10.07.2015 Aufrufe

Leistungsauftrag - FLAG - Führen mit Leistungsauftrag und ...

Leistungsauftrag - FLAG - Führen mit Leistungsauftrag und ...

Leistungsauftrag - FLAG - Führen mit Leistungsauftrag und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 2015b3) Vollzugswissen <strong>und</strong> Führungskompetenzen zur Umsetzung der Strategie sind internaufgebaut <strong>und</strong> werden genutzt.c1) Die Vollzugsstelle tritt als diejenige Institution des B<strong>und</strong>es auf, die in ordentlichen Lagengemeinnützige Arbeiten dort leistet, wo die Ressourcen fehlen.c2) Die Vollzugsstelle ist in den Sicherheitsverb<strong>und</strong> Schweiz integriert.3/38


<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 20153 Strategie3.1 Lagebeurteilung3.1.1 Fazit aus dem Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009-2010Die neue Strategie der Vollzugsstelle muss den folgenden Kernherausforderungen gerechtwerden:a) Das Wachstum muss bewältigt werden.b) Regelwerk <strong>und</strong> Prozesse sind zu vereinfachen <strong>und</strong> <strong>mit</strong>arbeitenden- <strong>und</strong> k<strong>und</strong>engerechtzu gestalten.c) Die Kosten des Massengeschäfts sind zu optimieren.d) Die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Partnern der Sicherheitspolitik ist aufzubauen <strong>und</strong> zu institutionalisieren.e) Die Kooperationsfähigkeit ist <strong>mit</strong> strategischen Partnerschaften <strong>und</strong> durch die Zusammenarbeit<strong>mit</strong> Dritten zu erhalten <strong>und</strong> zu fördern.f) Im raschen Wandel, dem die Vollzugsstelle ausgesetzt ist, sind stabilisierende Faktorenzu fördern.3.1.2 UmweltanalyseDer zivile Ersatzdienst als eine Form der Erfüllung der Militärdienstpflicht (allgemeinenWehrpflicht) ist Teil der Sicherheitspolitik. Militärdienstpflicht <strong>und</strong> Sicherheitspolitik werden inden kommenden Jahren verstärkt diskutiert werden.Die Gesamtzahl der Zivis wird so lange weiterwachsen, bis mehr Zivis entlassen als zugelassenwerden. Sie wird deshalb in den nächsten Jahren <strong>mit</strong> Sicherheit zunehmen, obwohldie Anzahl Zulassungsgesuche sich auf einem Niveau einpendeln wird, das unter dem derJahre 2009 <strong>und</strong> 2010 liegt.Insgesamt ist <strong>mit</strong> einer steigenden Nachfrage nach Zivildienstleistungen zu rechnen: Derprozentuale Anteil an Betagten nimmt aufgr<strong>und</strong> der demografischen Entwicklung stark zu,Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen bleiben wahrscheinlich unter Druck. Es ist auch <strong>mit</strong> einersteigenden Nachfrage im Umweltschutz <strong>und</strong> <strong>mit</strong> einer Zunahme von natur- <strong>und</strong> zivilisationsbedingtenKatastrophen <strong>und</strong> Notlagen zu rechnen. Die Aufgabenverteilung zwischen denverschiedenen Akteuren (insbesondere Armee, Bevölkerungsschutz <strong>und</strong> Zivildienst) ist nochnicht geklärt.Die Bereitschaft des Individuums zu gesellschaftlichem Engagement steigt, wenn es Sinnstiftet, anerkannt <strong>und</strong> geschätzt wird. Bedeutung <strong>und</strong> Wichtigkeit bürgerschaftlichen Engagementswerden zunehmen. Auch deshalb nimmt die Bedeutung des Zivildienstes zu.Chancen:a) Wer Zivildienst leistet, erfüllt seine Militärdienstpflicht durch eine persönliche Dienstleistungim öffentlichen Interesse. Da<strong>mit</strong> stützt der Zivildienst Wehrgerechtigkeit <strong>und</strong> Militärdienstpflicht.Änderungen beim Vollzug der Militärdienstpflicht können zu neuen Aufgabenfür den Zivildienst führen.5/38


<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 2015b) Mit der steigenden Zahl von Zivis wachsen auch Gewicht <strong>und</strong> Bedeutung der Vollzugsstelle.Der Zivildienst wird bekannter <strong>und</strong> findet mehr <strong>und</strong> mehr Anerkennung. GrosseMengen erlauben Effizienzsteigerungen <strong>und</strong> Skaleneffekte; Gruppeneinsätze, Partnerschaftenetc. sind vermehrt möglich. Zur Erfüllung gewisser Aufgaben (z.B. Einsätze zurKatastrophen- <strong>und</strong> Nothilfe, Unterstützung bei Grossveranstaltungen) können Kompetenzenaufgebaut werden, falls es sie braucht. Die Vollzugsstelle kann gemäss dem SicherheitspolitischenBericht 2010 ihre Möglichkeiten <strong>und</strong> Stärken in Prävention <strong>und</strong> Schadenbehebungeinbringen <strong>und</strong> wird effektiv in die Sicherheitspolitik integriert.c) Die demografische Entwicklung führt zu höherer Nachfrage nach Zivis in Pflege <strong>und</strong> Betreuungvon Betagten. Die steigende Zahl von Zivildiensteinsätzen führt zu grösserer Bekanntheit<strong>und</strong> da<strong>mit</strong> zu einem besseren Image. Die Öffentlichkeit anerkennt, dass der Zivildienstanspruchsvolle Aufgaben im Interesse der Gesellschaft wahrnimmt.d) Die Motivation der Zivis bleibt hoch. Der Zivildienst prägt die Zivis als Bürger in ihremVerhältnis zum Staat nachhaltig positiv <strong>und</strong> gewinnt zunehmend <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich anBedeutung als Mittel zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements, von Verantwortung<strong>und</strong> Sozialkompetenz junger Bürger.Gefahren:a) Die stete politische Diskussion um die Rahmenbedingungen des Zivildienstes führt zuVerunsicherung. Für die Vollzugsstelle wird es schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden.b) Die grössere Bekanntheit des Zivildienstes führt zu noch mehr Gesuchen. Der Anteil wenigermotivierter Zivis, die hohe Anforderungen an die Betreuung stellen, nimmt zu.c) Verschärfungen von Normen <strong>und</strong> Vollzugsregeln des Zivildienstes, die den Zivis <strong>und</strong> denEinsatzbetrieben neue Auflagen auferlegen, rasches Wachstum sowie die steigendenAnforderungen an die Betreuung der Zivis führen zu Vollzugsproblemen. In der Vollzugsstellefehlen Fach-Knowhow <strong>und</strong> Kompetenzen (Sozialdienst, Seelsorge, etc.) für die Betreuungvon Zivis <strong>mit</strong> besonderen Anforderungen. Verschärfte Vollzugsregeln belastenArbeitgeber <strong>und</strong> Volkswirtschaft <strong>und</strong> beschädigen den Ruf des Zivildienstes. Der Vollzugsaufwandsteigt überproportional.3.1.3 Stärken <strong>und</strong> Schwächen der Vollzugsstelle für den ZivildienstStärken:a) Die Vollzugsstelle wird getragen von motivierten Mitarbeitenden, die aufgr<strong>und</strong> der Identifikation<strong>mit</strong> ihrer Aufgabe zu hohen Leistungen bereit sind.b) Dank ihren Regionalzentren ist die Vollzugsstelle in allen Regionen als Ansprechpartnerinpräsent.c) Die Mitarbeitenden sind gut ausgebildet <strong>und</strong> verfügen über hohe Fachkompetenz sowieSpezialwissen.d) Zusammenarbeit <strong>und</strong> Führung in der Vollzugsstelle sind kollegial <strong>und</strong> belastbar.e) Geplante Vereinfachungen im Vollzug <strong>und</strong> die neue IKT-Fachapplikation eZIVI werden zuEffizienzsteigerung führen.6/38


<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 2015Schwächen:a) Die Vollzugsregeln sind kompliziert <strong>und</strong> binden Ressourcen.b) Wegen anhaltenden Drucks droht in der Vollzugsstelle die Veränderungsbereitschaftabzunehmen.c) Der Vollzug ist mehr auf die Betreuung von Zivis als auf diejenige der Einsatzbetriebeausgerichtet.3.1.4 SchlussfolgerungenAus der Lagebeurteilung lassen sich die folgenden Kernherausforderungen ableiten, die <strong>mit</strong>dem Fazit aus dem Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht übereinstimmen:a) Das Wachstum muss bewältigt werden, indem der Vollzug in allen Bereichen sichergestelltbleibt. Die Organisation ist für das Massengeschäft anzupassen <strong>und</strong> noch besserauf Zivis <strong>und</strong> Einsatzbetriebe zu fokussieren. Die Dienstleistungsqualität darf unter demWachstum nicht leiden. Spezifische neue Bedürfnisse der Zivis <strong>und</strong> Einsatzbetriebemüssen erkannt werden. (Vertrags-)Partnerschaften sind wirkungsvoll zu gestalten.b) Regelwerk <strong>und</strong> Prozesse sind zu vereinfachen <strong>und</strong> <strong>mit</strong>arbeitenden- <strong>und</strong> k<strong>und</strong>engerechtzu gestalten. Für neue Aufgaben muss die technische Bereitschaft aufgebaut werden.c) Die Kosten des Massengeschäfts sind zu optimieren.d) Die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Partnern der Sicherheitspolitik ist aufzubauen <strong>und</strong> zu institutionalisieren.e) Die Kooperationsfähigkeit ist <strong>mit</strong> strategischen Partnerschaften <strong>und</strong> durch die Zusammenarbeit<strong>mit</strong> Dritten zu erhalten <strong>und</strong> zu fördern.f) Die Geschäftsleitung muss im raschen Wandel, dem die Vollzugsstelle ausgesetzt ist,stabilisierende Faktoren durch ein Change Management fördern <strong>und</strong> die Abnahme vonMotivation <strong>und</strong> Veränderungsbereitschaft der Mitarbeitenden verhindern.7/38


<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 20153.2 Strategie für die Vollzugsstelle für den ZivildienstAufgr<strong>und</strong> der Lagebeurteilung legt der B<strong>und</strong>esrat für die Vollzugsstelle für den Zivildienst diefolgende Strategie fest: 1a) Die Vollzugsstelle bewältigt das Wachstum, das sich aus der hohen Zahl neu zugelassenerZivis ergibt. Insbesondere erschliesst sie neue Einsatzbereiche.a1) Das Angebot an Einsatzplätzen <strong>und</strong> die Nachfrage der Zivis stimmen überein.a2) Die Vollzugsstelle erschliesst drei neue Einsatzbereiche: Alpwirtschaft / Infrastrukturim Berggebiet, Spitex, Schule.b) Die Vollzugsstelle steigert die Qualität des Vollzugs, der Führung <strong>und</strong> der internenDienstleistungen sowie der durch Zivis erbrachten Leistungen.b1) Die Einsatzbetriebe sind Vollzugspartner der Vollzugsstelle.b2) Prozesse, Strukturen, Instrumente <strong>und</strong> Vollzugsregeln der Vollzugsstelle sind aufgrosse Mengen ausgerichtet <strong>und</strong> gewährleisten gesteigerte Effizienz <strong>und</strong> Qualität.b3) Vollzugswissen <strong>und</strong> Führungskompetenzen zur Umsetzung der Strategie sind internaufgebaut <strong>und</strong> werden genutzt.c) Die Vollzugsstelle stärkt die Position des Zivildienstes innerhalb der B<strong>und</strong>esverwaltung<strong>und</strong> in der öffentlichen Wahrnehmung.c1) Die Vollzugsstelle tritt als diejenige Institution des B<strong>und</strong>es auf, die in ordentlichenLagen gemeinnützige Arbeiten dort leistet, wo die Ressourcen fehlen.c2) Die Vollzugsstelle ist in den Sicherheitsverb<strong>und</strong> Schweiz integriert.3.3 Übergeordnete ZieleWirtschaftlichkeit (vgl. L15) <strong>und</strong> Wirksamkeit werden kontinuierlich verbessert, letztere unteranderem <strong>mit</strong>tels der neuen IKT-Applikation eZIVI <strong>mit</strong> ihren E-Government-Elementen <strong>und</strong><strong>mit</strong>tels der zentralen Durchführung der Ausbildungskurse.Die Vollzugsstelle stellt die Gr<strong>und</strong>lagen für den Entscheid zur künftigen Positionierung desZivildienstes in der B<strong>und</strong>esverwaltung bereit.1 Der Vorsteher des EVD hat am 2. Dezember 2010 die Hauptstossrichtungen sowie die strategischen Ziele <strong>und</strong>Schlüsselmassnahmen gutgeheissen, die in der Folge bereits der Leistungsvereinbarung 2011 zugr<strong>und</strong>e gelegtwurden.8/38


