Alte Denkmäler - Warburg Institute
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126 Bacchisches Marmorrund.6. Zoega an unter den Marmorn von Msgr. Despuiches (der1791 zu Ariccia halte graben lassen), mit einem anderartigenGegenstand, nemlich einem Medusenkopf mit herausgestreckterZunge. 7. Auch gehört hierher ohne Zweifel waser in den Bassiril. tav. 93 p. 211 anführt, „ein rundes Werk,nicht gross und sehr verstümmelt, aber von sehr guter Manier,vor Jahren im Palast Accoramboni befindlich." Diessenthielt die Mutter Erde mit dem Schlaf in Kindesgestalt.Ferner findet sich 8, ein Marmorrund bei Montfaucon T. 4P. 2 pl. 145, worauf ein Heros mit Schwerd und Palmzweig,begleitet von einem Beschildeten , auf einem Altar knieendSchutz sucht gegen ein Weib das in Wuth eine Doppelaxtgegen ihn schwingt : am Boden zwei Masken mit ungeheurenaufgerissenen Rachen. Hierdurch wird der Ausdruckdischi Bacchici etwas eingeschränkt. Dazu kommt 9. auchnoch ein Bruchstück von einem solchen Rund aus PentelischemMarmor im Besitz des Ministers von Humboldt, welchemauch das jetzt herausgegebene ganze gehört. DieVorstellung dieses Bruchstücks ist zweifelhaft. Auf der einenSeite Hercules, der ein Tuch über einen Kessel aufzuhaltenscheint. Zoega dachte dabei, wie mir ist gesagt worden,an das vergiftete Gewand. Es könnte sich aber vielleichtdiese Vorstellung auf ein warmes Bad beziehen. Untenist nur noch eine Hand von einer andern Figur sichtbar:auf der andern Seite ist Hermes stehend, auf dem Bodensitzt eine würdige eingehüllte Person eines Alten: so schienes mir wenigstens nach der Zeichnung, obgleich die FigurAndern weiblich vorgekommen ist. Zoega nahm es für Hermesim Begriff eine Seele (die sitzende Figur) abzuholen.Sonderbarer Weise traf ich in Wien 1811, wo ich dieseZeichnung sah, in der Sammlung des Dr. Bahrdt einen geschnittenenStein der damit ganz übereintrifft und herausgegebenzu werden bestimmt war. Auf der einen Seite einnackter Mann der eine Schale über eine kleine Urne hält(an der Stelle wo dort Herakles) und auf der andern jenerHermes; unter ihm ein bärtiger Gefangener sitzend und ge-
Bacchisches Marmorrund. 127gen dem Hermes über ein Held der auf den sitzenden Altenzeigt; die zweite Scene hielt der Besitzer für einen Handelum einen Gefangenen. Mir scheint sie den Priamus vorzustellender von Hermes geführt im Zelt des Achilles umden Leib des Hector unterhandelt. Die Figur des Prianuisgleicht ganz der die er auf dem Capitolinischen Sarkophag(Mus. Capit. T. 4 tab. 4. Miliin Gal. 154, 589) und auf einerGemme hat wovon der Abdruck nicht selten ist.Um das Verzeichniss dieser Runde [öIgkoi, nvy.Xot, clypeioder wie sie die Alten genannt haben mögen) fortzusetzen,so sah ich deren ehmals 10. 11. zwei im kaiserlichenAntikencabinet zu Wien, auf dem einen ein Satyr, auf demandern eine Bacchantin, die Rückseite an beiden glatt.12. So ohne Zweifel auch an einem der Villa Albani,Indicaz. n. 184 ediz. 2, wovon Zoega schreibt Bassiril. T. 2p. 293 n. 65: „Discus mit der Halbfigur eines Satyr mitPedum von vorn zu sehn, von sehr gewöhnlicher Arbeit."Vier sah ich 1843 in den Magazinen des VaticanischenMuseums nemlich.13. Satyr, Rv. ein blasender Triton.14. Maske eines Satyr, Rv. tragische Maske.15. Männliches Porträt auf beiden Seiten.16. Mänade mit Fackel, Rv. ohne Figur. Diess vonungewöhnlicher Grösse.Vier sind im Brittischen Museum, 17. Ancient Marbl.T. 2 pl. 38. Priap, ein Altar, Eros opfernd. Rv. Adler miteinem Hasen in den Krallen, Epheukranz umher. Der Herausgeberverwechselt, wie auch Andre, diese Scheiben miteinerPatera.18. Das. pl. 40 Pansmaske mit Eichenzweigen eingefasst.Rv. Satyrmaske, ein Epheuzweig, ein brennender Altar.19. Im zehnten Zimmer N. 76 aus der Hamiltonschen
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126 Bacchisches Marmorrund.6. Zoega an unter den Marmorn von Msgr. Despuiches (der1791 zu Ariccia halte graben lassen), mit einem anderartigenGegenstand, nemlich einem Medusenkopf mit herausgestreckterZunge. 7. Auch gehört hierher ohne Zweifel waser in den Bassiril. tav. 93 p. 211 anführt, „ein rundes Werk,nicht gross und sehr verstümmelt, aber von sehr guter Manier,vor Jahren im Palast Accoramboni befindlich." Diessenthielt die Mutter Erde mit dem Schlaf in Kindesgestalt.Ferner findet sich 8, ein Marmorrund bei Montfaucon T. 4P. 2 pl. 145, worauf ein Heros mit Schwerd und Palmzweig,begleitet von einem Beschildeten , auf einem Altar knieendSchutz sucht gegen ein Weib das in Wuth eine Doppelaxtgegen ihn schwingt : am Boden zwei Masken mit ungeheurenaufgerissenen Rachen. Hierdurch wird der Ausdruckdischi Bacchici etwas eingeschränkt. Dazu kommt 9. auchnoch ein Bruchstück von einem solchen Rund aus PentelischemMarmor im Besitz des Ministers von Humboldt, welchemauch das jetzt herausgegebene ganze gehört. DieVorstellung dieses Bruchstücks ist zweifelhaft. Auf der einenSeite Hercules, der ein Tuch über einen Kessel aufzuhaltenscheint. Zoega dachte dabei, wie mir ist gesagt worden,an das vergiftete Gewand. Es könnte sich aber vielleichtdiese Vorstellung auf ein warmes Bad beziehen. Untenist nur noch eine Hand von einer andern Figur sichtbar:auf der andern Seite ist Hermes stehend, auf dem Bodensitzt eine würdige eingehüllte Person eines <strong>Alte</strong>n: so schienes mir wenigstens nach der Zeichnung, obgleich die FigurAndern weiblich vorgekommen ist. Zoega nahm es für Hermesim Begriff eine Seele (die sitzende Figur) abzuholen.Sonderbarer Weise traf ich in Wien 1811, wo ich dieseZeichnung sah, in der Sammlung des Dr. Bahrdt einen geschnittenenStein der damit ganz übereintrifft und herausgegebenzu werden bestimmt war. Auf der einen Seite einnackter Mann der eine Schale über eine kleine Urne hält(an der Stelle wo dort Herakles) und auf der andern jenerHermes; unter ihm ein bärtiger Gefangener sitzend und ge-