10.07.2015 Aufrufe

Benzler Dezember 2004 - IG Metall Gaggenau

Benzler Dezember 2004 - IG Metall Gaggenau

Benzler Dezember 2004 - IG Metall Gaggenau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Fairer Umgangnur behoben werden, wenn Betroffenedas Fehlverhalten bekannt machen.Dazu benötigen sie Mut und häufigÜberwindung, nicht mehr alleshinzunehmen. Hier sind Vorgesetztegefordert, die ihren Mitarbeitern denRücken stärken, statt sie mit ihrenProblemen wegen fehlendem Interessealleine zu lassen oder gar durch eigenesFehlverhalten zusätzlich ein Klima derAngst zu schaffen!Was kann ich alsBetroffener tun?Immer leichter gesagt als getan: Wichtigfür die Betroffenen ist zunächst einmal,den Mut zu finden, gegen denMissstand vorzugehen. Häufig habenKollegen gerade in Mobbing-Fällennämlich Angst, die Situation durch einBekanntmachen sogar noch zuverstärken. Besonders schlimm wird esdann, wenn Beschäftigte derartzermürbt sind, dass sie sich selbst dieSchuld an der Situation geben.Versucht der Betroffene, die Situationdurch Gespräche mit Beteiligtenzunächst selbst zu klären, empfiehlt essich, einen Dritten hinzu zu ziehen, umMissverständnissen aus dem Weg zugehen.Wird Kontakt mit dem Betriebsrat oderanderen Beratern aufgenommen,empfiehlt es sich, die Vorwürfe vorherzu dokumentieren. Gibt es Zeugen oderPapiere, können diese in einem"Bericht" über Art, Ort und Zeit desFehlverhaltens natürlich angeführtwerden. Eine schriftlicheDokumentation macht es für denBerater leichter, nachzuvollziehen, waspassiert ist und welche Schritteeingeleitet werden können. Eines istaber auch klar: Alle Beschwerdenwerden - auf Wunsch - vertraulichbehandelt.Welchen Weg eine Beschwerde geht,hängt natürlich stark von Art undSchwere des Vorfalls ab. In aller Regelwird nach der Besprechung desSachverhalts mit einem Vorgesetzten,einem Betriebsratsmitglied oder aucheinem anderen Ansprechpartner(Ansprechpartner im Werk werden inKürze bekannt gegeben) das weitereVorgehen besprochen. Auch mit demVerursacher - gemeinsam oder ohne Betroffenen- werden Gespräche geführt,um - soweit möglich - eine gemeinsameLösung zu finden.Was passiert mit demVerursacher?Mobbing, sexuelle Belästigung oderDiskriminierung sind eine Verletzungarbeitsrechtlicher Pflichten. Das heißt,dass der Arbeitgeber arbeitsrechtlicheMaßnahmen einleiten kann und inbestimmten Fällen zu reagieren sogarverpflichtet ist. Je nach Art und Schwereder Vorfälle können Versetzungen,Abmahnungen bis hin zu fristlosenKündigungen ausgesprochen werden.Auch wenn keine ausreichendenBeweise für unfaires Verhalten vorliegen,hat sich das Unternehmen imRahmen der Vereinbarung verpflichtet,im Einvernehmen mit den Beteiligteneine Situation derart zu verändern, dasseine faire Zusammenarbeit wiedermöglich wird.Was versteht man unterDiskriminierung, Mobbing undsexueller Belästigung?Diskriminierung ist jede benachteiligende,nicht gerechtfertigtewillkürliche Behandlung von Personenz.B. abwertende Äußerungen überHerkunft oder Religion oder ausländerfeindlicheWitze bis hin zu offenerGewalt.Mobbing ist schikanöses, regelmäßigvorsätzliches Handeln einer odermehrerer Personen, das sich über einenlängeren Zeitraum erstreckt, z. B.unwürdige Behandlung durch Vorgesetztewie räumliche Isolation oderAufgabenentzug, Zuteilung kränkender,sinnloser oder unlösbarer Aufgabenoder das Verbreiten von Gerüchten überandere Mitarbeiter und deren Familie.Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatzist jedes vorsätzliche, sexuellbestimmte Verhalten, das die Würdedes Beschäftigten am Arbeitsplatzverletzt, z.B. unerwünschter Körperkontakt,Andeutungen, dass sexuellesEntgegenkommen berufliche Vorteilebringen könnte, oder anzüglicheBemerkungen, Witze und Kommentarezur Person.Fairer Umgang geht alle etwas an!<strong>Benzler</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2004</strong>11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!