Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW

Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW

10.07.2015 Aufrufe

Zusammenfassungfür die Absolvent(inn)en dieser Fachrichtungen jedoch vergleichsweise selten, die Anteile liegenmeist unter zehn Prozent.Arbeitslosigkeit tritt unter den befragten Absolvent(inn)en in größerem Umfang nur in derÜbergangsphase kurz nach dem Studienabschluss auf. Bereits während des ersten Jahres sinkt dieArbeitslosigkeit von anfänglich zwölf Prozent auf zwei Prozent ab. Im Laufe der folgenden Jahreverbleibt die Arbeitslosenquote auf diesem niedrigen Niveau. Lediglich unter Absolvent(inn)ender Fächer, in denen mehrheitlich eine zweite Ausbildungsphase oder eine Promotion folgt, steigtder Anteil Arbeitsloser durch eine erneute Suchphase kurzfristig leicht an. Nach zehn Jahren istnur noch ein Prozent der Absolvent(inn)en arbeitslos.Auch nach dem Studienabschluss qualifizieren sich die Akademiker(innen) auf verschiedeneArten weiter. So haben 13 Prozent der Absolvent(inn)en ein weiteres Studium aufgenommen; neunProzent erlangen einen zweiten Studienabschluss. Ein Drittel der Universitätsabsolvent(inn)en beginntmit der Arbeit an einer Dissertation. Nach zehn Jahren haben 22 Prozent der Befragten mitUniversitätsabschluss den Doktorgrad erworben; die durchschnittliche Bearbeitungsdauer beträgtrund viereinhalb Jahre. Auch nach zehn Jahren sind noch nicht alle Promotionsvorhaben abgeschlossen:vier Prozent der Universitätsabsolvent(inn)en befinden sich noch in der Promotionsphase.Nicht jedes Promotionsvorhaben führt letztendlich zum Doktorgrad. Bezogen auf alle Promovierendenliegt die Abbruchquote bei 17 Prozent. Von den Promovierten haben zwei Prozentbereits eine Habilitation abgeschlossen; weitere neun Prozent befinden sich noch in der Habilitationsphase.Über akademische Weiterqualifizierung in Form eines Studiums oder einer Dissertationhinaus nehmen viele Akademiker(innen) an beruflicher Fort- und Weiterbildung teil. Alleininnerhalb des letzten Jahres vor der aktuellen Befragung haben 73 Prozent der Absolvent(inn)enWeiterbildungsveranstaltungen besucht.Familiengründung von Hochschulabsolvent(inn)en findet meist erst nach einer Phase derberuflichen Konsolidierung statt. Nur sieben Prozent der Befragten haben schon zum StudienabschlussKinder. Der Anteil der Eltern steigt erst im dritten Jahr nach dem Examen deutlich an.Zum Befragungszeitpunkt haben 60 Prozent der Befragten Kinder, darunter 22 Prozent ein Kind,30 Prozent zwei Kinder und acht Prozent drei oder mehr Kinder. Es sind vor allem Frauen, die nachder Geburt eines Kindes ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen. Während 90 Prozent der Mütter nachder Geburt ihres ersten Kindes ihre Beschäftigung zugunsten von Elternzeit oder Familienarbeitunterbrechen, sind es nur 29 Prozent der Männer. Doch seit der Einführung des Elterngeldes 2007ist der Anteil der Väter, die in Elternzeit gehen, von 13 auf 42 Prozent gestiegen. Der zeitliche Umfangist allerdings deutlich geringer als bei Müttern.Die Werdegänge von Hochschulabsolvent(inn)en sind recht vielgestaltig. Mithilfe der Sequenzanalyselassen sich elf verschiedene Verlaufstypen aggregieren. Darunter gibt es eine großeGruppe an Personen (33 %), die bereits kurz nach dem Studienabschluss in unbefristete Vollzeitbeschäftigungenübergehen. Ein weiterer Verlaufstyp zeichnet sich dadurch aus, dass dieAbsolvent(inn)en schon früh (nach ca. zwei Jahren, 7 %) von einer befristeten in eine unbefristeteVollzeitstelle wechseln. Für sechs Prozent der Befragten vollzieht sich dieser Wechsel erst vergleichsweisespät (nach ca. 5 Jahren). Weitere zehn Prozent gehen nach einer etwa fünfjährigenPhase mit wechselnden Tätigkeiten in ein Normalarbeitsverhältnis über. Viele Mütter finden sichin den vier Verlaufstypen, die in Teilzeitbeschäftigungen (je 11 %, 6 % und 3 %) oder Nichterwerbsphasen(7 %) münden. Weitere typische Verlaufsmuster beruhen auf Übergängen in Vollzeit-Selbständigkeit(9 %), dauerhaft befristeten Vollzeitstellen (4 %) oder langen Phasen akademischerWeiterqualifizierung (4 %).2 | Karriere mit Hochschulabschluss?