<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 20154 Finanzieller RahmenLA-Periode Vorperiode Wachstum Wachstum Differenz DifferenzErfolgsrechnung 2012-2015 2008-2011 Ø 07-11 Ø 11-15 Vorperiode VorperiodeTotal in Mio. Fr. in Mio. Fr. in % in % in Mio. Fr. in %Ertrag 66.3 26.4 14.4 24.9 39.9 151.1Aufwand 155.7 80.4 24.5 6.7 75.3 93.7Saldo -89.4 -54.0 -35.4 65.6Globalbudget in Mio. Fr. in Mio. Fr. in % in % in Mio. Fr. in %Funktionsertrag 66.3 26.4 14.4 24.9 39.9 151.1Funktionsaufwand 138.5 71.5 24.9 6.1 67.0 93.7Saldo -72.2 -45.1 -27.1 60.1Aufwanddeckungsgrad 47.9% 36.9%Ausserhalb Globalbudget in Mio. Fr. in Mio. Fr. in % in % in Mio. Fr. in %Ertrag 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0Aufwand 17.2 8.9 21.0 11.9 8.3 93.3LA-Periode Vorperiode Wachstum Wachstum Differenz DifferenzInvestitionsrechnung 2012-2015 2008-2011 Ø 07-11 Ø 11-15 Vorperiode VorperiodeGlobalbudget in Mio. Fr. in Mio. Fr. in % in % in Mio. Fr. in %Einnahmen 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0Ausgaben 1.1 1.8 100.0 100.0 -0.7 -38.9Saldo -1.1 -1.8 0.7 38.9Ausserhalb Globalbudget in Mio. Fr. in Mio. Fr. in % in % in Mio. Fr. in %Einnahmen 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0Ausgaben 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0LA-Periode Vorperiode Wachstum Wachstum Differenz DifferenzKosten-/Erlösrechnung 2012-2015 2008-2011 Ø 07-11 Ø 11-15 Vorperiode Vorperiodein Mio. Fr. in Mio. Fr. in % in % in Mio. Fr. in %Erlöse 66.3 26.4 14.4 8.0 39.9 151.1Kosten 138.5 71.5 24.9 7.2 67.0 93.7Saldo -72.2 -45.1 -27.1 60.1Kostendeckungsgrad 47.9% 36.9%BemerkungenAllgemeinDer <strong>Leistungsauftrag</strong> 2009 – 2011 beruhte auf der Annahme, es gingen jährlich 2‘500 Zulassungsgesucheein <strong>und</strong> es würden jedes Jahr 390‘000 Zivildiensttage geleistet. 2009 <strong>und</strong>2010 gingen aber jeweils über 7‘000 Gesuche ein <strong>und</strong> 2010 wurden bereits r<strong>und</strong> 890‘000Zivildiensttage geleistet. Aufwand <strong>und</strong> Ertrag lagen daher deutlich über den Werten der Voranschläge<strong>und</strong> werden sich 2012 – 2015 auf einem neuen höheren Niveau bewegen.Dem Globalbudget der Jahre 2012 – 2015 sind nun folgende Annahmen zugr<strong>und</strong>e gelegt:jährlich 5‘500 Zulassungen, 1‘200‘000 geleistete Zivildiensttage <strong>und</strong> ab Ende 2012 insgesamt124.4 Vollzeitstellen bei der Vollzugsstelle.ErfolgsrechnungWegen der grossen Anzahl neu zugelassener Zivis wächst der Vollzugsaufwand, auch wenndie Zahlen im Vergleich zu 2009 <strong>und</strong> 2010 tiefer liegen werden. Der Personalbestand der9/38


<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 2015Vollzugsstelle ist an dieses Wachstum anzupassen; die entsprechenden Mittel sind bereitsim Finanzplan eingestellt. Insbesondere die Kosten für die Einführungskurse der neu zugelassenenZivis, für die einsatzspezifischen Ausbildungskurse der Zivis <strong>und</strong> für die einsatzbedingtenReisekosten nehmen zu. Im Vergleich zu den Jahren 2008 – 2011 steigt der Nettoaufwandum 66 Prozent.Auch die Erträge aus der Abgabepflicht der Einsatzbetriebe steigen parallel zur Zahl der geleistetenZivildiensttage. Sie nehmen um über 150 Prozent zu.InvestitionsrechnungDie bestehende IKT-Applikation Zivi+ wird durch eine neue Lösung ersetzt. Die Produktivsetzungder im Jahr 2008 initiierten <strong>und</strong> neu entwickelten Applikation eZIVI wird voraussichtlichnicht vor Ende 2013 erfolgen. Die Investitionsaufwände fallen grossmehrheitlich 2013 an.Soweit sie das Globalbudget Investitionen übersteigen, werden sie durch Reserven der Vollzugsstellegedeckt.Kosten- <strong>und</strong> ErlösrechnungDie Kosten- <strong>und</strong> Erlösrechnung entspricht der Erfolgsrechnung.Aufwand ausserhalb GlobalbudgetDen Grossteil des Aufwands ausserhalb des Globalbudgets machen Transferzahlungen(Subventionen) zugunsten von Einsätzen im Bereich von Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutz <strong>und</strong>Landschaftspflege aus. Gr<strong>und</strong>sätzlich sollen 10 Prozent der Zivildiensttage in solchen Projektengeleistet werden. Weil die Gesamtzahl der Diensttage steigt, nehmen auch die Anzahlder subventionierten Diensttage <strong>und</strong> der Transferaufwand deutlich zu.10/38


<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 20155 ProduktgruppenDie Vollzugsstelle führt eine einzige Produktgruppe.Im <strong>Leistungsauftrag</strong> 2009 – 2011 hatte die Vollzugsstelle noch zwei Produktgruppen. NachAbschaffung der „Gewissensprüfung“ <strong>und</strong> Einführung des „Tatbeweises“ ist das Zulassungsverfahrenzu unbedeutend, um als Produktgruppe weitergeführt zu werden. Es wird deshalbals Produkt <strong>mit</strong> der bisherigen Produktgruppe „Einsätze“ zur neuen Produktgruppe „VollzugZivildienst“ fusioniert.Produktgruppe 1: Vollzug ZivildienstUmschreibungDie Produktgruppe „Vollzug Zivildienst“ umfasst vier Produkte, zu denen spezifische Zielegesetzt werden:ZEAZABIBEZulassungsverfahren: Versand von personalisierten Gesuchsformularen, Information<strong>und</strong> Dokumentation (potenzieller) gesuchstellender Personen, Prüfung der Gesuche,Verfügungen (Nichteintreten, Zulassung, Abschreibung, Widerruf).Einführung <strong>und</strong> Ausbildung Zivildienst: eintägige Einführungskurse nach Zulassungfür alle Zivis; einsatzspezifische Ausbildungskurse (insbesondere im gewaltfreien Umgang<strong>mit</strong> Konflikten; in der Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege; in der Betreuung vonMenschen <strong>mit</strong> einer Behinderung, von alten Menschen, von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen;im Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutz; in der Handhabung von Motorsägen).Anerkennung, Betreuung <strong>und</strong> Inspektion von Einsatzbetrieben: Anerkennung, Betreuung<strong>und</strong> Inspektion; Finanzhilfe für Umwelteinsätze; Schwerpunktprogramme; Fakturierung;Landwirtschaft; Sondereinsätze (Katastrophen- <strong>und</strong> Nothilfe, Spezialeinsätze,Grossanlässe; ausserordentliche Einsätze); Aufgebote von Amtes wegen; Kennzeichnungvon Einsatzbetrieben.Betreuung <strong>und</strong> Einsätze von zivildienstleistenden Personen: Einsätze (Aufgebote,Einsatzpflichtkontrolle, Case Management, Diensttageabrechnung, Dienstverschiebungen);Entlassungen <strong>und</strong> Dienstbefreiungen; Kennzeichnung von Zivis.Leistungsempfänger sind militärdienstpflichtige Personen, die ein Zulassungsgesuch stellen,Institutionen, die ein Gesuch um Anerkennung als Einsatzbetrieb stellen, Zivis, Einsatzbetriebe,kantonale Arbeitsmarktbehörden, die Wehrpflichtersatzverwaltung, das B<strong>und</strong>esverwaltungsgericht,die Partnerorganisationen im Sicherheitsverb<strong>und</strong> Schweiz.Strategische StossrichtungDie strategische Stossrichtung der Produktgruppe 1 entspricht den strategischen Zielen, diein Ziffer 3.2 aufgeführt sind.Die Kosten-/Erlösrechnung der Produktgruppe 1 ist identisch <strong>mit</strong> der Kosten-/Erlösrechnungder Vollzugsstelle (Ziffer 4).11/38


