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Alte Denkmäler - Warburg Institute

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Dem Dionysos rasendeTliyiaden.Taf. V, 9.Das im vorigen Artikel erwähnte, von Zannoni zuerstbekannt gemachte und (S. 22 seiner Abhandlung) nicht annehmlicherklärte Relief der Gallerie zu Florenz stellt sehrwahrscheinlich nicht mythische Thyiaden vor, sondern wasPausanias zu Sikyon in Statuen sah (2, 7, 6), dass heiligeFrauen dem Dionysos rasen. Ich muss nemlich nach Vergleichungdieses Rehefs die im ersten Theil (S. 163) geäusserteVermuthung dass man in Sikyon mythische mitwirklichen Thyiaden verwechselt habe, zurücknehmen. Inbestimmter Abstufung tanzt die eine freudig, ein halbes Rehkalbund einen Epheukranz in Händen ; die andre, auf einemFelsen sitzend gesticulirt, von innrer Bewegung fanatisch ergriffen,mit den schlangenumwundnen Armen (pars sese tortisserpentibus incingebant, Catull.): die dritte sinkt erschöpft,nicht entseelt, sondern in Ohnmacht einem ihr beispringendenMann in die Arme. In hoher Ruhe schaut der Gott,an eine Eiche des Waldes gelehnt, dem Schauspiel seinerVerehrerinnen zu. Die mittlere der Frauen erinnert an dieZusammenstellungdes Mänadischen und des Seherischen, wiewenn z. B. Kassandra eine (navtinöXos Bcixyij von Euripidesgenannt wird (Hec. 118). Der Mann welchem die drittein die Arme sinkt, ist nur darum herangezogen damit sierecht eigentlich fallend in Ohnmacht und diess doch auf anmuthigeWeise dargestellt würde: er hat zu den Personender Handlung nicht mehr Beziehung als ein lebloser Gegen-

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