Alte Denkmäler - Warburg Institute
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116 Idealische Vorstellung des Kelterns.dftaai und nachher gar verbessert ojii/iaai , sie schwingensich mit den Augen herum, für drehen dieAugen, und ganz den Vergleichpunkt und sogar die Wortfügungmissverstanden, wie die Schneidersche Uebersetzungzeigt. Der Sinn ist nemlich kein andrer als: Wie wennSilene, des gehörnten Dionysos Pfleger, nachdem sie vorherdurch überschäumenden Trunk sich berauscht, den wild-begeisterndenHerbst austretend sich stossweise umschwingenund (dann) auf wankenden Beinen, besinnungslos auf demNysa herumlaumeln, so schwindeln^) diese, von dem verderblichenGift eingenommen.Bei dem allen wird Vielen diese Art Trauben auszutretensehr befremdlich seyn. Allein man muss sich denkendass hier eben so gut als an der wunderschönen Ära Francavilla^), wo kelternde Satyrn vorgestellt sind, und an derherrlichsten aller Marmor-Vasen, die ganz dieselbe Composilionenthält^), nicht ein wirklicher Gebrauch genau abgebildetist, sondern dass sich spielende Phantasie mit eingemischthat um ein Keltern vorzustellen, eben so aus Kraftund Unverstand zusammen gesetzt wie die Kelterer ausmenschlichenund thierischen Bestandtheilen zusammengesetztsind ; und ein Land und eine Zeit anzudeuten wo man desübersprützenden Saftes nicht achtet, wo der Wein fliesst wiedort Milch und Honig; mit einem Wort einen Berg Nysa,wie Nikander, wahrscheinlich die Kunstwerke im Auge, sichausdrückt. Von diesem Gesichtspunkt aus scheint mir auch7) Dass axoTÖujOi. vom Schwindel und nicht vom dunkelnden Augan sich, welches ohnehin vom Drehen der Augen ganz verschiedenist, zu verstehen sey, ergiebt sich mit hinlänglicher Gewissheil aus denvon H. Sleph. Thes. 1. Gr. T. III p, 880 angeführten Stellen. Auchdas lehren diese und ähnliche Kunst- Vorsl
Idealische Vorslelliing des Kelterns. 1J7das rechte Licht zu fallen auf das grosse Basrelief im Valican^°) , wo zwei Satyrn gegen einen Krater mächtig angestammt,die Ungeheuern Trauben von den Stöcken herabziehenum ihren Saft zwischen zwei gekreuzten, auf- und abgedrücktenKelterbäumen in Gestalt von Thyrsen in denKrater auszupressen. Und wem fallen hierbei nicht von selbstdie häufigen Vorstellungen von Wein- und Obst-Aerntenauf Basreliefen und in andern Arten alter Denkmäler ein inwelche gleichfalls so viel Dichterisches eingeflossen ist?Die Widerlegung einer Zoegaschen Erklärung mag indiesem Falle jetzt leicht als veraltet erscheinen. Indessenist es, wie mich dünkt, ganz angenehm an ihr als einemauffallenden Beispiel wahrzunehmen, wie sehr wir uns, seitdemsie zuerst gedruckt Avurde, an Monumenten und anKennlniss bereichert haben. Denn unter den vielen Wiederholungenderselben Vorstellung die seitdem bekannt gewordensind, enthält mehr als eine die Trauben in der Kufeund in dem Korb des zutragenden Satyr auf das Deutlichsteund Schönste ausgedrückt, ganz besonders die in CampanasAnt. opere di plastica tav. 40. Diess Exemplar, mit blau angestrichnemGrund, ist unter elfen die ich bei dem Besitzerzählte das schönste. Noch andre sah ich 1845 in Rom (woauch eines in alter Zeichnung sich befindet in einem derBände aus der Capponischen Bibliothek, welche Zeichnungenvon P. S. Bartoli und Andern enthalten in der Vaticana 3108fol. 144), nemlich verschiedene im Collegium Romanum, zweiim Museum Gregorianum, je eins bei den Herrn Kestner,Braun, Capranesi, Auch aus den Ausgrabungen in Tusculumgieng derselbe Fries hervor (Canina Tusculo tav. 52, 1).Er findet sich ausserdem in Mailand in der bedeutenden An-10) Museo Plo-Clemenlino T. V tav. 10 und Miliin Gal. niytb,LV, 271.
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116 Idealische Vorstellung des Kelterns.dftaai und nachher gar verbessert ojii/iaai , sie schwingensich mit den Augen herum, für drehen dieAugen, und ganz den Vergleichpunkt und sogar die Wortfügungmissverstanden, wie die Schneidersche Uebersetzungzeigt. Der Sinn ist nemlich kein andrer als: Wie wennSilene, des gehörnten Dionysos Pfleger, nachdem sie vorherdurch überschäumenden Trunk sich berauscht, den wild-begeisterndenHerbst austretend sich stossweise umschwingenund (dann) auf wankenden Beinen, besinnungslos auf demNysa herumlaumeln, so schwindeln^) diese, von dem verderblichenGift eingenommen.Bei dem allen wird Vielen diese Art Trauben auszutretensehr befremdlich seyn. Allein man muss sich denkendass hier eben so gut als an der wunderschönen Ära Francavilla^), wo kelternde Satyrn vorgestellt sind, und an derherrlichsten aller Marmor-Vasen, die ganz dieselbe Composilionenthält^), nicht ein wirklicher Gebrauch genau abgebildetist, sondern dass sich spielende Phantasie mit eingemischthat um ein Keltern vorzustellen, eben so aus Kraftund Unverstand zusammen gesetzt wie die Kelterer ausmenschlichenund thierischen Bestandtheilen zusammengesetztsind ; und ein Land und eine Zeit anzudeuten wo man desübersprützenden Saftes nicht achtet, wo der Wein fliesst wiedort Milch und Honig; mit einem Wort einen Berg Nysa,wie Nikander, wahrscheinlich die Kunstwerke im Auge, sichausdrückt. Von diesem Gesichtspunkt aus scheint mir auch7) Dass axoTÖujOi. vom Schwindel und nicht vom dunkelnden Augan sich, welches ohnehin vom Drehen der Augen ganz verschiedenist, zu verstehen sey, ergiebt sich mit hinlänglicher Gewissheil aus denvon H. Sleph. Thes. 1. Gr. T. III p, 880 angeführten Stellen. Auchdas lehren diese und ähnliche Kunst- Vorsl