Alte Denkmäler - Warburg Institute

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10.07.2015 Aufrufe

254 Grieehische Grabsteine mit dem häusliclien Mahl,dekopf in der linken Ecke und der Mann in der gewöhnlichenRichtung gegen die Linke zu denken ist.41* Biagi Mon. Gr. et Lat. Musei Nanii 1750 p. 97 inder elendesten Zeichnung. Das Relief ist vor wenigen Jahren,wie Le Bas berichtet (Revue archeolog. 1846 p. 96), indas Museum zu Avignon gekommen. Der Mann hat einTrinkhorn, über ihm ein Gast und eine andre sitzende Frau,seine eigne sitzt auf hohem Stuhl an der gewohnten Stelle;hinter ihr zwei Diener und zuletzt ein Gestell worauf dreiAepfel oder dergleichen liegen. Ein dreibeiniger Tisch fehlthier. Obenher lauft eine Reihe von Zeichen, Pferdekopf,Schlange, Keule, cymbahun, und tinünnahulum (p. 109). AuchRinck im Kunstblatt 1828 S. 175 gedenkt dieses NanischenReliefs und nennt die beiden letzten Gegenstände Cynibelund Lotosblume, worin Le Bas mit Recht Schild und Helmerkennt.42. Gerhard Ant. Bildw. Taf. 315 N. 3. Der tiefbärtigeHausvater, Brust und den einen Arm vom Gewand frei,streckt diesen Arm nach der unter ihm sitzenden Frau aus,die sich freundlich gegen ihn hinwendet : zwei Töchter undein kleiner Knabe stehn hinter ihr; ein Krater und ein Dienerdabei fehlen nicht. Diese und die bei Gerhard vorhergehendeTafel (N. 33) zeichnen sich aus durch die Andeutungeines zärtlichen Familienverhältnisses, da sonst die Fraueinen Anstand wie vor Fremden beobachtet.43. Eben so reicht die Gattin dem Hausherrn die Handauf unsrer Tafel XIII, 23 (aus Zoega Taf. 36) und ähnlicher ihr auf dem andern Albanischen Relief, scena domesücabei Zoega Taf. 11 (Mon. ined. tav. 19), wo kein Speisetischbei dem Ruhebett, doch ein Diener bereit steht, mit einemNapf in jeder Hand, und ein Pferd hinter der Frau her vertraulichauf den Herrn zugeht und ihn anblickt.44. Paciaudi Mon. Pelop. T. 2 p. 238, aus dem MuseumOlivieri in Pesaro. '^noXXwvte ^^noXXwvlov 'HqÜxXeie,^noXk(ü[viag] JSmoXäov, 'UganXeie ygr^OTol yalgite.Der auf dem linken Arm aufgestützte 3Iann legt der Frau,

