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lichen Monokulturen. Gewachsene Mieterstrukturenmit Unterschieden im sozialen Status, im Lebensstil undim Alter werden aufgrund steigender Bodenpreise undRenditebegehren aufgelöst. Die erzwungene Segregationteilt Städte in benachteiligte und in prosperierendeStadtquartiere. Das Fehlen des für selbstverständlichgehaltenen sozialen Friedens wird erst dann bemerkt,wenn den benachteiligten Stadtquartieren der sozialeAbstieg droht. Doch Städte und ihre Wohnbezirke lebenvom quirligen, unübersichtlichen Mit- und Nebeneinander,und davon, dass sich hier Menschen unterschiedlicherGehaltsklassen und verschiedener Ethnienbegegnen: Städte brauchen Platz für alle.Gerade wenn die Integration der in Zukunft sicherlichnoch anwachsenden Zahl an Zuwanderern gelingen soll,ist die Erneuerung der Stadt als Ort des gemeinsamenWohnens und Lebens unvermeidlich. Die kommunaleWohnungs- und Städtebaupolitik muss auf die sichwandelnden Bedürfnisse und Anforderungen in nochstärkerem Maße reagieren. Sie ist aufgefordert, mehrdurchdachte Angebote zu schaffen, die ein gemeinsamesLeben verschiedener gesellschaftlicher Gruppenin einem Stadtteil ermöglichen. Wohnungs- und Städtebaupolitikist auch eine Form der Integrationspolitik.Die Rolle des StaatesDer Zusammenbruch der Finanzmärkte hat verdeutlicht,dass der Neoliberalismus und die Lehre vom freien,selbstheilenden Markt sich keineswegs gesetzmäßigimmer positiv für die Gesellschaft auswirken. Die Folgender heutigen Finanzkrise auf den Wohnungsmarktsind bisher überhaupt nicht abschätzbar: Was passiertmit den ehemaligen Wohnungsbaugenossenschaften,die an internationale Investoren verkauft wurden? Trittdie Befürchtung der Kritiker ein, die das Grundrecht desWohnens auf eine Handelsware im Geflecht internationalerFinanzinteressen reduziert sahen? Und haben dieKommunen nicht mit dem Verkauf ihrer Wohnungsunternehmeneinen wichtigen Partner für die Stadtentwicklungspolitikverloren – gerade mit Blick auf dieangestrebte soziale Vielfalt in den Stadtquartieren?Stärker denn je sind Kommunen, Länder und der <strong>Bund</strong>gefordert, hier wieder Vertrauen zu schaffen. In diesemVerständnis entwickelt das Ministerium für Bauen undVerkehr des Landes Nordrhein-Westfalen verschiedeneProgramme, die die Kommunen bei der Entwicklunginnerstädtischer Wohnstandorte unterstützen. Damitsollen die Probleme des Strukturwandels und der sozialenEntwicklung bewältigt werden. Vor diesem Hintergrundfördert das Land den Wohnungsbau mit circa840 Millionen Euro im Jahr 2009. Weitere Projekte wie„Ab in die Mitte“ und „Stadt macht Platz – NRW machtPlätze“ zielen auf die Aufwertung der Innenstädte ab.8

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