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Karriere mit Hochschulabschluss? - DZHW

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Werdegänge der Absolventinnen und Absolventen zehn Jahre nach dem Studienabschlussnomy. Beim Übergang in reguläre Beschäftigung sind auf den ersten Blick keine Periodeneffektedurch die in der IT-Branche schlechteren Rahmenbedingungen festzustellen; mehr als neun vonzehn Informatiker(inne)n sind bereits während des ersten Jahres nach ihrem Abschluss angestelltoder selbständig. Doch eine Differenzierung nach dem Abschlusszeitpunkt zeigt, dass Informatiker(innen),die früh innerhalb des Prüfungsjahres 2000/2001 ihr Studium beendeten, noch nichtvon den Auswirkungen der Krise betroffen waren und schneller in reguläre Beschäftigung übergingenals diejenigen, die erst später abschlossen. Die in den folgenden Jahren (bis ca. 2005) verschlechterteArbeitsmarktlage im IT-Bereich (Kap. 2.3) hingegen wirkt sich nicht merkbar auf denUmfang regulärer Beschäftigung für den aktuell befragten Absolventenjahrgang aus.Für Geisteswissenschaftler(innen) gestaltet sich der Übergang in reguläre Beschäftigung generellschwieriger als für Absolvent(inn)en anderer Fachrichtungen. Statt einer Anstellung spieltfür diese Gruppe die Arbeit auf Werkvertragsbasis eine relativ große Rolle und stellt nicht nur einÜbergangsphänomen dar. Die gute Ausgangssituation für den Jahrgang 2001 führt zwar zunächstzu einem höheren Umfang regulär beschäftigter Magisterabsolvent(inn)en und – im Vergleich zurVorgängerbefragung 1997 – weniger Werkarbeit (vgl. Briedis et al. 2008:14ff). Doch bereits nach ca.zwei Jahren hat sich der Verlauf des 2001er-Jahrgangs dem der 1997er-Absolvent(inn)en wiederangeglichen (vgl. Kerst und Schramm 2008:23). Zehn Jahre nach dem Magisterabschluss liegendie Anteile regulär Beschäftigter <strong>mit</strong> 80 Prozent unter dem Durchschnitt aller Absolvent(inn)en(Abb. A3.1.2), während das Ausmaß von Werkarbeit <strong>mit</strong> acht Prozent in dieser Gruppe überdurchschnittlichhoch ausfällt (Abb. A3.2.2).Aufgrund besonders guter Rahmenbedingungen gelingt den Absolvent(inn)en insgesamt einschnellerer Einstieg in reguläre Beschäftigung als der Kohorte der Vorgängerbefragung des Jahrgangs1997. Da<strong>mit</strong> geht im ersten Jahr nach dem Abschluss auch ein geringerer Umfang an Jobsund Werkverträgen einher. Doch bereits im zweiten Jahr nach dem Examen sind keine größerenUnterschiede mehr erkennbar. Kohorteneffekte wie die konjunkturelle Situation zum Examenszeitpunktoder die Größe des Abschlussjahrgangs haben demnach nur für die Zeit des Berufseinstiegseinen Einfluss auf die Beschäftigungsverläufe der Absolvent(inn)en, langfristig gleichen sie sich an.3.4 SelbständigkeitSelbständigkeit tritt bei Hochschulabsolvent(inn)en in verschiedenen Formen auf. Fabian undBriedis (2009:75) unterscheiden drei Gruppen von Selbständigen. Eine erste Gruppe sind Existenzgründer(innen)im MINT-Bereich, die bereits seit den 1990er-Jahren besondere politische Aufmerksamkeiterfahren, denn insbesondere Ausgründungen (Spin-Offs) aus Hochschulen und Forschungseinrichtungensollten zum schnellen Transfer von Forschungsergebnissen in Produkte undDienstleistungen beitragen (vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie 2010:1). In dieserForm der Selbständigkeit im Bereich der Technologie liegen Hoffnungen auf Innovationen unddie Schaffung von (hochwertigen) Arbeitsplätzen (vgl. Kerst und Minks 2005:1). Diese Hoffnungenfinden beispielsweise Ausdruck in Förderprogrammen für Existenzgründungen von Hochschulabsolvent(inn)en(z. B. die EXist-Programme des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie),Gründerzentren an Hochschulen und Existenzgründungsprofessuren. Zu dem Zeitpunkt,als die Absolvent(inn)en des Jahrgangs 2001 ihren <strong>Hochschulabschluss</strong> erwarben, standen in derBoomphase der New Economy erfolgreiche Unternehmensgründungen im IT-Bereich im Fokusder Öffentlichkeit. Doch das Scheitern vieler dieser Neugründungen („Dotcom-Blase“) verdeutlicht,dass solche beschäftigungspolitischen Erwartungen sich nicht zwangsläufig erfüllen müssen.<strong>Karriere</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochschulabschluss</strong>? |25

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