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Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW

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Entwicklung von beruflichem Erfolg in den ersten zehn Jahren nach dem Studienabschlusshohe Aufklärungskraft (Pseudo-R² = 0,088). Auch soziodemographische Merkmale, studienbezogeneFaktoren und die nachhochschulischen Werdegänge wirken sich auf die Angemessenheitder Beschäftigung nach zehn Jahren aus, wodurch sich die Effekte der Erstplatzierung abschwächen.Die durchschnittlichen marginalen Effekte in Modell 5 sagen aus, dass im Vergleich zu einervolladäquaten Erstplatzierung die Wahrscheinlichkeit einer vertikal angemessenen Tätigkeit nachzehn Jahren für anfangs nur vertikal adäquat Beschäftigte um vier Prozentpunkte (AME = -0,039)niedriger liegt. War die erste Stelle nur fachlich angemessen, verringert sich die Wahrscheinlichkeitum elf, bei inadäquatem Berufseinstieg um zwölf Prozentpunkte.Unabhängig von der beruflichen Erstplatzierung wirken sich weitere Merkmale signifikantauf eine vertikal angemessene Beschäftigung nach zehn Jahren aus, was dafür spricht, dass eineunangemessene Einstiegsposition kompensiert werden kann. Im vollständigen Modell 5 bleibteine vorhochschulische Einflussgröße erhalten: je besser die Note der Hochschulzugangsberechtigung,desto höher die Wahrscheinlichkeit einer angemessenen Tätigkeit. Mit Hilfe des Modells 3wird die Wirkung der Familiengründung auf die Wahrscheinlichkeit einer angemessenen Tätigkeitzehn Jahre nach dem Studienabschluss sichtbar. Während für Väter kein negativer Einflussder Familiengründung besteht, gelingt es Müttern im Vergleich zu Männern ohne Kind seltener,eine entsprechende Position einzunehmen. Dieser negative Effekt für Mütter ist durch die Dauerder familienbedingten Erwerbsunterbrechung ver<strong>mit</strong>telt, denn in Modell 4 ist er nicht mehr signifikant,weil nun die Zahl der Monate in Familienarbeit berücksichtigt wird. Die Aufnahme einerangemessenen Beschäftigung hängt wesentlich vom Studienfach ab (vgl. dazu auch Kap. 6.1).Insbesondere für Absolvent(inn)en der medizinischen Fachrichtungen und des Lehramts erhöhtsich die Wahrscheinlichkeit einer angemessenen Beschäftigung im Vergleich zur ReferenzkategorieWirtschaftswissenschaften erheblich. Eine gute Studienabschlussnote signalisiert Leistungsfähigkeitund wirkt sich – auch langfristig – signifikant auf die Angemessenheit der Beschäftigungaus. Eine fachnahe Beschäftigung während des Studiums und das Sammeln von Auslandserfahrungenerhöhen die Wahrscheinlichkeit einer angemessenen Tätigkeit um zwei Prozentpunkte.Die im Vergleich zur Vorgängerkohorte 1997 besseren Rahmenbedingungen beim Berufsstart führenfür die Absolvent(inn)en des Prüfungsjahrgangs 2000/2001 auch zehn Jahre später <strong>mit</strong> eineretwas höheren Wahrscheinlichkeit in vertikal angemessene Beschäftigungen. Kontinuierliche Erwerbskarrierenfördern die Angemessenheit der Beschäftigung. Mit jedem Monat, den die Absolvent(inn)enarbeitslos sind oder familienbedingt ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen, nimmt dieWahrscheinlichkeit einer angemessenen Platzierung (geringfügig) ab. Einen vergleichsweise starkpositiven Effekt übt eine abgeschlossene Promotion aus: Promovierte sind nach zehn Jahren umsechs Prozentpunkte wahrscheinlicher in vertikal adäquaten Berufen zu finden.Die Ergebnisse der logistischen Regression bestätigen sowohl die Annahmen des Fixationsalsauch des Kompensationsmodells. Auf der einen Seite stellt eine inadäquate Einstiegspositionein signifikantes Risiko dar, auch später unangemessen beschäftigt zu sein. Auf der anderen Seitegelingt es einem Großteil der Absolvent(inn)en auch nach einem inadäquaten Start ins Berufsleben,später eine angemessene Beschäftigung zu finden. Dauerhaftes Verharren in einer dem<strong>Hochschulabschluss</strong> nicht angemessenen Erwerbstätigkeit betrifft nur eine kleine Minderheit derAbsolvent(inn)en. Die Wirkmechanismen hinter den Wechseln zwischen adäquater und inadäquaterBeschäftigung bleiben weiterer Forschung vorbehalten.<strong>Karriere</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochschulabschluss</strong>? |75

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