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Die Implementierung von Versorgungsinnovationen in ...

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E<strong>in</strong>leitung und Überblick<br />

Innovation<br />

E<strong>in</strong>gebaute<br />

Innovation<br />

Organisation<br />

<strong>Implementierung</strong><br />

Gesamtwirkung<br />

unter<br />

Alltagsbed<strong>in</strong>gungen<br />

"Re<strong>in</strong>e" Wirkung<br />

<strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>ischen Studien<br />

Kranken- und<br />

Gesundheitsversorgung<br />

- Qualität und Quantität<br />

- Kosten / Preise<br />

- Humanität der Arbeit<br />

Abbildung 1-1: Versorgungsforschung als Implementations- und Umsetzungsforschung <strong>von</strong> Innovationen<br />

nach Pfaff (2008, 2009).<br />

Nach Campbell et al. (2000) sollte <strong>in</strong>sbesondere bei komplexen Interventionen die Kl<strong>in</strong>ische<br />

Forschung (Phase I bis III) um e<strong>in</strong>e Phase IV zur Erforschung der Langzeitimplementation<br />

ergänzt werden. Nach Pfaff et al. (2009, S. 786) werden <strong>in</strong> dieser Phase untersucht „wie die<br />

Intervention <strong>in</strong> der Versorgungspraxis optimal unter Alltagsbed<strong>in</strong>gungen implementiert<br />

werden kann, welche bisher nicht genauer untersuchten organisationalen und<br />

Kontextmerkmale die Effektivität bee<strong>in</strong>flussen und wie die Akzeptanz bei<br />

Leistungserbr<strong>in</strong>gern und -nutzern optimiert werden kann“.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund gilt neben der Versorgungsforschung die Implementationsforschung<br />

als weiterer Forschungszugang der vorliegenden Arbeit. Das generelle Erkenntnis<strong>in</strong>teresse<br />

dieser Forschungsrichtung besteht dar<strong>in</strong>, die komplexe Wirklichkeit e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Implementierung</strong>sprozesses deskriptiv zu erfassen und zu erklären (Mayntz, 1983). Im<br />

Kontext der gesundheitswissenschaftlichen Versorgungsforschung wird die Frage untersucht,<br />

wie Interventionsprogramme und neue Versorgungskonzepte <strong>in</strong> den Kontext der<br />

Gesundheitsversorgung implementiert, <strong>in</strong> Organisationsstrukturen und -prozessen verankert<br />

und <strong>in</strong> der täglichen Rout<strong>in</strong>e umgesetzt werden können. <strong>Die</strong> Implementationsforschung ist<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Public-Health-Forschung noch immer unterrepräsentiert (vgl. Allotey, Reidpath,<br />

Ghalib, Pagnoni & Skelly, 2008) und e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Def<strong>in</strong>ition existiert noch nicht (Sobo,<br />

Bowman & Gifford, 2008). <strong>Die</strong> Implementationsforschung kann auch dem Gebiet der<br />

Forschung zur Qualitätsverbesserung (Quality Improvement Research) zugeordnet, muss aber<br />

<strong>von</strong> der Transferforschung (Translation Research) abgegrenzt werden. Nach Pearson (2008)<br />

fokussiert die Transferforschung auf die Übertragung <strong>von</strong> Ergebnissen aus der<br />

Grundlagenforschung <strong>in</strong> kl<strong>in</strong>ische Anwendungen und Leitl<strong>in</strong>ien (bench to bedside). Mit ihr<br />

werden zum e<strong>in</strong>en an Modellsystemen die Pathophysiologie und die genetischen Ursachen<br />

<strong>von</strong> Krankheiten untersucht und Ansätze für mögliche therapeutische Maßnahmen erprobt<br />

und zum anderen der Transfer der Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung <strong>in</strong> die kl<strong>in</strong>ische<br />

Evaluation und zurück ermöglicht (Pfaff & Schrappe, 2011, S. 27).<br />

Allotey et al. (2008) betonen, dass <strong>in</strong> der Transferforschung Analysen <strong>in</strong> Isolation erfolgen,<br />

während <strong>in</strong> der Implementationsforschung der Fokus auf Analysen <strong>in</strong>nerhalb <strong>von</strong> Kontexten<br />

und auf die Übernahme neuer Konzepte durch komplexe Systeme (wie z. B. Organisationen)<br />

und durch e<strong>in</strong>zelne Personen liegt (siehe Abbildung 1-2). Dabei verorten die Autoren Studien<br />

zur relativen Wirksamkeit e<strong>in</strong>er Intervention (effectiveness) auch <strong>in</strong> den Bereich der Analysen<br />

<strong>in</strong> Isolation und begründen dies damit, dass das Wissen über die Wirksamkeit e<strong>in</strong>er Methode<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er überwachten kl<strong>in</strong>ischen Versorgung nicht ausreicht, um die Gesundheitsversorgung<br />

für die gesamte Bevölkerung oder e<strong>in</strong>e bestimmte Population zu verbessern. Vielmehr sollte<br />

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