Up Visite - Hümmling Krankenhaus Sögel
Up Visite - Hümmling Krankenhaus Sögel
Up Visite - Hümmling Krankenhaus Sögel
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2012<br />
Vorsorge<br />
für Kinder<br />
nicht auf<br />
die leichte<br />
Schulter<br />
nehmen<br />
Frauenärzte<br />
erhalten<br />
Verstärkung<br />
Seite 17<br />
Seite 5<br />
Sanierung<br />
der Kapelle im<br />
<strong>Hümmling</strong><br />
<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Sögel</strong> geplant<br />
Seite 6<br />
Neuer<br />
Klinikverbund<br />
in der Region<br />
Ostfriesland/<br />
Emsland<br />
Seite 8<br />
up’<strong>Visite</strong><br />
Die Zeitschrift aus dem
Inhalt<br />
Aktuelles<br />
Bestnoten für den ambulanten Pflegedienst<br />
der Emsländischen Pflege gGmbH 4<br />
Gesellschafterversammlung des<br />
<strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Sögel</strong> konstituiert sich<br />
– 5 neue Mitglieder 4<br />
<strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> neuer Träger des<br />
Medizinischen Versorgungszentrum <strong>Sögel</strong> GmbH 5<br />
Frauenärzte erhalten Verstärkung 5<br />
Qualität in der Patientenversorgung bestätigt 6<br />
Sanierung der Kapelle im <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Sögel</strong> geplant 6<br />
2<br />
5<br />
4<br />
6<br />
Internes<br />
Historisches – Historische Köpfe 7<br />
Pflegekomplexmaßnahmen-Score (PKMS) -<br />
Fluch oder Segen? 7<br />
Mitarbeitervertretung legt Rechenschaftsbericht ab 8<br />
Kompaktes<br />
6<br />
Klinikverbund nimmt gestalt an 8<br />
Telkmann und Hüer in ihren Ämtern bestätigt 9<br />
Patienten schauen ab jetzt KiK:<br />
Fernsehen wie zu Hause 9<br />
<strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> stolz auf Zuwachs<br />
Ehrenamtlicher Mitarbeiter 10
Inhalt<br />
7<br />
Berufsbildungstage Schule am Schloß 10<br />
<strong>Krankenhaus</strong> erhält Zertifikat für<br />
Patientenfreundlichkeit 10<br />
Gemeinsam Abschied nehmen 11<br />
Weiterbildung auf neuem Niveau 11<br />
Leben<br />
9<br />
Abschied aus Altersgründen 13<br />
Abschied nehmen von Hubert Hebler 13<br />
Willkommensbesuch im ganz großen Stil 13<br />
Lehrer im Umgang mit Leben und Sterben 14<br />
Bis zuletzt menschenwürdig in vertrauter<br />
Umgebung leben 15<br />
Sitzungspräsident Stephan Schmees fit gespritzt 15<br />
9<br />
Porträt<br />
Dank und Anerkennung für Josef Fening 16<br />
Neueinstellungen 16<br />
Spezial<br />
13<br />
Vorsorge für Kinder nicht auf die leichte Schulter<br />
nehmen 17<br />
Gesetz zur Änderung des<br />
Infektionsschutzgesetzes 18<br />
Impressum 19<br />
3
Aktuelles<br />
Bestnoten für den ambulanten Pflegedienst der Emsländischen<br />
Pflege gGmbH<br />
Gesamtnote der ambulanten Pflege deutlich besser als Landesdurchschnitt<br />
Noch besser geht fast nicht. Mit einer Gesamtnote<br />
von 1,2 konnte ein herausragendes Ergebnis<br />
erzielt und der Durchschnitt des Landes<br />
Niedersachsen von 1,6 deutlich getoppt werden.<br />
Deshalb ist die Freude bei den Verantwortlichen<br />
für Organisation, Pflege und Hauswirtschaft<br />
beim ambulanten Pflegedienst der Emsländischen<br />
Pflege gGmbH über den Prüfbericht des<br />
Medizinischen Dienstes der Krankenkassen verständlicherweise<br />
groß. Geschäftsführer Manfred<br />
Möheken betrachtet das Ergebnis zugleich<br />
als Ansporn, das Niveau zu halten.<br />
Jeweils 45 Mitarbeiter/innen in Pflege und<br />
Hauswirtschaft stehen für das Qualitätszeugnis,<br />
weshalb der Dank von Möheken besonders<br />
ihnen gehört. Die Aufgaben ausgezeichnet zu<br />
erfüllen, wird immer schwieriger.<br />
Auch der ambulante Pflegedienst der Emsländischen<br />
Pflege gGmbH mit Sitz in <strong>Sögel</strong> leidet<br />
wie andere soziale Einrichtungen unter einem<br />
Mangel an Altenpflegern/innen und Gesundheits-<br />
und Krankenpflegern/innen: „Der Markt<br />
ist leer.“ sagt Möheken. Immer weniger rücken<br />
in die Sozialberufe nach. Die Patienten unter<br />
schwierigen personellen Umständen zufrieden<br />
zu stellen und allen Erwartungen unter Zeitdruck<br />
gerecht zu werden, erfordere ein hohes<br />
Maß an Organisation und Qualitätsbewusstsein,<br />
stellen Pflegedienstleiterin Martina Sandker<br />
und Möheken übereinstimmend fest. Dass<br />
die Prüfer des MDK, die jährlich die ambulanten<br />
Pflegedienste nach einem festen Kriterienkatalog<br />
bewerten, dennoch ein „sehr gut“ bescheinigen,<br />
wird als großes Lob verstanden und an die<br />
Mitarbeiter weitergegeben.<br />
Gesellschafterversammlung des <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Sögel</strong> konstituiert<br />
sich – 5 neue Mitglieder Landrat Reinhard Winter neuer stellvertretender Vorsitzender<br />
Nach der Kommunalwahl<br />
im September und damit<br />
auch der Wahl der neuen<br />
Kreistagsmitglieder des<br />
Landkreises Emsland konstituierte<br />
sich die Gesellschafterversammlung<br />
des<br />
<strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Sögel</strong> (HKS) in einer Sitzung<br />
am 21. Dezember vergangenen Jahres neu.<br />
Das HKS ist ein katholisches <strong>Krankenhaus</strong>, das<br />
sich in der Trägerschaft des St. Bonifatius Hospital<br />
Lingen e. V. und des Landkreises Emsland<br />
befindet. Die Mitglieder der Gesellschafterversammlung<br />
setzen sich aus jeweils fünf Mitgliedern<br />
des Vereins des St. Bonifatius Hospitals e.V.<br />
4<br />
Im Transparenzbericht des MDK Niedersachsen<br />
sind die Bereiche pflegerische Leistungen,<br />
ärztlich verordnete pflegerische Leistungen sowie<br />
Dienstleistung und Organisation zunächst<br />
in einer Büro- und Strukturprüfung unter die<br />
Lupe genommen worden. Die wurde bestens<br />
bestanden. Ergänzt wurde dies um eine Patientenbefragung<br />
nach dem Zufallsprinzip. Aus<br />
allen Pflegestufen wurden dazu zehn Personen<br />
quer durchs Alphabet benannt und bei Hausbesuchen<br />
befragt. Auch hier gab es eine Eins für<br />
den Pflegedienst. Bewertet wurde in einem 49-<br />
Punkte-Katalog unter anderem, ob die individuellen<br />
Wünsche zur Körperpflege berücksichtigt<br />
werden, ob bei Menschen mit Demenz die biografischen<br />
und anderen Besonderheiten beachtet<br />
werden, aber auch wie genau die verschiedenen<br />
ärztlichen Vorgaben umgesetzt werden.<br />
Von den Patienten des Pflegedienstes wird ein<br />
grossteil auch hauswirtschaftlich versorgt. Dazu<br />
gehören putzen, Wäsche waschen, einkaufen,<br />
Frühstück und Abendessen vorbereiten, die Betreuung<br />
von Demenzkranken und auf Wunsch<br />
auch kochen. Neben der fachlichen Kompetenz<br />
in der Pflege komme es aber auch besonders auf<br />
Freundlichkeit und Zuverlässigkeit an.<br />
Möheken betont, dass die hervorragenden<br />
Pflegenoten nicht mit einer guten finanziellen<br />
Ausstattung einhergehen. Die ambulanten Pflegedienste<br />
in Niedersachsen müssen sich seit<br />
vielen Jahren trägerübergreifend mit Finanzierungsproblemen<br />
herumärgern. Die Steigerungsraten<br />
bei Personal- und Sachkosten übertreffen<br />
bei Weitem die Erhöhungen der Abrechnungssätze,<br />
die durch die Kranken- und Pflegekassen<br />
zu erbringen sind. Es liege ein grundsätzliches<br />
und fünf Mitgliedern des Landkreises Emsland<br />
zusammen. Vorsitzender der Gesellschafterversammlung<br />
ist Pfarrer Franz Bernhard Lanvermeyer.<br />
Neuer stellvertretende Vorsitzender<br />
und damit Nachfolger von Hermann Bröring ist<br />
Landrat Reinhard Winter. Die Gesellschafterversammlung<br />
tagt viermal im Jahr und stellt das<br />
höchste Trägergremium des HKS dar.<br />
Aus dem neu zusammengesetzten Kreistag<br />
wurden drei neue Mitglieder in die Gesellschafterversammlung<br />
des <strong>Sögel</strong>er <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
berufen: Dorothea Schmidt aus Esterwegen,<br />
Bernhard Schmitz aus Werpeloh und Karl Steinbild<br />
aus <strong>Sögel</strong>. Zudem wurde Luise Redenius-<br />
Heber aus Lathen erneut in die Gesellschafterversammlung<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>es entsendet.<br />
Regelmäßig wird der Blutzucker von Wilhelmina<br />
Behnen (rechts) vom Ambulanten Pflegedienst überwacht,<br />
so wie hier von Sr. M. Francilla. Behnen kann<br />
das sehr gute Prüfungsergebnis nur bestätigen.<br />
Problem vor. Er appellierte aus diesem Grund<br />
an die Kostenträger und an die Politik, dass sich<br />
hier etwas ändern müsse.<br />
Der Gesetzgeber hat die Krankenkassen verpflichtet,<br />
in regelmäßigen Abständen die<br />
ambulanten Pflegedienste zu kontrollieren.<br />
Dies soll dazu dienen, dass die Nutzer von<br />
ambulanten Pflegediensten eine Transparenz<br />
und Vergleichbarkeit über die Qualität<br />
und Leistungen der einzelnen Dienste erhalten.<br />
Der MDK - Medizinischer Dienst der<br />
Krankenkassen - hat sich aus diesem Grund<br />
Anfang Oktober zu einer nicht angemeldeten<br />
Prüfung beim ambulanten Pflegedienst<br />
der Emsländischen Pflege gGmbH eingefunden.<br />
Fünf Noten werden bei der Prüfung des<br />
medizinischen Dienstes vergeben. Das Spektrum<br />
reicht von 1 (sehr gut) bis 5 (mangelhaft).<br />
Die Ergebnisse können im Einzelnen<br />
im Internet abgerufen werden (z.B. www.<br />
pflegelotse.de oder www.aok-gesundheitsnavi.de).<br />
Ausgeschieden sind Josef Fehning aus Stavern,<br />
Hans Flüteotte aus Rastdorf sowie Klaus Fleer<br />
aus Börger.<br />
Auf Seiten des St. Bonifatius Hospital Lingen<br />
e.V. gab es ebenfalls personelle Veränderungen.<br />
Alfons Kuhrs schied nach langjähriger Tätigkeit<br />
in dem Gremium, aus Altersgründen, aus. Als<br />
Vertreter des St. Bonifatius Hospital Lingen e.V.<br />
wurden Hubert Focks, Matthias Hartwig, Klaus<br />
Tieben und Reinhard Kaß benannt.<br />
Wir wünschen der Gesellschafterversammlung<br />
und insbesondere den neuen Mitgliedern viel<br />
Glück und Gottes Segen beim zukünftigen Wirken<br />
zum Wohle des HKS.
