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Alte Denkmäler - Warburg Institute

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168 Aegislhos durch Orestes ermordet.Schauerlichkeit und Klarheit dargestellt wäre, womit ihnDichter und Künstler, die wohl bekannt sind, aufgefasst haben.Wie aber wenn der Muttermord aus Euphemismusmit Bedacht nicht ausdrücklich vorkäme und nur aus demBlick des Orestes auf die ihn abwehrende Mutter zu errathenwäre? Bei Aeschylus führt allerdings Orestes seineMutter zu dem ermordeten Aegisthos. Inzwischen ist eseben so natürlich dass sie zu der Scene hinzukommt undmännlich wie sie war den Mörder, der eben scheint denzweiten Stoss geben zu wollen, umsonst zwar, anhält. Zudieser Deutung passt die einzige noch übrige Figur vollkommenals Elektra. Ruhig sieht sie zu und scheint zu erwartendass Orestes sich nun gegen die Mutter wendenwerde. Pylades fehlt, so wie er in der noch sparsamenTragödie stumme Person ist, auf diesem noch kärgerenKunstwerk ganz. Es ist übrigens unentschieden, da derMarmor nicht selbst zu untersuchen ist (wäre diess, so müssteauch die Frage aufgeworfen werden, ob nicht dieses dasälteste bekannte Griechische Werk sey), ob er nicht abgebrochen,die Handlung nicht vielleicht in einer zweiten Scenevollendet war. Sophokles und Aeschylus trennen ja denVorgang auch in zwei Scenen. Uebrigens hat das bekannteVaticanische Relief Mus. Pio-Clem. 5, 22, welches Heerenin Rom und Eckhel (Choix de pierres grav. du cab. de l'Emp^pl. 20) zuerst richtig erklärten und von dem ausser denbeiden von Heeren genannten Copieen noch eine dritte infragmentarischem Zustand ins Museum Chiaramonti gebrachtworden ist 3), in nichts mit unserer Composition Aehnlichkeitund gehört einer ganz anderen Zeit an. Dieser Stoff aberist dem Ort wo man das Relief gefunden, nicht wenigerangemessen als der andere. Denn Orestes hatte nach derTradition bei Servius den Dienst der Taurischen Diana dorthinverpflanzt und seine ganze Geschichte hatte also daselbst3) Von einer vierten war noch im Jahr 1845 ein beträchtlicherTheil bei Depoletli in Rom,

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