Alte Denkmäler - Warburg Institute

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10.07.2015 Aufrufe

; I ;.Zwölf Basreliefs Griecbiscber Erfindung aus Palazzo Spada, demCapilolinischen Museum und Villa Albani, herausgegeben durch dasInstitut für archäologische Correspondenz. Rom 1845. Fol.**).Das Werk, dessen Text, wie leicht zu erkennen, vonHerrn Emil Braun, dem Herausgeber der Institutsschriftenverfasst wurde, ist dem hohen Protector dieses Instituts S.M. von Preussen dedicirt. Die Kupfertafeln sind von Gugliehnigezeichnet, von Marucci gestochen und 27 Vignetten,meistentheilszur Vergleichung ausgewählte Monumente darstellend,dienen dem durchaus geschmackvoll ausgeführtenGanzen zu einer sehr angemessenen Verzierung. Den beträchtlichenAufwand zu dieser Ausführung bot die Freigebigkeiteines Deutschen Edelmanns Herrn von Lotzbeck dar,ein Beispiel kunstgebildete und höhere Sinnesart zu bethätigendas heutiges Tags auch in England, Frankreich undItalien ziemlich seilen seyn möchte. Die Kupferstiche sinddurch ihre Grösse, durch die Ausführung der Zeichnung,durch Treue und Schönheit der Darstellung geeignet einendem Eindruck der Monumente selbst verwandten Genuss zugewähren, während diegewöhnlichen Zeichnungen nur einenBegriff von ihnen geben, den der Beschauer der Vorstellungder Werke, wenn er es vermag, zu Grund zu legen hat.Der Text ist nach Inhalt und Form mit so schönen Abbildungenin angemessener Uebereinstimmung, höchst ausgezeichnetdurch jenes feine, gefühlte und wohlverstandeneVerständniss der alten Kunstwerke welches seltner zu seynscheint als man sich denken sollte. Fast bei jeder Tafelkommt eine und die andere allgemeinere Bemerkung vorworaus klar zu erkennen ist, wie viel ausser seiner umfassendenDenkmälerkunde auch der Geist der Auffassung von*) Bulletino 1846 p. 54 — 64.

Zwölf Basreliefs Griechischer Erfindung etc. 313Seiten dieses Kunsterklärers der sogenannten Archäologiezu leisten verspricht. Auch die Bemerkungen über die VillaAlbani in der Vorrede, über die schöne, auf die Räume bemesseneAnordnung der Monumente in der Weise des Alterthumsselbst, sind so treffend als schön geschrieben.Durch die Entdeckung einer so wunderbaren Mengevon gemäßen Vasen in den alten Nekropolen und so vielerMonumente aller Art in der jüngsten Periode ergab sich natürlichdie vorherrschende Richtung auf die Erklärung derneu zum Vorschein gekommnen Vorstellungen aus der Mythologieund den Gebräuchen: die Belange der Kunst tratenim Ganzen genommen in den Hintergrund. Noch bleibt zwarunermesslich viel zu erklären und zu errathen oder auchzu berichtigen übrig, doch wird sich bald hoffentlich dieSache wieder dahin ausgleichen dass wir die Kunstwerkeim Sinne der gebildeten Welt noch mehr als nach gelehrtenLiebhabereien der Antiquare zu würdigen und zu beleuchtensuchen, ganz in dem Verhältniss wie sie bei ihrer Entstehungsich zur Welt verhieUen im Allgemeinen gleich derPoesie bestimmt für das Gefühl und den Verstand Aller, nurausnahmsweise oder in untergeordneten Anwendungen fürbesondre kleine Kreise, die sich über unbedeutendere Sagen,Gebräuche, Zeichen, Witze und Spielereien verstanden, ohnedie geschickte Künstlerhand für sich zu finden die ihre örtlichenoder von kleinen Eigenheiten des Cultus und der Lebensverhältnisseabhängigen Darstellungen hätte zum Bedeutendenerheben und in den allgemeinen Kreis der Kunst einführenkönnen. Der Geist ists welcher lebendig macht ; diessfindet selbst auf die alte Kunst wie sie vor uns liegt Anwendung,obgleich die wohlverdiente Schätzung alles Antikenleicht dahin führen kann die unendlichen Abstufungendieser Schätzbarkeit nicht genug anzuschlagen : und der Gelehrteder die weise Regel befolgt auch das Geringste nichtgering zu schätzen weil es wichtig werden kann, hat sichbesonders zu hüten dass er nicht in vielem Geringen sichzu sehr verliere, um noch für das Grosse und an sich Werth-

; I ;.Zwölf Basreliefs Griecbiscber Erfindung aus Palazzo Spada, demCapilolinischen Museum und Villa Albani, herausgegeben durch dasInstitut für archäologische Correspondenz. Rom 1845. Fol.**).Das Werk, dessen Text, wie leicht zu erkennen, vonHerrn Emil Braun, dem Herausgeber der Institutsschriftenverfasst wurde, ist dem hohen Protector dieses Instituts S.M. von Preussen dedicirt. Die Kupfertafeln sind von Gugliehnigezeichnet, von Marucci gestochen und 27 Vignetten,meistentheilszur Vergleichung ausgewählte Monumente darstellend,dienen dem durchaus geschmackvoll ausgeführtenGanzen zu einer sehr angemessenen Verzierung. Den beträchtlichenAufwand zu dieser Ausführung bot die Freigebigkeiteines Deutschen Edelmanns Herrn von Lotzbeck dar,ein Beispiel kunstgebildete und höhere Sinnesart zu bethätigendas heutiges Tags auch in England, Frankreich undItalien ziemlich seilen seyn möchte. Die Kupferstiche sinddurch ihre Grösse, durch die Ausführung der Zeichnung,durch Treue und Schönheit der Darstellung geeignet einendem Eindruck der Monumente selbst verwandten Genuss zugewähren, während diegewöhnlichen Zeichnungen nur einenBegriff von ihnen geben, den der Beschauer der Vorstellungder Werke, wenn er es vermag, zu Grund zu legen hat.Der Text ist nach Inhalt und Form mit so schönen Abbildungenin angemessener Uebereinstimmung, höchst ausgezeichnetdurch jenes feine, gefühlte und wohlverstandeneVerständniss der alten Kunstwerke welches seltner zu seynscheint als man sich denken sollte. Fast bei jeder Tafelkommt eine und die andere allgemeinere Bemerkung vorworaus klar zu erkennen ist, wie viel ausser seiner umfassendenDenkmälerkunde auch der Geist der Auffassung von*) Bulletino 1846 p. 54 — 64.

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