Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW
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Werdegänge der Absolventinnen und Absolventen zehn Jahre nach dem StudienabschlussAbb. 3.4Verlauf der Anteile promovierender und promovierter Universitätsabsolvent(inn)enin den ersten 120 Monaten nach dem Studienabschluss nachGeschlecht (Befragung 2001.3, traditionelle Abschlüsse, in %)504030201000 20406080100120Promotionen insgesamtPromovierte insgesamtPromotionen FrauenPromovierte FrauenPromotionen MännerPromovierte MännerPrüfungsjahrgang 2001, 3. Befragung ca. zehn Jahre nach dem Abschluss HIS-HF Absolventenuntersuchung 2013Die Promotionsneigung hängt eng mit der Fachtradition zusammen. In Fachrichtungen mithistorisch hoher Promotionsquote wie den Naturwissenschaften oder der Medizin haben zehnJahre nach dem Examen mehr als 70 Prozent der Absolvent(inn)en den Doktorgrad erworben. FürChemiker(innen) und Veterinärmediziner(innen) stellt eine Promotion mit 85 Prozent schon beinaheden Regelabschluss dar, während unter Absolvent(inn)en der pädagogischen und baufachlichenStudiengänge Promotionen eher die Ausnahme sind (Tab. A2.1a).Für ihre Promotionsverfahren benötigen die Absolvent(inn)en im Durchschnitt rund viereinhalbJahre (Tab. 3.4). Naturwissenschaftler(innen) schließen ihre Promotionsvorhaben mit vierJahren am schnellsten ab, während Absolvent(inn)en der MIT-Fächer (Mathematik, Informatik,Technik) rund fünf Jahre promovieren. 18 Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer von 4,4 Jahrenliegt auf ähnlichem Niveau wie die Ergebnisse des WiNbus-Panels (4,5 Jahre) (vgl. Jaksztat et al.2012:12f), die auf einer Befragung von Nachwuchswissenschaftler(inne)n basieren und etwas höherausfallen als die Angaben im Bundesbericht zur Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses(4,2 Jahre) (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2008:82f), die auf Grundlageeiner Promoviertenbefragung ermittelt wurden.18 Vor dem Hintergrund, dass medizinische Promotionen teilweise den Charakter einer Studienabschlussarbeit haben(vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2008:60) erscheint eine Bearbeitungsdauer von 4,6 Jahren(Tab. 3.7) sehr hoch. Dieser überdurchschnittliche Wert erklärt sich dadurch, dass die meisten humanmedizinischenDissertationen (82 %) schon während des Studiums begonnen werden (rund drei Jahre vor dem Examen), der Doktorgradjedoch frühestens mit dem Studienabschluss vergeben wird.30 | Karriere mit Hochschulabschluss?
Werdegänge der Absolventinnen und Absolventen zehn Jahre nach dem StudienabschlussTab. 3.4 Promotionen von Universitätsabsolvent(inn)en nach abgeschlossenerFachrichtung und Geschlecht (Befragung 2001.3,traditionelle Abschlüsse, in % bzw. arithm. Mittel)FachrichtungMITPromotionaufgenommen29Promotionabgeschlossen17Naturwissenschaften7974Medizin9570Rechts,- Wirtschafts,- Sozialwiss.2415Magister3621Psychologie, Pädagogik, Lehramt127Universitätsabschluss insg. 2)3322Frauen insg.2618Männer insg.3927Prüfungsjahrgang 2001, 3. Befragung ca. zehn Jahre nach dem AbschlussBearbeitungsdauer(in Jahren)4,9Abbruchquote 1)224,064,6154,2224,7224,5264,4174,5194,416HIS-HF Absolventenuntersuchung 20131) Anteil der Promotionsabbrüche bezogen auf alle begonnenen Promotionsvorhaben (inkl. unterbrochener und noch nicht beendeterDissertationen)2) inkl. sonstiger, nicht ausgewiesener FachrichtungenObwohl Frauen mittlerweile häufiger als Männer sowohl eine Studienberechtigung als aucheinen Studienabschluss erreichen (vgl. Weishaupt