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Alte Denkmäler - Warburg Institute

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318 Zwölf Basreliefs Griechischer Erfindung etc.lerische Rücksichten veranlasst seyn könne. Das Motiv desKünstlers scheint sogar kenntlich zu seyn; es liegt nemlichin dem einen der beiden trauernden Hunde, der sich an dasleidende Bein anschmiegt und indem er den Kopf umdrehtdie Schnauze an den Verband anlegt als ob er den Schmerzfühlte der darunter brennt. Diess Mitgefühl des Thiers, dasim Ganzen der Darstellung viel werth ist, konnte so schönauf keinen Fall ausgedrückt werden wenn an der stehendenFigur die Wunde höher lag. Wer hingegen diesen besondernZweck nicht hatte, der versetzte sie in den Schenkelweil man sie da grösser und gefährlicher sich vorstellenkonnte als in der Wade. Und aus diesem Grunde erscheintvielleicht Philoktet auf einem neulich in Griechenland zumVorschein gekommnen meisterhaft geschnittnen Stein durchkünstlerische Rücksicht am Schenkel, statt am Fuss verbunden*).Der andre Hund neben dem Adonis steckt, wie vonSchrecken oder Schmerz betroffen den Kopf unter, was aufeine unbewegliche Stellung deutet. Der Ausdruck in diesenbeiden Thieren, in dem sich naive Kunsterfindung spiegelnkann, ist beinah eben so schätzbar als der unübertrefflichein dem Hunde des schlafenden Endymion.ni. AmphionundZethus. Sehr richtig ist die Bemerkung:„Einsam und wie ein Fremdhng steht in demder Diana geheiligten Bezirk Amphion dem Bruder gegenüber.In edler, sittsamer Haltung stellt er die Leier vor ihm hinund hat damit Alles gesagt." Es ergiebt sich aus dieserAuffassung des Künstlers dass Amphion den Bruder angehtund seine eigne Lebensansicht und Lebensweise nicht zuvertheidigen, sondern ihm zu empfehlen, ihn seines eigenenGlücks theilhaftig zu machen wünscht. Von dem schönenGriechischen Relief in Neapel, im Louvre und in Villa Albani,nimmt der Herausgeber an, was unserer Meinung nachnicht zu bezweifeln ist, dass die Namen Orpheus, Eurydikeund Hermes den ursprünglichen Sinn der Vorstellung aus-S. 54.*) Jetzt abgebildet in der Arcbäol. Zeitung 1849 Taf. VI N. 3

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