Alte Denkmäler - Warburg Institute

Alte Denkmäler - Warburg Institute Alte Denkmäler - Warburg Institute

10.07.2015 Aufrufe

148 Hierodulentanz.Athenäus scheint zu beweisen dass sie nicht mit den Händengesticulirten^)]. Derselbe Athenäus sagt (13 p. 573 d)dass ein Gemälde im Tempel zu Korinth, geweiht von denKorinthern und mit einer Unterschrift von Simonides, nocherhalten sey, welches die im Perserkriege für die Rettungvon Hellas betenden Hierodulen einzeln darstellte. Das aufgeschürzteGewand ist von dem Lakonischen geschlitztenKleide {oyjojos yjtwv) verschieden. Der Kopfputz bestehtgewiss nicht, wie Winckelmann und Visconti annehmen, ausPalmen, womit die Choragen bei den männlichen Chörender Gymnopädien in Sparta zum Andenken des Siegs vonThyrea sich schmückten ; aber auch nicht aus Weiden , wieZoega meinte, sondern wahrscheinlich aus Schilf, wie auchin Lambertis Sculture della Villa Pinciana St. 4 tav. 22 angegebenist. Genau derselbe Kopfschmuck kommt nur nochin einem Bruchstück aus gebrannter Erde bei Ficoroni Mascherescen. tav. 67 vor, das gerade nur den Kopf einersolchen Tänzerin enthält; und Ficoroni erkennt darin nichtohne gerechte Verwunderung acht Hörner. Die Bekränzungmit Schilf erklärt sich daraus dass manche Tempel der Aphroditemit Schilfrohr umgeben w^aren , wie der zu Milet beiTheokrit (28, 4); der der Aphrodite Porne in Samos, wieAthenäus meldet (13 p, 572 f.), hiess daher im Rohr («VKalü/ttoig) oder auch im Sumpf [ev i'Xei], und eben so wurdeeiner von Harpalos einer Athenischen Buhlerin zu Ehren inBabylon angelegt, nach einem Dichter bei Athenäus (13 p.595 f). Mit Schilf kränzte sich auch die schöne Jugend,wesshalb nach einem Epigramm auf den Ibykos Rohr {kev-2) Alben. VI p. 241 d ännvilv 6fZ vnoarijaavra ti^v dgiarfgav/itga waniQ ul KuQvüxi6(q, Von der Linken allein ist die Rede weilnur diess auf den Fall des zu Tisch Gelagerten passt. In der Arcbilekluraber musste aus der Wirklichkeit gerade das Besondre undEigentbümliche beibehalten werden. Vgl. Böttiger Amalthea III S.166, der aber S. 154 den linken Arm (ohne den rechten) auch aufdie Tänzerinnen bezieht. Zugleich billigt er auch hier S. 144. 154die Zoegascbe Erklärung.

