10.07.2015 Aufrufe

Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW

Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW

Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Berufserfolg von Hochschulabsolvent(inn)en des Prüfungsjahrgangs 2000/2001entsprechen 37 , werden für Aussagen zur Adäquanz aus gesellschaftlicher Perspektive neben denSelbsteinschätzungen ergänzend die aktuellen Berufsangaben berücksichtigt. Sie geben Hinweisezum Komplexitätsgrad bzw. zum Anforderungsprofil der Erwerbstätigkeiten 38 . Berufe, die lautamtlicher Klassifikation der Berufe als „komplexe Spezialistentätigkeiten“ oder als „hochkomplexeTätigkeiten“ gelten, werden als gesellschaftlich erforderliche und gewünschte Tätigkeiten verstanden.Sie werden unter dem Begriff „gesellschaftlich 39 adäquate Positionen“ in die Analyse einbezogen.Auf diesem Weg können Adäquanzeinschätzungen auch für Fachrichtungen vorgenommenwerden, die nur in geringem Maße in klar umrissene Berufe führen.Fast alle erwerbstätigen Absolvent(inn)en sind zehn Jahre nach dem Studienabschluss – ausgesellschaftlicher Sicht – adäquat beschäftigt. Dieser Befund trifft sowohl auf Männer als auchauf Frauen zu und gilt für die Absolvent(inn)en der meisten Fachrichtungen. Lediglich Absolvent(inn)ender Geisteswissenschaften, der Agrar- und Ernährungswissenschaften sowie der Wirtschaftswissenschaften(von Fachhochschulen) arbeiten etwas häufiger in Berufen, deren Anforderungsniveaunicht einem <strong>Hochschulabschluss</strong> entspricht.Für Universitäten und für Fachhochschulen besteht gleichermaßen eine wichtige Aufgabe inder Ausbildung der Berufsbefähigung von Studierenden. 40 Gemessen daran stellt die beruflichePlatzierung der Absolvent(inn)en in eine dem Studium angemessene Tätigkeit auch für die Hochschuleneinen Indikator für die erfolgreiche Ausbildung ihrer Studierenden dar.Für die Zuordnung von adäquaten bzw. inadäquaten Beschäftigungen aus individueller Perspektivewerden die Selbsteinschätzungen der Befragten herangezogen. Da die Angemessenheitder Tätigkeit sowohl durch eine vertikale (Voraussetzung eines Hochschulstudiums für den Beruf,hinsichtlich der beruflichen Position, hinsichtlich des Niveaus der Arbeitsaufgaben) als aucheine horizontale (hinsichtlich der fachlichen Qualifikation) Dimension beschrieben werden kann,empfiehlt sich für die Analyse von Beschäftigungsadäquanz eine Kategorisierung in vier Bereiche(volladäquat, (nur) vertikal adäquat, (nur) fachlich adäquat, inadäquat; vgl. Fehse und Kerst2007). Dass den Absolvent(inn)en eine adäquate berufliche Platzierung wichtig ist, belegt die Erhebungihrer Wünsche, entsprechend ihrer Studienqualifikation erwerbstätig zu sein. Lediglich fünfProzent der Befragten streben keine der Studienqualifikation entsprechende Beschäftigung an 41 .Zehn Jahre nach dem Studienabschluss sehen sich knapp 90 Prozent der Absolventinnenund Absolventen vertikal adäquat beschäftigt (Abb. 6.1). Zumeist werden die Tätigkeiten sowohlin vertikaler als auch in horizontaler Hinsicht als angemessen eingeschätzt. Die Urteile der Absolvent(inn)envon Universitäten fallen etwas positiver aus als die ihrer Kolleg(inn)en <strong>mit</strong> Fachhochschulabschluss(71 % vs. 62 %; Tab. A6.8a). Insgesamt sehen sich die Absolvent(inn)en desPrüfungsjahrgangs 2001 etwas häufiger adäquat platziert als jene der Vergleichskohorte des Jahrgangs1997. Dies geht vor allem auf die vergleichsweise gute Beschäftigungslage von Universitätsabsolvent(inn)ender Geistes- und Sozialwissenschaften, der Mathematik, der Lehrämter undder Geographie zurück, die zehn Jahre nach dem Studienabschluss seltener inadäquat beschäftigtsind (Tab. A6.8a; vgl. Kap. 7).37 Umgekehrt kommt es so gut wie nie vor, dass Berufe, die Absolvent(inn)en als adäquat beurteilen, einem <strong>Hochschulabschluss</strong>unangemessen sind. Deshalb wird für die Beschreibung der Adäquanz aus individueller Perspektive auchan der Differenzierung nach Fehse und Kerst (2007) festgehalten.38 Die offenen Angaben der Berufe wurden nach der Klassifizierung der Berufe 2010 (KldB 2011) verkodet. Neben derHierarchieebene wird auch nach dem Anforderungsniveau der Tätigkeiten unterschieden.39 Diese Zuordnung gilt auch für die institutionelle Perspektive der Hochschulen.40 Davon zeugen – neben der Berücksichtigung dieses Punktes in den Hochschulgesetzen der Länder – unzähligeStudiengangsbeschreibungen.41 In der Befragung fünf Jahre nach dem Studienabschluss wurde der Wunsch erfragt, in den kommenden fünf Jahrender Studienqualifikation entsprechend beschäftigt zu sein.58 | <strong>Karriere</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochschulabschluss</strong>?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!