<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 2015Wirkungsziele (Konzentration auf Impact)Ziele Indikatoren Standards ErhebungW11: Die Ausbildungenstiften Nutzen für denZivildiensteinsatz.Beurteilung durch dieZivis in standardisiertenBefragungen nach demEinsatz.Die ausgewertetenAntworten erreichenden Durchschnittswert4,5 auf Skala 1-6.Laufend.Aggregierter Berichtper Mitte 2014.W12: Die Zivildiensteinsätzestiften Nutzenfür die Einsatzbetriebe.Beurteilung durch dieEinsatzbetriebe instandardisierten Befragungen.Die ausgewertetenAntworten erreichenden Durchschnittswert4,5 auf Skala 1-6.Jährlich.Aggregierter Berichtper Mitte 2014.W13: Die Zivis nehmenihre Pflichten wahr.Anteil der Zivis, die beiihrer Entlassung ausder Zivildienstpflichtalle Diensttage geleistethaben.90% der Ende JahrEntlassenen.Jährlich.W14: Die Einsatzbetriebenehmen ihrePflichten wahr.Der Anteil von Inspektionen<strong>mit</strong> Beanstandungenist rückläufig.Der Anteil ist 2014kleiner als 2011.Jährlich.Vergleichende Erhebungper Mitte 2015.BemerkungenW13, Standard: Die meisten Zivis, die bei der Entlassung nicht alle Zivildiensttage geleistethaben, waren im Auslandurlaub, sind ärztlich dispensiert, vom Dienst befreit oder vorzeitigentlassen worden (inkl. Wiedereinteilung in die Armee). Diese Ursachen können durch dieVollzugsstelle nicht beeinflusst werden.Leistungsziele (Output, konkretisiert in der jährlichen Leistungsvereinbarung)Ziele Indikatoren Standards ErhebungL11: Das Angebot anEinsatzplätzen <strong>und</strong> dieNachfrage der Zivisstimmen überein.Das Verhältnis vonZivis <strong>mit</strong> Restdiensttagenzu Einsatzplätzenbleibt stabil.Es gibt 2014 mindestenseinen Einsatzplatzpro 2,2 Zivis.Jährlich.L12: Die Vollzugsstellehat in den neuen EinsatzbereichderAlpwirtschaft / Infrastrukturim Berggebietexpandiert.Verfügbarkeit vonMann-Monaten in Einsatzplätzen.Mitte 2015 sind neueEinsatzplätze im Umfangvon mindestens1200 Mann-Monatenverfügbar.Jährlich.L13: Die Vollzugsstellehat die Möglichkeit derExpansion in den Einsatzbereichder Spitexabgeklärt.Ein Pilotversuch istdurchgeführt <strong>und</strong> ausgewertet.Das weitereVorgehen ist festgelegt.Durchführung Pilotversuchbis Ende 2013.Auswertung bis Mitte2014.Der Pilotversuch beantwortetdie gestelltenFragen.Beurteilung durch GLper Ende 2014.L14:a) Der Bedarf an Zivildiensteinsätzenim Rahmen der Sia)Die Antwort auf dieBedarfsfrage liegtvor.a) Die Abklärungen<strong>mit</strong> den zuständigenInstanzen sinda) Beurteilung durchGL Ende 2012.12/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010Beilage 1Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010Vollzugsstelle für den ZivildienstInhalt1 Zusammenfassung ..................................................................................................... 151.1 Strategieumsetzung ........................................................................................ 151.2 Finanzielle Entwicklung ................................................................................... 151.3 Zielerreichung Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsziele .................................................. 161.4 Schlussfolgerungen für den neuen <strong>Leistungsauftrag</strong> ....................................... 162 Strategieumsetzung .................................................................................................... 172.1 Umsetzung Strategie 2009-2011 ..................................................................... 172.2 Zielerreichung übergeordnete Ziele ................................................................. 192.3 Schlussfolgerungen für die Strategie 2012-2015 ............................................. 203 Finanzieller Rahmen ................................................................................................... 223.1 Finanzrechnung............................................................................................... 223.2 Kosten- <strong>und</strong> Erlösrechnung ............................................................................. 244 Produktgruppen .......................................................................................................... 254.1 Produktgruppe 1: Zulassung ........................................................................... 254.2 Produktgruppe 2: Einsätze .............................................................................. 29Beilage 1a: Abkürzungsverzeichnis……………………………………………………………… 3214/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 20101 Zusammenfassung1.1 StrategieumsetzungDie Umsetzung des <strong>Leistungsauftrag</strong>s 2009 – 2011 <strong>und</strong> der ihm zugr<strong>und</strong>e liegenden Strategieist nach zwei von drei Jahren bereits sehr weit fortgeschritten. Ein positives Fazit ist möglich,obwohl die Vollzugsstelle für den Zivildienst in den vergangenen zwei Jahren <strong>mit</strong> grossen,unerwarteten Herausforderungen konfrontiert war. Denn die Einführung der Tatbeweislösungam 1. April 2009 hat zu einer sehr grossen Anzahl von Zulassungsgesuchen <strong>und</strong> neuzugelassenen Zivis geführt.Auf Kurs ist die Vollzugsstelle bei dreien von vier strategischen Zielen: Sie nutzt die Optionen,die <strong>mit</strong> der Revision des Zivildienstgesetzes (ZDG) verb<strong>und</strong>en sind, welche am 1. April2009 in Kraft trat. Sie hat ein neues Leitbild entwickelt <strong>und</strong> das Erscheinungsbild des Zivildienstesdeutlich geschärft. Und sie hat wesentliche Massnahmen zur Steigerung der Attraktivitätdes Zivildienstes für Einsatzbetriebe ergriffen, insbesondere indem sie die Eröffnungdes Ausbildungszentrums des Zivildienstes vorbereitet hat, die Mitte 2011 erfolgen wird.Verzögerungen in der Strategieumsetzung bestehen bei der Entwicklung betriebswirtschaftlicherInstrumente (Qualitätsmanagementsystem <strong>und</strong> Wissensmanagement), bei der Entwicklungder neuen IKT-Applikation eZIVI sowie bei der Festlegung einer neuen Imagestrategie.Verzichtet wird vorläufig auf Massnahmen, um Zivis für die Behebung von Unwetterschädenfit zu machen: Die Gr<strong>und</strong>satzfrage der Integration des Zivildienstes in die Abläufe zur Behebungder Folgen von Naturkatastrophen konnte noch nicht geklärt werden.Die Wirksamkeit des Vollzugs des Zivildienstes ist anhaltend hoch: Die K<strong>und</strong>en der Vollzugsstellesind <strong>mit</strong> deren Leistungen in hohem Mass zufrieden. Der Nutzen der Zivildiensteinsätzewird durch die Einsatzbetriebe weiterhin als gross bis sehr gross beurteilt. Und dieStückkosten pro geleisteten Zivildiensttag sanken deutlich.1.2 Finanzielle EntwicklungDie grossen Mengen an Zulassungsgesuchen <strong>und</strong> neu zugelassenen Zivis sprengten denRahmen des Globalbudgets 2009 – 2011, obwohl diesem noch das teure „alte“ Zulassungsverfahrenzugr<strong>und</strong>e lag. Der verlangte Sparbeitrag im Umfang von 2 Mio. CHF, ermöglichtdurch die Abschaffung der Zulassungskommission, konnte 2009 dennoch vollumfänglicherbracht werden.Der <strong>Leistungsauftrag</strong> basierte auf folgenden mengenmässigen Annahmen: 2‘500 Zulassungsgesuche<strong>und</strong> 2‘250 Zulassungen pro Jahr, r<strong>und</strong> 400‘000 geleistete Zivildiensttage proJahr <strong>und</strong> ein Bestand von 48.8 Vollzeitstellen bei der Vollzugsstelle für den Zivildienst. Infolgeder Tatbeweislösung veränderten sich alle Kostentreiber massiv: 2009 gingen 7‘223 Zulassungsgesucheein <strong>und</strong> 2010 7‘394. In beiden Jahren wurden je r<strong>und</strong> 6‘800 Gesuchstellerzum Zivildienst zugelassen. 2009 wurden 533‘000 Zivildiensttage geleistet <strong>und</strong> 2010 warenes 875‘000. Und die Anzahl Vollzeitstellen der Vollzugsstelle stieg bis Ende 2009 auf 59.8<strong>und</strong> bis Ende 2010 auf 79.6.2010 waren deshalb Nachtragskredite im Umfang von 5.6 Mio. CHF erforderlich, die letztlichaber nur zu einem geringen Teil beansprucht werden mussten. Für das Jahr 2011 wurde derAusgabenplafond deutlich angehoben (plus 10.7 Mio. CHF im Vergleich zum ursprünglichdem <strong>Leistungsauftrag</strong> zugr<strong>und</strong>e gelegten Betrag, bezogen auf die finanzwirksamen Funktions-,Transfer- <strong>und</strong> Investitionsausgaben). Da<strong>mit</strong> ist aus finanzieller Sicht der ordentliche15/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010Vollzug des Zivildienstes sichergestellt. – 2009 <strong>und</strong> 2010 konnten die finanzwirksamen Erträgemassiv erhöht werden (2009 von 3.5 auf 5.5 Mio. CHF <strong>und</strong> 2010 von ursprünglich erwarteten3.7 auf 9.3 Mio. CHF). Dadurch stieg der Aufwanddeckungsgrad <strong>und</strong> der Nettoaufwandsank sogar.1.3 Zielerreichung Wirkungs- <strong>und</strong> LeistungszieleTrotz sehr grossen Herausforderungen <strong>und</strong> einem starken Wachstum der Vollzugsstellefunktioniert der Vollzug gut: Es kam nie zu einem Vollzugsstau. Zwar war 2009 die Zielerreichungin einzelnen Punkten nicht möglich, da die Vollzugsstelle auf die sehr grosse Anzahlan Zulassungsgesuchen <strong>und</strong> neu zugelassenen Zivis nicht vorbereitet <strong>und</strong> durch andereAufgaben bereits stark belastet war (insbesondere durch die Umsetzung der Revision derZivildienstverordnung, die auf den 1.1.2009 in Kraft trat; diese Revision verpflichtete Zivis,die <strong>mit</strong> der Leistung ihrer Zivildiensttage im Rückstand waren, diesen Rückstand bis Ende2010 aufzuholen, was den Ver<strong>mit</strong>tlungs- <strong>und</strong> Betreuungsaufwand der Vollzugsstelle massiverhöhte). Durch eine Anpassung des Personalbestandes an die neuen Aufgabenmengenkonnte die Leistungsfähigkeit aber rasch stark erhöht werden, so dass 2010 betreffend dieZielerreichung bessere Werte resultierten. Insbesondere die Vorgaben betreffend geleisteteZivildiensttage <strong>und</strong> durchgeführte Inspektionen wurden ganz massiv übertroffen. SämtlicheWirkungs- <strong>und</strong> Kostenziele wurden 2010 erreicht, einzelne Leistungsziele jedoch nicht. Nichterreicht wurden insbesondere Leistungsziele, die als „100%-Ziele“ formuliert sind.1.4 Schlussfolgerungen für den neuen <strong>Leistungsauftrag</strong>Die genannten Herausforderungen infolge der Auswirkungen der Tatbeweislösung <strong>und</strong> intensivierteDiskussionen im politisch relevanten Umfeld veranlassten die Vollzugsstelle, eineumfassende strategische Lagebeurteilung vorzunehmen <strong>und</strong> die bestehende Strategie vonGr<strong>und</strong> auf neu zu definieren. Der Strategieentwicklungsprozess führte zur Erkenntnis, dassam Vollzug des Zivildienstes keine f<strong>und</strong>amentalen Änderungen vorgenommen werden müssen<strong>und</strong> dass das Bestehende eine sehr gute Gr<strong>und</strong>lage für die Weiterentwicklung ist. Diestrategischen Schwerpunkte, die dem neuen <strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 2015 zugr<strong>und</strong>e liegen,lassen sich wie folgt zusammenfassen:____Das Wachstum, das sich aus der hohen Zahl neu zugelassener Zivis ergibt, muss bewältigtwerden. Insbesondere sind neue Einsatzbereiche zu erschliessen <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<strong>mit</strong> den Einsatzbetrieben ist zu intensivieren.Die Führung der Vollzugsstelle ist zu stärken.Die Qualität des Vollzugs <strong>und</strong> der Dienstleistungen der Zivis ist zu fördern.Die Position des Zivildienstes innerhalb der B<strong>und</strong>esverwaltung <strong>und</strong> in der öffentlichenWahrnehmung ist zu stärken.16/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 20102 Strategieumsetzung2.1 Umsetzung Strategie 2009-2011Der <strong>Leistungsauftrag</strong> 2009 – 2011 basiert auf dem Recht, das 2008 im Moment der Verabschiedungdes <strong>Leistungsauftrag</strong>s durch den B<strong>und</strong>esrat galt. Die Revision des ZDG, die seitdem 1. April 2009 gilt, <strong>und</strong> die Tatbeweislösung waren durch die Eidg. Räte bereits beschlossen,aber noch nicht in Kraft. Es war klar, dass die Tatbeweislösung sich massiv aufdie Produktgruppe 1, Zulassung, auswirken würde. Daher berücksichtigt der <strong>Leistungsauftrag</strong>bei dieser die Gesetzesrevision bereits weitgehend. Was die Produktgruppe 2, Einsätze,betrifft, geht der <strong>Leistungsauftrag</strong> davon aus, die Zahl der Gesuche werde auf maximal 2‘500pro Jahr steigen <strong>und</strong> in der Folge werde die Zahl der geleisteten Zivildiensttage langsamwachsen. Diese Annahmen trafen nicht zu: 2009 gingen r<strong>und</strong> 7‘200 <strong>und</strong> 2010 mehr als 7‘300Zivildienstgesuche ein. Die Zahl der geleisteten Zivildiensttage wuchs in der Folge rasant.Im <strong>Leistungsauftrag</strong> 2009 – 2011 legte der B<strong>und</strong>esrat für die Vollzugsstelle für den Zivildienstfolgende vier strategischen Gr<strong>und</strong>sätze fest:S1: Die Vollzugsstelle erkennt <strong>und</strong> nutzt die <strong>mit</strong> der Revision des ZDG verb<strong>und</strong>enenOptionen.S2: Die Vollzugsstelle schärft das Erscheinungsbild des Zivildienstes. Sie entwickelt einneues Leitbild, das der Lage nach der Revision des ZDG Rechnung trägt.S3: Die Vollzugsstelle wird nach zeitgemässen betriebswirtschaftlichen Kriterien geführt. Sieoptimiert den Mitteleinsatz im Vollzug <strong>und</strong> nutzt die Möglichkeiten zur Steigerung vonEffizienz <strong>und</strong> Wirksamkeit.S4: Die Vollzugsstelle verbessert die Positionierung des Zivildienstes im zweitenArbeitsmarkt <strong>und</strong> steigert die Attraktivität des Zivildienstes für Einsatzbetriebe.Die unerwartet grosse Zahl an Zulassungsgesuchen <strong>und</strong> neu zugelassenen Zivis hatte zurFolge, dass die konsequente Verfolgung dieser vier strategischen Gr<strong>und</strong>sätze ab Mitte 2009etwas in den Hintergr<strong>und</strong> rückte. Im Vordergr<strong>und</strong> stand für beide Produktgruppen die Bewältigungder grossen Mengen. Oberstes Ziel wurde die Verhinderung eines Vollzugsstaus.Denn ein solcher hätte den Zivildienst wohl für Personen zusätzlich attraktiv gemacht, welcheaus anderen als Gewissensgründen Zivildienst leisten wollen <strong>und</strong> darauf vertrauen, dasssie im Zivildienst nicht so konsequent wie im Militärdienst zur Erbringung ihrer Dienstleistungenangehalten werden. Ein Vollzugsstau hätte wohl zu einer noch höheren Zahl an Zulassungsgesuchengeführt.Neben die strategischen Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> die übergeordneten Ziele gemäss <strong>Leistungsauftrag</strong>2009 – 2011 traten die folgenden prioritären Arbeitsschwerpunkte:_______Sicherstellen der für die grösseren Vollzugsmengen erforderlichen Ressourcen;Bereitstellen mengentauglicher Vollzugsinstrumente;Sichern der Funktionsfähigkeit <strong>und</strong> Performance der IKT-Applikation ZIVI+;Stärken der Führung; Anpassen der Führungsgremien <strong>und</strong> –instrumente an die raschwachsende Organisation;Evaluieren der Wirkungen der Tatbeweislösung <strong>und</strong> Verfassen entsprechender Berichte;Entwickeln von Sofortmassnahmen <strong>und</strong> Verordnungsrevisionen, welche einerseits einenRückgang der hohen Gesuchszahlen bewirken <strong>und</strong> anderseits eine effizientere Geschäftsabwicklungerlauben;Intensivieren der Betreuung von Zivis <strong>und</strong> Einsatzbetrieben;17/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010_Erschliessen weiterer Tätigkeitsbereiche.Hohe Priorität kam weiterhin, unabhängig von den hohen Gesuchszahlen, den drei grossenEntwicklungsprojekten der Vollzugsstelle zu: EAZ (Aufbauen eines Ausbildungszentrums für„Einführung <strong>und</strong> Ausbildung Zivildienst“), eZIVI (Entwickeln einer neuen IKT-Applikation,welche den gesamten Vollzug des Zivildienstes unterstützt <strong>und</strong> die alte Applikation ZIVI+ ablöst)sowie NelA Z. (Aufbauen <strong>und</strong> Einführen eines neuen elektronischen Ablagesystems imZivildienst als Vorarbeit für die im Jahr 2011 bevorstehende Einführung der elektronischenGeschäftsverwaltung).Trotz der Konzentration der Kräfte auf die neuen Arbeitsschwerpunkte gelang es, die strategischenGr<strong>und</strong>sätze des <strong>Leistungsauftrag</strong>s weitestgehend zu realisieren:Strategischer Gr<strong>und</strong>satzS1: Die Vollzugsstelle erkennt <strong>und</strong>nutzt die <strong>mit</strong> der Revision desZDG verb<strong>und</strong>enen Optionen.S2: Die Vollzugsstelle schärft das Erscheinungsbilddes Zivildienstes.Sie entwickelt ein neues Leitbild,das der Lage nach der Revisiondes ZDG Rechnung trägt.S3: Die Vollzugsstelle wird nach zeitgemässenbetriebswirtschaftlichenKriterien geführt. Sie optimiertden Mitteleinsatz im Vollzug<strong>und</strong> nutzt die Möglichkeiten zurSteigerung von Effizienz <strong>und</strong>Wirksamkeit.Zielerreichung Ende 2010 (Kurzkommentar)Die Änderungen im Vollzug <strong>und</strong> in den Strukturen,welche infolge der Einführung der Tatbeweislösungnotwendig waren, wurden 2009 erfolgreich umgesetzt.Wegen der hohen Gesuchszahlen <strong>und</strong> derweiter wachsenden Vollzugsmengen werden dieStrukturen <strong>und</strong> Prozesse der Vollzugsstelle seitherperiodisch überprüft <strong>und</strong> laufend weiter entwickelt.Die Gr<strong>und</strong>lagen des Auftrittes des Zivildienstes gegenaussen (Leitbild, Strategie-Entwurf <strong>und</strong> Informations<strong>mit</strong>tel)wurden vollständig neu erstellt. Infolgeder Revision der Zivildienstverordnung vom 10. Dezember2010 wurde erneut eine Überarbeitung derInformations<strong>mit</strong>tel erforderlich. Diese erfolgt im erstenHalbjahr 2011. Die Einführung der neuen Zivi-Bekleidung Mitte 2009 stärkte den Auftritt <strong>und</strong> dieWiedererkennbarkeit des Zivildienstes deutlich.Betriebswirtschaftliche Kriterien spielen bei der Bewältigungder grossen Mengen im gesamten Vollzugeine zentrale Rolle. Die Vollzugseffizienz wurde laufendverbessert, wovon einzelne der in einemschwierigen Umfeld erzielten Leistungskennzahlenein eindrückliches Zeugnis ablegen (vgl. Kapitel 3).Der wirtschaftliche Mitteleinsatz zeigt sich darin, dassdie bewilligten Kredite nicht vollständig ausgeschöpft<strong>und</strong> die Vorgaben betreffend die Stückkosten deutlichunterschritten wurden.Auch die Wirksamkeit des Vollzugs kann positiv beurteiltwerden: Das Zulassungsverfahren gilt als fair<strong>und</strong> korrekt <strong>und</strong> die Zufriedenheit der Zivis <strong>mit</strong> denDienstleistungen der Vollzugsstelle <strong>und</strong> <strong>mit</strong> ihrerBehandlung durch die Einsatzbetriebe ist ebensohoch wie die Zufriedenheit der Einsatzbetriebe <strong>mit</strong>dem Nutzen der Zivildiensteinsätze <strong>und</strong> der Durchführungdes Anerkennungsverfahrens.Wegen der Priorität der Bewältigung der Mengenproblememussten die Arbeiten an der Fertigstellungeines umfassenden Qualitätsmanagementsystems<strong>und</strong> eines Wissensmanagements zurückgestellt werden:Es bestehen erst einzelne Module, aber nochkeine ganzen Systeme. Dasselbe gilt für die Überprüfungaller Prozesse <strong>und</strong> Regelkreise: Hierfür fehlenmomentan die Ressourcen weitgehend.Das Projekt NelA Z. kann Anfang 2011 abgeschlos-18/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010sen werden. In der Folge können 2011 auch die elektronischeGeschäftsverwaltung GEVER eingeführt<strong>und</strong> die entsprechende Vorgabe des B<strong>und</strong>esratesumgesetzt werden.S4: Die Vollzugsstelle verbessert diePositionierung des Zivildienstesim zweiten Arbeitsmarkt <strong>und</strong> steigertdie Attraktivität des Zivildienstesfür Einsatzbetriebe.Das Projekt EAZ verläuft nach Plan. Das Ausbildungszentrumwird Mitte 2011 seinen Betrieb aufnehmen.Eine intensivere Betreuung der Einsatzbetriebe istvorgesehen. Entsprechende Vorarbeiten laufen. Erstepositive Auswirkungen sind ab dem zweiten Halbjahr2011 möglich.2.2 Zielerreichung übergeordnete ZieleZielZ1.1: Die Strukturen der Vollzugsstellesind überprüft <strong>und</strong> angepasst.Z1.2: Die Mitarbeitenden des bisherigenZulassungsverfahrens werdenbetreffend ihre beruflicheZukunft betreut <strong>und</strong> unterstützt.Z2.1: Die bisherige Strategie des Zivildienstesist auf der Basis desneuen Leitbildes überprüft <strong>und</strong>eine neue Strategie als Gr<strong>und</strong>lagedes <strong>Leistungsauftrag</strong>s2012 – 2015 ist erarbeitet.Z2.2: Eine Imagestrategie <strong>und</strong> Imagezielesind erarbeitet <strong>und</strong> werdenumgesetzt.Z2.3: Neue Informationsinstrumentesind erarbeitet.Z2.4: Stellungspflichtige <strong>und</strong> militärdienstpflichtigePersonen sindüber den Zivildienst <strong>und</strong> dessenZulassungsvoraussetzungenkorrekt <strong>und</strong> ausreichend informiert.Zielerreichung (Kurzkommentar)Die Anpassungen des Zulassungsverfahrens an dieTatbeweislösung erfolgten im ersten Halbjahr 2009.Im Bereich Einsätze erfolgen Überprüfungen <strong>und</strong>Anpassungen periodisch im Gleichschritt <strong>mit</strong> der Zahlder Zulassungen neuer Zivis. Die Strukturen der Führungder Vollzugsstelle sowie des Bereichs Vollzugsunterstützungwerden 2011 überprüft <strong>und</strong> angepasst.Alle Mitarbeitenden, die 2009 infolge der Tatbeweislösungnicht mehr bei der Vollzugsstelle weiter beschäftigtwerden konnten, wurden <strong>mit</strong> Ausbildungsmassnahmenrechtzeitig in ihrer Arbeitsmarktfähigkeitgestärkt, so dass im ersten Halbjahr 2009 trotzeinem grösseren Stellenabbau Härtefälle vermiedenwerden konnten.Der Entwurf der neuen Strategie der Vollzugsstellefür den Zivildienst als Basis für den nächsten <strong>Leistungsauftrag</strong>liegt vor. Der Vorsteher des EVD hat ihnam 2. Dezember 2010 genehmigt.Die entsprechenden Arbeiten laufen. Imagestrategie<strong>und</strong> –ziele sind Bestandteile des Kommunikationskonzepts,das 2011 überarbeitet wird. Die Umsetzungwird ab 2012 erfolgen.2009 wurden im Zusammenhang <strong>mit</strong> der Tatbeweislösungalle Informationsinstrumente vollständig überarbeitet(Broschüren, Flyer, Factsheets, Informationsschreiben,Homepage, Film, Intranet). Die Weiterentwicklungder Rechtsgr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> insbesonderedie Revision der ZDV vom 10. Dezember 2010führten dazu, dass die Informationsinstrumente 2011erneut umfassend überarbeitet werden müssen.Der Informationsstand wurde <strong>mit</strong>tels einer Umfrageüberprüft. Mit den zuständigen Stellen des VBS wirdan einer kontinuierlichen Verbesserung des Informationsstandesgearbeitet. Die Vollzugsstelle kann nurbeschränkt Einfluss nehmen, da die für die Durchführungder Orientierungstage zuständigen kantonalenBehörden in der Wahl ihrer Mittel <strong>und</strong> Texte gr<strong>und</strong>sätzlichfrei sind. Wiederholte Änderungen der Zulas-19/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010sungsregeln haben den Informationsauftrag ehererschwert.Die Vollzugsstelle hat ihre Informationstätigkeitenintensiviert, ohne für den Zivildienst Werbung zumachen. Sie hat zielgruppenorientierte Flyer verfasst<strong>und</strong> die Abfassung detaillierter Weisungen durch dasVBS initiiert. Die Homepage der Vollzugsstelle istaktuell <strong>und</strong> wird rege benützt.Z3.1: Die Arbeiten betreffend die Entwicklungeines Qualitätsmanagementsystems,das auch einWissensmanagement umfasst,sind abgeschlossen.Z3.2: Die neue IKT-Strategie des Zivildiensteswird umgesetzt. Dieneue IKT-Applikation eZIVI isteingeführt; sie beinhaltet E-Government-Module.Z3.3: Die Auslagerung derVollzugsstelle in eine öffentlichrechtlicheAnstalt des B<strong>und</strong>es<strong>und</strong> die Option ihrerUnterstellung unter das VBSsind geprüft.Z4.1: Die neue Einführung <strong>und</strong> AusbildungZivildienst (EAZ) ist aufgebaut<strong>und</strong> hat den Betrieb aufgenommen.Die entsprechenden Arbeiten wurden wegen denFolgen der Tatbeweislösung in ihrer Priorität zurückgestuft.Ein Wissensmanagement wird erst ab 2012erarbeitet werden. Das Qualitätsmanagement wird inTeilbereichen aktiv gelebt <strong>und</strong> bewährt sich. Die Entwicklungdes Gesamtsystems wird erst nach 2011abgeschlossen sein.Die IKT-Strategie wird umgesetzt <strong>und</strong> E-Government-Modulesind vorgesehen. Nach dem Wechseldes Projektleiters Anfang 2009 musste der Projektplanallerdings überarbeitet werden. Er sieht die Einführungder neuen Applikation Mitte 2012 vor.Vorarbeiten erfolgten 2009. Schlussbericht <strong>und</strong> Antragan den B<strong>und</strong>esrat werden 2011 verfasst.Die Verträge <strong>mit</strong> den Kursanbietern sind nach öffentlichenAusschreibungen abgeschlossen worden <strong>und</strong>der Mietvertrag für das Ausbildungszentrum (im Eidg.Ausbildungszentrum in Schwarzenburg) ist unterzeichnet.EAZ wird am 1. Juli 2011 den Betriebaufnehmen.2.3 Schlussfolgerungen für die Strategie 2012-2015Mehrere Umstände haben 2009 <strong>und</strong> 2010 den Vollzug des Zivildienstes geprägt. An ersterStelle stehen die unerwarteten Auswirkungen der Tatbeweislösung. Einerseits haben sie denVollzug vor grosse Herausforderungen gestellt <strong>und</strong> bei der Vollzugsstelle einen Wachstumsschubausgelöst. Anderseits hatten sie zur Folge, dass der Zivildienst seit Mitte 2009 wiederverstärkt Gegenstand politischer Kontroversen ist <strong>und</strong> <strong>mit</strong> vielen oft gegenläufigen Erwartungen<strong>und</strong> Forderungen konfrontiert wird. Dazu kommt, dass der Ausgang der zur Zeit stattfindendenpolitischen Diskussionen r<strong>und</strong> um die Sicherheitspolitik <strong>und</strong> die Aufgaben der Armeeoffen ist. Diese Diskussionen können zu neuen Rahmenbedingungen für den Vollzug desZivildienstes führen.Die Leitung der Vollzugsstelle beschloss deshalb, zur Vorbereitung des neuen <strong>Leistungsauftrag</strong>sdie bisherige Strategie nicht einfach zu aktualisieren, sondern sie gr<strong>und</strong>sätzlich zuüberprüfen <strong>und</strong> den Entwurf der neuen Strategie von Gr<strong>und</strong> auf neu zu formulieren. Aus einerumfassenden Lagebeurteilung im Rahmen dieses Strategieentwicklungsprozesses ergabensich die folgenden Kernherausforderungen, denen die Vollzugsstelle <strong>und</strong> ihre neue Strategiegerecht werden sollten:g) Das Wachstum muss bewältigt werden; der Vollzug muss in allen Bereichen sichergestelltsein. Die Organisation ist für das Massengeschäft anzupassen <strong>und</strong> noch besser20/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010auf die K<strong>und</strong>en (Zivis <strong>und</strong> Einsatzbetriebe) zu fokussieren. Speziell die Zusammenarbeit<strong>mit</strong> den Einsatzbetrieben ist zu intensivieren. Die Dienstleistungsqualität darf unter demMengenwachstum nicht leiden. Spezifische neue Bedürfnisse der Zivis müssen erkanntwerden. Effizienz <strong>und</strong> Wirkungen des Vollzugs sind durch das Eingehen von Partnerschaften<strong>mit</strong> anderen Institutionen zu steigern.h) Regelwerk <strong>und</strong> Prozesse sind zu vereinfachen <strong>und</strong> <strong>mit</strong>arbeitenden- <strong>und</strong> k<strong>und</strong>engerechtzu gestalten. Für neue Aufgaben muss die technische Bereitschaft aufgebaut werden.i) Die Kosten des Massengeschäfts sind zu optimieren.j) Die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Partnern der Sicherheitspolitik ist aufzubauen <strong>und</strong> zu institutionalisieren.k) Die Kooperationsfähigkeit ist <strong>mit</strong> strategischen Partnerschaften <strong>und</strong> durch die Zusammenarbeit<strong>mit</strong> Dritten zu erhalten <strong>und</strong> zu fördern.l) Im raschen Wandel, dem die Vollzugsstelle ausgesetzt ist, sind stabilisierende Faktorenzu fördern. Dazu gehört u.a. die Aufrechterhaltung der Motivation <strong>und</strong> Veränderungsbereitschaftder Mitarbeitenden durch rechtzeitige, umfassende Informationen.Der Entwurf der neuen Strategie soll auf dem bisher Erreichten <strong>und</strong> auf dem Bestehendenaufbauen <strong>und</strong> es weiter entwickeln. Es ist eine gute Gr<strong>und</strong>lage, die keine f<strong>und</strong>amentalenKorrekturen braucht. Die politischen Diskussionen im Umfeld der Sicherheits- <strong>und</strong> Wehrpolitiksind genau zu beobachten <strong>und</strong> die relevanten Aspekte des Zivildienstes sind in diese Diskussioneneinzubringen.21/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 20103 Finanzieller Rahmen3.1 FinanzrechnungFinanzieller Genehmigte SR 09-10 Differenz WachstumErfolgsrechnung Rahmen LA 09-11 Kredite 09-11* (1) VA 11 (2) (1) zu (2) Ø 09-11Total in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in %Ertrag 11.2 10.7 22.2 11.5 14.4Aufwand 61.2 74.1 66.7 -7.4 35.1Saldo -50.0 -63.4 -44.5 18.9 43.8Globalbudget in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in %Funktionsertrag 11.2 10.7 22.2 11.5 14.4Funktionsaufwand 54.3 66.0 59.3 -6.7 36.7Saldo -43.1 -55.3 -37.1 18.2 47.9Aufwanddeckungsgrad 20.6% 16.2% 37.4%Ausserhalb Globalbudget in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in %Ertrag 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0Aufwand 6.9 8.1 7.4 -0.7 22.5Finanzieller Genehmigte SR 09-10 Differenz WachstumInvestitionsrechnung Rahmen LA 09-11 Kredite 09-11* (1) VA 11 (2) (1) zu (2) Ø 09-11Total in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in %Einnahmen 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0Ausgaben 0.8 3.2 1.8 -1.4 -100.0Saldo -0.8 -3.2 -1.8 1.4 100.0Globalbudget in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in %Einnahmen 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0Ausgaben 0.8 3.2 1.8 -1.4 -100.0Saldo -0.8 -3.2 -1.8 1.4 -100.0Ausserhalb Globalbudget in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in %Einnahmen 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0Ausgaben 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0KommentarGr<strong>und</strong>lagen des Globalbudgets 2009 – 2011, effektive Werte 2009 – 2010 <strong>und</strong> Prognosen2011 (Stand: 23. Januar 2011):2009 2010 2011LA/Soll effektiv LA/Soll effektiv LA/Soll PrognoseAnzahl Gesuche 2‘500 7‘223 2‘500 7‘394 2‘500 6‘000Anzahl Zulassungen 2‘250 6‘736 2‘250 6‘843 2‘250 5‘400Mitglieder Zulassungskommission 1 100 100 100 0 100 0zivildienstpflichtige Personen 2 13‘000 17‘905 13‘500 23‘689 14‘000 27‘500geleistete Zivildiensttage 390‘000 533‘467 410‘000 875‘934 3 430‘000 1‘100‘000Vollzeitstellen Vollzugsstelle 4 48.8 59.8 48.8 79.6 48.8 108.21 Die Zulassungskommission war bis zum Ende des ersten Quartals 2009 aktiv <strong>und</strong> wurde dann aufgelöst.2 Stand Ende Jahr (vor den altersbedingten Entlassungen, die zum Jahreswechsel stattfinden).3 Vorläufiges Ergebnis; die definitive Zahl steht erst r<strong>und</strong> drei Monate nach Abschluss der Berichtsperiode fest.4 Stand Ende Jahr.22/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010Das Globalbudget 2009 – 2011 beruht auf den Annahmen, dass das frühere Zulassungsverfahren<strong>mit</strong> Zulassungskommission <strong>und</strong> Prüfung der glaubhaften Darlegung der Gewissensgründeweiter gelte <strong>und</strong> die Zahl der geleisteten Zivildiensttage langsam zunehme. Die Tatbeweislösunghat jedoch zu Kostentreibern in ganz anderen Grössenordnungen <strong>und</strong> zu erhöhtenFinanzierungsbedürfnissen geführt. Letztere konnten <strong>mit</strong>hilfe von Reservenbildung,Nachtragskrediten <strong>und</strong> der Anhebung des Kreditplafonds ab 2011 in ausreichender Weisebefriedigt werden. Ein Vollzugsstau wurde vermieden. Der Rahmen des Globalbudgets gemäss<strong>Leistungsauftrag</strong> 2009 – 2011 wird jedoch deutlich überschritten. Die sparsame Verwendungder zusätzlichen Mittel ist durch eine strikte Kostenkontrolle gewährleistet.Sicherstellung einer ausreichenden Finanzierung:___Der Finanzierungsbedarf im zweiten Halbjahr 2009 konnte durch die bewilligten Kreditegedeckt werden. Die bereits 2009 erforderlichen Stellenaufstockungen liessen sich teilweisebis Anfang 2010 hinauszögern. In der Zwischenzeit wurden vermehrt Zivis beigezogen.Die in Aussicht gestellte Kosteneinsparung im Zulassungsverfahren wurde vollständigrealisiert: Ende Jahr waren trotz Mehrkosten infolge der Tatbeweislösung Krediteim Umfang von 2 Mio. CHF nicht ausgeschöpft.Der Finanzierungsbedarf 2010 wurde grösstenteils durch die vorgesehenen Voranschlagskreditegedeckt. Der ungeplante Mehrbedarf im Zusammenhang <strong>mit</strong> der steigendenAnzahl Gesuche wurde durch einen Nachtragskredit finanziert. Dieser musste zumgrössten Teil nicht beansprucht werden, weil für das Personal <strong>und</strong> für das Kurswesendie verfügbaren Mittel nicht ausgeschöpft wurden. Der Mehrbedarf wurde teilweise kompensiertdurch Mehrerträge, die nicht im Voranschlag eingeplant waren.Der höhere Finanzierungsbedarf 2011 ist im Voranschlag 2011 eingestellt.Erträge: Gr<strong>und</strong>lage der Erträge ist die Abgabepflicht der Einsatzbetriebe: Diese zahlen demB<strong>und</strong> für jeden bei ihnen geleisteten Zivildiensttag eine Abgabe als Ausgleich für die erhalteneArbeitskraft. Bereits 2009 stieg die Anzahl der geleisteten Zivildiensttage sehr viel stärkerals erwartet. 