et al. 2012:124, 135) bestehen in Bezug auf denhöchstmöglichen Bildungsabschluss, die Promotion, weiterhin geschlechtsspezifische Unterschiedezu Ungunsten der Frauen. Während 27 Prozent der Männer mit Universitätsabschluss einenDoktorgrad erwerben, sind es unter den Frauen nur 18 Prozent. Dieser Unterschied ist nicht alleinauf eine unterschiedliche Verteilung der Geschlechter auf die promotionsintensiven Studienfächerzurückzuführen; deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede in der Promotionsquote bestehenauch innerhalb der meisten Fachrichtungen (Tab. A2.1b).Obwohl der Anteil der Promovierten in den zweiten fünf Jahren nach dem Studienabschlussweniger stark ansteigt als zuvor, besteht weiterhin Aussicht auf eine Erhöhung der Promoviertenquote.Vier Prozent der Universitätsabsolvent(inn)en haben ihre Promotionsvorhaben zehn Jahrenach dem Examen noch nicht beendet, weitere zwei Prozent planen die Promotionsaufnahmenoch (Tab. A2.1a).Nicht jedes Promotionsvorhaben führt zum Doktorgrad. Die Abbruchquote bezogen auf allebegonnenen Dissertationen liegt bei 17 Prozent. 19 Während von den Promotionsvorhaben im naturwissenschaftlichenBereich lediglich sechs Prozent ohne den angestrebten Doktortitel enden,sind es in der Psychologie und den pädagogischen Fachrichtungen mehr als ein Viertel (Tab. 3.4).Die Gründe für den Promotionsabbruch sind vielfältig. Am häufigsten nennen die Abbrecher(in-19 Da bislang keine amtliche Statistik der Promovierenden existiert (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung2008:72), gibt es bisher nur wenige belastbare Angaben zum Ausmaß von Promotionsabbrüchen. Auch die auf einerErhebung basierenden Zahlen des statistischen Bundesamtes (vgl. Wolters und Schmiedel 2012) können diese Lückenicht schließen. Die auf Basis der HIS-HF Absolventenbefragungen ermittelte Abbruchquoten von 17 Prozent (sowohlfür den Jahrgang 2001 als auch den zuvor befragten 1997er-Jahrgang) weichen deutlich von den im Bundesberichtzur Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2008:72)genannten zwei Dritteln ab. Diese hohe Abbruchquote wurde auf Basis der Dresdner Absolventenstudie geschätztund ist das Resultat einer Erfolgsquote von einem Drittel zu einem Zeitpunkt nach dem Studienabschluss, der inetwa der mittleren Promotionsdauer entspricht (vgl. Burkhardt 2008:183ff). Aufgrund der breiteren Datenbasis unddes längeren Beobachtungszeitraums dürften die auf Grundlage der HIS-HF Absolventenbefragungen ermitteltenAbbruchquoten den tatsächlichen Umfang von Promotionsabbrüchen genauer abbilden. Auch vor dem Hintergrundder Ergebnisse mehrerer Befragungen von Promovierenden, wonach der Anteil derjenigen, die bereits über einenAbbruch der Promotion nachgedacht haben, zwischen einem Viertel und 43 Prozent liegt (vgl. Jaksztat et al. 2012:48)erscheint eine Abbruchquote von zwei Dritteln als deutlich zu hoch.Karriere mit Hochschulabschluss? |31
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Werdegänge der Absolventinnen und Absolventen zehn Jahre nach dem StudienabschlussTab. 