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Alte Denkmäler - Warburg Institute

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108 Die Wuth des Thrakischen Lykurgos.ich ebenfalls in der Figur auf dem Altar den Sohn des Lykurgoserkenne, „der gleich dem der Medea auf den Altargeflüchtet sey und die Arme anziehe um mehr gegen denWüthenden gedeckt zu seyn," und wo ich dagegen die eigenefrühere Meinung verwerfe dass es eine Statue sey.Diese gerade behauptet Panofka, nur nimmt er sie nicht mitCorsini für Dionysos, sondern für Apollon, wegen der Aehnlichkeit(identite) mit dem bekannten Erzfigürchen des Polykratesund ähnlichen. Dieser Ansicht pflichtet Roulez bei inder Erklärung der 1834 in Ruvo gefundnen Lykurgosvasein den Mon. d. Inst, archeol. T. 4 tav. 16, Annali T. 17p. '119. Es bedarf nicht des Künstlerblicks ItaliänischerArchäologen (den ich nicht selten gar sehr vermisst zuhaben bekenne) um die Aehnlichkeit des Knaben in derStellung mit einer Statue zu erkennen: aber oft trügtder Schein und sobald ein Grund gegeben ist ihm zumisstrauen, so muss aufgesucht werden was hinter demtäuschenden Schein Andres und Wahres versteckt seyn könne.Der Grund zu misstrauen liegt hier darin dass nach Thracienzum Lykurgos das Griechische Bild des GriechischenApollon eben so wenig passen würde als ein Bild des Dionysosdessen Dienst eben von Lykurgos abgewehrt wird.Dass aber das Erstarren vor Angst und Schrecken einenKnaben in eine Statue zu verwandeln scheine, dass ein Künstlerdiess Motiv noch etwas stärker und fast übertreibend hervorhebewenn der Knabe, nackt nach der Kunstconvenienzfür sein <strong>Alte</strong>r, auf einen Altar zum Schutz gestellt ist, lässlsich begreifen. Ein andres unabweisliches Beispiel hiervonist seitdem zum Vorschein gekommen in dem Troilos, derum sich vor dem Achilleus zu retten sich auf den Altar desTroischen Apollon gestellt hat, in dem alten Vasengemäldein 0. Jahns Telephos und Troilos Taf. 2. Die Nacktheit,die Stellung, das lange Haar des Ephcben sind dieselben: nur hat Achilleus , indem er nach diesem den Todesstreichführt, einen seiner Arme schon ergrilTen und dadurchbeide aus der Haltung die sie eben noch halten, gewaltsam

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