2009 <strong>und</strong> 2010 ergaben sich daher im Vergleich zum Globalbudget massiveMehrerträge (2009: 5.5 Mio. CHF anstelle von 3.5 Mio.; 2010: 9.3 Mio. CHF anstelle von25‘500 CHF (2010 waren keine Erträge aus der Abgabepflicht der Einsatzbetriebe budgetiert,weil im Zusammenhang <strong>mit</strong> Konjunkturförderungsmassnahmen eine Suspendierung derAbgabepflicht geplant war). Auch 2011 ist <strong>mit</strong> hohen Mehrerträgen zu rechnen.Aufwand: Mit der Zunahme der Anzahl der Gesuche, der geleisteten Zivildiensttage <strong>und</strong> derVollzeitstellen bei der Vollzugsstelle wächst auch der finanzielle Aufwand – allerdings dankSkaleneffekten <strong>und</strong> Effizienzsteigerung nur unterproportional.__Der Personalaufwand nimmt zu, solange die Anzahl Neuzulassungen pro Jahr grösser istals die Anzahl der im selben Jahr aus Altersgründen entlassenen Zivis. Das heisst: Erkann auch bei rückläufigen Gesuchszahlen noch zunehmen. Die Entwicklung der Gesuchszahlen<strong>und</strong> des Vollzugsaufwands wird periodisch beurteilt, so dass eine Feinsteuerungmöglich ist <strong>und</strong> keine Überkapazitäten entstehen. Für einfachere Arbeiten werdenkeine neuen Feststellen geschaffen, sondern Zivis beigezogen. Indem <strong>mit</strong> Vorrang stellenloseLehrabgänger/innen angestellt werden, die innert absehbarer Zeit Zweitstellensuchen werden, ist eine Verkleinerung der Vollzugsstelle bei Bedarf durch Ausnützungder Fluktuation möglich. In der Finanzplanung 2012 – 2014 ist ein Anwachsen des Stellenbestandesbis Ende 2012 vorgesehen. Ab 2013 ist ein Mehrbedarf an personellenRessourcen durch Effizienzsteigerungen aufzufangen. Diese sollen <strong>mit</strong>tels der neuenIKT-Applikation eZIVI erzielt werden, welche voraussichtlich Mitte 2012 eingeführt wird.Der Sachaufwand stieg <strong>mit</strong> der Zahl der geleisteten Zivildiensttage. Deren Anstieg hattezwei Ursachen: Erstens werden Zivis angehalten, ihren Zivildienst so frühzeitig wie möglichzu leisten. Daher wirkte die Tatbeweislösung sich sofort auf die Zahl der geleistetenZivildiensttage aus. Zweitens trat am 1. Januar 2009 eine Revision der ZDV in Kraft, welcheZivis verpflichtet, den Grossteil ihrer Zivildiensttage bis zum Ende des Jahres zu leis-23/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010ten, in dem sie das 27. Altersjahr vollenden. In den Jahren 2009 <strong>und</strong> 2010 waren die bereitszugelassenen Zivis verpflichtet, verbliebene Restdiensttage entsprechend den neuenRegeln abzuarbeiten („Aufräumjahre“).Aufwanddeckungsgrad: Die Erträge wachsen im Moment infolge zunehmender Effizienz imVollzug schneller als der Aufwand (dies hat beispielsweise auch zur Folge, dass die personelleAufstockung langsamer abläuft, als bei der Berechnung des Umfangs des Nachtragskreditbegehrensursprünglich angenommen wurde). Der Aufwanddeckungsgrad steigt deshalb.2011 kann dies noch ausgeprägter der Fall sein, weil die Einsatzbetriebe ab dem 1.Februar 2011 höhere Abgaben an den B<strong>und</strong> schulden.Aufwand ausserhalb Globalbudget (Transferkredite): Die Einsatzbetriebe erhalten Entschädigungen,wenn sie Ausbildungskurse für Zivis <strong>und</strong> Gruppeneinsätze <strong>mit</strong> Zivis im Umweltbereichdurchführen. Der erste Fall ist selten. Finanzhilfen für Umwelteinsätze dagegen sindsehr begehrt. Die Planungsvorgabe der Vollzugsstelle lautet: 10% der Zivildiensttage sollenim Umweltbereich stattfinden. Da die Zahl der Zivildiensttage rasch wächst, sollten auch dieverfügbaren Kredite für Umwelteinsätze gleich rasch wachsen. 2010 war dies noch nicht derFall. Der erforderliche Nachtragskredit von 0.7 Mio. CHF wurde im Juni 2010 bewilligt. Da dieEinsatzbetriebe für Umweltprojekte einen langen planerischen Vorlauf brauchen <strong>und</strong> die Finanzhilfennicht zugesichert werden konnten, bevor der Kreditnachtrag bewilligt war, konntendie zusätzlichen Mittel nur noch zur Hälfte verwendet werden.Investitionsrechnung: Die Investitionskredite sind für die Entwicklung der neuen IKT-ApplikationeZIVI vorgesehen. Wegen Projektverzögerungen wurden diese Mittel bisher kaum beansprucht<strong>und</strong> einer zweckgeb<strong>und</strong>enen Reserve zugewiesen. Diese wird 2011 <strong>und</strong> 2012 vollständigbeansprucht werden.Finanzielle Auswirkungen der Revision der ZDV vom 10. Dezember 2010: Die ZDV-Revisionhatte zum Hauptziel, die Attraktivität des Zivildienstes zu reduzieren. Die neuen Verordnungsbestimmungenbewirken zusätzlichen Vollzugsaufwand. Mit der gleichen Verordnungsrevisionverabschiedete Regeln zur Steigerung der Effizienz des Vollzugs werden diesenMehraufwand nicht vollständig ausgleichen können. Da <strong>mit</strong> der Verordnungsrevision zugleichdie Gesuchszahlen sinken sollen, ist davon auszugehen, dass die für das Jahr 2011 bewilligtenKredite dennoch ausreichen werden.3.2 Kosten- <strong>und</strong> ErlösrechnungFinanzieller Kosten <strong>und</strong> Erlöse SR 09-10 Differenz WachstumRahmen LA 09-11 gem. VA 09-11* (1) VA 11 (2) (1) zu (2) Ø VA09-11in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in %Erlöse 11.2 10.7 22.2 11.5 16.8> davon gewerblich 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0Kosten 54.3 66.0 59.3 -6.7 36.7> davon gewerblich 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0Saldo -43.1 -55.3 -37.1 18.2 46.8Kostendeckungsgrad 20.6% 16.2% 37.4%> gewerbliche Leistungen - - -KommentarDie Vollzugsstelle für den Zivildienst erbringt keine gewerblichen Leistungen. Es kann aufden Kommentar zur Erfolgsrechnung verwiesen werden.24/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 20104 Produktgruppen4.1 Produktgruppe 1: Zulassung4.1.1 Umsetzung der strategischen Stossrichtungen 2009-2011Die strategischen Stossrichtungen der Produktgruppe 1 sind auf das „alte“ Zulassungsverfahren<strong>mit</strong> der Prüfung der glaubhaften Darlegung der Gewissensgründe ausgerichtet,schreiben die Ziele des vorangegangenen <strong>Leistungsauftrag</strong>s fort <strong>und</strong> lauten wie folgt:_____Gewährleisten eines fairen, korrekten <strong>und</strong> raschen Instruktionsverfahrens.Unterstützen der Zulassungskommission in ihrer Aufgabenerfüllung.Führen des Qualitätsregelkreises nach Artikel 21 VKZD entsprechend den Gr<strong>und</strong>sätzenvon Effizienz <strong>und</strong> Effektivität.Sicherstellen der Leistungsfähigkeit der Vollzugsstelle betreffend das herkömmliche Zulassungsverfahrenbis zum Inkrafttreten der Revision des ZDG.Vorbereiten <strong>und</strong> Einführen des neuen, vereinfachten Zulassungsverfahrens auf der Basisdes Tatbeweises.Das bisherige Zulassungsverfahren wurde am 1. April 2009 durch die Tatbeweislösung ersetzt.Die Zulassungskommission wurde aufgelöst <strong>und</strong> <strong>mit</strong> ihr auch die VKZD <strong>und</strong> der in derselbenvorgesehene Qualitätsregelkreis. Da<strong>mit</strong> waren die genannten strategischen Stossrichtungenab dem zweiten Quartal 2009 hinfällig. Im ersten Quartal 2009 wurden die Zieleder strategischen Stossrichtungen in jeder Hinsicht vollumfänglich erfüllt <strong>und</strong> das neue Zulassungsverfahrenwar termingerecht bereit. Im zweiten Quartal 2009 kam es im Zulassungsverfahrenzwar zu längeren Wartezeiten. Mit einer Erhöhung des Personalbestandes<strong>und</strong> der Optimierung der Instrumente konnten diese aber bald wieder verringert werden.4.1.2 WirkungszieleZiel Indikator Standard IST-WertW11: Faire <strong>und</strong> korrekteDurchführung desInstruktionsverfahrens(dieses Ziel entfällt<strong>mit</strong> der Umsetzungder Tatbeweislösung).Zufriedenheit derGesuchsteller <strong>mit</strong>Auskünften <strong>und</strong>Fre<strong>und</strong>lichkeit derMitarbeitenden derRegionalzentren(Benotung in standardisiertemRückmeldeverfahren).80% der ausgewertetenAntworten erreichenWert > 3auf Skala 1-4.Es liegt keine detailliertezahlenbasierteAuswertungvor.KommentarDie Zielerreichung wurde nicht mehr erhoben, da am 31. März 2009 das bisherige Zulassungsverfahrenausser Kraft trat <strong>und</strong> das Qualitätsmanagement für die betroffenen Prozesseobsolet wurde. Im ersten Quartal 2009 gingen jedoch keine Klagen wegen mangelnder Korrektheitoder fehlender Fairness im Instruktionsverfahren ein.25/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 20104.1.3 Leistungsziele (für das alte Zulassungsverfahren <strong>mit</strong> Anhörungder Gesuchsteller)Für das „alte“ Zulassungsverfahren (<strong>mit</strong> der Anhörung der Gesuchsteller <strong>und</strong> der Prüfung derGlaubhaftigkeit der Darlegung der Gewissensgründe) galten bis zum 31. März 2009 die ZieleL11 bis L15:Ziel Indikator Standard IST-WertL11(Menge): Hohe Produktivitätder wissenschaftlichenSachbearbeitendenim Zulassungsverfahren.Anzahl schriftlicheEröffnungen vonEntscheiden prowissenschaftliche/nSachbearbeitende/n.240 Entscheide proVollzeitstelle.Das „alte“ Zulassungsverfahrengaltwährend drei Monaten,was 60 Entscheidenpro Vollzeitstelleentspricht.Mit 57 statt 60 Entscheidenpro Vollzeitstellewurde dasZiel knapp nicht erreicht.L12(Frist): Rasche erstinstanzlicheEntscheidungder vonmilitärdienstpflichtigenPersonen eingereichtenZulassungsgesuche.Prozentsatz derGesuche, derenerstinstanzlicherEntscheid innertFrist versandt wird.95% der Entscheidewerden innert120 Tagen nachEingang des Gesuchsversandt(nicht berücksichtigtwerden Verspätungeninfolge Auslandaufenthalt<strong>und</strong>Krankheit der Gesuchstellenden,Nichterscheinen zurAnhörung sowieBewilligung einerVerschiebung derAnhörung).Für deutschsprachigeGesuche betrugdie Zielerreichung97%, fürfranzösischsprachige73% <strong>und</strong> füritalienischsprachige100%. Gesamthaftbetrug sie 90%, wo<strong>mit</strong>die Zielvorgabeverfehlt wurde.L13(Frist): Versand desschriftlichen Entscheidsunverzüglichnach der persönlichenAnhörung derGesuchstellenden.Prozentsatz derrechtzeitig versandtenVerfügungen;Anzahl Arbeitstagenach dem Anhörungstag.95% der Verfügungenwerden spätestensam fünftenArbeitstag nach derAnhörung versandt(ausgenommenGesuche, bei denendie Eröffnungdes Entscheidssistiert wird). FürZulassungen ohneAnhörung beginntdie Frist am Tagder Unterzeichnungder Verfügungdurch die Kommissionzu laufen.Für deutschsprachigeGesuche betrugdie Zielerreichung96% <strong>und</strong> fürfranzösisch- <strong>und</strong>italienischsprachigeje 100%. Gesamthaftbetrug sie97%, wo<strong>mit</strong> dieZielvorgabe erreichtwurde.26/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010L14(Frist): Zulassungsgesuche,die aus einemlängeren Militärdienstheraus gestelltwerden, werdenunverzüglich bearbeitet<strong>und</strong> einerEntscheidung zugeführt.Prozentsatz derfristgerecht angehörtenGesuchstellenden.90% der Gesuchstellenden,die ihrGesuch aus einemmindestens vierwöchigenMilitärdienststellen <strong>und</strong> nichtvorzeitig entlassenwurden, werden innert14 Tagen nachVollständigkeit ihresGesuchs angehört.Sämtliche Gesuchewurden fristgerechtbearbeitet <strong>und</strong> dasZiel wurde zu 100%erreicht.L15(Kosten): Einhalteneiner Kostenli<strong>mit</strong>ebetreffend die Bearbeitungder Zulassungsgesuche.Vollkosten zu LastenB<strong>und</strong> pro Entscheidim Zulassungsverfahren.Maximal CHF3'300.-.CHF 2‘195.60 imersten Quartal2009.KommentarDie Zielerreichung im ersten Quartal 2009 war erschwert, da ein Teil der Sachbearbeitendendes Zulassungsverfahrens die Vollzugsstelle bereits verlassen hatte <strong>und</strong> ein anderer Teil aufStellensuche <strong>und</strong> zeitlich nur noch beschränkt verfügbar war. Auch die Zusammenstellungvon Anhörungsausschüssen wurde schwieriger. Dazu kam, dass die bevorstehende Tatbeweislösungim ersten Quartal 2009 viele potentielle Gesuchsteller veranlasste, Auskünfteeinzuholen. Dies behinderte die verbliebenen Mitarbeitenden des Zulassungsverfahrens beider Erfüllung ihrer Hauptaufgaben zusätzlich.Mit Blick auf das ganze Jahr berechnet kostete ein Zulassungsentscheid im DurchschnittCHF 193.02 (im ersten Quartal sehr viel mehr <strong>und</strong> ab dem zweiten Quartal deutlich weniger).Seit dem 1. April 2009 gilt das Leistungsziel L16:Ziel Indikator Standard IST-WertL16(Frist): Rasche Entscheidungder Zulassungsgesuche.DurchschnittlicheDauer der Gesuchsbearbeitung.Die durchschnittlicheDauer der Gesuchsbearbeitung(nach Vollständigkeitdes Gesuchsbis Versand desEntscheids) beträgtnicht mehr als zweiWochen. In keinemFall überschreitetsie fünf Wochen.Von April bis Dezember2009 betrugdie durchschnittlicheDauerder Gesuchsbearbeitung16 Tage.Die Zielvorgabewurde verfehlt.2010 betrug diedurchschnittlicheDauer der Gesuchsbehandlung13 Tage, wo<strong>mit</strong> dieVorgabe erfüllt war.KommentarIn der Startphase der Tatbeweislösung fehlten ausreichende personelle Ressourcen <strong>und</strong> diebereitgestellten Vollzugsinstrumente erwiesen sich als nicht mengentauglich. Ab dem drittenQuartal waren die Probleme behoben, der Pendenzenabbau aber dauerte länger.27/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010Das Ziel der raschen Entscheidung der Zulassungsgesuche musste schrittweise aufgegebenwerden: Je rascher ein Zulassungsentscheid gefällt wird, desto stärker wird der Anreiz, einZivildienstgesuch zu stellen, um einer momentanen Belastungssituation im Militärdienst auszuweichen,die <strong>mit</strong> einem Gewissenskonflikt wenig oder gar nichts zu tun hat. Vollzugsstelle<strong>und</strong> B<strong>und</strong>esrat ergriffen daher folgende Massnahmen:___Ab Oktober 2009 wurden Zulassungsgesuche nicht mehr während der Militärdienstleistungdes Gesuchstellers entschieden, wenn die Militärdienstleistung weniger als vierWochen dauerte.Seit dem 15. März 2010 werden auch Zulassungsgesuche aus längeren Militärdienstleistungenerst nach Ablauf von vier Wochen entschieden. Die Auswertung für das Jahr2010 erfasst folglich nur noch etwas mehr als die Hälfte der Gesuchsteller, aber wederStellungspflichtige noch Gesuchsteller, die während einer längeren Militärdienstleistungein Gesuch einreichten.Ab dem 1. Februar 2011 erhalten alle Gesuchsteller nach der Gesuchseinreichung einevierwöchige Bedenkfrist, nach deren Ablauf sie der Vollzugsstelle <strong>mit</strong>teilen müssen, obsie am Gesuch festhalten. So<strong>mit</strong> dauert ein Zulassungsverfahren künftig in der Regelsechs Wochen oder mehr. Mit diesem letzten Schritt wurde L16 definitiv obsolet.4.1.4 Anpassungen (Ziele, Indikatoren, Erhebung)Im <strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 2015 wird von Leistungs- <strong>und</strong> Wirkungszielen für das Zulassungsverfahrenabgesehen. Denn dieses wird keine eigene Produktgruppe mehr bilden. Ab2012 gilt das Zulassungsverfahren als Vorleistung zum Vollzug <strong>und</strong> nur noch als eines vonvier Produkten der künftig einzigen Produktgruppe „Vollzug Zivildienst“. Es ist nun ein reinadministratives, kurzes <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich einfaches Verfahren, das vergleichsweise wenigeRessourcen bindet. Obwohl es nach wie vor von grossem politischen Interesse ist, spielt esim <strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 2015 keine prominente Rolle mehr. Die Strukturen <strong>und</strong> Prozessedes Zulassungsverfahrens werden – wie alle anderen Strukturen <strong>und</strong> Prozesse auch – denKriterien von Mengentauglichkeit, Effizienz <strong>und</strong> Qualität entsprechen müssen.4.1.5 Kosten <strong>und</strong> ErlöseFinanzieller Kosten <strong>und</strong> Erlöse SR 09-10 DifferenzRahmen LA 09-11 gem. VA 09-11* (1) VA 11 (2) (1) zu (2)in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr.Erlöse 0.0 0.0 0.0 0.0> davon gewerblich 0.0 0.0 0.0 0.0Kosten 17.1 6.5 2.0 -4.5> davon gewerblich 0.0 0.0 0.0 0.0Saldo -17.1 -6.5 -2.0 4.5Kostendeckungsgrad 0.0% 0.0% 0.0%> gewerbliche Leistungen - - -KommentarDer Grossteil der Kredite, die im finanziellen Rahmen des <strong>Leistungsauftrag</strong>s 2009 – 2011 fürdas Zulassungsverfahren reserviert waren, wurde nach der Einführung der Tatbeweislösungnicht mehr gebraucht. Weil das neue Zulassungsverfahren nur noch wenige personelle <strong>und</strong>finanzielle Mittel bindet, werden seit April 2009 auf die Produktgruppe 1 auch keine Gemeinkostenmehr umgelegt. 2009 verursachte das Zulassungsverfahren noch einen Gesamtaufwandvon 1.3 Mio. CHF, weil während des ersten Quartals die Zulassungskommission nochtätig war.28/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 20102010 <strong>und</strong> 2011 dienen die im Zulassungsverfahren eingesparten Mittel der Deckung derMehrkosten des Vollzugs (Produktgruppe 2, Einsätze), welche die Folge der viel grösserenAnzahl neu zugelassener Zivis sind.4.2 Produktgruppe 2: Einsätze4.2.1 Umsetzung der strategischen Stossrichtungen 2009-2011In der Umsetzung der strategischen Stossrichtungen befindet sich die Vollzugsstelle weitestgehendauf Kurs, da die Prioritäten des <strong>Leistungsauftrag</strong>s 2009 – 2011 <strong>und</strong> die Prioritäten inder Bewältigung der Folgen der Tatbeweislösung grösstenteils dieselben sind. Dies erleichtertedie Zielerreichung.Strategische Stossrichtunga) Erarbeiten eines neuen Kurses zurEinführung in den Zivildienst.b) Verstärken des Engagements desB<strong>und</strong>es betreffend die einsatzspezifischeAusbildung der zivildienstpflichtigenPersonen.c) Überprüfen <strong>und</strong> soweit sinnvollStraffen bzw. Erweitern des Portfoliosder anerkannten Einsatzbetriebe.d) Optimieren der Zusammenarbeit<strong>mit</strong> den Einsatzbetrieben.e) Evaluieren der Wirkungen derSchwerpunktprogramme.f) Ergreifen von Massnahmen, die eserlauben, zivildienstpflichtige Personenrasch, unkompliziert <strong>und</strong>nach bestmöglicher Vorbereitungzur Behebung der Folgen von Unwetterneinzusetzen.g) Periodisches Inspizieren der Einsatzbetriebeim Rahmen von Einsätzen,um nachhaltig einen gesetzeskonformenVollzug sicherzustellen.Zielerreichung Ende 2010 (Kurzkommentar)Die Kursunterlagen sind überarbeitet <strong>und</strong> die Einführungskursefinden ab 2011 nach den neuen Vorgabenstatt.Die Vorarbeiten für EAZ verlaufen nach Plan. EAZwird am 1. Juli 2011 in Schwarzenburg seinen Betriebaufnehmen. Im Rahmen von EAZ werden auchneue Ausbildungskurse angeboten. Die Anzahl Kursewird erhöht <strong>und</strong> die drei Landessprachen sind besserabgedeckt.Die Vorgaben der Regionalzentren betreffend die Anerkennungzusätzlicher Einsatzbetriebe wurden massiverhöht. Die Zahl der anerkannten Einsatzbetriebe<strong>und</strong> der Einsatzplätze steigt rasch <strong>und</strong> kontinuierlich.Diese strategische Stossrichtung wird auch ein strategischesZiel des <strong>Leistungsauftrag</strong>s 2012 – 2015sein.Die Intensivierung der Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Einsatzbetriebenist ein Arbeitsschwerpunkt im Jahr2011. Sie wird auch ein strategisches Ziel des <strong>Leistungsauftrag</strong>es2012 – 2015 sein.Die Einsätze im Sozialbereich wurden evaluiert. DerEvaluationsbericht liegt vor.Diese strategische Stossrichtung ist <strong>mit</strong> Blick auf dieaktuellen Herausforderungen nicht prioritär <strong>und</strong> wirdim Rahmen des <strong>Leistungsauftrag</strong>s 2009 – 2011 nichtweiter bearbeitet.2011 finden Abklärungen im Rahmen des Sicherheitsverb<strong>und</strong>esSchweiz zur Frage statt, ob überhauptein Bedarf nach Einsätzen des Zivildiensteszur Behebung von Unwetterschäden besteht. Solangediese Frage nicht geklärt ist, sollten keine Massnahmenergriffen werden.Die Zahl der Inspektionen wurde stark erhöht. DieRegionalzentren wurden zu diesem Zweck personellverstärkt. Die Spezialisierung der Mitarbeitenden derRegionalzentren wird vorangetrieben. Inspektionenwerden auch 2011 eine Schwerpunktaufgabe sein.29/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 20104.2.2 WirkungszieleZiel Indikator Standard IST-WertW21: Zufriedenheit der zivildienstleistendenPersonen <strong>mit</strong> denDienstleistungen derVollzugsstelle.Zufriedenheit <strong>mit</strong>:Erreichbarkeit derMitarbeitenden derVollzugsstelle, VerständlichkeitvonInformationen <strong>und</strong>Dokumenten, Qualitätder persönlichenBeratung <strong>und</strong>Unterstützung, InformationenüberEinsatzmöglichkeiten(Einsatzinformationssystem,Listenvon Einsatzbetrieben)(Benotungin standardisiertemRückmeldeverfahren).80% der ausgewertetenAntworten erreichenden Wert> 4 auf Skala 1-5.2009 erreichten87% der Antwortendenden Wert 4oder 5. 2010 warenes 84%. Das Ziel isterfüllt.W22: Zufriedenheit der zivildienstleistendenPersonen <strong>mit</strong> der Erfüllungder Pflichtendes Einsatzbetriebes.Zufriedenheit <strong>mit</strong>:Einsatz <strong>und</strong> TätigkeitengemässPflichtenheft (dasTeil des Aufgebotsist), Einführung indas Arbeitsgebiet,Betreuung durchden Einsatzbetrieb,Entschädigung gemässAufgebot (Benotungin standardisiertemRückmeldeverfahren).80% der ausgewertetenAntworten erreichenden Wert> 4 auf Skala 1-5.2009 <strong>und</strong> auch2010 erreichten89% der Antwortendenden Wert 4oder 5. Das Ziel isterfüllt.W23: Zufriedenheit derEinsatzbetriebe <strong>mit</strong>dem Nutzen des Zivildiensteinsatzes.Auskünfte der Einsatzbetriebe,ob derNutzen des Einsatzesgrösser war alsihr Aufwand (Benotungin standardisiertemRückmeldeverfahren).80% der ausgewertetenAntworten erreichenden Wert> 3 auf Skala 1-4.2009 erreichten96% der Antwortendenden Wert 3oder 4; 2010 warenes 95%. Das Ziel isterfüllt.W24: Zufriedenheit der anerkanntenEinsatzbetriebe(ohne Landwirtschaftsbetriebe)<strong>mit</strong> der Durchführungdes Anerkennungsverfahrens.Zufriedenheit <strong>mit</strong>Beratung durch dieVollzugsstelle <strong>und</strong>Verfahrensdauer(Benotung in standardisiertemRückmeldeverfahren).85% der Einsatzbetriebeerreichenden Wert > 3 aufSkala 1-4.2009 <strong>und</strong> auch2010 erreichten99% der Antwortendenden Wert 3oder 4. Das Ziel isterfüllt.KommentarAlle Wirkungsziele wurden in beiden Jahren <strong>mit</strong> sehr guten Werten erfüllt. Dies zeigt, dassein k<strong>und</strong>enfre<strong>und</strong>licher Vollzug auch dann möglich ist, wenn grosse Arbeitsmengen zu erledigensind.30/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 20104.2.3 LeistungszieleZiel Indikator Standard IST-WertL21(Menge): Beibehalteneiner konstanthohen Zahlgeleisteter Zivildiensttage.Anzahl der proJahr als geleistetabgerechnetenZivildiensttage.Minimal 370'000geleistete Zivildiensttagepro Jahr.2009 wurden 533‘467Zivildiensttage geleistet;2010 waren es 875‘934(Stand: 23. Januar2011). Die Vorgabe istmassiv übertroffen.L22(Menge): RegelmässigeInspektionender Einsatzbetriebe,beidenen zivildienstpflichtigePersonenim Einsatzstehen.Anzahl der proJahr inspiziertenEinsatzbetriebe.Minimal 200 InspektionenproJahr.2009 wurde die Vorgabe<strong>mit</strong> 138 Inspektionen (=69%) deutlich verfehlt.2010 wurden 504 Inspektionendurchgeführt.Die Vorgaben des<strong>Leistungsauftrag</strong>s wurdenum fast das Zweieinhalbfacheübertroffen.L23(Frist): RechtzeitigeLeistung desErsteinsatzesdurch die neuzum ZivildienstzugelassenenPersonen.Jahr, in dem derErsteinsatz zu beginnenhat.Alle zivildienstpflichtigenPersonenbeginnen denErsteinsatz spätestensim Folgejahrnach Eintritt derRechtskraft desZulassungsentscheids.2009 erfüllten 99.4% derZivis die Vorgabe; 6Zivis haben den Ersteinsatznicht rechtzeitig angetreten.2010 leisteten95% der Zivis den Ersteinsatzgemäss Vorgabe,255 Zivis traten ihnnicht rechtzeitig an.L24(Frist): RaschesLeisten des langenEinsatzes.Jahr, in dem derlange Einsatz geleistetwird.Alle zivildienstpflichtigenPersonen,die bei Eintrittder Rechtskraft derZulassung das 26.Altersjahr nochnicht vollendet haben,leisten ihrenlangen Einsatz vordem Ende des Jahres,in dem sie das27. Altersjahr vollenden.2009 konnte die Zielerreichungaus technischenGründen nichterhoben werden. 2010leisteten 93% der Zivisden langen Einsatz gemässVorgabe; 54 Ziviserfüllten die Vorgabenicht.L25(Frist): ZügigeBearbeitung derAnerkennungsgesuchevon Institutionen,dieEinsatzbetriebedes Zivildiensteswerden möchten.Frist ab Vollständigkeitdes schriftlichenAnerkennungsgesuchsbisDatum Ausfertigungdes Entscheids.In maximal vier Wochen.Im ersten Halbjahr 2009wurden 90% der Anerkennungsverfahreninnertvier Wochen bearbeitet,im zweiten Halbjahr81%. 2010 wurden80% der Anerkennungsverfahreninnert vierWochen abgewickelt.Da<strong>mit</strong> wurde die Vorgabein beiden Jahrennicht erfüllt.L26(Kosten): Einhalteneiner Kostenli<strong>mit</strong>epro geleistetenZivildienst-Vollkosten zuLasten B<strong>und</strong> progeleistetenZivildiensttag.Maximal CHF 23.-.2009: CHF 15.43 proDiensttag. 2010: CHF6.88 pro Diensttag.31/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010tag.KommentarDie Einhaltung einzelner Zielvorgaben war 2009 sehr schwierig. Die Vollzugsstelle war einerseitsnicht darauf vorbereitet, einen derart grossen Zustrom an neuen Zivis zu verarbeiten.Andererseits war sie <strong>mit</strong> den beiden „Aufräumjahren“ nach der Revision der ZDV, die am1. Januar 2009 in Kraft getreten war, bereits sehr stark belastet. Für die Anerkennung neuerEinsatzbetriebe <strong>und</strong> die Durchführung einer grösseren Zahl von Inspektionen fehlten deshalbdie personellen Kapazitäten.Die Situation verbesserte sich 2010 wesentlich:__Nach umfangreichen Personalaufstockungen stieg die Leistungsfähigkeit im BereichVollzug stark. Augenfällig ist die grosse Leistungssteigerung betreffend die Anzahl dergeleisteten Zivildiensttage. Sie ist ein deutlicher Beweis des hohen Engagements <strong>und</strong>der ausserordentlichen Leistungsbereitschaft <strong>und</strong> Anpassungsfähigkeit aller Mitarbeitendender Vollzugsstelle sowie eines guten Arbeitsklimas. Dass zugleich die Stückkostenmassiv sanken, ist ein Hinweis darauf, dass bereits während der Einarbeitungsphaseder vielen neuen Mitarbeitenden eine beachtliche Effizienzsteigerung im Spiel war.Die Erfüllung von L23 <strong>und</strong> L24 war durch zwei Umstände beeinträchtigt: Durch die beidenAufräumjahre <strong>und</strong> die grosse Zahl neuer Zivis war die Nachfrage nach Einsätzenphasenweise sehr gross <strong>und</strong> es war zeitweise schwierig, geeignete Einsatzplätze zu finden.Zudem ist die Anzahl der Einsatzbetriebe, die beim Vollzug von Aufgeboten vonAmtes wegen <strong>mit</strong>helfen, nach wie vor zu klein.4.2.4 Anpassungen (Ziele, Indikatoren, Erhebung)Im neuen <strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 – 2015 werden die Wirkungsziele neu definiert: Es gehtnicht mehr in erster Linie um die Zufriedenheit verschiedener Zielgruppen, sondern um dasStiften von Nutzen (Effektivität) <strong>und</strong> um die Kontrolle, ob bei einzelnen Zielgruppen die angestrebtenVerhaltensänderungen erreicht wurden (Impact). Die Leistungsziele enthalten anstelleabsoluter Zahlenvorgaben vermehrt relative Grössen, welche besser der in der Strategiedefinierten Bewältigung des Wachstums Ausdruck geben. Zudem werden in den Leistungszielenauch Projektziele <strong>und</strong> Entwicklungsschritte in Ausbauprogrammen angesprochen.Von „100%-Zielen“ wird Abstand genommen: Wenn nur ein einziger Zivi sich einemvorgabenkonformen Verhalten entzieht, ist die Zielerreichung gescheitert.4.2.5 Kosten <strong>und</strong> ErlöseFinanzieller Kosten <strong>und</strong> Erlöse SR 09-10 DifferenzRahmen LA 09-11 gem. VA 09-11* (1) VA 11 (2) (1) zu (2)in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr.Erlöse 11.2 10.7 22.2 11.5> davon gewerblich 0.0 0.0 0.0 0.0Kosten 37.2 59.5 57.3 -2.2> davon gewerblich 0.0 0.0 0.0 0.0Saldo -26.0 -48.8 -35.1 13.7Kostendeckungsgrad 30.1% 18.0% 38.7%> gewerbliche Leistungen - - -32/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010KommentarWeil der finanzielle <strong>und</strong> personelle Aufwand im Zulassungsverfahren infolge der Einführungder Tatbeweislösung stark abgenommen hat, werden seit dem 2. Quartal 2009 sämtlicheGemeinkosten auf die Produktgruppe 2 umgelegt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> weil die Vollzugsmengenstark zugenommen haben, steigen die Kosten der Produktgruppe 2 im Vergleichzum Globalbudget 2009 – 2011 massiv.33/38


Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2009 – 2010Beilage 1aAbkürzungsverzeichnisAbkürzungCHFEAZEVDeZIVIGEVERIKTLLAMio.BedeutungSchweizer FrankenEinführung <strong>und</strong> Ausbildung Zivildienst (Kürzel für die Zusammenfassung aller Aktivitätenzur Ausbildung der Zivis in einem Ausbildungszentrum der Vollzugsstelle)Eidg. Volkswirtschaftsdepartementneue IKT-Applikation der Vollzugsstelle; ihre Einführung ist Mitte 2012 geplantElektronische GeschäftsverwaltungInformations- <strong>und</strong> KommunikationstechnologieLeistungsziel<strong>Leistungsauftrag</strong>MillionNelA Z. Neues elektronisches Ablagesystem des Zivildienstes, eingeführt 2010SRSRVAVBSVKZDWWTOZDGZDVZiviZIVI+in Tabellen zu den finanziellen Kennzahlen: Staatsrechnungin F<strong>und</strong>stellen von Normen: Systematische Sammlung des B<strong>und</strong>esrechtsVoranschlagEidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz <strong>und</strong> SportVerordnung vom 5. Dezember 2003 über die Kommissionen des Zivildienstes, SR824.013, aufgehoben auf den 1. April 2009WirkungszielWorld Trade Organization (Welthandelsorganisation in Genf)B<strong>und</strong>esgesetz vom 6. Oktober 1995 über den zivilen Ersatzdienst (Zivildienstgesetz);SR 824.0Verordnung vom 11. September 1996 über den zivilen Ersatzdienst (Zivildienstverordnung);SR 824.01Kurzfassung für die zivildienstpflichtige PersonIKT-Applikation der Vollzugsstelle, eingeführt 2004, abzulösen 2012 durch eZIVI34/38


