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Vergiftung! - Aliud Pharma GmbH & Co. KG

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C<strong>Vergiftung</strong>enCHLOROQUINLetale Dosis: Ca. 3 g.• Symptome: Rasche Entwicklung eines kardiogenen Schocksmit Hypotonie, Herzrhythmusstörungen, Bewusstseinsstörungenund cerebralen Krampfanfällen. Charakteristischist eine frühzeitige Hypokaliämie.• Therapie: In schweren Fällen (Herzrhythmusstörungen) sofortigeAntidottherapie mit Diazepam als Bolus in einer Dosierung von1-2,5 mg/kg <strong>KG</strong>; ggf. Intubation, Beatmung, Katecholamineund vorsichtige Kaliumsubstitution. Magenspülung innerhalbder ersten Stunde nach Einnahme, jedoch erst nachAntidottherapie und Stabilisierung der Vitalparameter. Fortführungder Antidottherapie mit Diazepam in einer Dosierungvon 0,1-0,4 mg/kg <strong>KG</strong> pro Stunde, evtl. über Tage.Sekundäre Gifteliminationsverfahren sind nicht wirksam.CHROM (Chromate, Chromsäure)6-wertige Chromverbindungen sind ca. 100-mal toxischer als3-wertige Chromverbindungen.• Symptome: Nach oraler Giftaufnahme: Erbrechen gelblich-grünenMageninhalts, hämorrhagische Gastroenteritis, Nierenversagen,Gerinnungsstörungen, Leberversagen, respiratorischeInsuffizienz, Herz-Kreislauf-Insuffizienz.Nach Hautkontakt: Verätzungen mit resorptiver Giftwirkung.• Therapie: Verdünnungstherapie mit Wasser oder alkoholischenGetränken, orale Gabe von Ascorbinsäure.Intravenöse Antidottherapie mit Ascorbinsäure (nur in den ersten2 Stunden) und N-Acetylcystein. Die Dosierung für N-Acetylcysteinbeträgt 150 mg/kg <strong>KG</strong> i. v. in 200 ml 5%igerGlucoselösung in 15 Minuten, anschließend 50 mg/kg <strong>KG</strong>i. v. in 500 ml 5%iger Glucoselösung über 4 Stunden, dann100 mg/kg <strong>KG</strong> in 1.000 ml 5%iger Glucoselösung über16 Stunden. Gesamtdosis: 300 mg/kg <strong>KG</strong> in 20 Stunden.Symptomatische Therapie mit Flüssigkeits- und Elektrolytersatzsowie mit Substitution von Gerinnungsfaktoren. Bei Leberversagenevtl. Lebertransplantation.Sekundäre Giftelimination mittels gesteigerter Diurese, Hämodialyseund Hämofiltration, evtl. in Kombination mit einemBlutaustausch.CODEIN( Opiate)COLCHICIN (<strong>Co</strong>lchicum autumnale, Herbstzeitlose)Alkaloid mit zytotoxischer Wirkung; enthalten in der Herbstzeitlose(<strong>Co</strong>lchicum autumnale), wird auch therapeutisch eingesetzt(z. B. Behandlung des akuten Gichtanfalls). Letale Dosis:20-40 mg.• Symptome: Die Beschwerden zeigen einen phasenhaftenVerlauf.1. Phase der gastrointestinalen Beschwerden (nach 1-12 Stunden):Brennen und Kratzen in Mund und Rachen, Übelkeit,Erbrechen, Durchfall, abdominelle Schmerzen, Exsikkose.2. Phase der systemischen Giftwirkung (nach 24-72 Stunden):Somnolenz, Verwirrtheit, Koma, cerebrale Krampfanfälle,Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen, Dyspnoe, Zyanose,Lungenödem, Hämaturie, akutes Nierenversagen, Verbrauchskoagulopathie.Bei Überleben Haarausfall nach1 Woche und Polyneuropathie möglich.• Therapie: Primäre Giftentfernung, repetitive Gabe von Aktivkohle.Stabilisieren der Vitalparameter mit Flüssigkeitssubstitution,Katecholaminen sowie ggf. Intubation und Beatmung.Sekundäre Gifteliminationsverfahren sind ineffektiv, Hämodialysenur bei akutem Nierenversagen.CCONIIN (<strong>Co</strong>nium maculatum, Gefleckter Schierling)Hauptalkaloid des Gefleckten Schierlings, höchste Konzentration(bis 3,5%) in der Fruchtinnenwand. Letale Dosis: 0,5-1 g.• Symptome: Bei Hautkontakt: Haut- und Schleimhautreizung.Bei Ingestion: Brennen und Kratzen in Mund und Rachen, starkerSpeichelfluss, Gastroenteritis, Schwindel, Mydriasis,Tachykardie, Bewusstseinstrübung, aufsteigende Lähmung,cerebrale Krampfanfälle, Tod.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Aktivkohle, ggf. intensivmedizinischeMaßnahmen.CS-GAS( Tränengas)C30 31

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