Aktuelles<br />
<strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> neuer Träger des Medizinischen Versorgungszentrum<br />
<strong>Sögel</strong> GmbH – Tägliche <strong>Visite</strong> der Neugeborenen sichergestellt<br />
Zu Beginn des neuen Jahres hat das <strong>Hümmling</strong><br />
<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> (HKS) die Gesellschaftsanteile<br />
des Medizinischen Versorgungszentrums<br />
(MVZ) an der Mühlenstrasse 10 in <strong>Sögel</strong> von der<br />
Marienkrankenhaus Papenburg-Aschendorf<br />
GmbH übernommen. Das MVZ mit den Disziplinen<br />
der Kinder- und Jugendmedizin sowie der<br />
Augenheilkunde steht somit zum 1. Januar in der<br />
Verantwortlichkeit des <strong>Sögel</strong>er <strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
Das MVZ ist im Gebäude gegenüber dem <strong>Krankenhaus</strong><br />
an der Mühlenstrasse 10 eingerichtet<br />
und ging somit zu Beginn des Jahres mit der<br />
Kinder- und Jugendärztin Michaela Künkel sowie<br />
den Papenburger Augenärzten Dr. med.<br />
Ansgar Norda sowie Christian Hoff unter neuer<br />
Flagge an den Start.<br />
Mit dem hinzugekommenen MVZ im Gebäude<br />
gegenüber vom <strong>Krankenhaus</strong> kann das „Ge-<br />
Frauenärzte erhalten Verstärkung<br />
Die Emsländische Frauenarztpraxis mit den<br />
Standorten <strong>Sögel</strong>, Werlte, Haren und Meppen<br />
hat ihr ärztliches Team erweitert. Seit dem 1.<br />
Februar gehört der Praxis mit bisher sieben<br />
Medizinern Dr. med. Andreas Heid an.<br />
Der 37-jährige war bis zum Antritt seiner neuen<br />
Stelle drei Jahre als Chefarzt an der Frauenklinik<br />
des <strong>Krankenhaus</strong> Ibbenbüren tätig.<br />
Zusammen mit drs. Ben van der Weide und<br />
dem übrigen Team möchten die Mediziner<br />
insbesondere die lokale Verankerung ihrer<br />
Praxis für Frauengesundheit und das <strong>Hümmling</strong><br />
<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> stärken.<br />
Das medizinische Konzept der Frauenarztpraxis<br />
und des <strong>Krankenhaus</strong>es umfasst<br />
das gesamte Spektrum von Operationen<br />
der Frauenheilkunde, von der sogenannten<br />
samtpaket an fachärztlicher Betreuung für die<br />
Menschen der Region weiter gesichert werden“,<br />
erklärt Manfred Möheken, stellvertretender Geschäftsführer<br />
des HKS. Von der Übernahme des<br />
MVZ profitieren sowohl das <strong>Krankenhaus</strong> als<br />
auch die Menschen in der Region.<br />
Durch die Verzahnung von ambulanten und<br />
stationären Behandlungen unter einem Dach,<br />
können Patienten medizinische Versorgung aus<br />
einer Hand beziehen. Beispielsweise wird Künkel<br />
das kinderärztliche Team der Geburtshilfe<br />
am <strong>Sögel</strong>er <strong>Krankenhaus</strong> um Dr. med. Jens Koch<br />
und Tanja Stumpler zusätzlich ergänzen und<br />
eine tägliche <strong>Visite</strong> der Neugeborenen sicherstellen.<br />
Somit stehen zukünftig drei Fachärzte<br />
für Kinder- und Jugendmedizin zur Versorgung<br />
der Neugeborenen im <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
zur Verfügung.<br />
Freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit<br />
v. l. stellv. Geschäftsführer Manfred<br />
Möheken, Augenarzt Christian<br />
Hoff, Kinderärztin Michaela Künkel,<br />
Augenarzt Dr. Ansgar Norda, QualitätsmanagementkoordinatorinNadine<br />
Janßen sowie Jens Eilers, Leiter<br />
Pflege- und Patientenmanagement.<br />
Kontakt<br />
Schlüsselloch-Chirurgie, der Behandlung<br />
von Senkungsbeschwerden und Harninkontinenz,<br />
über altersspezifische Erkrankungen<br />
bis hin zur Tumortherapie. Bei Geburten ist<br />
die familienorientierte Geburtshilfe ebenso<br />
selbstverständlich wie die Betreuung von Risikosituationen.<br />
Heid hilft, das Konzept weiter auszubauen.<br />
Seine Schwerpunkte liegen in der minimalinvasiven<br />
Chirurgie (operative Gebärmutter-<br />
und Bauchspiegelungen, „Schlüsselloch-<br />
Technik), die Urogynäkologie (Therapie der<br />
Harninkontinenz) und der Krebschirurgie. Außerdem<br />
unterstützt er van der Weide bei den<br />
plastisch-rekonstruktiven Eingriffen an der<br />
Brust (Brustverkleinerung/ -vergrößerung<br />
und Brustwiederaufbau).<br />
Auch die Fachärzte für Augenheilkunde Hoff<br />
und Norda sind darüber erfreut, dass die Arbeit<br />
im MVZ weiter geht. Die beiden Ärzte betreiben<br />
seit langem eine voll ausgelastete Praxis in Papenburg.<br />
„Eine wohnortnahe Versorgung der Patienten<br />
hier auf dem <strong>Hümmling</strong> ist uns aber sehr wichtig“,<br />
so Norda, „daher bieten wir an zwei Tagen<br />
in der Woche eine Sprechstunde in <strong>Sögel</strong> an.“<br />
Damit ersparen die beiden Ärzte insbesondere<br />
älteren Patienten aus der Region eine weite<br />
und oft schwierige Anfahrt in die Papenburger<br />
Praxis.<br />
„Wir hatten im Vorfeld sehr gute Gespräche mit<br />
den beiden Augenärzten“, ergänzt Möheken,<br />
„und waren sehr erfreut über das Engagement<br />
und die Motivation von Herrn Dr. Norda und<br />
Herrn Hoff, die augenärztliche Versorgung auf<br />
dem <strong>Hümmling</strong> aufrecht zu erhalten“.<br />
Alle Beteiligten freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit<br />
zum Wohle der Patienten der Region.<br />
„Alte“ und „neue“ Patienten können sich persönlich<br />
oder telefonisch für neue Termine melden.<br />
Die leitenden Arzthelferinnen Alexandra<br />
Jansen und Tatjana Schmidt kümmern sich um<br />
alle Anliegen rund um die MVZ-Organisation.<br />
MVZ <strong>Sögel</strong> GmbH Direktdurchwahl 05952 96933-<br />
Augenheilkunde Kinder und Jugendmedizin -10<br />
Kinder- u. Jugendmedizin Augenheilkunde -11<br />
Mühlenstraße 10 Fax -28<br />
49751 <strong>Sögel</strong><br />
„Ich freue mich auf die neuen Aufgaben und<br />
das neue Umfeld“, sagt Heid, der gemeinsam<br />
mit seiner Frau und seiner Tochter in Ibbenbüren<br />
lebt.<br />
5
Aktuelles<br />
Qualität in der Patientenversorgung bestätigt<br />
Schlaflabor erhält Akkreditierung<br />
Die Abteilung Schlaflabor des <strong>Hümmling</strong><br />
<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> (HKS) ist erneut durch die<br />
Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und<br />
Schlafmedizin (DGSM) akkreditiert. Während<br />
einer Überprüfung bestätigt die DGSM dem<br />
Schlaflabor eine hohe Qualität in der Patientenversorgung.<br />
Eine Überprüfung findet alle zwei<br />
Jahre statt.<br />
Der Mensch verbringt ein Drittel seiner Zeit im<br />
Schlaf. Guter Schlaf ist nicht Luxus, sondern Vorraussetzung<br />
für Gesundheit und Leben. Gut zu<br />
schlafen ist nicht selbstverständlich. Jeder vierte<br />
Mensch leidet chronisch unter einer Störung der<br />
Nachtruhe. Schlecht schlafen heißt, sich nicht<br />
wohl zu fühlen, am Tag müde, weniger leistungsfähig<br />
und weniger fröhlich zu sein.<br />
Einschränkung der Lebensqualität und Lebenserwartung<br />
sind Grund genug, die schlafbezogenen<br />
Erkrankungen zu diagnostizieren und<br />
zu behandeln. Das geschieht nach ambulanter<br />
Voruntersuchung in Schlafmedizinischen Zentren,<br />
von denen über dreihundert von der DGSM<br />
Sanierung der Kapelle im <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> geplant<br />
Spendenaufruf für die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen der <strong>Krankenhaus</strong>kapelle<br />
Viele Menschen besuchen seit langem unsere<br />
Gottesdienste in der <strong>Krankenhaus</strong>kapelle: Patienten,<br />
<strong>Hümmling</strong>er Bürger, Bewohner der Kurzzeitpflege<br />
oder unsere Mitarbeiter. Damit sich<br />
die Besucher an diesem Ort noch wohler fühlen,<br />
möchten wir unsere Kapelle im nächsten Jahr<br />
renovieren, aber es mangelt an Geld.<br />
Seit einigen Jahren schon wird über die Renovierung<br />
der Kapelle diskutiert. Die <strong>Krankenhaus</strong>kapelle<br />
wurde im Jahr 1977 im I. Obergeschoss im<br />
Bauteil C neu errichtet und von den Missionsschwestern<br />
vom Hl. Namen Mariens aus Kloster<br />
Nette übernommen.<br />
6<br />
akkreditiert sind. Das Schlaflabor am <strong>Sögel</strong>er<br />
<strong>Krankenhaus</strong> ist ein solches anerkanntes Schlaflabor.<br />
„Unser Ziel ist eine ständige Verbesserung<br />
unserer Arbeit, um unseren Patienten eine optimale<br />
schlafmedizinische Versorgung bieten<br />
zu können. Daher stellen wir uns immer wieder<br />
einer Qualitätskontrolle der DGSM“, so Dr. med.<br />
Nobert Bley, Chefarzt der Inneren Abteilung des<br />
<strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong>. Das Schlaflabor<br />
besteht aus speziell ausgestatteten Patientenzimmern<br />
und Registrierräumen, in denen die<br />
