Alte Denkmäler - Warburg Institute

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;,304 Sarkophag in Cöln. Dreifussraub.im Waatland bei Orbe (1830 gefunden) und in der Nähevon Aventicuin ^3), diess ist nur bezeichnend für den Geschmackder sich im Ganzen des in dieser Denkmälerklasseherrschenden Kunstkreises zu erkennen giebt. Ein HerculanischesGemälde (1, 5) stellt eigentlich die freudige Dankbarkeitder bestürzten Athenischen Jünglinge gegen denAttischen Heros dar, das Ungeheuer liegt getödet am Bodeneben so in einem in Pompeji im Hause des Meleager entdecktenMonochrom , wo der Sieger sitzend des Siegs undder Ruhe sich erfreut (Mus. Borbon. 10, 51). AthenischeMünzen und eine von Trözen, der andern Stadt des Theseus,und einige nicht bedeutende geschnittne Steine die denKampf enthalten, können den angegebenen Gesichtspunktnicht verrücken. Der Verfertiger des Sarkophags hat vermuthlichein Mosaik vor Augen gehabt, und in der Thatkein schlechtes. Die Stellungen und die Gruppirung sindgut und, so viel ich die andern Darstellungen übersehnkann, eigenthümlich. Vasengemälde worin Herakles sichder Keule gegen den Minotaur bedient, hat schon Miliin zusammengestellt^^).Im vierten Bild, an der andern Querseite, sehn wireine Tänzerin, die den Peplos wie in ein langes Band zusammengefaltetschwingt um Figur zu machen, und einePaukenschläger in, beide, doch besonders die zweiteTbeaterscene und zwei Fechtern und einem Ochsen) 1790 gefundneFussboden ist mit diesen damals am Ort besonders herausgegebenworden; auch bei Millin Voy. au midi de la France pl. 34 T. 2 ,p. 239 (wo auch die beiden andern aus Aix ,pl. 33 die Scene derKomödie, pl. 35 Dares und Entellos, wie die zwei Fechter genanntwerden). Ueber den lu Gaeta s. Bnllett. Napol. 1843 p. 98.12) Von da war im Jahr 1845 eine genaue antike Copie desieinen im Museum zu Neapel befindlichen Mosaikgemäldes eben dabin .zum Verkauf gebracht worden.13) O. Jahn Arcbäol. Beitr. S. 271. j^14) Peintures de Vases T. II p. 90 not. 4. [Eine gründliche jMusterung der Darstellungen dieses Kampfs überhaupt enthalten O.Jahns Arcbäol. Beiträge 1847 S. 251 — 274]. .i

Sarkophag in Cöln. Dreifussraub. 305sehr nachstehend allen übrigen Figuren des Sarkophags,ausdruckslose und schlechte Arbeit.Zwischen dem ersten und zweiten Bilde, zweien Thatendes Hercules, hat der Sarkophag in breitem Felde die Inschrift:D .MC. SEVERINIOVITEALI. VETERANOHONESTEMISSIONISEX- BFCOSLEG- XXXVVSEVERINIASEVERINAFILIAPATRIKARISSIMOADSERENTEVITALINIOHILARIONELIBERTOFACIVNDVMCVRAVIT.Von Lorsch erhalte ich die Mitlheilung dass in einer Inschriftbei Gruter p. XLVI, 9 ein C. Severinus Vitalis vorkomme,der mit dem des Sarkophags nahe verwandt, vielleichtderselbe seyn möge. Die Einerleiheit der Person hatdie höchste Wahrscheinlichkeit: der Unterschied in Vitealisin der Cölner und Vitalis in der Römischen Inschrift, diesich nach Gruter in einer Capelle der Laterankirche befandund da vermuthlich sich noch befindet, verschwindet, besonderswenn man darauf sieht dass auch in der Cölnischenselbst der Freigelassene Hilario nicht Vitealinius, sondernVilalinius genannt wird. Das Grutersche Monument ist eineVotivinschrift , die von drei Kriegern, wovon C. SeverinusVitalis in zweiter Stelle genannt ist, ob reditum numeri, wegenglücklicher Rückkehr der Cohorle ^^) nach Rom, da derStein wohl nicht aus einem Standquartier in fremden Landendorthin versetzt worden ist, dem Hercules Invictus etdibus (sie) omnibus deabusque pro salute 1. septim. severiet m. aurelio antonino caesari gesetzt wurde, mit Angabet15) Beispiele dieses Gebrauchs braucht man nur von Forcellinitu entlehnen. Tacit. Agric. 18 sparsi per provinciam numeri. Hist.I, 87 reliquos in numeros legionis composuerat. I, 6 plana urbsexercitu insolito, muUi ad hoc numeri e Germania ac Britannia. Ulpian.Dig. III, 8 miles, qui communem causam omnis sui numeri suscipitu. a.IL 20

;,304 Sarkophag in Cöln. Dreifussraub.im Waatland bei Orbe (1830 gefunden) und in der Nähevon Aventicuin ^3), diess ist nur bezeichnend für den Geschmackder sich im Ganzen des in dieser Denkmälerklasseherrschenden Kunstkreises zu erkennen giebt. Ein HerculanischesGemälde (1, 5) stellt eigentlich die freudige Dankbarkeitder bestürzten Athenischen Jünglinge gegen denAttischen Heros dar, das Ungeheuer liegt getödet am Bodeneben so in einem in Pompeji im Hause des Meleager entdecktenMonochrom , wo der Sieger sitzend des Siegs undder Ruhe sich erfreut (Mus. Borbon. 10, 51). AthenischeMünzen und eine von Trözen, der andern Stadt des Theseus,und einige nicht bedeutende geschnittne Steine die denKampf enthalten, können den angegebenen Gesichtspunktnicht verrücken. Der Verfertiger des Sarkophags hat vermuthlichein Mosaik vor Augen gehabt, und in der Thatkein schlechtes. Die Stellungen und die Gruppirung sindgut und, so viel ich die andern Darstellungen übersehnkann, eigenthümlich. Vasengemälde worin Herakles sichder Keule gegen den Minotaur bedient, hat schon Miliin zusammengestellt^^).Im vierten Bild, an der andern Querseite, sehn wireine Tänzerin, die den Peplos wie in ein langes Band zusammengefaltetschwingt um Figur zu machen, und einePaukenschläger in, beide, doch besonders die zweiteTbeaterscene und zwei Fechtern und einem Ochsen) 1790 gefundneFussboden ist mit diesen damals am Ort besonders herausgegebenworden; auch bei Millin Voy. au midi de la France pl. 34 T. 2 ,p. 239 (wo auch die beiden andern aus Aix ,pl. 33 die Scene derKomödie, pl. 35 Dares und Entellos, wie die zwei Fechter genanntwerden). Ueber den lu Gaeta s. Bnllett. Napol. 1843 p. 98.12) Von da war im Jahr 1845 eine genaue antike Copie desieinen im Museum zu Neapel befindlichen Mosaikgemäldes eben dabin .zum Verkauf gebracht worden.13) O. Jahn Arcbäol. Beitr. S. 271. j^14) Peintures de Vases T. II p. 90 not. 4. [Eine gründliche jMusterung der Darstellungen dieses Kampfs überhaupt enthalten O.Jahns Arcbäol. Beiträge 1847 S. 251 — 274]. .i

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