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Alte Denkmäler - Warburg Institute

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208 Alope.beide vor den König. Der welcher das Kind geschenkt bekommenhat, fodert dass das Kleidungsstück beigebrachtwerde; in diesem erkennt Kerkyon das seiner Tochter; dieAmme in Furcht macht das Geständniss dass das Kind vonAlope sey. So weit Hygin. Die Amme der Königstochteralso ist es welche dem Kerkyon das Kind hinhält, nicht dasWeib eines der Hirten, wie Winckelmann vermuthet. Treffendaber bemerkt er, wie das Kind mit den Händchen fürseine Mutter, als wenn es deren Verurtheilung gehört hätte,Gnade zu flehen scheine '^]. In der Geschichte die zur Entdeckungführte, stimmt der Künstler nicht mit Hygin überein.Er stellt nicht zwei Hirten im Process vor dem Königevor; sondern einer wird gefangen durch zwei Leute desKönigs vorgeführt. Es scheint also dass dem Könige verrathenworden war, ein Hirt habe ein Kind, mit einem kostbarenStoff eingehüllt, gefunden, dass Kerkyon desshalb ihnmit dem Kinde vor sich bringen Hess und darauf die Ammedas Geheimniss verrieth '^*). Die weibliche Figur hinter demKerkyon, sitzend auf einem königlichen Stuhle, muss Alopeseyn, und ihr abgewandtes trauriges Gesicht passt ganz zudem Augenblicke wo die Amme das Geständniss macht undnun der zornige Ausspruch des Kerkyon bevorsteht. DerJüngling aber der neben ihr sitzt, im väterlichen Hause,könnte nur ein Bruder oder muss ihr Bräutigam seyn, undman wird schon an und für sich, zumal da nicht einmal einSohn des Kerkyon bekannt ist, noch mehr aber nacTi derArt der Vorstellung selbst nicht zweifelhaft seyn, wer vonbeiden gemeint sey. Hierin nun erkennen wir eine Erfm-4) Ovid. Her. Xr, 85Vagilus dedit ille miser — sensi'sse putares —quaque suum poteratvoce rogabat avum.4*) CavedonI in der Iridica/.ione dei principali mon. ant. del r.museo Estense del Callajo, Modena 1842 p. 92 n. 1151 vermuthet,wiewohl nur zweifelhaft, diese Scene in einem Bruchstück eines Sarkophags,welches indessen sehr verschieden ist von der Vorstellung andem Pamfilischen Sarkophag.

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