man ein wenig niedriger als die Hände der erstenFigur ein Stück eines flatternden oder schräg herabhängendenPeplos erhalten von einer gänzlich verlorenenFigur." Hiernach also nahm er an dass mit den abgeschnittenendrei Figuren gegenüber dem Dionysos, Hermes undeiner verlornen zugleich ein breiteres Stück abgesägt wordensey, worauf die Figur wovon das Ende des Peplos nochsichtbar ist, und also auch eine ihr gegenüber enthalten war.Visconti, der bei der Herausgabe die Vorstellung der zwölfObergottheiten wie an dem Capitolinischen Puteal erkennt,macht gegen Zoegas Erklärung zwei Gründe geltend, dassdie Hauptpersonen, Braut und Bräutigam, nicht auf derselbenSeite der Ära vorkommen und dass bei der Hochzeit desVaters der Götter so viele Gottheiten gegeuAvärtig seyen diespäter geboren, und einige die von Zeusmit der Hera selbst
Hochzeit des Zeus und der Hera, 23erzeugt worden. Das Letzte ist falsch, da weder Aphrodite,wenn man in der Demeter diese erkennen dürfte, nochDionysos, noch Hermes die Hera zur Mutter haben, und dasAndre, die Geburt dieser Götter, nach der Hochzeit des Zeusmit der Hera, wird nirgends behauptet, noch wäre es, wennes in irgend einer Absicht hier oder dort vorausgesetzt würde,darum allgemein gültig und annehmbar. Wenn man es mitder Chronologie in den Familienangelegenheiten des Olympsgenau nehmen wollte, so wäre auch Herakles als Theilnehmerder Götterschlacht gegen die Giganten anzufechten.Dem ersten Einwand hingegen gesellt sich scheinbar nochein ähnlicher hinzu, indem es unpassend scheint dass vorder Artemis, die einen Hochzeitszug mit ihren Fackeln anführensoll, eine andre Person vorangicnge, die eigentlichals die letzte des ganzen Zugs auf der folgenden Seite stehnsollte. Aber wenn man bedenkt dass eine Composition wieein Hochzeitszug ursprünglich gewiss nicht für eine vierseitigeÄra bestimmt war, so fällt eine unschickliche Vertheilungder Figuren nicht dem Erfinder, sondern dem Copistenzur Last und es ist bekannt dass solche Unschicklichkeitenbei Uebertragung von Darstelhmgen von ihrem ersten angemessenenRaum auf Vasen und andere Geräthschaften nichtselten bemerkt worden sind : eine Erscheinung der Art kanndemnach eine in allem Uebrigen wohl zusammenhängendeErklärung nicht umstossen. Es ist aber auch möglich , dadas Monument nicht vollständig gegeben ist, dass in den ineinandergreifendenVerhältnissen der Figuren, oder auch dassin der Aufstellung der Ära, in irgend einem örtlichen Bezügeder Anlass gerade zu der gewählten Abtheilung lag;bei keiner würde vielleicht der Zug auf ganz befriedigendeWeise auf eine viereckige Ära, etwa von einer runden, zuversetzen gewesen seyn. Die zusammenstimmenden Merkmale,wonach das Monument uns eine mit den Heräen vonArgos, Samos und andern Orten in Beziehung stehende, inihrer Art einzige wichtige Vorstellung darbietet, liegen inder Procession der Götter, geführt von der fackeltragenden
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Hochzeit des Zeus und der Hera, 23erzeugt worden. Das Letzte ist falsch, da weder Aphrodite,wenn man in der Demeter diese erkennen dürfte, nochDionysos, noch Hermes die Hera zur Mutter haben, und dasAndre, die Geburt dieser Götter, nach der Hochzeit des Zeusmit der Hera, wird nirgends behauptet, noch wäre es, wennes in irgend einer Absicht hier oder dort vorausgesetzt würde,darum allgemein gültig und annehmbar. Wenn man es mitder Chronologie in den Familienangelegenheiten des Olympsgenau nehmen wollte, so wäre auch Herakles als Theilnehmerder Götterschlacht gegen die Giganten anzufechten.Dem ersten Einwand hingegen gesellt sich scheinbar nochein ähnlicher hinzu, indem es unpassend scheint dass vorder Artemis, die einen Hochzeitszug mit ihren Fackeln anführensoll, eine andre Person vorangicnge, die eigentlichals die letzte des ganzen Zugs auf der folgenden Seite stehnsollte. Aber wenn man bedenkt dass eine Composition wieein Hochzeitszug ursprünglich gewiss nicht für eine vierseitigeÄra bestimmt war, so fällt eine unschickliche Vertheilungder Figuren nicht dem Erfinder, sondern dem Copistenzur Last und es ist bekannt dass solche Unschicklichkeitenbei Uebertragung von Darstelhmgen von ihrem ersten angemessenenRaum auf Vasen und andere Geräthschaften nichtselten bemerkt worden sind : eine Erscheinung der Art kanndemnach eine in allem Uebrigen wohl zusammenhängendeErklärung nicht umstossen. Es ist aber auch möglich , dadas Monument nicht vollständig gegeben ist, dass in den ineinandergreifendenVerhältnissen der Figuren, oder auch dassin der Aufstellung der Ära, in irgend einem örtlichen Bezügeder Anlass gerade zu der gewählten Abtheilung lag;bei keiner würde vielleicht der Zug auf ganz befriedigendeWeise auf eine viereckige Ära, etwa von einer runden, zuversetzen gewesen seyn. Die zusammenstimmenden Merkmale,wonach das Monument uns eine mit den Heräen vonArgos, Samos und andern Orten in Beziehung stehende, inihrer Art einzige wichtige Vorstellung darbietet, liegen inder Procession der Götter, geführt von der fackeltragenden