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Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW

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Entwicklung von beruflichem Erfolg in den ersten zehn Jahren nach dem StudienabschlussBereits beim Berufsstart vorhandene Einkommensunterschiede zwischen Absolventinnen undAbsolventen nehmen im weiteren Berufsverlauf nicht ab. Zwar verringern sich die Differenzen inden Gesamtwerten für Universitätsabsolvent(inn)en des Jahrgangs 2001, doch ist dieser Rückgangin erster Linie auf überdurchschnittliche Frauenanteile in den Staatsexamensfächern zurückzuführen.Innerhalb der Fachrichtungen nehmen die Einkommensunterschiede zwischen Männer undFrauen <strong>mit</strong> wenigen Ausnahmen im Berufsverlauf weiter zu. Dieser Befund lässt sich zum einendurch familienbedingte Erwerbsunterbrechungen erklären (vgl. Brandt 2012), hängt aber zum anderen<strong>mit</strong> unterschiedlichen Platzierungen von Männern und Frauen in den betrieblichen Hierarchienund den höheren Anteilen an promovierten Absolventen zusammen (Tab. A6.14b, Tab. A2.1b).Übernahme von LeitungspositionenGut vier von zehn erwerbstätigen Absolvent(inn)en arbeiten zehn Jahre nach dem Studienabschlussin Positionen <strong>mit</strong> Leitungsaufgaben. Das entspricht einer Verdopplung gegenüber demBeschäftigungsstatus nach einem Jahr. Der Zuwachs im Bereich der leitenden Angestellten findeterwartungsgemäß vor allem in der zweiten Hälfte des Beobachtungszeitraums statt. Dagegenwächst der Anteil an wissenschaftlichen Angestellten <strong>mit</strong> Leitungsfunktion hauptsächlich inden ersten fünf Jahren nach dem Studienabschluss an (Tab. A6.14a). Akademikerinnen erreichenwesentlich seltener Leitungspositionen als Akademiker. Dieser Unterschied ist bereits bei Berufsbeginnvorhanden, er nimmt jedoch im Zeitverlauf weiter zu (Tab. A6.14b).Beschäftigungsformen und BeschäftigungssicherheitEin wichtiges extrinsisches Motiv bei der Studienwahl ist der Wunsch nach einer daraus resultierendensicheren Berufsposition (vgl. Willich et al. 2011:140). Allerdings befindet sich ein großer Teilder Absolvent(inn)en zunächst in Beschäftigungsverhältnissen, die – zumindest arbeitsvertraglich– diese Sicherheit noch nicht bieten. Insbesondere Absolvent(inn)en von Universitäten erreichensolche Positionen häufig zunächst nicht (Tab. A6.10a). In den darauffolgenden Jahren nehmenunbefristete Beschäftigungen jedoch kontinuierlich zu. Nach zehn Jahren sind knapp dreiViertel der Universitätsabsolvent(inn)en und deutlich mehr als 80 Prozent der Fachhochschulabsolvent(inn)enin einem unbefristeten Beschäftigungsverhältnis. Im Zeitverlauf nehmen auch Selbständigkeitenund freiberufliche Tätigkeiten vor allem unter Absolvent(inn)en der medizinischenStudiengänge, der Magisterstudiengänge, der Architektur und der Rechtswissenschaft zu. SolcheSelbständigkeiten erscheinen zehn Jahre nach dem Examen häufig ebenfalls als langfristig stabil. 58Die berufliche Etablierung in unbefristete Beschäftigungsverhältnisse gestaltet sich bei Absolventinnenund Absolventen unterschiedlich. Die Quote unbefristeter Beschäftigung liegt beiAbsolventinnen in der ersten Phase nach dem Studienabschluss unter der ihrer Fachkollegen;sie nähert sich erst im Zeitverlauf an die der Männer an (Abb. 7.4). Unabhängig vom absolviertenStudienfach sind Absolventinnen auch wesentlich seltener als Männer unbefristet in Vollzeit tätig;sie arbeiten stattdessen häufiger im Rahmen unbefristeter Teilzeitbeschäftigungen. Die Beschäftigungauf Teilzeitstellen geht bei Frauen zumeist <strong>mit</strong> der Familiengründung und dem da<strong>mit</strong>verbundenen Problem einher, Familie und Beruf zu vereinbaren. Die Herausforderung, beideLebensbereiche zu meistern, liegt – wie auch schon beim Vergleichsjahrgang 1997, für den weitestgehendeine ähnliche Entwicklung der Beschäftigungsverhältnisse zu attestieren ist – in ersterLinie bei den Akademikerinnen (vgl. Brandt 2012; Fabian und Briedis 2009:92f).58 So schätzen ähnlich viele selbständige Absolvent(inn)en ihre berufliche Situation als langfristig stabil ein wie dieAbsolvent(inn)en in unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen.<strong>Karriere</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochschulabschluss</strong>? |69

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