<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 - 2015Beilage 2Wirkungsmodell Produktgruppe 1, Vollzug ZivildienstZiel Vollzugsprozesse Output Impact OutcomeLeisten der Gesamtheitder Zivildiensttage.Entscheiden von Zulassungsgesuchen;raschesBearbeiten der Anerkennungsgesuche;Durchsetzender Einsatzpflicht;Aufbieten der Zivis, insb.zum langen Einsatz ineinem Schwerpunktprogramm<strong>und</strong> zu den einsatzspezifischenAusbildungen;Abrechnen dergeleisteten Tage; Betreuen<strong>und</strong> Inspizierender Einsatzbetriebe;Betreuen der Zivis.Zahl der entschiedenenZulassungsgesuche<strong>und</strong> der geleistetenZivildiensttage(L11 bis L15);Qualität der Ausbildungskurse(L16);Zahl der Anerkennungen<strong>und</strong> Inspektionen(L12 bis L14).Nutzen von Ausbildungen(W11) <strong>und</strong>Einsätzen (W12) fürZivis <strong>und</strong> Einsatzbetriebe.Leistungen der VollzugsstelleveranlassenZivis (W13) <strong>und</strong> Einsatzbetriebe(W14),ihre Pflichten wahrzunehmen.Arbeitsleistungen imöffentlichen Interesse,die ohne Zivildienst nichtin diesem Umfang oderdieser Qualität geleistetwürden.Steigerung des Engagementsjunger Bürgerfür die Gemeinschaft <strong>und</strong>Befähigung zur gewaltfreienKonfliktlösung.35/38


