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Die Implementierung von Versorgungsinnovationen in ...

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E<strong>in</strong>leitung und Überblick<br />

Versorgung als <strong>in</strong>novativ gelten, werden <strong>in</strong> Kapitel 2.4 dargestellt, und Merkmale, welche die<br />

<strong>Implementierung</strong> des Programms bee<strong>in</strong>flussen, detailliert im Ergebniskapitel 6.1 beschrieben.<br />

1.2 E<strong>in</strong>ordnung der Arbeit <strong>in</strong> die gesundheitswissenschaftliche<br />

Versorgungs- und Implementationsforschung<br />

Innovationstransfer ist e<strong>in</strong> zentrales Thema der Versorgungsforschung, die hier<br />

aufgefordert ist, die Lücke zwischen Erkenntnis und Umsetzung zu schließen. Hierzu gilt<br />

es patientenseitige, professionelle, organisatorische und systembed<strong>in</strong>gte Faktoren zu<br />

untersuchen, die den Transfer bee<strong>in</strong>flussen. Barrieren und Probleme müssen identifiziert<br />

und Lösungen erarbeitet werden. (Ohmann, 2008, S. iv)<br />

<strong>Die</strong> Versorgungsforschung ist der Gesundheitssystemforschung und damit den<br />

Gesundheitswissenschaften (Health Sciences) zuzuordnen. „Ziel der<br />

Gesundheitswissenschaften ist es, die somatischen, psychischen, sozialen und ökologischen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen der Gesunderhaltung zu erforschen und hieraus Konsequenzen für die<br />

Gestaltung des Gesundheitssystems abzuleiten“ (Hurrelmann & Laaser, 2003, S. 25).<br />

Allgeme<strong>in</strong> wird die Versorgungsforschung als „die wissenschaftliche Untersuchung der<br />

Versorgung <strong>von</strong> E<strong>in</strong>zelnen und der Bevölkerung mit gesundheitsrelevanten Produkten und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen unter Alltagsbed<strong>in</strong>gungen“ def<strong>in</strong>iert (Bundesärztekammer, 2004).<br />

Nach Pfaff (2003) hat die Versorgungsforschung die letzte Meile des Gesundheitssystems im<br />

Blick. Darunter wird die konkrete Kranken- und Gesundheitsversorgung 2 <strong>in</strong> den<br />

E<strong>in</strong>richtungen des Gesundheitswesens, <strong>in</strong> denen die Versorgungsleistungen mit den Patienten<br />

erbracht werden, verstanden. Aus der Symbolik der ‚letzten Meile zum Patienten‟ ergibt sich<br />

nach Schmacke (2004b) e<strong>in</strong>e wichtige Frage der Versorgungsforschung: Was <strong>von</strong> den<br />

Aktivitäten der Akteure im Gesundheitswesen wird am Ende für wie viele Patienten als<br />

unmittelbarer Nutzen erfahrbar? Untersucht werden die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Input, Throughput, Output, Outcome - Modell dargestellt, die Leistungen des<br />

Gesundheitssystems bee<strong>in</strong>flussen (Pfaff, 2003). Nach diesem Modell werden mit<br />

verschiedenen Forschungszugängen folgende Aspekte untersucht:<br />

- Input-Forschung: alle E<strong>in</strong>flussfaktoren, die den E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> das System bed<strong>in</strong>gen (z.B.<br />

Versorgungsbedarf, Inanspruchnahmeverhalten und dessen Barrieren) oder die<br />

Voraussetzungen für die Versorgung darstellen (z.B. Weiterbildung der Ärzte),<br />

- Throughput-Forschung: die organisatorischen, diagnostischen und therapeutischen<br />

Strukturen und Prozesse (z.B. Schnittstellen, <strong>Implementierung</strong> und Anwendung <strong>von</strong><br />

Leitl<strong>in</strong>ien, Versorgungsketten und Kl<strong>in</strong>ische Pfade),<br />

- Output-Forschung: die unmittelbar erbrachten Versorgungsleistungen (z.B. Diagnosen,<br />

E<strong>in</strong>griffe) und ihre Determ<strong>in</strong>anten, unabhängig <strong>von</strong> ihrer Wirkung auf das Outcome und<br />

2 „Unter Krankenversorgung wird die Betreuung, Pflege, Diagnose, Behandlung und Nachsorge e<strong>in</strong>es kranken<br />

Menschen durch mediz<strong>in</strong>ische und nicht-mediz<strong>in</strong>ische Anbieter <strong>von</strong> Gesundheitsleistungen verstanden. [Sie]<br />

umfasst sowohl die mediz<strong>in</strong>ische als auch die psychosoziale Versorgung der Patienten. Der Begriff<br />

Gesundheitsversorgung ist weitergehend und umschließt nicht nur alle Formen der Krankenversorgung, sondern<br />

auch alle Formen sowohl <strong>in</strong>dividuumsbezogener als auch populationsbezogener Prävention und<br />

Gesundheitsförderung, die durch mediz<strong>in</strong>ische und nicht-mediz<strong>in</strong>ische Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen und -fachkräfte<br />

erbracht werden“ (Pfaff, 2003, S. 14).<br />

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