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Dank und Abschied - "Du führst mich hinaus ins Weite" - in Roxel

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für Kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Große habe ich versucht,weiterzugeben, dass der Glaube dem Lebengut tut, dass er nicht <strong>in</strong> die Enge, sondern<strong><strong>in</strong>s</strong> Weite führt, dass er Angst abbaut <strong>und</strong>Vertrauen aufbaut.Für die dritte Aufgabe ist unser Pfarrpatron,der Hl. Pantaleon, e<strong>in</strong> schönes Vorbild. Vonihm wissen wir ja nicht viel, aber immerh<strong>in</strong>doch, dass er Arzt war <strong>und</strong> sich um Notleidendegekümmert hat. Deshalb zählt er jaauch zu den Vierzehn Nothelfern. In unsererGeme<strong>in</strong>de gibt es e<strong>in</strong> ökumenisches Sozialbüro,die Münstertafel <strong>und</strong> die Aktionen„Von Mensch zu Mensch“" <strong>und</strong> „Tischle<strong>in</strong>deck dich“, wichtige Helfergruppen, derenArbeit nur von wenigen getragen <strong>und</strong> auchnur wenig gewürdigt wird. Darüber <strong>h<strong>in</strong>aus</strong>kl<strong>in</strong>geln jeden Tag im Pfarrhaus Menschen,die um Hilfe bitten, Obdachlose ebenso wiealle<strong>in</strong> erziehende Mütter, die nicht mehr wissen,was sie ihren K<strong>in</strong>dern zu essen gebensollen. Wir versuchen, ihnen mit unserenbescheidenen Mitteln e<strong>in</strong> wenig zu helfen.Da ich auf Stadtebene im <strong>in</strong>terreligiösenDialog engagiert b<strong>in</strong>, habe ich <strong>mich</strong>, so gutich konnte, außerdem um e<strong>in</strong>ige Migrantengekümmert.28AusblickWie geht es nun mit St. Pantaleon weiter?Die Weichen für die Zukunft s<strong>in</strong>d gestellt!Noch bilden wir mit Mecklenbeck <strong>und</strong>Albachten e<strong>in</strong>e Seelsorgee<strong>in</strong>heit, aber Seelsorgee<strong>in</strong>heitenhaben nach Auskunft derBistumsleitung im Bistum Münster ke<strong>in</strong>e Zukunft.So wird es über kurz oder lang zurFusion kommen, wobei ich mit ziemlicherSicherheit davon ausgehe, dass St. Pantaleonzur Hauptkirche <strong>und</strong> St. Anna <strong>und</strong> St. Ludgeruszu Filialkirchen bestimmt werden.Ich persönlich habe bekanntermaßen e<strong>in</strong>eAbneigung gegenüber großen Strukturen <strong>und</strong>Institutionen. Jesus hat uns gezeigt, dassGott nicht im Großen <strong>und</strong> Mächtigen, sondernim Kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Unsche<strong>in</strong>baren zu suchen<strong>und</strong> zu f<strong>in</strong>den ist. Der e<strong>in</strong>zelne Mensch,die menschliche Familie <strong>und</strong> die christlicheGeme<strong>in</strong>de, <strong>in</strong> der man sich kennt <strong>und</strong> unterstützt,s<strong>in</strong>d für die Bibel die bevorzugtenWohnorte Gottes. „Wo zwei oder drei <strong>in</strong>me<strong>in</strong>em Namen versammelt s<strong>in</strong>d, da b<strong>in</strong> ichmitten unter ihnen!“ (Mt 18,20) So gesehen,b<strong>in</strong> ich ganz froh, dass ich <strong>in</strong> den kommendenJahren wieder <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Diaspora-Geme<strong>in</strong>dentätig se<strong>in</strong> werde. Auch die Ökumene,die christliche wie die monotheistische,wird <strong>in</strong> den kommenden Jahren wieder e<strong>in</strong>egrößere Rolle <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Leben spielen. Dieökumenische Weite des Glaubens <strong>und</strong> dieVerständigung unter den Weltreligionen,s<strong>in</strong>d für <strong>mich</strong> persönlich Visionen, denen ich<strong>mich</strong> seit me<strong>in</strong>em Studium <strong>in</strong> Jerusalemverpflichtet weiß.Schalom chaverim! Lehitraot!Dennoch fällt mir der <strong>Abschied</strong> von der Pantaleon-Geme<strong>in</strong>deschwer. Ich werde <strong>in</strong> derkommenden Zeit sicher e<strong>in</strong>e ganze Weilemit e<strong>in</strong>em Trauerkloß im Magen herumlaufen<strong>und</strong> e<strong>in</strong>ige Menschen sehr vermissen.Die Seele braucht ihre Zeit, um <strong>Abschied</strong>sschmerzzu verarbeiten <strong>und</strong> sich auf neueVerhältnisse e<strong>in</strong>zustellen. Etliche Menschenhaben <strong>mich</strong> <strong>in</strong> den vergangenen Tagen besucht,<strong>mich</strong> angerufen oder mir e<strong>in</strong>en Briefgeschrieben. E<strong>in</strong>em dieser Briefe war e<strong>in</strong>Text mit dem Titel Ermutigung beigelegt.Diesen möchte ich gerne zitieren, weil er<strong>mich</strong> sehr angesprochen hat:Schau noch mal zurückauf die vielen Schritte de<strong>in</strong>es Lebens -sie wurden zu de<strong>in</strong>em Weg, auf dem duzum unverwechselbaren DU geworden bist.Schau nach vorne auf das, was kommen wird -zuversichtlich, gelassen <strong>und</strong> neugierig.Aber vor allem: Lebe im Hier <strong>und</strong> Jetzt.Schau auf den göttlichen Glanz,der den heutigen Tag, diese St<strong>und</strong>e,jeden Moment, jede Begegnungzum kostbaren Geschenk macht.Wage de<strong>in</strong>en nächsten Schritt<strong>und</strong> achte auf das Licht über de<strong>in</strong>em Weg -<strong>Du</strong> bist nicht alle<strong>in</strong>.(Bernhard Kraus)In diesem S<strong>in</strong>ne <strong>und</strong> <strong>in</strong> diesem Vertrauenmöchte ich den neuen Aufbruch wagen <strong>und</strong><strong>mich</strong> von Ihnen verabschieden mit den Wortene<strong>in</strong>es Liedes, das wir als Studenten <strong>in</strong>Jerusalem immer zum <strong>Abschied</strong> gesungenhaben:Schalom chaverim! Lehitraot! - Das heißtübersetzt:Friede für Euch, liebe Weggefährten!Bis zum Wiedersehen!Dr. Norbert Tillmann

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