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Alte Denkmäler - Warburg Institute

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Aegislhos durch Orestes ermordet. 167es stellt diess merkwürdige dem Publicum eigentlich hierzuerst geschenkte Basrelief sehr wahrscheinlich die Ermordungdes Aegisthos durch Orestes vor. Gegen die andereErklärung streiten erhebliche Gründe. Denn 1. kennen wirin Griechischer Arbeit keine Gegenstände die nicht in derGriechischen Fabel oder Sitte und Charakter gegründet wären.2. Das Costüm der beiden Männer ist nicht priesterlich,sondern in beiden gleich heldenmässig durch das Nackteund allenfalls königlich durch die Kopfbinde. Der Sklavemüsste um so weniger ununterschieden vom Priester imCostüm seyn je abentheuerlicher er seinen Stand verändernwollte. Der Contrast zwischen beiden Personen wäre inder bildenden Darstellung wesentlich. 3. Die beiden wehausrufendensymmetrischen Figuren an den Enden drücken,gleich einem anwesenden Chor, Grauen und Schmerz überdie Scene durch ihre Bewegung aus. Ein geheiligter undhäufig vorkommender Gebrauch, so barbarisch er auch war,dürfte solche Wirkung gar nicht machen. Aber wird maneinwenden, der andere angenommene Gegenstand ist nichtvollständig abgebildet, es fehlen Personen (Pylades und dieMutter im Todesmoment), die in die Geschichte nothwendigverflochten sind, sie lässt sich ihrer Natur nach nicht trennenund schmälern. Wir antworten : die Arbeit ist sichtbarvon so roher Zeit und Art dass es uns wenig wunderndürfte wenn der Stoff unvollständig, nicht in der ganzenzur Unlerscbrift: Rex Nemorensis. In antislilarum ministrarumqueconspeclu ab adversario confossus. Ex typo marmoreo vetustissimiarlificii anno 1791 erulo in agro Aricino , cura et sumplibus AntoniiDespulgii, in cujus cimeliis adservalur. Er wusste auch, wie die Lagevon Ariccia sich zu der von Nemi verhäh. Dennoch schreibt er:„Wahrscheinlich befand sich das Basrelief in den älteren Zeiten anoder in dem Tempel der grösseren Aricinischen Diana selbst; dennes wurde aus den Trümmern eines nahe dabei liegenden Gebäudes,das vielleicht mit dem Tempel zusammenhieng, ausgegraben."Er gehörte zu denen die, wenn sie eine Voraussetzung gefassl haben,es mit den Gründen, aus den Umständen, der Sprache, der Geschichte,so leichtsinnig nehmen dass man erstaunt.

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