Daten des Schlafes aufgezeichnet und ausgewertet<br />
werden.<br />
Im Schlaflabor wird der Schlaf der Patienten<br />
nachts anhand vieler Messparameter untersucht.<br />
Fast immer gelingt hiermit eine sichere<br />
Diagnose. Danach erfolgt eine zielgerichtete<br />
Behandlung. Dies kann je nach Erkrankung medikamentös<br />
oder apparativ mit nächtlicher Beatmung<br />
erfolgen. Patienten, die hiermit richtigerweise<br />
behandelt werden, erfahren sehr rasch<br />
eine nachhaltige Besserung.<br />
Im Laufe der letzten 34 Jahre hat der „Zahn der<br />
Zeit“ an unserer Kapelle genagt und so sind<br />
inzwischen dringend notwendige Sanierungsund<br />
Umbauarbeiten erforderlich. Für die Sanierung<br />
der Kapelle werden ca. 250.000 Euro benötigt.<br />
Dieser Betrag wird nicht gefördert, sondern<br />
muss als Eigenleistung des <strong>Krankenhaus</strong>es aufgebracht<br />
werden.<br />
Geplant ist die Neugestaltung des Eingangsbereichs,<br />
die Aufhellung der Decken, die Instandsetzung<br />
der Klimatechnik, die Renovierung der<br />
gestalteten Rückwand des Altarraums, der Altarraum<br />
selbst, die Orgel sowie die dazugehörigen<br />
Spendenkonto<br />
Kontonummer 20 20 204<br />
Sparkasse Emsland<br />
BLZ 266 500 01<br />
Stichwort:<br />
<strong>Krankenhaus</strong>kapelle<br />
Spendengelder sollen helfen, die <strong>Krankenhaus</strong>kapelle<br />
nach 34 Jahren wieder<br />
in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Das<br />
Bild zeigt die Kapelle im Jahr 2009.<br />
Freuen sich über die erneute Akkreditierung durch<br />
die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und<br />
Schlafmedizin: Jens Eilers, Leitung für Pflege- und<br />
Patientenmanagement, Dr. med. Norbert Bley, Chefarzt<br />
der Inneren Abteilung, Dr. med. Bernadette Bröring-Wolf,<br />
Ärztin im Schlaflabor und Nadine Janßen,<br />
Qualitätsmanagementkoordinatorin (v. l.).<br />
Die Schlafmedizin arbeitet eng mit den Fachgebieten<br />
Kardiologie und Pneumologie zusammen.<br />
So wird geklärt, ob die Schlafstörungen im<br />
Zusammenhang mit Erkrankungen des Herzens<br />
oder der Lungen (Atemnot) stehen.<br />
Boden-, Holz- und Elektroarbeiten. Das <strong>Krankenhaus</strong><br />
indes hat für solche Investitionen kein<br />
Budget, da das Land eine <strong>Krankenhaus</strong>kapelle<br />
leider nicht finanziell fördert, erklärt Manfred<br />
Möheken, der stellvertretende Geschäftsführer<br />
des Hauses: „Da sind wir auf Spender angewiesen.“<br />
Das <strong>Krankenhaus</strong> wird sich an den Kosten<br />
beteiligen. Voraussetzung für das Vorhaben ist<br />
allerdings ein Grundstock an Spenden.<br />
Als Ort der Stille ist die Kapelle ein Zufluchtsort<br />
für die Kranken und deren Angehörige. Drei Missionsschwestern<br />
vom Hl. Namen Mariens aus<br />
Kloster Nette und zwei indische Schwestern von<br />
Nazareth sind im <strong>Sögel</strong>er <strong>Krankenhaus</strong> tätig. Sie<br />
versammeln sich täglich zur Messfeier, die unser<br />
<strong>Krankenhaus</strong>seelsorger Pater Alois Dreyer zelebriert,<br />
und zum gemeinsamen Stundengebet in<br />
der Kapelle. Zu den Sonntagsgottesdiensten um<br />
09:00 Uhr kommen auch Besucher aus den umliegenden<br />
<strong>Hümmling</strong>gemeinden, die sich mit<br />
dem <strong>Krankenhaus</strong> verbunden fühlen. Der Gottesdienst<br />
wird über Rundfunk und Fernsehen<br />
in die Krankenzimmer übertragen, so dass auch<br />
unsere Patienten teilnehmen können.<br />
Wir freuen uns über jeden gespendeten Euro,<br />
denn jeder Euro ist für den Erhalt unserer schönen<br />
Kapelle wichtig. Wir bedanken uns für Ihr<br />
aufmerksames Lesen und freuen uns, wenn Sie<br />
sich an der Sanierungsaktion unserer <strong>Krankenhaus</strong>kapelle<br />
beteiligen und bitten daher um<br />
Spenden im Rahmen Ihrer Möglichkeiten.
Internes<br />
Historisches – Historische Köpfe<br />
Die Nachkriegszeit<br />
Die Jahre nach dem zweiten Weltkrieg<br />
waren stark geprägt von<br />
Bautätigkeiten am <strong>Krankenhaus</strong>komplex.<br />
Der zunehmende Wirtschaftsaufschwung<br />
in der Bundesrepublik,<br />
der nicht zuletzt über den<br />
Emsland-Plan, den die Regierung<br />
am 5. Mai 1950 beschloss, auch das<br />
Emsland erreichte, ermöglichte<br />
eine Anpassung an den <strong>Krankenhaus</strong>standard<br />
der Zeit, der durch<br />
wachsende Fortschritte in der medizinischen<br />
Forschung und Technik<br />
gesetzt wurde.<br />
Im Frühjahr 1951 erfolgte eine<br />
gründliche Außenrenovierung des<br />
gesamten Hauses. Für die Abwasserbehandlung<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
Der Pflegekomplexmaßnahmen-Score (PKMS)<br />
ist ein vom Deutschen Pflegerat entwickeltes<br />
Instrument, um innerhalb der professionellen<br />
Gesundheits- und Krankenpflege „hochaufwendige<br />
Pflege“ im <strong>Krankenhaus</strong> zu erfassen und<br />
im Rahmen der Vergütung abrechnen zu können.<br />
Seit 2010 sind die Krankenhäuser aufgefordert,<br />
den OPS-Schlüssel 9-20 zu kodieren, wenn<br />
Leistungen im Zusammen-hang mit „hochaufwendiger<br />
Pflege“ bei einem Patienten erbracht<br />
wurden.<br />
Für Viele stellt sich der PKMS zunächst als „bürokratisches<br />
Monster“ dar:<br />
da gilt es, Gründe für eine hochaufwendige<br />
Pflege mit Pflegemaßnahmen aus verschiedenen<br />
Leistungsbereichen zu verknüpfen, diese<br />
dann auf PKMS-Bögen, sowie u. U. auf weiteren<br />
Doku-Bögen (z.B. Trink-, Lagerungs- oder Ausscheidungsproto-kollen)<br />
zu dokumentieren und<br />
darauf zu achten, dass die geforderten Maßnahmen<br />
strikt eingehalten werden. Wer ruft schon<br />
„hier!“, wenn es um zusätzliche Arbeit geht!?<br />
Um sich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen,<br />
wurden einige Krankenpflegerinnen<br />
und Krankenpfleger aus allen Fachabteilungen<br />
im vergangenen Jahr diesbezüglich geschult.<br />
Dabei wurde mit aktuellen Patientendaten gearbeitet<br />
und festgestellt, dass einige dieser Patienten<br />
die Gründe für den PKMS erfüllten und<br />
wurde 1952 die notwendige Kanalisation<br />
mit einem Kostenaufwand<br />
von 15.000 DM gebaut. Im gleichen<br />
Jahr erfolgte der Ankauf eines<br />
Grundstückes der Ww. Brinkmann<br />
für 7.000 DM. Nach der vorläufigen<br />
Bepflanzung mit Gemüse, ist auf<br />
dem Grundstück die spätere Anlage<br />
eines Parks geplant.<br />
1954: vielfältige Renovierungsarbeiten<br />
am Altbau; neue Telefonanlage<br />
mit Haus- und Postverbindung;<br />
Anschaffung einer neuen<br />
Trockenanlage für das Waschhaus,<br />
sowie eine Gesamt-Waschküchenerneuerung<br />
gegen Ende des Jahres.<br />
Im Jahr 1955 wurde der Kreis<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>ärzte gebildet<br />
von: Dr. Jungsbluth (Chefarzt), Dr.<br />
Wendt (Assistenzarzt), Dr. Peters<br />
(Belegarzt) sowie Dr. Jürgens aus<br />
Börger als Belegarzt. Die Zulassung<br />
eines Internisten geschah im Jahr<br />
1956 mit der Anstellung von Dr.<br />
Hermann Knipper aus <strong>Sögel</strong>.<br />
Zum Ende der 50er Jahre konnten<br />
zahlreiche Vorhaben in die Tat umgesetzt<br />
werden: Anschaffung eines<br />
neuen Krankenwagens; gründliche<br />
Renovierung der Kapelle; Erwerb<br />
eines Siemens Röntgengerätes; Einrichtung<br />
eines neuen Labors sowie<br />
der Kauf eines Grundumsatzgerätes<br />
für die Arbeit des Internisten,<br />
der das Vertrauen der Patienten<br />
vollauf genoss.<br />
Pflegekomplexmaßnahmen-Score (PKMS) - Fluch oder Segen?<br />
somit die entsprechenden Pflege-maßnahmen<br />
erstellt werden konnten. Diese Schulungen<br />
werden auch in diesem Jahr im Rahmen der IbF<br />
fortgeführt.<br />
Ziel muss es sein, dass jede Schwester, jeder<br />
Pfleger ein besonderes Augenmerk auf die hoch<br />
pflegebedürftigen Patienten hat, eine Kurzeinschätzung<br />
vornimmt und je nach dem, den<br />
PKMS zur Anwendung bringt. Da der OPS 9-20<br />
Dr. med. Hermann Knipper<br />
In der nächsten Ausgabe der „up<br />
<strong>Visite</strong>“ lesen sie Interessantes über<br />
die 60er Jahre.<br />
mit Wirkung vom 1. Januar diesen Jahres erlösrelevant<br />
ist (Zusatzentgelt in Höhe von 1.290,93 E<br />
pro PKMS-Fall), wird es sich das <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Sögel</strong> (HKS) nicht leisten können, auf<br />
solche Erlöse zu verzichten. Dementsprechend<br />
wird es zu vermehrten Abrechnungsprüfungen<br />
von Seiten der Krankenkassen kommen. Daher<br />
gilt: je stichhaltiger die Dokumentation, desto<br />
höher der Gewinn. Also, packen wir‘s an!<br />
Die Kodierfachkraft Britta<br />
Johanning führt ebenfalls<br />
Schulungen zur Dokumentation<br />
des PKMS vor Ort auf<br />