Hierodulentanz. 149Hov (fVTaXtij naXüfiov) mit Epheu verbunden das Grab diesesFreundes der schönen Knaben schmückte. Aristophanesin den Wolken (1006): oTecpavwaaßevog HaXd/to) XevYMftsTo. OMcpQovog i^Ximwrov. Einen Schmuck von hohen undgeradestehenden Blätterntragen auch junge Mädchen auf einerVase bei Tischbein 4, 17 (45), die mit Myrtenreisernin den Händen und mit Weihrauch sich einem Altare zunähern scheinen. An den späteren, Römischen Monumentenist dieser Kopfschmuck verändert; sowohl an dem bei ZoegaTaf. 21 , wo die Blätter, vielleicht aus Goldblech oben inRingeln künstlich verbunden sind, als an dem des Louvre,wo dafür ein korbähnliches Geflechte. Dergleichen trugennach Hesychius die Lakonerinnen, üalia (d. i. dciXXlo) genannt.Hieran erinnert Müller in den Dorern (2, 341), indemer mit Visconti an Tänze der Artemis in Karyä glaubt 5)-Die Verbindung einer Bacchantin mit Dienerinnender Aphrodite,die wir eben so nicht bloss an einem, sondern an zweiCandelaberfüssen im Museum von Venedig, fast ohne alleVerschiedenheit unter sich, die Hierodulen gleich der in derMitte und der links von dieser in der Zeichnung der Albanischen,finden (Zanetti 2, 34), ist schon an und für sich3) Eben so auch noch A. Denkm. II Taf. 17, 1£8, wo er denCandelaberfuss Allar der Karyatiscben Artemis nennt, wonach derMarmor also entweder aus Sparta nacb Rom gebracht wäre, womitdie Sculptur streitet, oder der Cultus der Artemis von Karyä sichweithin verbreitet hätte. In der Archäologie §. 365, 5 schlägt er fürKaryatiden und Thyiaden die Dymanen und Karyatiden des Pratinasvor, die sehr vereinzelt und entfernt slehn. Raoul Röchelte Mon.ine'd. p. 231 hält die Strahlenkrone der Eingeweihten bei Apulejus,die mystische Krone, die er an den Hierodulen wiederfindet, für vollkommenpassend für sie und zu ihrem Costüm und so für eine Bestätigungder Erklärung Zoegas, welcher nur die Absicht und Naturdieser Parlicularität sich nicht zu erklären gewusst habe. Wären dieStrahlen auch nicht nothwendig gerade, was die Zinken dieser Hierodulenkränzenirgendwo sind, so dürften doch wohl mit den andernMysterien die Mysterien dieser im Myrtenhain und mit Thyiaden tanzendenHierodulen nicht verbunden oder vermischt werden.

148 Hierodulentanz.Athenäus scheint zu beweisen dass sie nicht mit den Händengesticulirten^)]. Derselbe Athenäus sagt (13 p. 573 d)dass ein Gemälde im Tempel zu Korinth, geweiht von denKorinthern und mit einer Unterschrift von Simonides, nocherhalten sey, welches die im Perserkriege für die Rettungvon Hellas betenden Hierodulen einzeln darstellte. Das aufgeschürzteGewand ist von dem Lakonischen geschlitztenKleide {oyjojos yjtwv) verschieden. Der Kopfputz bestehtgewiss nicht, wie Winckelmann und Visconti annehmen, ausPalmen, womit die Choragen bei den männlichen Chörender Gymnopädien in Sparta zum Andenken des Siegs vonThyrea sich schmückten ; aber auch nicht aus Weiden , wieZoega meinte, sondern wahrscheinlich aus Schilf, wie auchin Lambertis Sculture della Villa Pinciana St. 4 tav. 22 angegebenist. Genau derselbe Kopfschmuck kommt nur nochin einem Bruchstück aus gebrannter Erde bei Ficoroni Mascherescen. tav. 67 vor, das gerade nur den Kopf einersolchen Tänzerin enthält; und Ficoroni erkennt darin nichtohne gerechte Verwunderung acht Hörner. Die Bekränzungmit Schilf erklärt sich daraus dass manche Tempel der Aphroditemit Schilfrohr umgeben w^aren , wie der zu Milet beiTheokrit (28, 4); der der Aphrodite Porne in Samos, wieAthenäus meldet (13 p, 572 f.), hiess daher im Rohr («VKalü/ttoig) oder auch im Sumpf [ev i'Xei], und eben so wurdeeiner von Harpalos einer Athenischen Buhlerin zu Ehren inBabylon angelegt, nach einem Dichter bei Athenäus (13 p.595 f). Mit Schilf kränzte sich auch die schöne Jugend,wesshalb nach einem Epigramm auf den Ibykos Rohr {kev-2) Alben. VI p. 241 d ännvilv 6fZ vnoarijaavra ti^v dgiarfgav/itga waniQ ul KuQvüxi6(q, Von der Linken allein ist die Rede weilnur diess auf den Fall des zu Tisch Gelagerten passt. In der Arcbilekluraber musste aus der Wirklichkeit gerade das Besondre undEigentbümliche beibehalten werden. Vgl. Böttiger Amalthea III S.166, der aber S. 154 den linken Arm (ohne den rechten) auch aufdie Tänzerinnen bezieht. Zugleich billigt er auch hier S. 144. 154die Zoegascbe Erklärung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!