ZusammenfassungIIIBerufserfolgBerufserfolg stellt ein mehrdimensionales Konstrukt dar. Je nach Analyseperspektive variieren dieKriterien, anhand derer die berufliche Platzierung als erfolgreich bezeichnet werden kann. So sindAkademiker(innen) aus gesellschaftlicher Perspektive erfolgreich, wenn sie von der Gesellschaftvorgesehene oder gewünschte Funktionen und daraus resultierende Positionen einnehmen. AusSicht der Hochschulen besteht ein wesentliches Kriterium in der Sicherstellung der Reproduktiondes wissenschaftlichen Systems, aber auch die Steigerung der Reputation der Hochschule durchgute Vorbereitung auf den Beruf oder die Vernetzung mit der Wirtschaft durch Alumni sind vonBedeutung. Auf individueller Ebene wird Berufserfolg in erster Linie durch die Umsetzung persönlicherZiele determiniert.Sowohl aus gesellschaftlicher als auch aus institutioneller und individueller Sichtweise spielteine dem Hochschulabschluss angemessene Beschäftigung eine zentrale Rolle für die Bewertungberuflichen Erfolgs. Zehn Jahre nach dem Abschluss sind nahezu alle erwerbstätigen Absolvent(inn)en(97 %) in einem Beruf tätig, dessen Anforderungsniveau einem Hochschulabschlussentspricht. Die individuellen Einschätzungen der Befragten hinsichtlich der Adäquanz ihrer Beschäftigungfallen etwas geringer aus. Knapp 90 Prozent sehen sich vertikal (d. h. im Hinblick aufdie berufliche Position) angemessen beschäftigt. Auch für Absolvent(inn)en der Fachrichtungen,die ein Jahr nach dem Examen noch vergleichsweise häufig inadäquat beschäftigt waren, hat sichdie Angemessenheit der Beschäftigung zehn Jahre nach dem Studium deutlich erhöht. Nur einsehr geringer Anteil von drei Prozent der Befragten verbleibt über den Beobachtungszeitraumvon zehn Jahren hinweg in vertikal inadäquater Beschäftigung. Den meisten Absolvent(inn)en,deren Erstplatzierung einem Hochschulabschluss nicht angemessen ist, gelingt es bereits früh, inadäquate Positionen zu wechseln. Die These, dass ein inadäquater Berufseinstieg sich auch langfristignegativ auf die berufliche Platzierung auswirkt, wurde anhand eines multivariaten Modellsnur teilweise bestätigt. Eine inadäquate Erstplatzierung erhöht zwar signifikant das Risiko,auch nach zehn Jahren unangemessen beschäftigt zu sein, einem Großteil der Absolvent(inn)enmit inadäquatem Berufseinstieg gelingt es dennoch, in angemessene Tätigkeiten zu wechseln.Die durchschnittlichen Bruttojahresgehälter von Vollzeitbeschäftigten liegen bei rund63.000 Euro. Je nach Fachrichtung variieren die Gehälter erheblich: die Spannbreite liegt zwischen40.300 Euro für Sozialarbeiter(innen) und 88.700 Euro für Humanmediziner(innen). 80 Prozent derbefragten Akademiker(innen) erzielen ein Einkommen, das über dem Durchschnitt aller Beschäftigtenliegt. Männer (68.900 Euro) erzielen insgesamt höhere Einkommen als Frauen (51.100 Euro);die Unterschiede bleiben auch innerhalb der Fachrichtungen bestehen. Innerhalb der zehn Jahrenach dem Studienabschluss steigen die Einkommen der Absolvent(inn)en stark an. Die Zuwachsratensind in den Fachrichtungen mit vergleichsweise geringen Einstiegseinkommen ähnlichhoch wie für Absolvent(inn)en technischer Fächer, die schon früh relativ hohe Einkommenerzielen. Promovierte und Absolvent(inn)en von Staatsexamensstudiengängen verzeichnen überdurchschnittlicheEinkommenszuwächse. Die bereits zum Berufsstart bestehenden Einkommensunterschiedezwischen Männern und Frauen nehmen auch im weiteren Berufsverlauf nicht ab.41 Prozent der Befragten üben zehn Jahre nach dem Examen eine Führungsfunktion aus;Männer (52 %) deutlich häufiger als Frauen (30 %). Der Aufstieg in Leitungspositionen vollziehtsich erst mit zunehmendem Abstand zum Studienabschluss. Während der Anteil wissenschaftlicherAngestellter mit Leitungsfunktionen sich bereits in den ersten fünf Jahren deutlich erhöht,finden Aufstiege in Führungspositionen im engeren Sinne (leitende Angestellte) vermehrt erstab der zweiten Halbdekade statt.Karriere mit Hochschulabschluss? |3

