Alte Denkmäler - Warburg Institute
Alte Denkmäler - Warburg Institute Alte Denkmäler - Warburg Institute
150 Hierodulentanz.klar; man erinnere sich nur der Ära aus Gabii im MuseumChiaramonti Taf. 36 — 39 mit Venus und Bacchantinnen;aber sie erklärt sich noch bestimmter durch die von Zoegaübersehene Stelle der Ovidischen Fasten (4, 863 — 878),wonach der Dienst der Aphrodite vom Eryx sammt ihrenHierodulen nach Rom verpflanzt war und das Fest derselbenVinalia hiess oder eigentlich mit diesem vereinigt war. Andiese Vinalien denkt auch der Herausgeber der Ära. EineArt von theatralischer Darstellung solcher Römisch-ErycinischerHierodulen in dem Tempel der Göttin vor porta Collinascheint das zweite Albanische Relief (Taf. 21) zu enthalten.Die eine Tänzerin desselben findet sich wieder aufeiner der Sloschischen Gemmen, Kl. 3 n. 123, von Winckelmannfalsch erklärt, ohne den Kopfschmuck, daneben aufeiner Säule die Statue eines nackten Bacchus mit dem Thyrsus.Der Kopfschmuck ist verändert, übrigens leicht undluftig wie ein Blätterkranz. Der Bacchantin des Marmorsim Louvre ist der Korbaufsatz bei der Ergänzung fälschlichgegeben, so wie an einem Candelaberfuss in CavaceppisRaccolta T. 1 tav. 50 einer solchen Hierodule, vor einemAltar der ganz wie der bei Zoega Taf. 20 gebaut ist, der Kopfdes Pentheus und ein Schwerd, vermuthlich nur durch einenlaunenhaften rappezzino in die Hände gegeben sind.Aber auch das Bild der Pallas sehn wir von zwei ganzähnlich bekleideten fast ganz gleich bekränzten Mädchenmit ähnlichen Geberden verehrt, eine Vorstellung die sowohlan einem Fries von gebrannter Erde aus Präneste, bei Zoeganot. 8 und in d'Agincourt fragin. en terre cuite pl. 12, 9(Müller A. D. II Taf. 20, 214, Archäol. §. 368, 3) und einemin Campanas Opere di plastica tav. 4 (wo der Kranz von Palmblätternseyn soll), als an Römischen Panzern mehrmals vorkommt,namentlich an einem Trajan zu Neapel (in Neapels antiken Bildwerkenvon Gerhard und Panofka S.47), wo auf jeder Seite derGöttin zwei und an einem andern in Turin, wo auf jedernur eine erscheint. Der letztere, der 1802 in Susa gefundenwurde, ist, in Zoegas Basreliefen Taf. HO not. 4 erwähnt
Hierodulentanz. 151und sehr wohl abgebildet in den Memoires de l'Acad. deTurin 1805, Litter, et beaiix arts pl. 4 p. 434'^). Auch andem Panzer eines Drusus im Mus. Napol. T. 4 pl. 67 istdieselbe Vorstellung, nur im Stich, wie p. 160 bemerkt ist,verfehlt. Hier fällt nun die Bedeutung der Schilfblätter wegund man muss die Art des leichten Kopfschmucks allgemeinerfassen, der indessen in Verbindung mit der halbenNacktheit auch hier Hierodulen anzuzeigen