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Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW

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ZusammenfassungIIIBerufserfolgBerufserfolg stellt ein mehrdimensionales Konstrukt dar. Je nach Analyseperspektive variieren dieKriterien, anhand derer die berufliche Platzierung als erfolgreich bezeichnet werden kann. So sindAkademiker(innen) aus gesellschaftlicher Perspektive erfolgreich, wenn sie von der Gesellschaftvorgesehene oder gewünschte Funktionen und daraus resultierende Positionen einnehmen. AusSicht der Hochschulen besteht ein wesentliches Kriterium in der Sicherstellung der Reproduktiondes wissenschaftlichen Systems, aber auch die Steigerung der Reputation der Hochschule durchgute Vorbereitung auf den Beruf oder die Vernetzung <strong>mit</strong> der Wirtschaft durch Alumni sind vonBedeutung. Auf individueller Ebene wird Berufserfolg in erster Linie durch die Umsetzung persönlicherZiele determiniert.Sowohl aus gesellschaftlicher als auch aus institutioneller und individueller Sichtweise spielteine dem <strong>Hochschulabschluss</strong> angemessene Beschäftigung eine zentrale Rolle für die Bewertungberuflichen Erfolgs. Zehn Jahre nach dem Abschluss sind nahezu alle erwerbstätigen Absolvent(inn)en(97 %) in einem Beruf tätig, dessen Anforderungsniveau einem <strong>Hochschulabschluss</strong>entspricht. Die individuellen Einschätzungen der Befragten hinsichtlich der Adäquanz ihrer Beschäftigungfallen etwas geringer aus. Knapp 90 Prozent sehen sich vertikal (d. h. im Hinblick aufdie berufliche Position) angemessen beschäftigt. Auch für Absolvent(inn)en der Fachrichtungen,die ein Jahr nach dem Examen noch vergleichsweise häufig inadäquat beschäftigt waren, hat sichdie Angemessenheit der Beschäftigung zehn Jahre nach dem Studium deutlich erhöht. Nur einsehr geringer Anteil von drei Prozent der Befragten verbleibt über den Beobachtungszeitraumvon zehn Jahren hinweg in vertikal inadäquater Beschäftigung. Den meisten Absolvent(inn)en,deren Erstplatzierung einem <strong>Hochschulabschluss</strong> nicht angemessen ist, gelingt es bereits früh, inadäquate Positionen zu wechseln. Die These, dass ein inadäquater Berufseinstieg sich auch langfristignegativ auf die berufliche Platzierung auswirkt, wurde anhand eines multivariaten Modellsnur teilweise bestätigt. Eine inadäquate Erstplatzierung erhöht zwar signifikant das Risiko,auch nach zehn Jahren unangemessen beschäftigt zu sein, einem Großteil der Absolvent(inn)en<strong>mit</strong> inadäquatem Berufseinstieg gelingt es dennoch, in angemessene Tätigkeiten zu wechseln.Die durchschnittlichen Bruttojahresgehälter von Vollzeitbeschäftigten liegen bei rund63.000 Euro. Je nach Fachrichtung variieren die Gehälter erheblich: die Spannbreite liegt zwischen40.300 Euro für Sozialarbeiter(innen) und 88.700 Euro für Humanmediziner(innen). 80 Prozent derbefragten Akademiker(innen) erzielen ein Einkommen, das über dem Durchschnitt aller Beschäftigtenliegt. Männer (68.900 Euro) erzielen insgesamt höhere Einkommen als Frauen (51.100 Euro);die Unterschiede bleiben auch innerhalb der Fachrichtungen bestehen. Innerhalb der zehn Jahrenach dem Studienabschluss steigen die Einkommen der Absolvent(inn)en stark an. Die Zuwachsratensind in den Fachrichtungen <strong>mit</strong> vergleichsweise geringen Einstiegseinkommen ähnlichhoch wie für Absolvent(inn)en technischer Fächer, die schon früh relativ hohe Einkommenerzielen. Promovierte und Absolvent(inn)en von Staatsexamensstudiengängen verzeichnen überdurchschnittlicheEinkommenszuwächse. Die bereits zum Berufsstart bestehenden Einkommensunterschiedezwischen Männern und Frauen nehmen auch im weiteren Berufsverlauf nicht ab.41 Prozent der Befragten üben zehn Jahre nach dem Examen eine Führungsfunktion aus;Männer (52 %) deutlich häufiger als Frauen (30 %). Der Aufstieg in Leitungspositionen vollziehtsich erst <strong>mit</strong> zunehmendem Abstand zum Studienabschluss. Während der Anteil wissenschaftlicherAngestellter <strong>mit</strong> Leitungsfunktionen sich bereits in den ersten fünf Jahren deutlich erhöht,finden Aufstiege in Führungspositionen im engeren Sinne (leitende Angestellte) vermehrt erstab der zweiten Halbdekade statt.<strong>Karriere</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochschulabschluss</strong>? |3

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