Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW
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Typisierung der Erwerbsverläufe von Hochschulabsolvent(inn)enUnbefristete Beschäftigung in TeilzeitIn diese Kategorie fallen zeitlich unbefristete abhängige Beschäftigungsverhältnisse mit wenigerals 35 Stunden pro Woche. Die Summe parallel verlaufender Teilzeittätigkeiten wird, sofern sieweniger als 35 Stunden umfasst, als Teilzeitbeschäftigung gewertet. Die Haupttätigkeit (höchsterStundenumfang) ist unbefristet. Sofern zwei Tätigkeiten mit gleichem Stundenumfang, aber unterschiedlichenBefristungsregelungen vorliegen, erhält die unbefristete Beschäftigung den Vorrang.Befristete Beschäftigung in TeilzeitDazu zählen zeitlich befristete abhängige Beschäftigungsverhältnisse mit weniger als 35 Stundenpro Woche. Die Summe parallel verlaufender Teilzeittätigkeiten wird, sofern sie weniger als35 Stunden umfasst, als Teilzeitbeschäftigung gewertet. Die Haupttätigkeit (höchster Stundenumfang)ist befristet.Selbständigkeit in VollzeitDie Haupttätigkeit (höchster Stundenumfang) wird als Selbständige(r), Freiberufler(in) oder mitWerkvertrag ausgeführt. Der Stundenumfang aller Tätigkeiten beträgt 35 oder mehr Stunden proWoche. Parallele Nebentätigkeiten können auch abhängige Beschäftigungsverhältnisse sein. Beizwei Tätigkeiten mit gleichem Stundenumfang geht Selbständigkeit vor.Selbständigkeit in TeilzeitDie Haupttätigkeit (höchster Stundenumfang) wird als Selbständige(r), Freiberufler(in) oder mitWerkvertrag ausgeführt. Der Stundenumfang aller Tätigkeiten liegt bei weniger als 35 Stundenpro Woche. Parallele Nebentätigkeiten können auch abhängige Beschäftigungsverhältnisse sein.Bei zwei Tätigkeiten mit gleichem Stundenumfang geht Selbständigkeit vor.Akademische WeiterbildungSofern die Befragten sich in dem jeweiligen Monat in einem weiteren Studium, Promotions- oder Habilitationsvorhabenohne eine gleichzeitige Erwerbstätigkeit befinden, fallen sie in diese Kategorie.ArbeitslosigkeitDarüber hinaus werden auch Monate mit Arbeitslosigkeit in die Sequenzanalysen aufgenommen,die dann berücksichtigt werden, wenn Arbeitslosigkeit angeben wurde und keine der vorgenanntenTätigkeiten vorliegen.Sonstige NichterwerbstätigkeitZu den sonstigen Nichterwerbstätigkeiten zählen Angaben zu Fortbildungen in Vollzeit, Berufsausbildungen,Phasen in Elternzeit sowie als Hausfrau/-mann, Tätigkeiten in einem Praktikum undweitere nicht näher definierte Nichterwerbstätigkeiten.Keine AngabeSofern die Befragten für den jeweiligen Monat keine Angabe zu Ihren Tätigkeiten gemacht habenoder Angaben zum Umfang des Arbeitszeitvolumens fehlen, fallen sie in diese Kategorie.In den Analysen wird jeder Person für jeden Monat ab dem Studienabschluss – je nach aktuellerTätigkeit in dem Monat – eine dieser Kategorien zugeordnet. Da alle Kategorien sich gegenseitigausschließen, erfolgt eine eindeutige Zuordnung.36 | Karriere mit Hochschulabschluss?
