Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW

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10.07.2015 Aufrufe

Theoretische Betrachtungen zum Berufserfolg von Hochschulabsolvent(inn)en56 | Karriere mit Hochschulabschluss?

Berufserfolg von Hochschulabsolvent(inn)en des Prüfungsjahrgangs 2000/20016 Berufserfolg von Hochschulabsolvent(inn)en desPrüfungsjahrgangs 2000/2001Wie die Erläuterungen im vorangegangen Abschnitt verdeutlichen, ist Berufserfolg für Hochschulabsolvent(inn)enein mehrdimensionales Konstrukt und hängt auf individueller Ebene vonder Setzung und Umsetzung verschiedener beruflicher und außerberuflicher Ziele ab. Langzeitstudienzeigen, dass sich die Beschäftigungssituation von Akademiker(inne)n in den Jahren nachdem Studienabschluss weitgehend stabilisiert und auch Absolvent(inn)en aus Fachrichtungen,die sich einem für Akademiker(innen) vergleichsweise geringen Beschäftigungsangebot gegenübersehen, adäquate Beschäftigungen einnehmen können (Grotheer et al. 2012; Fabian und Briedis2009). Von Bedeutung für den beruflichen Verlauf sind dabei einerseits gesellschaftliche Rahmenbedingungenund die konjunkturelle Lage 36 und andererseits die individuellen Ressourcensowie die Berufs- und Lebensziele der Absolvent(inn)en (vgl. Kap. 5). In Abhängigkeit dieser Einflüsselassen sich Typen unterschiedlicher beruflicher und außerberuflicher Werdegänge bilden(vgl. Kap. 4) Die Abbildung des Entstehungsprozesses und die Frage, warum einem Teil der Hochschulabsolvent(inn)enberuflicher Erfolg auch nach zehn Jahren nicht beschieden ist, sind Gegenstanddes nachfolgenden Abschnitts (Kap. 7).6.1 Berufliche Situation und Berufserfolg zehn Jahre nach dem StudienabschlussFür wen ließen sich welche Aspekte von Berufserfolg realisieren und für welche Absolvent(inn)enhat sich beruflicher Erfolg nur bedingt oder gar nicht eingestellt?Aus den bisherigen Darstellungen geht hervor, dass die Absolvent(inn)en des Prüfungsjahrgangs2000/2001 eine hohe Erwerbsquote aufweisen, die unter den Absolventen bei nahezu 100 Prozentliegt und für Absolventinnen etwa 80 Prozent beträgt (vgl. Kap. 3). Erwerbsunterbrechungengehen in erster Linie auf Familiengründungen zurück und sind zumeist zeitlich beschränkt.Fast alle Absolventinnen, die ihre Beschäftigung für die Familiengründung unterbrechen, beabsichtigendies nur vorrübergehend zu tun (Tab. A9.5b). Gut drei Viertel von ihnen sind zehn Jahrenach dem Studienabschluss bereits wieder in die Erwerbstätigkeit zurückgekehrt, ein weiteresFünftel hat es fest vor. Perspektivisch ist deshalb ein Anstieg der Erwerbsquoten von Hochschulabsolventinnenzu erwarten. Setzen alle Absolventinnen ihr Vorhaben um, werden die Anteile erwerbstätigerAkademikerinnen zu einem späteren Zeitpunkt (wieder) auf ähnlich hohem Niveauwie bei Akademikern liegen.Ungeachtet der hohen Erwerbsbeteiligung stellt sich aus gesellschaftlicher Perspektive dieFrage, ob die Absolvent(inn)en in den Berufen arbeiten, auf die das Studium sie vorbereiten solltebzw. ob sie Beschäftigungen nachgehen, die einem Hochschulabschluss angemessen sind.Um diese Frage zu beantworten, kann die Adäquanz, also die Passung zwischen dem erworbenenAbschluss und der ausgeübten Tätigkeit, herangezogen werden. Da die Adäquanzurteile derBeschäftigung aus Selbstauskünften der Absolvent(inn)en gewonnen werden und die Einschätzungennicht immer der gesellschaftlich zugeschriebenen Bedeutung der ausgeübten Berufe36 Konjunkturelle Schwankungen sind für Absolvent(inn)en einzelner Fachrichtungen, beispielsweise jener, die miteinem Staatsexamen abschließen, weit weniger bedeutend, als für Absolvent(inn)en der übrigen Fachrichtungen.Karriere mit Hochschulabschluss? |57

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