<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 - 2015Beilage 3Rahmenbedingungen für die Vollzugsstelle fürden Zivildienst (ZIVI)<strong>FLAG</strong>-LeitfadenDie bei <strong>FLAG</strong> zur Anwendung kommenden Prozesse, Wegleitungen <strong>und</strong> Instrumente sindausführlich im <strong>FLAG</strong>-Leitfaden beschrieben: http://www.flag.admin.ch/d/dienstleistungen/3-1leitfaden.php.Finanzielle FührungEs gelten die Richtlinien <strong>und</strong> Weisungen zur Haushalts- <strong>und</strong> Rechnungsführung B<strong>und</strong>:http://intranet.accounting.admin.ch/. Auf Besonderheiten im <strong>FLAG</strong>-Bereich wird u. a. in folgendenKapiteln hingewiesen:• 5.4.3 Reserven aus Globalbudget• 6.1.6 Abschreibungen(Ziffer 6.1.6.9 Besonderes)• 13.4.7 Kreditverschiebung• 13.4.8 Kreditüberschreitung(Ziffer 13.4.8.2 Ergänzende Bestimmungen zur Kreditüberschreitung bei <strong>FLAG</strong>)PersonalführungMit <strong>Leistungsauftrag</strong> <strong>und</strong> Globalbudget geführte Verwaltungseinheiten werden von der Begrenzungder Personalbezüge ausgenommen, da diese Teil des Globalbudgets bilden.Die <strong>FLAG</strong>-Verwaltungseinheiten <strong>und</strong> deren Mitarbeitenden unterstehen dem Personalrechtder B<strong>und</strong>esverwaltung. Zur Finanzierung von Leistungsprämien kann unter Einhaltung vonArt. 49 der B<strong>und</strong>espersonalverordnung jährlich ein Betrag von maximal 1 % der Personalausgabenaus den allgemeinen Reserven entnommen werden. Eine Erfolgszulage an dasgesamte Personal ist nicht zulässig. Diese Erfolgszulagen stützen sich auf Art. 15 Abs. 1 desB<strong>und</strong>espersonalgesetzes.ControllingDie Direktion einer <strong>FLAG</strong>-Verwaltungseinheit sorgt für die Konzeption, die Einführung <strong>und</strong>den Betrieb eines Controllings. Darunter wird ein Führungsinstrument zur prozessbegleitendenSteuerung der Zielerreichung auf allen Stufen <strong>und</strong> in mehreren Dimensionen (Wirkungs-,Leistungs-, Prozess- <strong>und</strong> Ressourcenperspektive) im Sinne von Art. 21 der Regierungs- <strong>und</strong>Verwaltungsorganisationsverordnung verstanden.Jährliche LeistungsvereinbarungDas vorgesetzte Departement oder die vorgesetzte Verwaltungseinheit ist besorgt für denAbschluss einer Leistungsvereinbarung <strong>mit</strong> der <strong>FLAG</strong>-Verwaltungseinheit (<strong>FLAG</strong>-VE). Überdie Einhaltung der Leistungsvereinbarung ist periodisch zu berichten.36/38


