Evaluation der Erarbeitungsphase - Bundesamt für Berufsbildung ...
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angeboten werden als dies <strong>der</strong> Standardlehrplan vorsieht (23/34 HMS). Ein noch grösse-<br />
rer Anteil <strong>der</strong> HMS plant, über den Standardlehrplan hinausgehende Kompetenzen zu<br />
vermitteln (28/34 HMS). Am wichtigsten scheinen die Sprachkompetenzen zu sein:<br />
Knapp 90% <strong>der</strong> antwortenden HMS sehen vor, dass die Lernenden – meist auf freiwilliger<br />
Basis – internationale Sprachzertifikate erwerben können (30/34 HMS) 34 . In diesem Zu-<br />
sammenhang bietet knapp die Hälfte <strong>der</strong> antwortenden HMS Sprachaufenthalte an<br />
(16/34 HMS). Im Modell 3+1 wird somit ein substanzieller Teil <strong>der</strong> 11 Jahreslektionen <strong>für</strong><br />
«weitere Fächer», mit welchen die Schulen selbst Schwerpunkte setzen können, zur zu-<br />
sätzlichen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sprachkompetenzen eingesetzt. Vertiefungen sind zudem oft in<br />
Wirtschaftsfächern und assoziierten Gebieten (Wirtschaftsgeographie und Wirtschafts-<br />
ethik) vorgesehen. Musische Fächer werden nur selten angeboten und <strong>der</strong> naturwisse n-<br />
schaftliche Unterricht beschränkt sich oft auf zwei Jahreslektionen.<br />
Zum Qualifikationsprofil <strong>der</strong> HMS-Absolventen/innen muss gemäss den Aussagen <strong>der</strong><br />
Teilnehmenden an den beiden Workshops mit den Vertretern/innen <strong>der</strong> OdA und Kantone<br />
vorausgeschickt werden, dass <strong>der</strong> Pool <strong>der</strong> Lernenden an den HMS ausgeprägt heter o-<br />
gen ist. Er umfasst einerseits sehr leistungsstarke Lernende, welche das schulische Um-<br />
feld einem betrieblichen vorziehen und welche in erster Linie an einer Qualifikation <strong>für</strong><br />
das Fachhochschulstudium interessiert sind. An<strong>der</strong>erseits gibt es an den HMS weniger<br />
leistungsstarke Lernende sowie Lernende, die keine Lehrstelle gefunden haben. Ent-<br />
sprechend heterogen wird das Leistungsniveau auch beim Abschluss sein. Im Allgemei-<br />
nen genügt aber das Leistungsniveau zum Erwerb des Handelsdiploms: Gemäss BFS lag<br />
2010 die Erfolgsquote bei den Abschlussprüfungen in 17 von 22 Kantonen zwischen 90%<br />
und 100%. Einzig in 5 Kantonen war die Erfolgsquote niedriger: AG mit 89% (110/123<br />
Lernende), NE mit 88% (140/159 Lernende), VD mit 84% (193/230 Lernende), JU mit<br />
82% (45/55 Lernende) und GE mit 63% (504/799 Lernende).<br />
Die HMS selbst definierten das Qualifikationsprofil <strong>der</strong> HMS-Absolventen/innen in <strong>der</strong><br />
Online-Befragung als fähige Kaufleute mit guter Allgemeinbildung, vertieften Sprachkom-<br />
petenzen und geschulten reflexiven Fähigkeiten.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Stärkung <strong>der</strong> Bildung in beruflicher Praxis gehen die HMS davon aus, dass<br />
insbeson<strong>der</strong>e HMS-Absolventen/innen <strong>der</strong> integrierten Bildungsgänge <strong>der</strong> Einstieg ins<br />
Berufsleben erfolgreicher gelingen wird als Absolventen/innen <strong>der</strong> bisherigen HMS-<br />
Bildungsgänge. Diese Einschätzung wird von Vertretern/innen <strong>der</strong> OdA anlässlich des<br />
Workshops geteilt. In diesem Zusammenhang sollten auch die Beurteilungen zum Profil<br />
<strong>der</strong> HMS und zur Gleichwertigkeit <strong>der</strong> HMS-Ausbildung verglichen mit <strong>der</strong> dualen Berufs-<br />
bildung miteinbezogen werden (vgl. Kap. 6.5.1 und 6.5.2).<br />
34 Ausserdem ermöglichen einige HMS auch den Erwerb von Informatikzertifikaten.<br />
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