scheint. DennLakonische Jungfrauen anzunehmen, weil diese an den Festender Athene, wie an denen der Artemis ihre Parthenientanzten und, wie Clemens sich ausdrückt, wie man sage dasKleid nur bis über das Knie trügen, fehlt es an jedem innerenGrunde. An recht vielen Orten verehrt zu Averdengereichte den Göttern zum Preise; aber nichts verrathenuns die Monumente davon dass die Gebete und Chöreeines einzelnen Ortes allgemein für alle andern dargestelltwurden; am wenigsten ist diess zu erwarten wenn ein Ortin dieser Hinsicht vor den meisten andern sich nicht auszeichnet,sondern ganz unberühmt ist. Und es ist ein Unterschiedob in eine Vorstellung irgend eine religiöse Bedeutunggelegt ist oder ob die Personen allein wegen ihrerEigenthümlichkeit dargestellt werden, wie vielleicht die SpartischenTänzerinnen von Kallimachos und die von Karyä vonPraxiteles wegen ihrer naiven Art. Zudem wissen wir nurvon Chortänzen Lakonischer Jungfrauen, nichts von einersolchen 'geberdenreichen Verehrung des Götterbildes. Undwarum endlich sollte man an Römischen Panzern geradedurch Spartische Jungfrauen die Pallas anrufen lassen? Bekanntist dass dieser Göttin in Troja von den OpuntischenLokrern jährlich zwei Jungfrauen aus den hundert bevor-4) Die St/itue steht mit einer andern Kaiserstalue, beide von gewöhnlicherGrösse und vortrefflicher Sculptur (so weit sie erhaltensind) im Eingang des Hofes der Universität, worin die MarmoraTaurinensia von Maffei geordnet und zum grossen Theil in den Wändenbefestigt sind. Ueber die beiden Statuen schrieb in den Schriftender Akademie Graf Franchi.
- Seite 112 und 113: 100 Die Wulh des Thrakischen Lykurg
- Seite 114 und 115: 102 Die Wuth des Thrakischen Lykurg
- Seite 116 und 117: 104 Die Wulh des Thrakischen Lykurg
- Seite 118 und 119: 106 Die Wulh des Thrakischen Lykurg
- Seite 120 und 121: 108 Die Wuth des Thrakischen Lykurg
- Seite 122 und 123: 110 Die Wiitli des Thrakischen Lyku
- Seite 124 und 125: 112 Dem Dionysos rasende Thyiaden.s
- Seite 126 und 127: 114 Idealische Vorstellung des Kell
- Seite 128 und 129: 116 Idealische Vorstellung des Kelt
- Seite 130 und 131: 118 Idealische Vorslellung des Kell
- Seite 132 und 133: 120 Idealische Vorstellung des Kell
- Seite 134 und 135: BaccliischesMarmorrund*).Taf. VI, 1
- Seite 136 und 137: 124 Bacchisches Marniorrund.auf den
- Seite 138 und 139: 126 Bacchisches Marmorrund.6. Zoega
- Seite 140 und 141: 128 Bacchisches Mermoirund.Sammlung
- Seite 142 und 143: ul130 Bacchisches Marmoirund.1839 T
- Seite 144 und 145: iS^ Bacchiscbes Marmorrund.38. Eine
- Seite 146 und 147: ,13(4 Bacchisches Marmorrund._^..