den Stationen durch. Hier<br />
im Gespräch mit der Krankenschwester<br />
Petra Kosse.<br />
7
Internes<br />
Mitarbeitervertretung legt Rechenschaftsbericht ab<br />
Gut besucht war die jährliche Mitarbeiterjahresversammlung<br />
am 29. November letzten Jahres,<br />
in der die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung<br />
(MAV) Andrea Bellingen eine Rückschau über<br />
die Tätigkeiten der MAV des vergangenen Jahres<br />
gab. Im Anschluss an den Rechenschaftsbericht<br />
kündigte Bellingen zwei neue Veranstaltungen<br />
für das Jahr 2012 an, die die MAV der Mitarbeiterschaft<br />
anbieten wolle. Statt der Wandertage der<br />
vergangenen Jahre, soll am 9. und am 16. März<br />
auf dem Schützenplatz in <strong>Sögel</strong> die Möglichkeit<br />
bestehen, ein krankenhausinternes Königs- bzw.<br />
Königinnenschießen auszutragen. Näheres dazu<br />
wird rechtzeitig bekannt gegeben. Nicht vergessen<br />
werden dürfte aber der MAV-Wahltermin<br />
am 21. März 2012. Bellingen forderte die Anwesenden<br />
auf, sich Gedanken darüber zu machen,<br />
selbst für die neue MAV zu kandidieren, oder<br />
Mitkolleginnen oder Kollegen auf eine mögliche<br />
Kompaktes<br />
Der regionale katholische Klinikverbund<br />
aus dem St. Bonifatius<br />
Hospital Lingen, dem<br />
<strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong><br />
(HKS), dem Borromäus-Hospital<br />
Leer und dem Marienkrankenhaus<br />
Papenburg-Aschendorf<br />
nimmt Gestalt an. Die vier Häuser<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>verbundes<br />
mit Kliniken in Leer, Lingen,<br />
Papenburg und <strong>Sögel</strong> verfügen<br />
zusammen über mehr als 1.000<br />
Betten. Darüber hinaus sind<br />
die Krankenhäuser mit den<br />
dort angeschlossenen Einrichtungen<br />
wichtige Arbeitgeber<br />
der Region mit insgesamt über<br />
3500 Beschäftigten.<br />
Der eingetragene Verein St. Bonifatius<br />
Hospitalgesellschaft<br />
und die Stiftung Marienhospital<br />
Papenburg Aschendorf<br />
übernehmen seit Oktober 2011<br />
die gemeinsame Trägerschaft<br />
des Marienkrankenhauses Papenburg.<br />
Kandidatur anzusprechen. Danach übergab sie<br />
das Wort an den Geschäftsführer Ansgar Veer.<br />
Dieser informierte in einer kurzen Präsentation<br />
über die weitere Entwicklung des <strong>Hümmling</strong><br />
<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> (HKS), insbesondere über die<br />
in Kürze beginnenden Bauvorhaben. Daneben<br />
wies er ausdrücklich darauf hin, dass mit der<br />
Erweiterung des <strong>Krankenhaus</strong>verbundes um die<br />
Krankenhäuser Marienhospital Papenburg und<br />
Borromäushospital Leer dem HKS keine Nachteile<br />
entstehen würden. Jedes der einzelnen<br />
Krankenhäuser bleibe in seiner Wirtschaftlichkeit<br />
eigenständig. Durch entsprechende Kooperationen<br />
könnten aber durchaus alle Häuser des<br />
Verbundes profitieren. Man habe die KV-Sitze<br />
des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ)<br />
<strong>Sögel</strong> GmbH, das vormals zum Marienhospital<br />
Papenburg gehörte, zu einem fairen Preis für das<br />
<strong>Sögel</strong>er <strong>Krankenhaus</strong> erworben und das Gebäu-<br />
Neuer Klinikverbund in der Region Ostfriesland/ Emsland<br />
8<br />
Die Beteiligung der St. Bonifatius<br />
Hospitalgesellschaft an<br />
der Borromäus Hospital Leer<br />
gGmbH wurde im Februar 2012<br />
notariell beurkundet.<br />
Neben der katholischen Kirchengemeinde<br />
St. Michael in<br />
Leer ist nun auch der Trägerverein,<br />
der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft<br />
Lingen, Mitgesellschafter<br />
und damit (Mit-)<br />
Träger des Borromäus Hospitals<br />
Leer.<br />
Mit diesem Schritt ist ein weiterer<br />
Baustein zur Sicherstellung<br />
der wohnortnahen, hochqualifizierten<br />
Versorgung gelegt<br />
worden.<br />
„In der gemeinsamen Trägerschaft<br />
können wir Synergieeffekte<br />
nutzen, mit dem Ziel einer<br />
qualitativ hochwertigen und<br />
wirtschaftlichen Versorgung in<br />
der Region“, erklärt Geschäftsführer<br />
Ansgar Veer.<br />
Die Kooperation zwischen dem<br />
HKS und dem St. Bonifatius<br />
Hospital führt bereits seit vielen<br />
Jahren zu großen Verbesserungen<br />
für die Patienten, für die<br />
Region und für die Mitarbeiter.<br />
„Eine Ausweitung des Leistungsspektrums<br />
durch den<br />
Schwerpunkt in der Altersmedizin<br />
mit geriatrischen Team<br />
im HKS unter Leitung von Prof.<br />
Dr. Dr. Kolb, Chefarzt der medizinischen<br />
Klinik für Geriatrie<br />
und Rehabilitation und ärztlicher<br />
Direktor des St. Bonifatius<br />
Hospital Lingen und Herr<br />
Banaszczyk, ist ein Beispiel für<br />
die Verbesserung der Versorgung<br />
in der Region“, betont<br />
Manfred Möheken, stellvertretender<br />
Geschäftsführer des<br />
HKS. „Auch die Verstärkung des<br />
vorhandenen chirurgischen<br />
Leistungsangebotes durch das<br />
Spezialistenteam für moderne<br />
Wirbelsäulenchirurgie von<br />
de zu einem verkehrsüblichen Preis angemietet.<br />
Zum Abschluss der Versammlung erfreuten sich<br />
die Kolleginnen und Kollegen an der Rohfassung<br />
des neuen Imagefilms des HKS.<br />
Herrn Dr. (PY) Peter Douglas<br />
Klassen, Chefarzt aus dem St.<br />
Bonifatius Hospital, trägt umfangreich<br />
zur Steigerung der<br />
Versorgungsqualität bei.“<br />
„Die Mitarbeiter profitieren<br />
ebenfalls von der Zusammenarbeit<br />
mit dem St. Bonifatius<br />
Hospital. Beispielsweise kann<br />
zusammen mit dem Partnerkrankenhaus<br />
die komplette<br />
Weiterbildung zum Facharzt<br />
für Innere Medizin oder Chirurgie<br />
angeboten werden“ ergänzt<br />
Jens Eilers, Leiter des Pflegeund<br />
Patientenmanagements.<br />
Die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
mit dem Kooperationskrankenhaus<br />
in Lingen soll nun<br />
gleichermaßen mit dem Marienkrankenhaus<br />
Papenburg –<br />
Aschendorf und dem Borromäus<br />
Hospital Leer umgesetzt<br />
werden – alles zum Wohle der<br />
wohnortnahen Patientenversorgung.
Kompaktes<br />
Telkmann und Hüer in ihren Ämtern bestätigt<br />
Mitgliederversammlung des Freunde und Förderer des<br />
Gesundheitszentrums <strong>Sögel</strong> e. V.<br />
Am Abend des 24.Novembers letzten Jahres fand<br />
um 18.30 die jährliche Mitgliederversammlung<br />
des Freunde und Förderer des Gesundheitszentrums<br />
<strong>Sögel</strong> (FFG) e. V. statt. in Vertretung der<br />
erkrankten Vorsitzenden Bernhilde Telkmann<br />
begrüßte Bernd Brachem zahlreiche Mitglieder<br />
und den erweiterten Vorstand. Ein besonderer<br />
Gruß galt der neuen Bürgermeisterin Irmgard<br />
Welling. Der Rechenschaftsbericht, als auch der<br />
Kassenbericht wurden ohne Beanstandung von<br />
Als Referenten standen für den sehr interessanten<br />
Vortragsabend der Chefarzt der Inneren Medizin<br />
des <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Sögel</strong> (HKS)<br />
Dr. Norbert Bley und der Ltd. Oberarzt der Inneren<br />
Medizin des HKS Dr. Ralf Meyer zur Verfügung.<br />
Beide gaben in ihren sehr verständlichen<br />
Ausführungen den 70 interessierten Zuhörern<br />
Patienten schauen ab jetzt KiK: Fernsehen wie zu Hause<br />
Im November vergangenen Jahres ging im<br />
<strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> (HKS) der Klinik-<br />
Info-Kanal (KiK) mit einem feierlichen Start auf<br />
Sendung. Für die Patienten bedeutet dies ab<br />
jetzt: Beste Unterhaltung und täglich frische<br />
Klinik-Informationen direkt ans Krankenbett.<br />
Das für Patienten kostenlose Wohlfühlfernsehen<br />
gibt es bereits in 500 Kliniken in fünf Ländern.<br />
Stellvertretender Geschäftsführer Manfred<br />
Möheken freut sich, dass der Klinik Info Kanal<br />
mit einem abwechslungsreichen Programm<br />
ab sofort zielgruppenorientiertes Fernsehen<br />
bietet. „Wir wollen unseren Patientinnen und<br />
Patienten auch auf diesem Sektor etwas ganz<br />
Besonderes bieten“, ergänzt er. Der Wohlfühlsender<br />
KiK unterhält und bewegt, informiert,<br />
der Versammlung genehmigt und verabschiedet.<br />
In den turnusgemäßen Vorstandswahlen<br />
wurden die 1.Vorsitzende Telkmann und der Kassenführer<br />
Willi Hüer in ihren Ämtern einstimmig<br />
für eine weitere Periode bestätigt. Brachem<br />
gab anschließend einen Ausblick auf das Jahr<br />
2012 und schloß um 19.00 Uhr die Mitgliederversammlung.<br />
Anschließend eröffnete er den<br />
anschließenden Vortragsabend der Deutschen<br />
Herzstiftung unter dem Titel „Bluthochdruck“.<br />
Bluthochdruck nicht auf die leichte Schulter nehmen<br />
praxisbezogene Anregungen über den Bluthochdruck<br />