Typisierung der Erwerbsverläufe von Hochschulabsolvent(inn)enBei der Sequenzanalyse handelt es sich um ein exploratives Verfahren. Somit müssen im Vorfeldkeine Annahmen über die Verlaufstypen oder hinsichtlich möglicher Geschlechter- oder Fächerunterschiedegetroffen werden. Etwaige Unterschiede werden über die unterschiedlicheGruppenzugehörigkeit erkannt (vgl. Erzberger und Prein 1997:67). Mit Hilfe der Analysen könnenfür den Absolventenjahrgang 2001 elf verschiedene Verlaufstypen 25 identifiziert werden (vgl.Abb. 4 und Tab. A3.8 im Anhang):Cluster 1 – Direkter Übergang in unbefristete Vollzeitbeschäftigung (33 %)Der Verlauf des zahlenmäßig größten Clusters – rund ein Drittel aller Befragten werden dieserGruppe zugeordnet – entspricht dem Idealtypus des Normalarbeitsverhältnisses. Die Personen indieser Gruppe sind nach dem Studium durchgehend in Vollzeit erwerbstätig und schon früh nachdem Abschluss des Studiums in einem unbefristeten Beschäftigungsverhältnis. Dazu zählen fastdie Hälfte der männlichen Absolventen, aber nur rund 18 Prozent der Absolventinnen. Der Frauenanteilin diesem Cluster beträgt rund ein Viertel, Mütter sind deutlich unterrepräsentiert. DieVerteilung der Geschlechter und die Verteilung der Fächer in den Clustern stehen in einem engenZusammenhang. Besonders stark sind in diesem Cluster Absolvent(inn)en der MIT-Fächer (Mathematik,Informatik und Technik) und der Wirtschaftswissenschaften vertreten. Es handelt sich überwiegendum Absolvent(inn)en von Fächern, deren überwiegender Anteil in der Privatwirtschaftund nur geringe Anteile im öffentlichen Dienst beschäftigt sind (vgl. Grotheer et al. 2012). Naturwissenschaftler(innen)und Angehörige der Professionen Jura, Medizin sowie Lehramt sind in diesemVerlaufstyp unterdurchschnittlich häufig vertreten.Der Anteil von Personen mit abgeschlossener Promotion ist in diesem Cluster geringer als inallen anderen und beträgt zwei Prozent (Promovierte insgesamt: 16 %).Cluster 2 – Früher Übergang aus befristeter in unbefristete Vollzeitbeschäftigung (7 %)Dieser Verlauf – etwa zwei Jahre nach dem Abschluss des Studiums in befristeter Vollzeitbeschäftigungund anschließend ein Übergang in eine unbefristete Vollzeitanstellung – ist typisch für Absolvent(inn)en,die nach dem Studium zunächst eine zweite Ausbildungsphase (zumeist in Formeines Referendariats) absolvieren. Demgemäß sind die Anteile von Lehramtsabsolvent(inn)en undRechtswissenschaftler(inne)n in diesem Cluster am höchsten. Sieben Prozent aller Absolvent(inn)ensind in diesem Cluster. Der Frauenanteil beträgt 44 Prozent.Cluster 3 – Später Übergang aus befristeter in unbefristete Vollzeitbeschäftigung (6 %)Dieser Verlaufstyp zeichnet sich durch Personen mit einer mehrjährigen Phase befristeter Vollzeitbeschäftigungim Anschluss an das Studium aus. Nach ungefähr fünf Jahren erfolgt ein Wechselin eine unbefristete Vollzeitanstellung. Sechs Prozent der Absolvent(inn)en weisen diesen Verlaufauf, ein Drittel davon sind Frauen. Überdurchschnittlich häufig handelt es sich bei Personen diesesClusters um Ingenieurinnen und Ingenieure von Universitäten oder um Humanmediziner(innen),die nach dem Ende der fachärztlichen Weiterbildung in unbefristete Beschäftigungsverhältnissewechseln. Gut 40 Prozent der Personen dieses Clusters sind promoviert. Mit 18 Prozentweist dieses Cluster zudem den höchsten Anteil an Personen mit abgebrochener oder unterbrochenerPromotion auf.25 Die Clusterzahl wurde anhand des Verschmelzungsniveaus bestimmt und zwei Cluster aufgrund ihrer inhaltlichenÄhnlichkeit zusammengefasst. Außerdem wurde eine möglichst differenzierte Clusterlösung gewählt, um die hoheBandbreite der Verläufe von Hochschulabsolvent(inn)en abbilden zu können.Karriere mit Hochschulabschluss? |37
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- Seite 88 und 89: LiteraturverzeichnisSengenberger, W
