Klinoskop 2/2009 - Klinikum Chemnitz
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Hilfe vor Ort ist die beste Medizin<br />
Prof. Döring operiert bei<br />
einem internationalen<br />
Hilfsprojekt in Eritrea<br />
Vom 24. Januar bis zum 8. Februar <strong>2009</strong><br />
machte sich Prof. Dr. Karli Döring, Chefarzt<br />
unserer Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie/Ästhetische<br />
und wiederherstellende<br />
Chirurgie, auf den Weg vom winterlichen<br />
<strong>Chemnitz</strong> ins sonnige Afrika nach Eritrea.<br />
Das Land erstreckt sich vom Roten Meer bis<br />
zum zentralen Hochland der Region. Es teilt<br />
seine Grenzen mit Ägypten, dem Sudan, Djibuti<br />
und vorrangig Äthiopien.<br />
Prof. Dr. Döring (li.) im Kreise seiner Kollegen, die vor<br />
Ort in Eritrea Patienten medizinisch betreuten.<br />
Fotos (5): Döring<br />
Urlaub für<br />
unbezahlbare Hilfe<br />
Die Reise sollte jedoch nicht der Entspannung<br />
und Erholung dienen: Prof. Döring<br />
nutzte den Urlaub, um in der Hauptstadt<br />
Asmara seine medizinischen Kenntnisse einer<br />
einheimischen Klinik, in der vorrangig<br />
Patienten mit Brandverletzungen behandelt<br />
werden, zur Verfügung zu stellen.<br />
Es war nicht sein erster Arbeitsaufenthalt<br />
dieser Art im Ausland. Seine ehrenamtlichen<br />
Aktivitäten begannen bereits im Jahr 2000<br />
mit einem Einsatz in Hanoi in Vietnam. Es<br />
folgten in den Jahren 2005, 2006 und 2007<br />
drei Einsätze in Indien mit der Vereinigung<br />
Interplast Germany e. V., die ärztliche Hilfseinsätze<br />
in Entwicklungsländern organisiert,<br />
ohne dass für die Patienten und deren<br />
Heimatländer Kosten anfallen und 2007 und<br />
<strong>2009</strong> Einsätze in Eritrea.<br />
Ohne Teamarbeit<br />
geht nichts<br />
Das je nach Einsatzort fünf- bis zehnköpfige<br />
Team, bestehend aus Ärzten und Schwestern,<br />
arbeitet teilweise unter einfachsten<br />
Bedingungen. Die hygienischen Standards<br />
unterscheiden sich in den Einsatzorten teilweise<br />
sehr. In Eritrea jedoch wurde mit Hilfe<br />
des Hammer Forums im November 2008 ein<br />
OP-Saal-Trakt in einem Krankenhaus mit 3<br />
bis 4-Bett-Zimmern errichtet, wodurch gute<br />
Arbeitsbedingungen vorhanden waren.<br />
Während Prof. Dr. Döring in Indien vorrangig<br />
Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten<br />
operierte, widmete sich das Team in Asmara<br />
besonders der Verbrennungschirurgie.<br />
Durch die schlimmen Verletzungen der Patienten<br />
waren oftmals mehrere Operationen<br />
pro Patient notwendig.<br />
Nächster Einsatz in<br />
Vorbereitung<br />
Die Einsätze erfordern im Vorfeld sowie vor<br />
Ort eine gute Planung und Organisation.<br />
Prof. Döring ist besonders den Mitarbeitern<br />
unserer Zentralapotheke, aber auch den<br />
Schwestern des Operationssaales sowie der<br />
Schwestern der Station für ihre Unterstützung<br />
dankbar. Auch in Eritrea war das OP-<br />
Team auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Es<br />
gab eine enge Zusammenarbeit mit den einheimischen<br />
Anästhesisten, Schwestern und<br />
Pflegern. Diese hatten auch die zusätzliche<br />
Aufgabe des Dolmetschens zu bewältigen.<br />
Teamwork ist unabdingbar.<br />
Trotz aller Hürden – darunter nicht zuletzt<br />
die strengen Zollkontrollen – ist Prof.<br />
Döring jedes Mal wieder beeindruckt von<br />
Die Stadt Asmara liegt in einer Hochebene auf 2300 Metern. Auf dem Tiermarkt am Rande Asmaras.<br />
Während der Visite mit der strengen Stationsschwester Shaba.<br />
Kleiner Junge mit rechtsseitiger Beinamputation. Alle<br />
freuen sich über die erste erfolgreiche Gehübung.<br />
der Herzlichkeit, mit der das Team in den<br />
Gastgeberländern empfangen wird, von der<br />
Dankbarkeit der Patienten und von der Möglichkeit,<br />
in der Freizeit am Wochenende die<br />
Sehenswürdigkeiten der Länder zu erkunden.<br />
Der nächste Einsatz, der abermals in<br />
Eritrea stattfinden wird, ist bereits für Februar<br />
2010 in Planung.<br />
Linda Gewinner<br />
Praktikantin Marketing/Öffentlichkeitsarbeit<br />
Weitere Informationen:<br />
www.hammer-forum.de<br />
www.interplast-germany.de