in Wort und Bild mit auf den Weg. In<br />
der anschließenden Diskussionen beantworteten<br />
sie entsprechende Fragen. Ursula Beckmann,<br />
Beauftragte der Deutschen Herzstiftung, wies in<br />
ihren Ausführungen auf die Aufgabenstellung<br />
der Deutschen Herzstiftung hin und stellte den<br />
entspannt und motiviert Patienten mit einem<br />
wirkungsvollen Mix aus Dokumentationen und<br />
Reportagen (vor allem über Gesundheit), brandaktuellen<br />
Hollywood-Spielfilmen, humorvollen<br />
Beiträgen und immer auch aktuellen Informationen<br />
über die jeweilige Klinik.<br />
Bei dem Sendestart wurde auch der neue Präsentationsfilm<br />
über das HKS vorgestellt, mit<br />
dem die Patientinnen und Patienten und alle<br />
anderen Interessierten in Zukunft einen Blick<br />
hinter die Kulissen des <strong>Krankenhaus</strong>es werfen,<br />
dabei Ärzte und Pflegepersonal kennenlernen<br />
und sich dadurch in der ungewohnten Umgebung<br />
etwas wohler fühlen können. „Nur wer<br />
informiert ist, kann seine Ängste abbauen, weshalb<br />
wir den Gesundungsprozess durch den<br />
zielgerechten Einsatz von KiK-TV unterstützen<br />
wollen“, erklären die KiK-Geschäftsführer<br />
Jürgen B. Brunner und Tobias<br />
Bartel die Hintergründe des<br />
Patientenkanals. Mit feststehenden<br />
Informationsseiten und dem neuen<br />
Live-Ticker bekommt das HKS<br />
neben dem siebentägigen TV-Programm<br />
zwei Möglichkeiten hinzu,<br />
ihre Patienten leicht und direkt zu<br />
informieren. „Das können der tägliche<br />
Speiseplan sein, Genesungs-<br />
„Telkmann und Hüer in ihren Ämtern bestätigt“:<br />
Der Bluthochdruck stand im Mittelpunkt<br />
eines durch den FFG und der Deutschen Herzstiftung<br />
veranstaltenten Vortragsabends.<br />
Zuhörern reichlich Informationsmaterial über<br />
die Herzstiftung, als auch über das Krankheitsbild<br />
Bluthochdruck zur Verfügung. Brachem<br />
bedankte sich im Namen des FFG am Ende der<br />
Veranstaltung recht herzlich bei den beiden Referenten<br />
und Beckmann für den gelungenen,<br />
interessanten Vortragsabend.<br />
wünsche, FAQs, Veranstaltungshinweise, Personalvorstellungen,<br />
News aus aller Welt oder die<br />
freudige Nachricht über die Geburt eines Kindes<br />
im klinikeigenen Kreißsaal mit Foto“, so Brunner<br />
und Bartel.<br />
Das gesamte Projekt wird durch Sponsoring-<br />
Partner aus der Region finanziert, indem örtliche<br />
Unternehmen mit Spots und TV-Animationen<br />
in einem begrenzt eingerichteten Kontingent<br />
in das KiK-Programm eingebunden werden. Da<br />
alle Zimmer im <strong>Sögel</strong>er <strong>Krankenhaus</strong> bereits mit<br />
einem Fernseher ausgestattet sind, können die<br />
Patienten den Klinik-Info-Kanal hier völlig kostenlos<br />
nutzen.<br />
KiK-TV ist in den meisten Kliniken auf Programmplatz<br />
1 gesetzt und gilt als einer der beliebtesten<br />
TV-Kanäle! Als erster deutscher Anbieter von<br />
Patientenfernsehen und als Marktführer weiß<br />
KiK-TV, was Patienten wichtig ist. Mit regelmäßigen<br />
Klinik- und Patientenbefragungen (u. a.<br />
Omnibusstudie der BA Heidenheim) sichert KiK-<br />
TV sein Know-How ab und erweitert es stetig.<br />
Eine groß angelegte Auftragsstudie mit der IFAK<br />
Institut GmbH & Co KG und Sozialforschung /<br />
Taunusstein bestätigte kürzlich die Qualität<br />
des Patientenfernsehens, wonach 96 % der KiK-<br />
Zuschauer das Programm mit „gut“ oder „sehr<br />
gut“ bewerteten.<br />
Freuen sich über den neuen Sender KiK: Schulleiter Bernd Brachem, Ltd. Oberarzt Ralf Meyer, Küchenchef<br />
Karl Keppler, Qualitätsmanagementkoordinatorin Nadine Janßen, Leitung Pflege- und<br />
Patientenmanagement Jens Eilers, Krankenschwester Anke Bürschen und KiK-Vertriebsleiter Michael<br />
Lüth (v. l.).<br />
9
Kompaktes<br />
<strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> stolz auf Zuwachs<br />
Ehrenamtlicher Mitarbeiter<br />
Das <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> (HKS) bietet<br />
eine am Menschen orientierte ganzheitliche,<br />
medizinische und pflegerische Versorgung.<br />
Begleitend zu dieser Versorgung ist es ein<br />
zentrales Anliegen, dass sich die Patienten und<br />
deren Angehörige gut aufgehoben fühlen. Hierzu<br />
leisten Ehrenamtliche Mitarbeiter einen<br />
wichtigen Beitrag. Durch ihre Zeit, Zuwendung<br />
und die Betrachtung individueller Bedürfnisse<br />
schenken sie jedem Patienten Aufmerksamkeit<br />
und Wertschätzung. Ihre Aufgaben reichen von<br />
der praktischen Handreichung bis zum aufmunternden<br />
Wort.<br />
Sie schenken Zeit – für ein Gespräch am Bett, für<br />
kleinere Besorgungen und Botengänge.<br />
Sie leisten Gesellschaft und unterhalten – mit<br />
einem guten Buch, durch kleine Zauberkunststücke.<br />
Während des Informationstages machten die 8-Klässler die Erfahrung,<br />
wie es ist, anderen zu Helfen.<br />
Die Initiative Medizin Online (imedON) bestätigt<br />
der Website des <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Sögel</strong> (HKS) Patientenfreundlichkeit. Mit der<br />
Teilnahme am Wettbewerb „Deutschlands Beste<br />
Klinikwebsite 2011“ stellte sich das HKS den<br />
imedON-Kriterien und erhält für 2012 das imedON-Zertifikat.<br />
Viele Patienten gewinnen ihre Informationen<br />
im medizinischen Bereich aus dem Internet.<br />
Tendenz steigend. So ergänzt das Internet nicht<br />
nur andere Informationsquellen wie Hausarzt,<br />
soziales Umfeld, Zeitschriften oder TV, sondern<br />
hat diese bereits zum Teil überholt. „Diesem<br />
Sie begleiten – auf die Station, zu den Untersuchungen,<br />
auf Spaziergängen, in die Kapelle zum<br />
Gebet.<br />
Im Ehrenamt des HKS tätig zu sein, ist eine<br />
verantwortungsvolle Aufgabe. Mittlerweile<br />
zählt das Ehrenamt über 50 Mitglieder. „Auf<br />
diese Zahl sind wir sehr stolz“, berichtet Astrid<br />
Schweer, Stellvertretung Pflege- und Patientenmanagement,<br />
„die Ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />
bestätigen mir immer wieder, dass der Dienst<br />
am Menschen Freude und Zusammengehörigkeit<br />
schafft. Wir sind unseren Ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern sehr dankbar.“<br />
Haben auch Sie Interesse Ehrenamtlich im <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> tätig zu werden?<br />
Dann rufen Sie gleich Astrid Schweer unter der<br />
Telefonnummer 05952 209-574 an.<br />
Am 24. November letzten Jahres fand für<br />
die Schülerinnen und Schüler der Realschule<br />
<strong>Sögel</strong> ein Informationstag über<br />
die Berufe des Gesundheitswesens statt.<br />
Hierzu war ebenfalls die Krankenpflegeschule<br />
des <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong><br />
(HKS) eingeladen. Die Veranstaltung war<br />
eingebettet in ein Projekt der Realschule,<br />
das den jungen Menschen im Laufe einer<br />
Woche die Gelegenheit bieten sollte,<br />
sich über verschiedene Berufsbilder unterschiedlicher<br />
Berufssparten aus erster<br />
Hand zu erkundigen.<br />
Im Laufe eines Schulvormittags stellte<br />
Bernd Brachem, Schulleiter der Kranken-<br />
Die Ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sind auch bei<br />
der Haarwäsche gerne behilflich.<br />
Berufsbildungstage Schule am Schloß<br />
<strong>Krankenhaus</strong> erhält Zertifikat für Patientenfreundlichkeit<br />
10<br />
Trend kommen wir nach. Uns ist wichtig, dass<br />
sich die Patienten schnell auf unserer Internetseite<br />
zu Recht finden“, sagt stellvertretender<br />
Geschäftsführer Manfred Möheken.<br />
Im Frühjahr 2009 gründeten Unternehmen<br />
der Medizinindustrie, Ärztevertreter und Forschungseinrichtungen<br />
gemeinsam mit Medien-Partnern<br />
die Initiative imedON. Ziel dieser<br />
Initiative ist es, die Patientenfreundlichkeit medizinischer<br />
Webseiten zu erhöhen. Damit soll<br />
auch im Online-Bereich der Patient im Mittelpunkt<br />
aller Anstrengungen im Gesundheitssystem<br />
stehen.<br />
pflegeschule, den Schülerinnen und Schülern<br />
der Klassen 8 die verschiedenen Berufe<br />
des Gesundheitswesens vor. Hierbei<br />
legte er den Schwerpunkt auf die Ausbildung<br />
in der Gesundheits- und Krankenpflege.<br />
In den anschließenden Diskussionen<br />
stellten die Schülerinnen und Schüler<br />
ihre spezifischen Fragen. Nach Abschluss<br />
des Info-Vormittags reflektierte man gemeinsam<br />
mit den verantwortlichen Lehrern<br />
die Veranstaltung mit dem Ergebnis,<br />
die Bildungswoche im nächsten Schuljahr<br />
zu wiederholen. Sie soll auch zukünftig als<br />
fester Bestandteil des Schuljahres eingeplant<br />
werden.<br />
„Das Zertifikat ist uns ein Ansporn, unsere Internetseite<br />
noch zu verbessern“, so Möheken<br />
weiter.
