Gestern - Heute - Morgen - Bürgerverein Grönland 1952 eV
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Vandalismus in unserem Bezirk<br />
von Theo Rütten<br />
Es könnte alles so schön sein bei uns.<br />
Immer noch weist <strong>Grönland</strong><br />
Grünflächen, Spazierwege,<br />
gute Radfahrmöglichkeiten auf. Das<br />
Vereinsleben ist rege (<strong>Bürgerverein</strong>!).<br />
Mit dem Pappköpp-Theater haben wir<br />
ein kulturelles Kleinod im Bezirk, usw.,<br />
usw.<br />
Es hat sich aber leider auch manches<br />
verändert in letzter Zeit, und zwar<br />
deutlich zum Schlechteren. Die Rede ist<br />
von Jugendlichen aus unserem eigenen<br />
Bezirk, aber auch aus dem Bezirk<br />
Schicksbaum, die uns Sorgen machen.<br />
Graffiti-Schmierereien sind an<br />
zahlreichen Häuserwänden und Garagen<br />
zu sehen. Hier findet sich die unselige<br />
Nachahmung von kriminellen Banden<br />
aus den Ghettos amerikanischer<br />
Großstädte, die ihr Revier so markieren.<br />
Aber: Graffiti sind Sachbeschädigungen<br />
und gehören zur Anzeige gebracht. Und<br />
wer sprayt oder schmiert, muss für die<br />
Beseitigung zahlen.<br />
- Es häufen sich Klagen von Bürgern<br />
über Beleidigungen durch Jugendliche.<br />
Sicherlich haben alle Generationen<br />
darüber geklagt, dass die jeweils<br />
nachwachsende ihr keinen Respekt<br />
entgegenbrächte. Das Maß des<br />
Akzeptablen ist aber da überschritten,<br />
wo Jugendliche gezielt gegen einzelne<br />
Personen vorgehen, diese beleidigen und<br />
bedrohen. Hier geht es dann nicht mehr<br />
um jugendlichen Leichtsinn, sondern um<br />
Kriminalität. Und hier ist die Polizei<br />
gefragt. Aber auch die Nachbarn und<br />
Mitbürger. Haben wir da in der<br />
Vergangenheit immer die nötige<br />
Zivilcourage aufgebracht?<br />
Hinzu kommt das Problem Alkohol.<br />
Einige Gebiete in unserem Bezirk<br />
(Bahnunterführung, Spielplatz<br />
Obergplatz, Platz vor dem<br />
Kleidercontainer an der Süchtelner<br />
Straße) sind Treffpunkte für Saufgelage,<br />
z. T. auch von Jugendlichen aus dem<br />
Bezirk Schicksbaum. Gruppen, die vor<br />
und nach solchen Saufereien durch unser<br />
Gebiet ziehen, beschädigen Autos und<br />
demolieren Vorgärten.<br />
Öffentliche Trinkgelage sind eine<br />
Ordnungswidrigkeit nach § 117 des<br />
Ordnungswidrigkeitengesetzes. Also ist<br />
auch hier die Polizei zu informieren.<br />
Dies gilt natürlich auch für<br />
Sachbeschädigungen an Autos, in<br />
Vorgärten und an Häusern und Garagen.<br />
Frage: Wie kommt es zu diesen<br />
zunehmenden Problemen mit<br />
Jugendlichen?<br />
Hier spüren wir in unserer kleinen Welt<br />
Auswirkungen gesellschaftlicher Trends.<br />
Viele Eltern können und/oder wollen<br />
ihre Kinder nicht erziehen. Viele<br />
Familien leben in der 2. oder 3.<br />
Generation von staatlicher<br />
Unterstützung. Hier erfahren Kinder<br />
keine Vorbilder. Gleichzeitig wird die<br />
Lage auf dem Arbeitsmarkt härter.<br />
Leistungsanforderungen steigen und<br />
viele problematische Jugendliche ahnen,<br />
dass sie später keine Chance auf einen<br />
guten Beruf haben. Gleichzeitig tun sie<br />
aber nichts dazu, um ihre Chancen zu<br />
erhöhen. Rumhängen, Saufen und<br />
„Scheiße bauen“ sind eben leichter als<br />
sich für einen guten Schulabschluss anzustrengen.<br />
Frustrierend wirkt sicherlich<br />
für einige, dass noch nicht mal ein guter<br />
(Hauptschul)-Abschluss für eine Ausbildung<br />
in dem gewünschten Beruf reicht.<br />
- 6 -<br />
Unsere Rückenschulkurse ( 12 Stunden) für<br />
86 Euro können von der Krankenkasse bis zu<br />
80% gefördert werden.<br />
Fragen Sie uns!<br />
Was kann der <strong>Bürgerverein</strong> tun? Wichtig<br />
ist, den Kontakt auch zu schwierigen<br />
Jugendlichen nicht abreißen zu lassen.<br />
Man sollte sie mit Namen kennen, mit<br />
ihnen reden. Man muss ihnen aber<br />
gleichzeitig klarmachen, dass Straftaten<br />
nicht geduldet werden, sondern der Polizei<br />
gemeldet werden (Bezirkspolizist<br />
Oliver Nordholt Tel.:634-1763, sonst<br />
Polizei Tel: 6340).<br />
Ein Trost noch am Schluss: Es geht das<br />
Gerücht, dass einer der schwierigeren<br />
Jugendlichen aus der Vergangenheit des<br />
Bezirks heute ein ganz erfolgreicher<br />
Schauspieler ist.<br />
Vandalismus in unserem<br />
Bezirk (II)<br />
von Beate Brinkert-Rütten<br />
Im Zusammenhang mit den im obigen<br />
Artikel geschilderten Vorfällen wurde<br />
von Mitbürgern – soweit der <strong>Grönland</strong>redaktion<br />
bisher bekannt ist - auch ein<br />
Brief an OB Kathstede und einer an den<br />
Polizeipräsidenten von Krefeld geschrieben,<br />
mit der Bitte sich dieser, in jüngster<br />
Zeit verschärfenden, Probleme anzunehmen.<br />
In beiden Antworten wurde der<br />
Wille bekundet, zu tun, was man könne.<br />
In der Tat sind in letzter Zeit häufiger<br />
Polizeistreifen im Bereich Obergplatz,<br />
Fürstenbergstr., Weeserweg, Süchtelner<br />
Str. und Baustelle gesehen worden.<br />
Wir möchten aber noch den Brief einer<br />
ziemlich verzweifelten Anwohnerin (die<br />
der Redaktion bekannt ist) veröffentlichen,<br />
die sich lange überlegt hat einen<br />
Brief zu schreiben und es dann dankenswerterweise<br />
auch getan hat. Sie hat wesentlich<br />
mehr mitgemacht, als sie in ihrem<br />
zurückhaltenden Brief beschreibt.