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Alte Denkmäler - Warburg Institute

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112 Dem Dionysos rasende Thyiaden.stand hätte wenn statt des Mannes ein solcher gebrauchtwäre, damit die das Bewusstseyn Verlierende auf ihn hinstürzte,um nicht ausgestreckt auf dem Boden zu liegen.Gesetzlich ausgeschlossen waren Männer von der Scene imFreien nicht. Auf dem Parnass von Sturm und Schnee ÜberfallenenThyiaden kamen einst Männer zu Hülfe, wie Plularcherzählt (de primo frig. 18). Der auf einer Säule errichteteDreifuss mit darunter angesteckten Palmzweigen besagt dassdie Thyiaden dem Dionysos und Apollon rasen nach denWorten des Pausanias (10, 32, 5), dem Dionysos aber zunächst,der darum allein als gegenwärtig abgebildet ist.Die Erscheinung im Ganzen bringt die psychologischmerkwürdige Ergrilfenheit der Mänaden, angeregt durch Musikund Tanz, bis zu ihrem Höhepunkt aber getrieben durchheiligen Wahn und das fanatische Gefühl des gegenwärtigenGottes, besser als leicht irgend ein andres Bacchisches Reliefzum Ausdruck. Man muss die Tänze der Derwischeoder vielleicht die gewisser christlicher Secten in Nordamerikabeobachtet haben um deutlicher zu unterscheiden wasin diese meisterhaften Figuren über die äusserliche Bewegunghinaus innerlich Gewaltiges, Geistiges von der kundigstenKünsllerhand gelegt worden ist.

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