Kompaktes<br />
Gemeinsam Abschied nehmen<br />
Ambulanter Palliativdienst gedenkt den betreuten Verstorbenen<br />
51 Teelichter leuchten, auf einem mit einer weißen<br />
Tischdecke geschmückten Tisch stehend,<br />
vor dem Altar der Kapelle des <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Sögel</strong> (HKS). Rote Rosen stehen in einer<br />
Vase vor dem Lichtermeer. Sonnenstrahlen brechen<br />
durch das farbige Glas der Kapellenfenster.<br />
Das Klarinettenensembel Werpeloh leitet den<br />
zweiten Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen,<br />
die im vergangenen Jahr vom Ambulanten<br />
Palliativdienst Nördliches Emsland begleitet<br />
wurden, ein.<br />
Angehörige und Freunde der Verstorbenen<br />
erinnern sich mit den Mitarbeiterinnen des<br />
Ambulanten Palliativdienstes, an eine extrem<br />
belastende Zeit, durch die man gemeinsam gegangen<br />
ist. Traurigkeit erfüllt den Raum, aber<br />
auch große Dankbarkeit. Für die intensive Nähe<br />
zu den Familien und den Verstorbenen aber<br />
auch für die warmherzige Betreuung. Eine gro-<br />
Weiterbildung auf neuem Niveau<br />
Eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen<br />
den niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen<br />
der Region mit der Ärzteschaft des <strong>Hümmling</strong><br />
<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> (HKS) wurde am 29. November<br />
des letzten Jahres begründet. In Form<br />
eines Allgemeinmedizinisch-Internistischen Gesprächskreises<br />
wurde eine Weiterbildungsform<br />
gefunden, von der alle Teilnehmer profitieren<br />
können. Der Gastroenterologe Dr. Ralf Meyer,<br />
Ltd. Oberarzt der Inneren Medizin im HKS, moderierte<br />
den Abend. Zusätzlich referierte er über<br />
die aktuelle Empfehlung zur Verabreichung von<br />
Protonenpumpeninhibitoren (Säurehemmern).<br />
Als zweiter Vortrag gab der Kardiologe und<br />
Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. Norbert Bley,<br />
einen Überblick über die neueste Studie zum<br />
Einsatz von Antikoagulantien. Neu war dann die<br />
weitere Gestaltung des Abends. Es wurden Pa-<br />
ße Stütze sei der Ambulante Palliativdienst für<br />
sie gewesen, meint eine Witwe.<br />
Der Ambulante Palliativdienst hat es sich zum<br />
Ziel gemacht, Menschen mit einer weit fortgeschrittenen,<br />
unheilbaren Krankheit und entsprechend<br />
begrenzter Lebenszeit vor Leid und<br />
Schmerzen zu schützen und ihnen ein menschenwürdiges<br />
Dasein in ihrer vertrauten Umgebung<br />
bis zum Tod zu ermöglichen. Belastende<br />
Symptome wie Schmerzen, Übelkeit, Luftnot,<br />
Angst und Unruhe gilt es zu lindern. Durch einen<br />
Rufdienst (24-Stunden-Bereitschaft) können<br />
Hilfe oder erforderliche Hausbesuche durch<br />
qualifizierte Palliativmediziner und Palliativpflegekräfte<br />
jederzeit angefordert werden.<br />
Die bestehenden Versorgungsstrukturen z. B.<br />
durch Hausarzt und Pflegedienst bleiben unverändert<br />
bestehen. Palliativmediziner und Palliativpflegefachkräfte<br />
ergänzen und verdichten<br />
tientenfallbeispiele aus Sicht des<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es und aus Sicht der<br />
niedergelassenen Ärzte vorgestellt<br />
und debattiert. Den Anfang machte<br />
Assistenzarzt Dr. Jan-Felix Christiansen.<br />
Ihm folgten Dr. Hermann<br />
Rolfes, Facharzt für Innere Medizin<br />
in Lathen, und Dr. Hans Dinklage,<br />
Allgemeinmediziner in Esterwegen.<br />
Dabei gab es durchaus kritische Debattenbeiträge.<br />
Doch gerade diese<br />
Form des Austausches ermöglicht<br />
eine noch bessere Zusammenarbeit und Verständnis<br />
für die Sichtweise des jeweils anderen.<br />
Ziel dieses Gesprächskreises ist die Verbesserung<br />
in der Patientenversorgung, besonders auch in<br />
Hinsicht auf die Kontinuität der Behandlungen<br />
vor, wäh-rend und nach einem stationären Auf-<br />
dieses Angebot und achten auf die Anpassung<br />
der symptomlindernden Medikamente und<br />
Pflegemaßnahmen, leiten Angehörige in der<br />
Pflege an und beraten zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten,<br />
durch z. B. ehrenamtliche<br />
Hospizhelferinnen und die Verordnung von<br />
Hilfsmitteln. Das Zuhören und Eingehen auf<br />
seelische Sorgen und Nöte ist fester Bestandteil<br />
der Begleitung, um die Krankheitsbewältigung<br />
zu unterstützen. Alle Beteiligten sind in engem<br />
Austausch und die Versorgung wird durch eine<br />
Koordinatorin organisiert.<br />
Die 51 Teelichter, die jede für einen Namen und<br />
eine Lebensgeschichte stehen, durchdringen am<br />
Ende des Gedenkgottesdienstes fast die ganze<br />
Kapelle. Zum Gedenken erhalten die Angehörigen<br />
eine Kerze, die ein Licht des Friedens sein<br />
soll, wenn sie in ihren Herzen spüren, dass sich<br />
Dunkelheit und Traurigkeit breit macht.<br />
Kontakt:<br />
Ambulanter Palliativdienst<br />
Nördliches Emsland,<br />
Palliativstützpunkt <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong>,<br />
24-Stunden-Rufnummer:<br />
05952 / 209 – 580<br />
www.krankenhaussoegel.de<br />
Palliativfachkraft Gisela Münster entzündet während des Gedenkgottesdienstes<br />
eins von 51 Teelichtern für die, durch den Ambulanten<br />
Palliativdienst betreuten Verstorbenen.<br />
Die Referenten des Abends v. l. Dr. Hans Dinklage, Dr. Ralf Meyer, Dr.<br />
Hermann Rolfes, Dr. Nobert Bley sowie Dr. Jan-Felix Christiansen.<br />
enthalt. Ausdrücklich aufgefordert sollen sich<br />
die niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen fühlen,<br />
sich auch in Zukunft in diesen Zirkel einzubringen<br />
und durch eigene Fallbeispiele zum<br />
Austausch von Ansichten und Erfahrungen beizutragen.<br />
9
Kompaktes<br />
12
Leben<br />
Abschied aus Altersgründen<br />
Nach fast 35-jähriger Tätigkeit<br />
nahm Alfons Kuhrs am 3. Februar<br />
aus dem Kuratorium der St. Bonifatius-HospitalgesellschaftAbschied.<br />
Seit der Überführung des<br />
Regiebetriebes Kreiskrankenhaus<br />
in die Trägerschaft des Landkreis<br />
Emsland und der Bonifatius Hospital<br />
Gesellschaft e. V. war Kuhrs<br />
ebenfalls Mitglied der Gesellschafterversammlung<br />
des <strong>Hümmling</strong><br />
<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> (HKS).<br />
Nach altem Brauch nahm er nun<br />
mit erreichen des 75. Lebensjahres<br />
Abschied aus Altersgründen.<br />
Die gestaltende Arbeit im Kuratorium<br />
habe ihm viel Freude bereitet,<br />
so Kuhrs in seiner Abschiedsrede.<br />
Besonders die letzten 10 Jahre habe<br />
er als eine spannende Zeit voller<br />
Umbrüche wahrgenommen. In<br />
seiner Ansprache wies der Lingener<br />
Kaufmann auf ein paar zentrale betriebswirtschaftliche<br />
Grundsätze<br />
hin, die auch im <strong>Krankenhaus</strong>bereich<br />
nützlich sein könnten. Dazu<br />
formulierte er sechs Thesen. Unter<br />
anderem verwies er darauf, dass<br />
die Krankenhäuser Investitionen<br />
für die Zukunft tätigen müssten.<br />
Außerdem müssten sie sich strategisch<br />
im Wettbewerb positionieren<br />
und die Prozessabläufe optimieren.<br />
Messbar seien Erfolg und Misserfolg<br />
nur durch ein zeitnahes, leistungsstarkes<br />
Controlling. Es mache<br />
den Weg der Veränderung sicher<br />
und helfe, die eingeschlagenen<br />
Wege zu optimieren. Er lobte auch<br />
die Vorteile eines großen Verbundes.<br />
Durch Synergieeffekte und<br />
Abschied nehmen von Hubert Hebler<br />
Am 30. Januar verstarb nach langer<br />
schwerer Krankheit im Alter von<br />
66 Jahren Hubert Hebler. Er war<br />
seit dem 1. Januar 1984 bis zu<br />
seiner plötzlichen Erkrankung als<br />
Leiter des Technischen Dienstes in<br />
unserem <strong>Krankenhaus</strong> tätig. Sehr<br />
engagiert und fachlich kompetent<br />
setzte sich Hubert Hebler für die<br />
Belange des <strong>Hümmling</strong> Kranken-<br />
haus <strong>Sögel</strong> (HKS) ein. „Den Betrieb<br />
hochhalten“, war sein Motto.<br />
So hat er das <strong>Krankenhaus</strong> mitgeprägt.<br />
Durch seine Freundlichkeit<br />
und stete Einsatzbereitschaft<br />
war Hubert bei allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern beliebt.<br />
Außer seiner pflichtbewussten<br />
Tätigkeit im <strong>Krankenhaus</strong> war er<br />
leidenschaftlicher Pferdezüchter,<br />
Die Regenbogenkinder der Kindertagsstätte Arche Noah freuen<br />
sich mit ihrer Erzieherin Marina Kessens über die Geburt von<br />
Toni.<br />
finanzielle Vorteile könne man den<br />
gesundheitspolitischen Herausforderungen<br />
der Zukunft besser<br />
begegnen. Aus Sicht Kuhrs ist für<br />
das <strong>Krankenhaus</strong>management der<br />
Zukunft ein relativ neues Instrument,<br />
das Benchmarking, unverzichtbar.<br />
Sich mit anderen vergleichen<br />
und von den besten lernen.<br />
Doch eines steht für den Lingener<br />
fest:“ Für uns als christliches <strong>Krankenhaus</strong><br />
bleibt auch in Zukunft der<br />
Mensch der einzige und alleinige<br />
Maßstab.“<br />
