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Vergiftung! - Aliud Pharma GmbH & Co. KG

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Q|R|SQVerstimmungen, Delir und Koma.• Therapie: Nach oraler Aufnahme von elementarem Hg: Keine Therapieerforderlich.Nach intravenöser Applikation von elementarem Hg: SymptomatischeBehandlung der respiratorischen Insuffizienz sowie der Rechtsherzbelastung.Nach Inhalation von elementarem Hg-Dampf: Entfernen aus demGefahrenbereich, Gabe von Sauerstoff, Inhalation topischerGlucocorticoide (Effizienz umstritten), bei Zeichen einer Atemwegsobstruktioninhalative 2 -Sympathomimetika, bei starkemHustenreiz Antitussiva; bei toxischem Lungenödem Glucocorticoidei. v., Intubation und Beatmung. Antidottherapie mitDMPS (Dimercaptopropansulfonat).Nach oraler Aufnahme von anorganischen Hg-Verbindungen: PrimäreGiftentfernung, Verdünnungstherapie mit Wasser, frühzeitigeGastroskopie, Aktivkohle, intensivmedizinische Maßnahmen.Antidottherapie mit DMPS in einer Dosierung von 3-5 mg/kg<strong>KG</strong> i. v. alle 4 Stunden am 1. Tag, alle 6 Stunden am 2. Tagund alle 8 Stunden ab dem 3. Tag. Nach Abklingen dergastrointestinalen Symptomatik Fortführung der Antidottherapiemit 3x100 mg DMPS per os.Nach oraler Aufnahme von organischen Hg-Verbindungen: Primäre Giftentfernung,Aktivkohle. Antidottherapie mit DMSA (Dimercaptosuccinicacid), Dosierungsschema: Ein Behandlungszyklus mitDMSA dauert 19 Tage. Die Einzeldosis beträgt 10 mg/kg<strong>KG</strong> per os. Diese Dosis wird die ersten 5 Tage 8-stündlichRund die darauffolgenden 14 Tage 12-stündlich verabreicht.Zwischen 2 Behandlungszyklen sollte ein zeitlicher Abstandvon 2 Wochen liegen. DMSA ist in Deutschland nicht imHandel, aber über internationale Apotheken erhältlich.<strong>Vergiftung</strong>enRATTENGIFTE( Thallium und Cumarine)RAUCHGAS( Kohlenmonoxid und Blausäure)SÄURENBei oraler Aufnahme verursachen Säuren Koagulationsnekrosenvor allem im Magen.• Symptome: Erbrechen blutig-schwärzlichen Mageninhalts,brennende retrosternale und abdominelle Schmerzen, Glottisödem,Hypotonie und Schock. Als Spätfolgen Strikturen. Beiorganischen Säuren oft auch resorptive <strong>Vergiftung</strong>serscheinungenmit Hämolyse und Nierenversagen.• Therapie: Verdünnungstherapie mit Wasser, schluckweisebis zu 500 ml (umstritten), kein Erbrechen auslösen, keineMagenspülung wegen Perforationsgefahr, keine Kohlegabe,da diese die endoskopische Beurteilung erschwert. BeiSchwellung im Rachenbereich evtl. Intubation. Glucocorticoidebei Auftreten eines Glottisödems. Frühzeitige Ösophagogastroduodenoskopie.Röntgenaufnahme von Thorax undAbdomen; zur Schmerz- und Infektionsbehandlung Gabevon Analgetika und Antibiotika. Parenterale Ernährung. Beibeginnenden Strikturen Bougierung. Eine Strikturprophylaxemit Glucocorticoiden wird in ihrem Wert kontrovers beurteilt.SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNGSMITTEL( Pflanzenschutzmittel)SCHIERLING, GEFLECKTER (<strong>Co</strong>nium maculatum)( <strong>Co</strong>niin)SSCHILDDRÜSENHORMONE (Tyroxin [T4], Triiodthyronin [T3])Toxische Dosis: Kinder > 1 mg T4; Erwachsene > 4 mg T4.• Symptome: Beginn der Symptome nach 8-24 Stunden,maximale Wirkung innerhalb der ersten 72 Stunden: Tachykardie,Durchfälle, Schwitzen, Temperaturerhöhung, Hypertonie,Exzitation, Exsikkose, organisches Psycho-Syndrom.Eine thyreotoxische Krise bei Überdosierung von Schilddrüsenhormonpräparatenist eher selten.• Therapie: Erwachsene: Bei weniger als 40 Tbl. à 100 µg T4 istdie Gabe von Kohle ausreichend. Bei mehr als 40 Tbl.primäre Giftentfernung, Kohle, die weitere Behandlungrichtet sich nach der Symptomatik.Kinder: Bis 1 mg T4 (bis 10 Tbl. à 100 µg) keine Giftentfernung,Beobachtung durch den Hausarzt für 1 Woche. Bei62 63

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