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Vergiftung! - Aliud Pharma GmbH & Co. KG

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S|T<strong>Vergiftung</strong>enSSTRYCHNINLetale Dosis: Erwachsene 15-30 mg, Kinder unter 5 mg.Strychnin hemmt u. a. die Erregungsübertragung an inhibitorischwirkenden Synapsen im Bereich der motorischen Vorderhornzellendes Rückenmarks. Daraus resultiert eine überschießendeStimulation der Motoneurone bereits bei minimaler sensorischerStimulation.• Symptome: Erbrechen, Muskelkrämpfe, generalisierte Krampfanfällebereits bei geringsten akustischen, taktilen odervisuellen Reizen, Trismus, Opisthotonus, Spasmus der Atemmuskulatur,Koma, Rhabdomyolyse, Laktatazidose, Schock.• Therapie: Sichern der Vitalfunktionen, Behandlung der Krampfanfällemit Diazepam oder Barbituraten; nach Sistieren derKrampfanfälle Giftentfernung durch Magenspülung, Gabevon Kohle. In schweren Fällen kann eine Muskelrelaxation erforderlichwerden.SUBLIMAT (HgCl 2 )( Quecksilber)TABAK( Nikotin)TENSIDEVor allem in Spül- und Waschmitteln, maschinellen Geschirrspülmitteln,Geschirrspülmaschinenreinigern, Seifen.• Symptome: Übelkeit, Blähungen, abdominelle Krämpfe,Schaumbildung mit Aspirationsgefahr.• Therapie: Nicht erbrechen lassen, Gabe eines Entschäumers:Dimeticon (Sab simplex ® ) 1-2 TL.TETRACHLORKOHLENSTOFF( Kohlenwasserstoffe, halogenierte)THALLIUMZ. B. enthalten in Rattengiften. Letale Dosis: ca. 1 g.• Symptome: Initial Übelkeit und Erbrechen, danach symptomfreiesIntervall für 2-4 Tage, anschließend schmerzhafteObstipation, Schlaflosigkeit, schmerzhafte Polyneuropathiemit Hyperästhesien der Fußsohlen, Tachykardie, Hypertonie,Ophthalmoplegie, Nystagmus, Schädigung des N. opticus,trockene Haut, Widysches Haarwurzelphänomen, Haarausfall(3. Woche), Meessches Nagelband. In schwerenFällen Delir, aufsteigende motorische Lähmung, Koma.• Therapie: Primäre Giftentfernung; Gabe von Laxanzien. Antidottherapiemit Antidotum Thallii Heyl ® [Eisen(III)-hexacyanoferrat(II) =Berliner Blau], Dosierung p. o.: Initial Erwachsene 3,0 g,Kinder 1,5 g und Säuglinge 1,0 g, danach 200-250 mg/kg<strong>KG</strong> pro Tag. Dauer der Antidottherapie: bis die im 24-Stunden-Urin ausgeschiedene Thaliummenge < 0,5 mg ist.THEOPHYLLIN• Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Unruhe, Tremor,Tachykardie, Arrhythmien, cerebrale Krampfanfälle, Delir,Koma und Schock.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Aktivkohle. Bei cerebralenKrampfanfällen Diazepam. Bei Herzrhythmusstörungen Betablocker.Eine sekundäre Giftelimination mittels Hämoperfusionist möglich und sollte ab einer Theophyllinkonzentration imSerum > 50 mg/l erwogen werden.TOLLKIRSCHE (Atropa belladonna)Enthält Belladonnaalkaloide (Atropin, Scopolamin, Hyoscyamin).• Periphere anticholinerge Symptome: Warme trockene rote Haut,Mundtrockenheit, Mydriasis, Tachykardie, Harnverhalt.• Zentrale anticholinerge Symptome: Motorische TUnruhe, Angst,Verwirrtheit, Exzitation, Halluzinationen, cerebrale Krampfanfälle,Somnolenz bis Koma, Atemdepression.• Therapie: Primäre Giftentfernung; Antidottherapie mit Physostigminsalicylat(Anticholium ® Amp.). Erwachsene: initial2 mg; ggf. Wiederholung nach 30-40 Minuten. Kinder:0,02 - 0,06 mg/kg <strong>KG</strong>. Bei Krämpfen Diazepam. IntensivmedizinischeÜberwachung, symptomatische Therapie.TRÄNENGAS (z. B. CS-Gas: 2-Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril)• Symptome: Augenbrennen, Tränenfluss, Konjunktivitis, Blepharospasmus,Hautrötung; Reizung der oberen Atemwege, beihoher Konzentration können sich ein Laryngospasmus undT68 69

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