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Klinoskop 2/2009 - Klinikum Chemnitz

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6<br />

Medizinischer Fortschritt mit ARTISTE<br />

Neu entwickelter Lamellenkollimator für exaktere Bestrahlungsfelder<br />

Die Errichtung eines 4. Hochvolttherapie-<br />

Standortes am <strong>Klinikum</strong> Mittleres Erzgebirge<br />

in Zschopau besitzt für die Klinik für Radioonkologie<br />

in mehrfacher Hinsicht eine besondere<br />

Bedeutung. Neben einer Erweiterung<br />

der Bestrahlungskapazität führt sie vor allem<br />

zur Verkürzung der Wege für unsere Patienten<br />

aus der Erzgebirgsregion. Gleichzeitig wurden<br />

damit auch die Voraussetzungen für den dringend<br />

notwendigen schrittweisen Austausch<br />

der vorhandenen Linearbeschleuniger in<br />

<strong>Chemnitz</strong> geschaffen.<br />

Drei Geräte in Sachsen<br />

Der neue Linearbeschleuniger vom Typ Siemens<br />

ARTISTE ist ein High-End Gerät, das in<br />

Sachsen bisher nur je einmal an den Universitätsklinika<br />

in Dresden und Leipzig errichtet<br />

wurde. Es ermöglicht auch unserer Klinik den<br />

Einstieg in neue Bestrahlungstechniken, wie<br />

die intensitätsmodulierte Strahlentherapie<br />

(IMRT) und in die bildgeführte Hochpräzisions-Strahlentherapie<br />

(IGRT). Herzstück dieses<br />

neuen Linearbeschleunigers ist ein neu entwickelter<br />

Lamellenkollimator (MLC) mit 160<br />

Lamellen, mit dem sich die Bestrahlungsfelder<br />

noch exakter an das Zielgebiet anpassen<br />

lassen, sowie ein integriertes Bilderzeugungssystem,<br />

mit dem Verifikationsaufnahmen und<br />

Cone-Beam-CT , s für die Kontrolle der Patientenlagerung<br />

erzeugt werden können.<br />

Netzwerkverbindung nach<br />

<strong>Chemnitz</strong><br />

Über eine schnelle Netzwerkverbindung ist<br />

das Gerät in Zschopau mit den Datenservern<br />

in <strong>Chemnitz</strong> verbunden. Dies ermöglicht die<br />

Übernahme der Patienten im Falle von Geräteausfällen<br />

oder bei geplanten Service- und<br />

Wartungsarbeiten. Für die Bestrahlungsplanung<br />

wurde ein neues Bestrahlungsplanungssystem<br />

Philips Pinnacle³ angeschafft.<br />

Damit ist die Planung von Bestrahlungen mit<br />

dem neuen 160er MLC sowie die sogenannte<br />

inverse Bestrahlungsplanung, die für die<br />

IMRT erforderlich ist, möglich. Für die bessere<br />

Definition des Zielgebietes steht im Pinnacle³<br />

eine neue Software zur Verfügung, mit der sich<br />

Bilddaten von CT, MRT und PET-CT fusionieren<br />

lassen. Abgerundet wird diese Großinvestition<br />

mit der Installation eines zweiten ARTISTE<br />

Ende <strong>2009</strong> in <strong>Chemnitz</strong>, der einen alten Beschleuniger<br />

aus dem Baujahr 1990 ersetzt.<br />

Dipl.-Phys. Norbert Kaufmann<br />

Leiter Abt. Klinische Strahlenphysik<br />

Klinik für Radioonkolgie<br />

Progressive computergestützte Therapieplanung optimiert die Bestrahlung und verringert zugleich eventuelle<br />

Strahlenschäden des umliegenden Gewebes.<br />

Der Linearbeschleuniger Siemens ARTISTE im Anbau der Radiologie im <strong>Klinikum</strong> Mittleres Erzgebirge Zschopau.<br />

Fotos (2): Kreißig<br />

Technische Details des<br />

Linearbeschleunigers in Zschopau<br />

n Energie der Protonenstrahlung:<br />

6 und 18 Megavolt<br />

n Energie der Elektronentrahlung:<br />

zwischen 6 bis 18 Megaelektronenvolt<br />

n Dosisleistung: bis zu 9 Gray pro Minute<br />

n Spezieller Lamellenkollimator mit<br />

160 Lamellen<br />

n Cone-Beam-CT für die Lagekontrolle<br />

der Patienten<br />

n Behandlungskapazität:<br />

zwischen 40 bis 50 Patienten täglich

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