Das <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong><br />
sagt Alfons Kuhrs danke und<br />
wünscht ihm alles Gute für die Zukunft.<br />
Das Bild aus dem Jahr 2000 zeigt Hubert Heber (r.) im Kreis seiner Kollegen.<br />
Jäger und aktiver Feuerwehrmann.<br />
In Liebe und Dankbarkeit denken<br />
Zu einem Willkommensbesuch kamen die<br />
Kinder der Regenbogengruppe der Kindertagsstätte<br />
Arche Noah zu Toni ins <strong>Hümmling</strong><br />
<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> (HKS). Sie begrüßten<br />
ihn ganz herzlich auf dieser Welt. Toni<br />
wurde am 24. Januar um 16.22 Uhr geboren.<br />
Seine Mutter Marina Kessens arbeitet<br />
als Erzieherin in der Arche Noah.<br />
Mit „Oh, ist der süß!“ und „Guck mal, er hat<br />
sich bewegt. Dabei ist er noch so klein!“<br />
bestaunten die Kinder den neuen Erdenbürger.<br />
Toni bekam Kuscheltiere, gemalte<br />
Alfons Kuhrs wurde nach fast 35jähriger<br />
Tätigkeit aus dem Kuratorium<br />
der Bonifatius-Hospitalgesellschaft<br />
e.V. verabschiedet.<br />
wir an unseren Verstorbenen Hubert<br />
Hebler.<br />
Willkommensbesuch im ganz großen Stil<br />
Bilder und eine Rassel geschenkt, die die<br />
Kinder von zu Hause mitgebracht hatten.<br />
Begleitet wurden die 20 Kinder von ihren<br />
Erzieherinnen Petra Gäken und Marion<br />
Hanekamp.<br />
Toni wog bei der Geburt 3610 Gramm und<br />
war 50 Zentimeter groß. Er und seine Mutter<br />
freuten sich sehr über den Besuch.<br />
13
Leben<br />
Lehrer im Umgang mit Leben und Sterben<br />
Von der Begleitung eines Schwerstkranken und seiner Familie<br />
durch den Ambulanten Palliativdienst<br />
Von Gerd Schade<br />
DERSUM. Josef Mösker schenkt seinem Gegenüber<br />
ein warmes Lächeln. Sein Platz ist auf<br />
der Eck-Ablage der Küchenbank. An der Wand<br />
über ihm hängt ein Holzkreuz. Draußen treibt<br />
ein kräftiger Herbstwind tiefgraue Regenwolken<br />
über Dersum hinweg. Auf einem Acker<br />
versprüht ein Traktor mit Güllefass seine Last.<br />
Angelika Mösker schenkt Tee nach. Ihr Mann<br />
lächelt unverändert. So nah und doch so fern.<br />
Das Schwarz-Weiß-Foto mit seinem Antlitz<br />
auf der Küchenbank gibt der Familie Halt. Und<br />
Kraft. Kraft, die Josef Mösker selbst am Schluss<br />
einfach nicht mehr hatte. Nicht mehr haben<br />
konnte. Jahrelang hatte er gegen den Krebs in<br />
seinem Körper gekämpft. Vor sechs Wochen ist<br />
Josef Mösker gestorben.<br />
In der letzten und schwierigsten Phase seines<br />
Lebens haben ihn und seine Familie Fachkräfte<br />
des Ambulanten Palliativdienstes Nördliches<br />
Emsland begleitet. „Ohne sie hätte ich den<br />
Wunsch meines Mannes nicht erfüllen können“,<br />
sagt Angelika Mösker. Sie hatte ihm versprochen,<br />
dass er zu Hause sterben könne. An ihrer<br />
Seite und an der seiner beiden Töchter im Alter<br />
von 15 und 18 Jahren.<br />
Lange war aber überhaupt nicht klar, dass der<br />
Krebs siegen würde. Mösker hatte sich als geheilt<br />
betrachtet, nachdem ihm der Dickdarm<br />
entfernt und ein künstlicher Darmausgang gelegt<br />
wurde. Damals war er erst 33. Aber nach<br />
einem weiteren operativen Eingriff am Steißbein<br />
vor knapp sechs Jahren lautete die niederschmetternde<br />
Diagnose erneut: Krebs.<br />
„Dabei war der doch schon weg“, sagt Angelika<br />
Mösker leise. „Wir dachten, die Gefahr wäre gebannt.“<br />
Was folgte, war eine Serie von <strong>Krankenhaus</strong>aufenthalten<br />
und Behandlungen, darunter<br />
Chemo- und Strahlentherapien. Sobald es irgendwie<br />
möglich war, ging Mösker trotzdem zur<br />
Arbeit. Der gelernte Landwirt hatte zum Dreher<br />
umgeschult, später machte er noch eine weitere<br />
Umschulung zum Refa-Prozessorganisator. „Er<br />
war ein Kämpfertyp. Und er hatte immer Hoffnung“,<br />
beschreibt Angelika Mösker ihren Mann.<br />
„Nicht, weil er Angst vorm Sterben hatte, sondern<br />
weil er uns nicht allein lassen wollte.“ Doch<br />
die Hoffnung auf Heilung schwand zusehends.<br />
Josef Mösker wollte das jedoch zunächst nicht<br />
wahrhaben. Auch nicht, als seine Frau auf Anraten<br />
eines engen Familienangehörigen den<br />
Palliativdienst ins Boot holte. „Wir haben einen<br />
sehr mobilen, offenen Mann vorgefunden, der<br />
die Karten sofort auf den Tisch gelegt hat, vom<br />
Sterben aber nichts wissen wollte“, erinnert sich<br />
Palliativfachkraft Ilona Konken an das erste Gespräch.<br />
Er sei einfach noch nicht dran, habe er<br />
14<br />
gemeint. Das war im Juli. Seitdem standen regelmäßige<br />
Hausbesuche von Konken und Palliativmedizinerin<br />
Petra Conen auf dem Programm.<br />
Der Schalter kippt<br />
Conen lernte Mösker als einen Menschen<br />
kennen, für den seine Autonomie und Versorgerrolle<br />
im Vordergrund stand. Bis zu jenem<br />
Zeitpunkt, an dem auch bei Mösker selbst „der<br />
Schalter gekippt“ sei, sich seine jüngsten Operationswunden<br />
veränderten und die Schmerzen<br />
größer wurden. „Plötzlich war unsere Grundlage<br />
anders. Er hatte begriffen, dass sich etwas verändert<br />
hat“, berichtet die Palliativärztin. Erst wenige<br />
Tage zuvor hatte ihr Patient auf einen weiteren<br />
<strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt bestanden. Zuvor<br />
erarbeiteten beide gemeinsam eine individuelle<br />
Patientenverfügung. Sein Mut zu diesem Schritt<br />
sei der Schlüssel zu seiner Seele gewesen, sagt<br />
Petra Conen.<br />
In einer Klinik nahm ihm und seiner Frau ein Arzt<br />
dann aber jede Hoffnung. Trotz der Tragik wirkte<br />
dies offenbar fast wie eine Art Befreiung. Endlich<br />
herrschte Gewissheit, wenngleich eine traurige.<br />
Und doch ist Angelika Mösker diesem Arzt<br />
für seine Offenheit sehr dankbar, wie sie betont.<br />
„In all den Jahren zuvor haben sich alle immer<br />
davor gedrückt, uns die Wahrheit zu sagen. Jetzt<br />
endlich konnten wir in aller Offenheit über alles<br />
sprechen.“ Auch ihrem Mann sei von da an klar<br />
gewesen, was ihm bevorstünde. Ganz genau erinnert<br />
sich Angelika Mösker an seine Worte: „Ich<br />
möchte nach Hause. Und wenn ihr es tragen<br />
könnt, will ich zu Hause sterben.“ Dann hätten<br />
beide zum ersten Mal gemeinsam geweint.<br />
Der Palliativdienst stand der Familie nun immer<br />
häufiger zur Seite. Zu Hause sprach der Sterbenskranke<br />
mit seiner Familie, Freunden und<br />
Nachbarn. Zeit zum Aussöhnen und Abschiednehmen.<br />
„Er hat mit allen ein Gespräch geführt.<br />
Er wollte sich von jedem persönlich verabschieden<br />
– auch, damit sie ihn in Ruhe gehen lassen<br />
können“, sagt Conen. „Er war Lehrer für seine<br />
Familie und uns, im Umgang mit Leben und<br />
Sterben. In beeindruckender Weise hat er alle<br />
Sterbephasen durchlaufen bis zur Zustimmung<br />
und der Aussage: Ich bin bereit.“<br />
Ein letzter Kuss<br />
Um die zunehmend intensiver werdende Betreuung<br />
in den letzten Wochen kümmerten sich<br />
Angelika Mösker und ihre beiden Töchter mit<br />
tatkräftiger Unterstützung enger Familienangehöriger<br />
selbst. Dazu gehörten beispielsweise<br />
die Grundpflege wie das Waschen und das Essenanreichen,<br />
die Rund-um-die-Uhr-Betreuung<br />
sowie die Schmerztherapie mit Tablettengaben<br />
Einen festen Platz behält Josef Mösker in den Herzen<br />
von Palliativfachkraft Ilona Konken, Angelika Mösker<br />
und Palliativärztin Petra Conen (von links). Foto:<br />
Gerd Schade<br />
zu festgelegten Zeiten (auch nachts), später der<br />
Umgang mit der Schmerzpumpe unter intensiver<br />
Anleitung des Palliativdienstes.<br />
Innerhalb kürzester Zeit verschlechterte sich der<br />
Allgemeinzustand so, dass Josef Mösker komplett<br />
bettlägerig war. Vier- oder fünfmal habe<br />
Mösker geglaubt, dass er in den nächsten Augenblicken<br />
sterben werde. Jedes Mal ließ er sich<br />
seine Töchter ans Bett rufen. Sie hatten darauf<br />
bestanden, bei ihm zu sein, „wenn Papa geht“.<br />
Als es dann tatsächlich so weit war, gab Angelika<br />
Mösker ihrem Mann einen Kuss und sagte<br />
ihm „Lebewohl“.<br />
Mösker sei seiner Familie bis zum Schluss eine<br />
Stütze gewesen, betont Petra Conen. Angelika<br />
Mösker selbst ist sich sicher, dass es ihrem Mann<br />
an einem anderen Ort gut geht – geborgen in<br />
Gottes Hand oder, wie es im Gotteslob, „Wir<br />
sind nur Gast auf Erden“ (Lied-Nr. 656), heiße.<br />
Sie schöpft ihre Überzeugung aus einem tiefen<br />
christlichen Glauben. Für die 18-jährige Tochter<br />
ist Papa jetzt „ein Engel mit Flügeln und Düsenantrieb“.<br />
Angelika Mösker geht es wenige Wochen nach<br />
dem Tod ihres Mannes nach eigenen Worten<br />
gut. „Das heißt aber nicht, dass ich ihn nicht<br />
vermisse und er der Familie an allen Ecken und<br />
Enden fehlt“, betont sie, „denn wo das Leben endet,<br />
besteht die Liebe fort.“ Draußen reißen Sonnenstrahlen<br />
die dichte Wolkendecke auf. Der Tee<br />
ist längst kalt geworden. Josef Mösker lächelt<br />
von seinem Platz auf der Küchenbank herüber.<br />
Er fehlt. Und ist doch immer da.