<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 - 2015BerichterstattungZusammen <strong>mit</strong> der Leistungsvereinbarung 2012 ist von der <strong>FLAG</strong>-VE ein Konzept zur Erhebungder Ist-Werte der Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsziele zu erstellen <strong>und</strong> dem vorgesetzten Departementoder der vorgesetzten Verwaltungseinheit zu unterbreiten. Per Ende 2014 ist vonder <strong>FLAG</strong>-VE ein Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2012-2014 zu erstellen.Anpassung des <strong>Leistungsauftrag</strong>sDie Anpassung eines <strong>Leistungsauftrag</strong>s ist angezeigt, wenn aufgr<strong>und</strong> von Mittelkürzungensubstanzielle Abweichungen von Zielvorgaben resultieren, eine bedeutende Änderung derOrganisation vorliegt oder sich der Auftrag bzw. die strategische Ausrichtung einer Verwaltungseinheitwesentlich ändert.Besondere BestimmungenKeine.37/38


<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 - 2015Beilage 4Abkürzungsverzeichnis für LA <strong>und</strong> WLBABIBECHFEAZEiBEVDeZIVIGLIKTLLAMio.Anerkennung, Betreuung <strong>und</strong> Inspektion von EinsatzbetriebenBetreuung <strong>und</strong> Einsätze von Zivildienst leistenden PersonenSchweizer FrankenEinführung <strong>und</strong> Ausbildung ZivildienstEinsatzbetrieb(e)Eidg. Volkswirtschaftsdepartementneue IKT-Applikation der Vollzugsstelle; ihre Einführung ist 2012 geplantGeschäftsleitung der Vollzugsstelle für den ZivildienstInformations- <strong>und</strong> KommunikationstechnologieLeistungsziel<strong>Leistungsauftrag</strong>MillionNelA Z. Neues elektronisches Ablagesystem des Zivildienstes, eingeführt 2010RZSpitexSRSRVAVBSVKZDVollzugsstelleWWLBWTOZZDGZDPZDVZivi(s)ZIVIZIVI+Regionalzentrum/Regionalzentren der Vollzugsstelle für den ZivildienstSpitalexterne Hilfe, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflegein Tabellen zu den finanziellen Kennzahlen: Staatsrechnungin F<strong>und</strong>stellen von Normen: Systematische Sammlung des B<strong>und</strong>esrechtsVoranschlagEidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz <strong>und</strong> SportVerordnung vom 5. Dezember 2003 über die Kommissionen des Zivildienstes, SR824.013, aufgehoben auf den 1. April 2009Vollzugsstelle für den Zivildienst (ZIVI)WirkungszielWirkungs- <strong>und</strong> LeistungsberichtWorld Trade Organization (Welthandelsorganisation in Genf)ZulassungsverfahrenB<strong>und</strong>esgesetz vom 6. Oktober 1995 über den zivilen Ersatzdienst (Zivildienstgesetz);SR 824.0Zivildienstpflichtige Person(en)Verordnung vom 11. September 1996 über den zivilen Ersatzdienst (Zivildienstverordnung);SR 824.01Zivildienstleistende Person(en)Vollzugsstelle für den ZivildienstIKT-Applikation der Vollzugsstelle, eingeführt 2004, abzulösen 2012 durch eZIVI38/38

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!