Zusammenfassungfür die Absolvent(inn)en dieser Fachrichtungen jedoch vergleichsweise selten, die Anteile liegenmeist unter zehn Prozent.Arbeitslosigkeit tritt unter den befragten Absolvent(inn)en in größerem Umfang nur in derÜbergangsphase kurz nach dem Studienabschluss auf. Bereits während des ersten Jahres sinkt dieArbeitslosigkeit von anfänglich zwölf Prozent auf zwei Prozent ab. Im Laufe der folgenden Jahreverbleibt die Arbeitslosenquote auf diesem niedrigen Niveau. Lediglich unter Absolvent(inn)ender Fächer, in denen mehrheitlich eine zweite Ausbildungsphase oder eine Promotion folgt, steigtder Anteil Arbeitsloser durch eine erneute Suchphase kurzfristig leicht an. Nach zehn Jahren istnur noch ein Prozent der Absolvent(inn)en arbeitslos.Auch nach dem Studienabschluss qualifizieren sich die Akademiker(innen) auf verschiedeneArten weiter. So haben 13 Prozent der Absolvent(inn)en ein weiteres Studium aufgenommen; neunProzent erlangen einen zweiten Studienabschluss. Ein Drittel der Universitätsabsolvent(inn)en beginnt<strong>mit</strong> der Arbeit an einer Dissertation. Nach zehn Jahren haben 22 Prozent der Befragten <strong>mit</strong>Universitätsabschluss den Doktorgrad erworben; die durchschnittliche Bearbeitungsdauer beträgtrund viereinhalb Jahre. Auch nach zehn Jahren sind noch nicht alle Promotionsvorhaben abgeschlossen:vier Prozent der Universitätsabsolvent(inn)en befinden sich noch in der Promotionsphase.Nicht jedes Promotionsvorhaben führt letztendlich zum Doktorgrad. Bezogen auf alle Promovierendenliegt die Abbruchquote bei 17 Prozent. Von den Promovierten haben zwei Prozentbereits eine Habilitation abgeschlossen; weitere neun Prozent befinden sich noch in der Habilitationsphase.Über akademische Weiterqualifizierung in Form eines Studiums oder einer Dissertationhinaus nehmen viele Akademiker(innen) an beruflicher Fort- und Weiterbildung teil. Alleininnerhalb des letzten Jahres vor der aktuellen Befragung haben 73 Prozent der Absolvent(inn)enWeiterbildungsveranstaltungen besucht.Familiengründung von Hochschulabsolvent(inn)en findet meist erst nach einer Phase derberuflichen Konsolidierung statt. Nur sieben Prozent der Befragten haben schon zum StudienabschlussKinder. Der Anteil der Eltern steigt erst im dritten Jahr nach dem Examen deutlich an.Zum Befragungszeitpunkt haben 60 Prozent der Befragten Kinder, darunter 22 Prozent ein Kind,30 Prozent zwei Kinder und acht Prozent drei oder mehr Kinder. Es sind vor allem Frauen, die nachder Geburt eines Kindes ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen. Während 90 Prozent der Mütter nachder Geburt ihres ersten Kindes ihre Beschäftigung zugunsten von Elternzeit oder Familienarbeitunterbrechen, sind es nur 29 Prozent der Männer. Doch seit der Einführung des Elterngeldes 2007ist der Anteil der Väter, die in Elternzeit gehen, von 13 auf 42 Prozent gestiegen. Der zeitliche Umfangist allerdings deutlich geringer als bei Müttern.Die Werdegänge von Hochschulabsolvent(inn)en sind recht vielgestaltig. Mithilfe der Sequenzanalyselassen sich elf verschiedene Verlaufstypen aggregieren. Darunter gibt es eine großeGruppe an Personen (33 %), die bereits kurz nach dem Studienabschluss in unbefristete Vollzeitbeschäftigungenübergehen. Ein weiterer Verlaufstyp zeichnet sich dadurch aus, dass dieAbsolvent(inn)en schon früh (nach ca. zwei Jahren, 7 %) von einer befristeten in eine unbefristeteVollzeitstelle wechseln. Für sechs Prozent der Befragten vollzieht sich dieser Wechsel erst vergleichsweisespät (nach ca. 5 Jahren). Weitere zehn Prozent gehen nach einer etwa fünfjährigenPhase <strong>mit</strong> wechselnden Tätigkeiten in ein Normalarbeitsverhältnis über. Viele Mütter finden sichin den vier Verlaufstypen, die in Teilzeitbeschäftigungen (je 11 %, 6 % und 3 %) oder Nichterwerbsphasen(7 %) münden. Weitere typische Verlaufsmuster beruhen auf Übergängen in Vollzeit-Selbständigkeit(9 %), dauerhaft befristeten Vollzeitstellen (4 %) oder langen Phasen akademischerWeiterqualifizierung (4 %).2 | <strong>Karriere</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochschulabschluss</strong>?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!