- Seite 148 und 149: ^36JBacchlsches Marmorrund.bilden p
- Seite 150 und 151: 138 Bacchisches Marmorründ.stimmt
- Seite 152 und 153: 140 Baccbisches Marmorrund.speisend
- Seite 154 und 155: 142 Bacchiscbes Marmorfund^'^i: Nac
- Seite 156 und 157: 144 Bacchisches Marmorrund.Figuren
- Seite 158 und 159: Hierodulentanz*).Taf. VII, 12.Die F
- Seite 160 und 161: 148 Hierodulentanz.Athenäus schein
- Seite 164 und 165: 152 Hierodulentanz.zugten Geschlech
- Seite 166 und 167: Drei Göttinnen, Tielleicht die Mü
- Seite 168 und 169: 156 Drei Göttinnen , vielleicht di
- Seite 170 und 171: ,Einige eigenthümliche Vorstellung
- Seite 172 und 173: 160 Einige eigenthümliche Vorstell
- Seite 174 und 175: 162 Einige eigenthümliche Vorstell
- Seite 176 und 177: 164 Einige eigenthümliche Vorstell
- Seite 178 und 179: Aegisthos durchOrestes ermordet*).T
- Seite 180 und 181: 168 Aegislhos durch Orestes ermorde
- Seite 182 und 183: 170 Aegislhos durch Orestes ermorde
- Seite 184 und 185: Des Amphiaraos Aufoabme in die Erde
- Seite 186 und 187: 174 Des Amphiaraos Aufnahme in die
- Seite 188 und 189: 176 Des Amphiaraos Aufnahme in die
- Seite 190 und 191: 178 Des Amphiaraos Aufnahme in die
- Seite 192 und 193: 180 Des Amphiaraos Aufnahme in die
- Seite 194 und 195: 182 Des Amphiaraos Aufnahme in die
- Seite 196 und 197: 184 Des Amphiaraos Aufnahme in die
- Seite 198 und 199: 186 Ilions Zerstörung auf der Tabu
- Seite 200 und 201: 188 Ilions Zerstörung auf der Tabu
- Seite 202 und 203: 190 Ilions Zerstörung auf der Tabu
- Seite 204 und 205: 192 Ilions Zerstörung auf der Tabu
- Seite 206 und 207: 194 Ilions Zerstörung auf der Tabu
- Seite 208 und 209: 196 Ilions Zerstörung auf der Tabu
- Seite 210 und 211: 198 Ilions Zerstörung auf der Tabu
150 Hierodulentanz.klar; man erinnere sich nur der Ära aus Gabii im MuseumChiaramonti Taf. 36 — 39 mit Venus und Bacchantinnen;aber sie erklärt sich noch bestimmter durch die von Zoegaübersehene Stelle der Ovidischen Fasten (4, 863 — 878),wonach der Dienst der Aphrodite vom Eryx sammt ihrenHierodulen nach Rom verpflanzt war und das Fest derselbenVinalia hiess oder eigentlich mit diesem vereinigt war. Andiese Vinalien denkt auch der Herausgeber der Ära. EineArt von theatralischer Darstellung solcher Römisch-ErycinischerHierodulen in dem Tempel der Göttin vor porta Collinascheint das zweite Albanische Relief (Taf. 21) zu enthalten.Die eine Tänzerin desselben findet sich wieder aufeiner der Sloschischen Gemmen, Kl. 3 n. 123, von Winckelmannfalsch erklärt, ohne den Kopfschmuck, daneben aufeiner Säule die Statue eines nackten Bacchus mit dem Thyrsus.Der Kopfschmuck ist verändert, übrigens leicht undluftig wie ein Blätterkranz. Der Bacchantin des Marmorsim Louvre ist der Korbaufsatz bei der Ergänzung fälschlichgegeben, so wie an einem Candelaberfuss in CavaceppisRaccolta T. 1 tav. 50 einer solchen Hierodule, vor einemAltar der ganz wie der bei Zoega Taf. 20 gebaut ist, der Kopfdes Pentheus und ein Schwerd, vermuthlich nur durch einenlaunenhaften rappezzino in die Hände gegeben sind.Aber auch das Bild der Pallas sehn wir von zwei ganzähnlich bekleideten fast ganz gleich bekränzten Mädchenmit ähnlichen Geberden verehrt, eine Vorstellung die sowohlan einem Fries von gebrannter Erde aus Präneste, bei Zoeganot. 8 und in d'Agincourt fragin. en terre cuite pl. 12, 9(Müller A. D. II Taf. 20, 214, Archäol. §. 368, 3) und einemin Campanas Opere di plastica tav. 4 (wo der Kranz von Palmblätternseyn soll), als an Römischen Panzern mehrmals vorkommt,namentlich an einem Trajan zu Neapel (in Neapels antiken Bildwerkenvon Gerhard und Panofka S.47), wo auf jeder Seite derGöttin zwei und an einem andern in Turin, wo auf jedernur eine erscheint. Der letztere, der 1802 in Susa gefundenwurde, ist, in Zoegas Basreliefen Taf. HO not. 4 erwähnt