3.4 Promotionen von Universitätsabsolvent(inn)en nach abgeschlossenerFachrichtung und Geschlecht (Befragung 2001.3,traditionelle Abschlüsse, in % bzw. arithm. Mittel)FachrichtungMITPromotionaufgenommen29Promotionabgeschlossen17Naturwissenschaften7974Medizin9570Rechts,- Wirtschafts,- Sozialwiss.2415Magister3621Psychologie, Pädagogik, Lehramt127Universitätsabschluss insg. 2)3322Frauen insg.2618Männer insg.3927Prüfungsjahrgang 2001, 3. Befragung ca. zehn Jahre nach dem AbschlussBearbeitungsdauer(in Jahren)4,9Abbruchquote 1)224,064,6154,2224,7224,5264,4174,5194,416HIS-HF Absolventenuntersuchung 20131) Anteil der Promotionsabbrüche bezogen auf alle begonnenen Promotionsvorhaben (inkl. unterbrochener und noch nicht beendeterDissertationen)2) inkl. sonstiger, nicht ausgewiesener FachrichtungenObwohl Frauen <strong>mit</strong>tlerweile häufiger als Männer sowohl eine Studienberechtigung als aucheinen Studienabschluss erreichen (vgl. Weishaupt et al. 2012:124, 135) bestehen in Bezug auf denhöchstmöglichen Bildungsabschluss, die Promotion, weiterhin geschlechtsspezifische Unterschiedezu Ungunsten der Frauen. Während 27 Prozent der Männer <strong>mit</strong> Universitätsabschluss einenDoktorgrad erwerben, sind es unter den Frauen nur 18 Prozent. Dieser Unterschied ist nicht alleinauf eine unterschiedliche Verteilung der Geschlechter auf die promotionsintensiven Studienfächerzurückzuführen; deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede in der Promotionsquote bestehenauch innerhalb der meisten Fachrichtungen (Tab. A2.1b).Obwohl der Anteil der Promovierten in den zweiten fünf Jahren nach dem Studienabschlussweniger stark ansteigt als zuvor, besteht weiterhin Aussicht auf eine Erhöhung der Promoviertenquote.Vier Prozent der Universitätsabsolvent(inn)en haben ihre Promotionsvorhaben zehn Jahrenach dem Examen noch nicht beendet, weitere zwei Prozent planen die Promotionsaufnahmenoch (Tab. A2.1a).Nicht jedes Promotionsvorhaben führt zum Doktorgrad. Die Abbruchquote bezogen auf allebegonnenen Dissertationen liegt bei 17 Prozent. 19 Während von den Promotionsvorhaben im naturwissenschaftlichenBereich lediglich sechs Prozent ohne den angestrebten Doktortitel enden,sind es in der Psychologie und den pädagogischen Fachrichtungen mehr als ein Viertel (Tab. 3.4).Die Gründe für den Promotionsabbruch sind vielfältig. Am häufigsten nennen die Abbrecher(in-19 Da bislang keine amtliche Statistik der Promovierenden existiert (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung2008:72), gibt es bisher nur wenige belastbare Angaben zum Ausmaß von Promotionsabbrüchen. Auch die auf einerErhebung basierenden Zahlen des statistischen Bundesamtes (vgl. Wolters und Schmiedel 2012) können diese Lückenicht schließen. Die auf Basis der HIS-HF Absolventenbefragungen er<strong>mit</strong>telte Abbruchquoten von 17 Prozent (sowohlfür den Jahrgang 2001 als auch den zuvor befragten 1997er-Jahrgang) weichen deutlich von den im Bundesberichtzur Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2008:72)genannten zwei Dritteln ab. Diese hohe Abbruchquote wurde auf Basis der Dresdner Absolventenstudie geschätztund ist das Resultat einer Erfolgsquote von einem Drittel zu einem Zeitpunkt nach dem Studienabschluss, der inetwa der <strong>mit</strong>tleren Promotionsdauer entspricht (vgl. Burkhardt 2008:183ff). Aufgrund der breiteren Datenbasis unddes längeren Beobachtungszeitraums dürften die auf Grundlage der HIS-HF Absolventenbefragungen er<strong>mit</strong>teltenAbbruchquoten den tatsächlichen Umfang von Promotionsabbrüchen genauer abbilden. Auch vor dem Hintergrundder Ergebnisse mehrerer Befragungen von Promovierenden, wonach der Anteil derjenigen, die bereits über einenAbbruch der Promotion nachgedacht haben, zwischen einem Viertel und 43 Prozent liegt (vgl. Jaksztat et al. 2012:48)erscheint eine Abbruchquote von zwei Dritteln als deutlich zu hoch.<strong>Karriere</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochschulabschluss</strong>? |31