Volivsteine des Asklepios, des Serapis. 255die neben ihm auf der nXi'vt] sitzt, die Rechte auf den Kopf.Der Tisch ist besetzt, ein Sklave steht erwartend da.44*. Furlanelto Le lapidi Patavine, Tavole, tav, 70.Der Mann oberhalb nackt, einen Becher in der Hand, einTischchen, die Frau züchtig verhüllt ihm die Hand reichend.Guter Styl.45. Le Chevalier Voy. pitt. de la Grece T. 2 pl. 8, 3,aus Mitylene. Diess einemal findet sich auch das Schlafgemachdargestellt sehr ähnlich der Tafelscene. Ein Leuchterbezeichnet es, der nebst einem Stuhl, einem Tischchen undeiner gleichfalls bedeutsamen Gans, alle nach sehr kleinemMassstab, die Stelle des Speisetisches einnimmt. Mann undFrau sind angekleidet, sie noch mit dem Schleier, aber derMann liegt unterhalb ihrer auf dem Ruhbett, sie sitzt daraufgegen die Ordnung über ihm. Ein geflügelter Eros aberreicht fröhlich eine Schale mit Wein hin.Nicht selten, aber später und zum Theil Römisch sinddie Grabsteine woran bei Tisch statt der züchtigen und gestrengenHausfrau, zärtlich und mehr oder weniger leichtund frei im Anzug behandelt, eine Geliebte, Hetäre, Concubinenach allerlei Abstufungen der Zärtlichkeit, der Feinheitoder der Lockerheit dem Mann Gesellschaft leistet.46. Mus. du Louvre pl. 160 n. 336 (33) ist eine derbesten Darstellungen dieser Art, womit man Pitture d'Ercol.T. 1 tav. 14, ein Gemälde nicht vom Grabe, sondern vonder Wand des Hauses genommen, vergleichen kann. Ueppigerist die Zeichnung einer Vase des Hauses Trivulsi inMailand, die in der Mailänder Ausgabe der Kunstgeschichte(l, 233) und in der neuesten Französischen (1, 413) gestochenist. Der Tisch mit einem Brodkörbchen neben demRuhbett, auf dem unten ein Flötspieler sitzt, während derHausherr, der mit zurückgelehntem Kopfe liegt, von einemMädchen geküsst wird, was die Herausgeber seltsam gelehrtmissdeuten. Ein Sklave ist zur einen, eine Sklavin zurandern Seite. Auf dem Marmor ein stattlicher, reicher Lebemann:drei Aufwärterinnen, von denen die eine einen

254 Grieehische Grabsteine mit dem häusliclien Mahl,dekopf in der linken Ecke und der Mann in der gewöhnlichenRichtung gegen die Linke zu denken ist.41* Biagi Mon. Gr. et Lat. Musei Nanii 1750 p. 97 inder elendesten Zeichnung. Das Relief ist vor wenigen Jahren,wie Le Bas berichtet (Revue archeolog. 1846 p. 96), indas Museum zu Avignon gekommen. Der Mann hat einTrinkhorn, über ihm ein Gast und eine andre sitzende Frau,seine eigne sitzt auf hohem Stuhl an der gewohnten Stelle;hinter ihr zwei Diener und zuletzt ein Gestell worauf dreiAepfel oder dergleichen liegen. Ein dreibeiniger Tisch fehlthier. Obenher lauft eine Reihe von Zeichen, Pferdekopf,Schlange, Keule, cymbahun, und tinünnahulum (p. 109). AuchRinck im Kunstblatt 1828 S. 175 gedenkt dieses NanischenReliefs und nennt die beiden letzten Gegenstände Cynibelund Lotosblume, worin Le Bas mit Recht Schild und Helmerkennt.42. Gerhard Ant. Bildw. Taf. 315 N. 3. Der tiefbärtigeHausvater, Brust und den einen Arm vom Gewand frei,streckt diesen Arm nach der unter ihm sitzenden Frau aus,die sich freundlich gegen ihn hinwendet : zwei Töchter undein kleiner Knabe stehn hinter ihr; ein Krater und ein Dienerdabei fehlen nicht. Diese und die bei Gerhard vorhergehendeTafel (N. 33) zeichnen sich aus durch die Andeutungeines zärtlichen Familienverhältnisses, da sonst die Fraueinen Anstand wie vor Fremden beobachtet.43. Eben so reicht die Gattin dem Hausherrn die Handauf unsrer Tafel XIII, 23 (aus Zoega Taf. 36) und ähnlicher ihr auf dem andern Albanischen Relief, scena domesücabei Zoega Taf. 11 (Mon. ined. tav. 19), wo kein Speisetischbei dem Ruhebett, doch ein Diener bereit steht, mit einemNapf in jeder Hand, und ein Pferd hinter der Frau her vertraulichauf den Herrn zugeht und ihn anblickt.44. Paciaudi Mon. Pelop. T. 2 p. 238, aus dem MuseumOlivieri in Pesaro. '^noXXwvte ^^noXXwvlov 'HqÜxXeie,^noXk(ü[viag] JSmoXäov, 'UganXeie ygr^OTol yalgite.Der auf dem linken Arm aufgestützte 3Iann legt der Frau,

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