Alte Denkmäler - Warburg Institute
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16 Hochzeit des Zeus und der Hera.des Lorbers Myrte annehmen. Die Kränze tragen dem Bräutigamund der Braut zu Ehren auch die andern Götter, wiees bei den Hochzeiten üblich war^j. Dass auch Lorber zumSchmuck bei diesem Feste gebraucht wurde, findet sich ausdrücklicherwähnt.Der Erklärung des Zugs nach Zoegas Idee müssen wirdie Worte der Ilias zu Grund legen (18, 492):Junge Braut' aus den I'Cammern, geführt im Scheine der Fackeln,Giengen einher durch die Stadt.Musik und Tanz schliessen hier sich an, welche der Künstlerentweder der Einfachheit der Darstellung wegen auslassenoder auch in der Person des Apollon, welche sicher unterden jetzt fehlenden Figuren war, durch die Laute andeutenkonnte. An den späteren Griechischen Hochzeitfestenfinden wir die Braut auf einen Wagen erhoben^). Die begleitendenGötter stellen die Familie vor die zur Hochzeiteingeladenist.Artemis schreitet dem Zuge voran mit Fackeln, wodurchder von Homer erwähnte wirkliche Gebrauch ausgedrücktwird. Es ist nicht unwahrscheinlich dass von dieserBeziehung der fackeltragenden Göttin zur Hochzeit der Nameder Führer in (Hyefiövi^) herstammt, unter welchem Artemisin dem Eide der Epheben in Athen vorkommt*) undunter dem sie in Milet (wie vermuthlich auch in den andernIonischen Städten) verehrt wurde. Kallimachus zwar (in Dian.227) bezieht die Milesische Hegemone auf die Führung desNeleus: doch dass diess eine irrige Vermuthung sey, istklar aus der Verehrung derselben Göttin in Athen und andernOrten, wie in Ambrakia ^), Tegea, Akakesion : auch warArtemis nicht die Ionische agyr^irig. Ausser der Artemis2) Paschal. de cor. II, 16 p. 128.3) Hesiod. Sc. Ilerc. 273. Eurip. Hei. 733. Poll. Ilt, 40. Didym.ap. Scbol. ad Orest. 1369.4) Poll. VIII, 105.5) Anton. Liber. 4. PoDaen. VIII, 52, ohne Angabe der Bedeutung;denn Spanheim zum Kallim. missverstebt den Antonin.
,Hochzeit des Zeus und der Hera. 17wurde nach Hesychius auch Aphrodite Hegemone genannt;und man nannte eine Ehe glücklich welcher Juno Pronubaoder Venus die Fackel vorgetragen hätte ^). In dem AttischenEphebeneidc scheint daher Hegemone mit der Agraulosund der Thallo und Auxo in keinem andern Sinn angerufenworden zu seyn als in dem dass die Jünglinge ihreSchuldigkeit thun wolHen, so gewiss sie von diesen GöttinnenHeil und Segen für sich hofften, Weib und Kind undFruchtbarkeit des Feldes. Durch diese Beziehung der Hegemonewird der Grund einer Tegeischen Legende bei Pausaniasklar (8, 47, 4). Aristomelidas, Tyrann der ArkadischenStadt Orchomenos, bemächtigt sich einer Jungfrau vonTegea und giebt sie dem Chromios zu bewahren. Sie tödetsich ehe sie zu dem Tyrannen gebracht wird, aus Furchtund Scham, und den Chromios treibt eine Erscheinung derArtemis den Aristomelidas zu töden, worauf er nach Tegeaentflieht und der Artemis als Hegemone einen Tempel erbaut.Demnach scheint es dass der Gewaltsamkeit gegen die JungfrauHegemone als Führerin des Brautzugs und Freundinrechtmässiger Ehen gegenübergestellt ist;und die Erzählungmacht den Tempel gleichsam zum Denkmal des traurigenLooses jenes Mädchens, das die heilige Cäremonie der Hochzeitso hoch hielt dass es lieber sterben als ohne sie einem Manngehören wollte. Jungfrauen und Bräute mussten sich andächtigerund freudiger zur Hegemone wenden wenn siedachten dass, ehe ihr Dienst gegründet war, ein armes Mädchendahin gebracht Averden konnte sich das Leben zu nehmen.Sie ist es zu welcher Kassandra in den Troerinnendes Euripides ruft (332):"£;/(« ö' * * inl yäfiois ifiolsavcKpliyoi nvQog (fdögeg uvyav , ig a'iyluvY fi7]V vj Y/tdvats ooi.diSov d w 'Enccra (püog6) Valckenaer ad Eurip. Phoen. p. 125.
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16 Hochzeit des Zeus und der Hera.des Lorbers Myrte annehmen. Die Kränze tragen dem Bräutigamund der Braut zu Ehren auch die andern Götter, wiees bei den Hochzeiten üblich war^j. Dass auch Lorber zumSchmuck bei diesem Feste gebraucht wurde, findet sich ausdrücklicherwähnt.Der Erklärung des Zugs nach Zoegas Idee müssen wirdie Worte der Ilias zu Grund legen (18, 492):Junge Braut' aus den I'Cammern, geführt im Scheine der Fackeln,Giengen einher durch die Stadt.Musik und Tanz schliessen hier sich an, welche der Künstlerentweder der Einfachheit der Darstellung wegen auslassenoder auch in der Person des Apollon, welche sicher unterden jetzt fehlenden Figuren war, durch die Laute andeutenkonnte. An den späteren Griechischen Hochzeitfestenfinden wir die Braut auf einen Wagen erhoben^). Die begleitendenGötter stellen die Familie vor die zur Hochzeiteingeladenist.Artemis schreitet dem Zuge voran mit Fackeln, wodurchder von Homer erwähnte wirkliche Gebrauch ausgedrücktwird. Es ist nicht unwahrscheinlich dass von dieserBeziehung der fackeltragenden Göttin zur Hochzeit der Nameder Führer in (Hyefiövi^) herstammt, unter welchem Artemisin dem Eide der Epheben in Athen vorkommt*) undunter dem sie in Milet (wie vermuthlich auch in den andernIonischen Städten) verehrt wurde. Kallimachus zwar (in Dian.227) bezieht die Milesische Hegemone auf die Führung desNeleus: doch dass diess eine irrige Vermuthung sey, istklar aus der Verehrung derselben Göttin in Athen und andernOrten, wie in Ambrakia ^), Tegea, Akakesion : auch warArtemis nicht die Ionische agyr^irig. Ausser der Artemis2) Paschal. de cor. II, 16 p. 128.3) Hesiod. Sc. Ilerc. 273. Eurip. Hei. 733. Poll. Ilt, 40. Didym.ap. Scbol. ad Orest. 1369.4) Poll. VIII, 105.5) Anton. Liber. 4. PoDaen. VIII, 52, ohne Angabe der Bedeutung;denn Spanheim zum Kallim. missverstebt den Antonin.