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Alte Denkmäler - Warburg Institute

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Die Wulh des Tlirakischen Lykurgos. 95bereinslimmung in der Hauptsaclie, welche mir ohnehin keinenZweifel zuzulassen scheint, in diesem Fall mich wenigerfreuen kann als die Verschiedenheit der Deutung im Einzelnen,welche sich herausstellt, traurig seyn würde wenn sienicht durch Gründe sich aufheben Hesse. Wir haben einegefällige, bedeutende Erfindung eines Griechischen Künstlersvor uns und eine Geschichte welche durch die verschiedenenBehandlungen der Dichter wie der Künstler in allen ihrenMotiven klar genug ist. Hier gilt es also keineswegsdie Sache überhaupt zu erkennen ; sondern es kann mit Rechtgefordert werden dass in der Art der Ausführung kein einzigerirgend wesentlicher Umstand unaufgeklärt oder zweifelhaftbleibe. Wir dürfen es heute gar nicht mehr zugebendass in Ansehung einer solchen einfachen und schönen Darstellungeiner der bekannten Fabeln die Auslegung schwanke.Daher ist es wohl der Mühe werth einige Blätter an diesenGegenstand zu wenden. Meine Worte selbst in den Abandlingen(S. 358), wie er das Buch anführt, hat der berühmteItalienische Gelehrte welchen ich bestreite, vermuthlich nichtgelesen;gewiss hätten sie sonst ihn wenigstens zu manchenBemerkungen veranlasst, da er im Uebrigen ausführlich genugist.Die Figur von deren so sehr verschiedener Erklärungzugleich fast alle übrigen Bemerkungen auf beiden Seitenabhängen, ist die welche ich für den Sohn des Lykurgosnehme, den seine Mutter vor dem Beil des Rasenden zuschützen sucht, Zannoni aber für ein Standbild des Dionysosansieht, zu welchem eine der Mänaden sich flüchte. MeineGründe sind diese: sein Weib bringt Lykurgos um nachApoUodor, Weib und Sohn nach Hyginus, beide auch auf derMillingenschen Vase. Also in der Ueberlieferung der Poesie(etwa seit der Tragödie) und der Kunst ist die Scene welcheich annehme gegeben. Der Knabe steht auf einem Altar;aber so steht auch der Sohn der Medea auf der Vase vonCanosa auf einem Altar in dem Augenblick da er von seinerMutter gemordet wird ; er hat sich dahin geflüchtet eben wie

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