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Typisierung der Erwerbsverläufe von Hochschulabsolvent(inn)enBei der Sequenzanalyse handelt es sich um ein exploratives Verfahren. So<strong>mit</strong> müssen im Vorfeldkeine Annahmen über die Verlaufstypen oder hinsichtlich möglicher Geschlechter- oder Fächerunterschiedegetroffen werden. Etwaige Unterschiede werden über die unterschiedlicheGruppenzugehörigkeit erkannt (vgl. Erzberger und Prein 1997:67). Mit Hilfe der Analysen könnenfür den Absolventenjahrgang 2001 elf verschiedene Verlaufstypen 25 identifiziert werden (vgl.Abb. 4 und Tab. A3.8 im Anhang):Cluster 1 – Direkter Übergang in unbefristete Vollzeitbeschäftigung (33 %)Der Verlauf des zahlenmäßig größten Clusters – rund ein Drittel aller Befragten werden dieserGruppe zugeordnet – entspricht dem Idealtypus des Normalarbeitsverhältnisses. Die Personen indieser Gruppe sind nach dem Studium durchgehend in Vollzeit erwerbstätig und schon früh nachdem Abschluss des Studiums in einem unbefristeten Beschäftigungsverhältnis. Dazu zählen fastdie Hälfte der männlichen Absolventen, aber nur rund 18 Prozent der Absolventinnen. Der Frauenanteilin diesem Cluster beträgt rund ein Viertel, Mütter sind deutlich unterrepräsentiert. DieVerteilung der Geschlechter und die Verteilung der Fächer in den Clustern stehen in einem engenZusammenhang. Besonders stark sind in diesem Cluster Absolvent(inn)en der MIT-Fächer (Mathematik,Informatik und Technik) und der Wirtschaftswissenschaften vertreten. Es handelt sich überwiegendum Absolvent(inn)en von Fächern, deren überwiegender Anteil in der Privatwirtschaftund nur geringe Anteile im öffentlichen Dienst beschäftigt sind (vgl. Grotheer et al. 2012). Naturwissenschaftler(innen)und Angehörige der Professionen Jura, Medizin sowie Lehramt sind in diesemVerlaufstyp unterdurchschnittlich häufig vertreten.Der Anteil von Personen <strong>mit</strong> abgeschlossener Promotion ist in diesem Cluster geringer als inallen anderen und beträgt zwei Prozent (Promovierte insgesamt: 16 %).Cluster 2 – Früher Übergang aus befristeter in unbefristete Vollzeitbeschäftigung (7 %)Dieser Verlauf – etwa zwei Jahre nach dem Abschluss des Studiums in befristeter Vollzeitbeschäftigungund anschließend ein Übergang in eine unbefristete Vollzeitanstellung – ist typisch für Absolvent(inn)en,die nach dem Studium zunächst eine zweite Ausbildungsphase (zumeist in Formeines Referendariats) absolvieren. Demgemäß sind die Anteile von Lehramtsabsolvent(inn)en undRechtswissenschaftler(inne)n in diesem Cluster am höchsten. Sieben Prozent aller Absolvent(inn)ensind in diesem Cluster. Der Frauenanteil beträgt 44 Prozent.Cluster 3 – Später Übergang aus befristeter in unbefristete Vollzeitbeschäftigung (6 %)Dieser Verlaufstyp zeichnet sich durch Personen <strong>mit</strong> einer mehrjährigen Phase befristeter Vollzeitbeschäftigungim Anschluss an das Studium aus. Nach ungefähr fünf Jahren erfolgt ein Wechselin eine unbefristete Vollzeitanstellung. Sechs Prozent der Absolvent(inn)en weisen diesen Verlaufauf, ein Drittel davon sind Frauen. Überdurchschnittlich häufig handelt es sich bei Personen diesesClusters um Ingenieurinnen und Ingenieure von Universitäten oder um Humanmediziner(innen),die nach dem Ende der fachärztlichen Weiterbildung in unbefristete Beschäftigungsverhältnissewechseln. Gut 40 Prozent der Personen dieses Clusters sind promoviert. Mit 18 Prozentweist dieses Cluster zudem den höchsten Anteil an Personen <strong>mit</strong> abgebrochener oder unterbrochenerPromotion auf.25 Die Clusterzahl wurde anhand des Verschmelzungsniveaus bestimmt und zwei Cluster aufgrund ihrer inhaltlichenÄhnlichkeit zusammengefasst. Außerdem wurde eine möglichst differenzierte Clusterlösung gewählt, um die hoheBandbreite der Verläufe von Hochschulabsolvent(inn)en abbilden zu können.<strong>Karriere</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochschulabschluss</strong>? |37