Leben<br />
Bis zuletzt menschenwürdig in vertrauter<br />
Umgebung leben<br />
Palliativmedizin kann nicht mehr heilen – Stützpunkt in <strong>Sögel</strong><br />
ist rund um die Uhr erreichbar<br />
gs SÖGEL. Palliativmedizin kann nicht mehr<br />
heilen. Aber sie kann Menschen mit einer weit<br />
fortgeschrittenen, unheilbaren Erkrankung und<br />
entsprechend begrenzter Lebenserwartung in<br />
ihrer letzten Lebensphase begleiten und versorgen.<br />
Diese Aufgabe übernehmen Palliativärzte,<br />
Palliativpflegefachkräfte und ehrenamtliche<br />
Hospizhelfer in Kooperation mit dem Hausarzt<br />
und dem ambulanten Pflegedienst.<br />
Das Ziel des Ambulanten Palliativdienstes Nördliches<br />
Emsland ist es, Schwerstkranke vor Leid<br />
und Schmerzen zu schützen und ihnen ein menschenwürdiges<br />
Dasein in ihrer vertrauten Umgebung<br />
bis zum Tod zu ermöglichen – oder aber<br />
in der Palliativeinheit des <strong>Hümmling</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
<strong>Sögel</strong>, wenn dies trotz aller intensiven<br />
Bemühungen im häuslichen Umfeld nicht gelingen<br />
sollte. Im Vordergrund der Begleitung steht<br />
die Linderung von belastenden Symptomen wie<br />
Schmerzen, Atemnot oder Übelkeit. Nicht weniger<br />
wichtig ist außerdem die psychosoziale<br />
Unterstützung des Patienten und der Angehörigen<br />
im Umgang mit der schweren Erkrankung,<br />
Sterben und Tod. „Gute Begleitung in der letzten<br />
Lebensphase gelingt dann, wenn man als<br />
Begleiter die Seele des anderen berührt“, sagt<br />
Palliativmedizinerin Petra Conen.<br />
Die Begleiter orientieren sich an einem Modell<br />
der Wissenschaftlerin Elisabeth Kübler-Ross.<br />
Demnach umfasst die Sterbephase fünf Stufen:<br />
1. Nicht-wahr-haben-wollen und Isolierung, 2.<br />
Zorn und Ärger, 3. Verhandeln, 4. Depression, 5.<br />
Zustimmung.<br />
Im Begriff Palliativmedizin steckt das lateinische<br />
Wort „pallium“ – übersetzt Mantel. Die<br />
Begleitung soll die Schwerstkranken wie ein<br />
Mantel schützen.<br />
Der Ambulante Palliativdienst Nördliches Emsland<br />
ist Teil des Palliativstützpunktes Nördliches<br />
Emsland am <strong>Hümmling</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> in <strong>Sögel</strong>.<br />
Zum Team des Palliativstützpunktes in <strong>Sögel</strong> gehören<br />
(von links) Pflegedienstleiter Jens Eilers, Koordinatorin<br />
Martina Mensen, Palliativmediziner Dr. Hermann-Josef<br />
Bergmann, die Palliativfachkräfte Gisela<br />
Münster und Ilona Konken, Palliativmedizinerin Petra<br />
Conen sowie Sozialarbeiter Bernd Staggenborg.<br />
Foto: <strong>Hümmling</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Der Stützpunkt ist rund um die Uhr erreichbar:<br />
Telefon: 05952/209580.<br />
Die sogenannte Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung<br />
(SAPV) wird ärztlich verordnet und<br />
von der Krankenkasse finanziert. Dem Team gehören<br />
Palliativmediziner, Palliativpflegefachkräfte<br />
und ehrenamtliche Hospizhelfer an.Der Stützpunkt<br />
arbeitet eng mit Seelsorgern zusammen.<br />
Sitzungspräsident Stephan Schmees fit gespritzt<br />
Stephan Schmees versagte im Vorfeld der vierten Prunksitzung der Kolpingkapelle <strong>Sögel</strong> die<br />
Stimme – HKS kommt Präsidenten zur Hilfe<br />
Am Samstagvormittag den 11. Februar<br />
meldete sich der Sitzungspräsident<br />
des <strong>Sögel</strong>er Karnevals, Stefan<br />
Schmees, im <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Sögel</strong> (HKS). Besser gesagt, er<br />
versuchte sich zu melden.<br />
Am anderen Ende der Leitung<br />
war zunächst nur ein stumpfes<br />
krächzen zu hören. Nachdem die<br />
Verständigung schließlich doch gelang,<br />
wurde Schmees direkt in das<br />
<strong>Krankenhaus</strong> einbestellt.<br />
Sitzungspräsident Stephan Schmees (Dritter von links) führte trotz angeschlagener<br />
Stimme souverän durch das karnevalistische Programm.<br />
Hier erwartete ihn bereits die Assistenzärztin<br />
der Abteilung für<br />
Innere Medizin, Theresa Abeln.<br />
Schmees schilderte, eine Erkältung<br />
in der vorhergegangenen Woche<br />
durchgestanden zu haben. Seitdem<br />
probiere er Unmengen an<br />
verschiedenen Teesorten, Pastillen,<br />
Lutschbonbons und Lösungen zum<br />
Gurgeln aus. Nun sei die Stimme<br />
schließlich zum vierten und letzten<br />
Abend der <strong>Sögel</strong>er Karnevalssitzungen<br />
ganz weg.<br />
Nach einer gründlichen Untersuchung<br />
durch die Medizinerin, beriet<br />
sich diese mit dem Chefarzt<br />
der Inneren Abteilung, Dr. med.<br />
Norbert Bley. Danach stand die Behandlungsstrategie<br />
fest und Abeln<br />
verabreichte Schmees die entsprechenden<br />
Medikamente.<br />
Kurz darauf wurde die Stimme des<br />
Präsidenten deutlich kräftiger – die<br />
Therapie schlug an.<br />
Einige Stunden später führte Sitzungspräsident<br />
Schmees die <strong>Sögel</strong>er<br />
Narren mit leicht belegter<br />
jedoch kräftiger Stimme souverän<br />
und vergnügt durch das Programm.<br />
Zum Ende der gut vierstündigen<br />
Sitzung wurde die Stimme schließlich<br />
doch wieder dünner.<br />
Bei der anschließenden After Show<br />
Party überließ Schmees das reden<br />
und singen den anderen Narren.<br />
Der Karnevalsausschuss der Kolpingkapelle<br />
<strong>Sögel</strong> und der Sitzungspräsident<br />
bedankten sich<br />
beim HKS für die schnelle und unkomplizierte<br />
Hilfe.<br />
Das HKS freut sich seinerseits geholfen<br />
zu haben und sagt Bitte<br />
schön und stets zu Diensten.<br />
15
Porträt<br />
Dank und Anerkennung für Josef Fening<br />
Nach über vierjähriger Tätigkeit nahm Josef<br />
Fening am 17. November 2011 das letzte Mal an<br />
der Sitzung der Bewertungskommission des<br />
<strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> (HKS) teil. Fening<br />
vertrat in diesem Gremium den Träger des HKS.<br />
Kennzeichnend für seine Arbeit in der Bewertungskommission<br />
waren seine Rolle als fundierter<br />
Ratgeber, der bei der Beurteilung der eingegangenen<br />
Vorschläge sowohl die Interessen der<br />
Patienten, Besucher, Mitarbeiter und Funktionäre<br />
wiedergab. Er hatte damit immensen Anteil<br />
an der Arbeit der Bewertungskommission und<br />
dadurch auch an der erfolgreichen Handhabung<br />
des Instruments des Betrieblichen Vorschlagswesens<br />
(BWV). Dafür gebühren ihm Dank und<br />
Anerkennung.<br />
Neueinstellungen Ärztlicher Dienst<br />
Natalia Ackermann<br />
01.12.2011<br />
Servicegesellschaft<br />
Galina Beifuß<br />
01.01.2012<br />
Servicegesellschaft<br />
MVZ <strong>Sögel</strong> GmbH<br />
Claudia Bruns<br />
01.01.2012<br />
Arzthelferin<br />
MVZ <strong>Sögel</strong> GmbH<br />
Andre Cloppenburg<br />
17.10.2011<br />
Altenpfleger<br />
Emsländische Pflege gGmbH<br />
Kerstin Focken<br />
01.12.2011<br />
Altenpflegerin<br />
Emsländische Pflege gGmbH<br />
16<br />
Michaela Künkel<br />
01.01.2012<br />
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin<br />
MVZ <strong>Sögel</strong> GmbH<br />
Tel.: 05952 96933-10<br />
Neueinstellungen weiterer Mitarbeiter<br />
Natalie Grotz<br />
01.01.2012<br />
Servicegesellschaft<br />
Heike Jackstädt<br />
14.11.2011<br />
Pflegehelferin<br />
Emsländische Pflege<br />
Fening, der bis zu seinem gesundheitlich bedingten<br />
Rücktritt 2009 auch über 23 Jahre Bürgermeister<br />
von Stavern war, war jahrelanges<br />
Mitglied des Kreistages und ehrenamtlicher<br />
stellvertretender Landrat. Im Rahmen seiner<br />
Arbeit als Minister des Kreistages (MdK) war er<br />
Mitglied der Gesellschafterversammlung. Zur<br />
letzten Wahl im September 2011 kandidierte er<br />
aber nicht erneut, wodurch er aus der Gesellschafterversammlung<br />
ausscheidet.<br />
Um das Qualitätsniveau des HKS als verlässlicher<br />
Dienstleister weiterhin zu erhalten, ist<br />
jeder Mitarbeiter aufgefordert, bestehende Vorgänge<br />
zu hinterfragen und neue Ideen vorzutragen,<br />
die es ermöglichen, Patienten besser zu<br />
Alexandra Jansen<br />
01.01.2012<br />
Arzthelferin<br />
MVZ <strong>Sögel</strong> GmbH<br />
Sabrina Jansen<br />
01.01.2012<br />
Arzthelferin<br />
MVZ <strong>Sögel</strong> GmbH<br />
Irina Kabatschek<br />
01.10.2011<br />
Arzthelferin<br />
MVZ Innere Medizin<br />
Cora Lüken<br />
01.01.2012<br />
Krankenschwester<br />
Station Chirurgie II<br />
Irina Maier<br />
01.01.2012<br />
Arzthelferin<br />
MVZ <strong>Sögel</strong> GmbH<br />
Youssef Mohamad<br />
14.11.2011<br />
Bundesfreiwilligendienst<br />
Hol- und Bringedienst<br />
Schw. M. Saphalya<br />
Plamoottil<br />
01.01.2012<br />
Altenpflegerin<br />
Station Innere Medizin II<br />
Viktoria Rohleder<br />
01.12.2011<br />
Krankenschwester<br />
Emsländische Pflege<br />
Bedankten sich für die Tätigkeit als Mitglied der Bewertungskommission<br />
bei Josef Fening, dritter von<br />
links. MAV-Vorsitzende Andrea Bellingen, MAV-Mitglied<br />
Hermann Janssen und Assistent der Geschäftsführung<br />
Hubert Jansen.<br />
versorgen. Aus diesem Grund besteht seit 2005<br />
das BWV. Ziel des BVW ist es, die Mitarbeiter zu<br />
motivieren ihre Kenntnisse und Erfahrungen<br />
über ihre eigentliche Arbeit hinaus zum Nutzen<br />
des HKS zu verwenden. Sie sollen Maßnahmen<br />
ableiten, die die Wirtschaftlichkeit erhöhen, die<br />
allgemeinen Arbeitsbedingungen und die Zusammenarbeit<br />
verbessern, die Arbeitssicherheit<br />
erhöhen und den Umweltschutz fördern sowie<br />
im Besonderen die Krankenversorgung zum<br />
Wohle des Patienten verbessern.<br />
Die Bewertungskommission entscheidet über<br />
Annahme oder Ablehnung eines Vorschlages<br />
und setzt Prämien gemäß einem Prämienkataloges<br />
fest.<br />
Claudia Sandker<br />
01.10.2011<br />
Arzthelferin<br />
MVZ Innere Medizin<br />
Tatjana Schmidt<br />
01.01.2012<br />
Arzthelferin<br />
MVZ <strong>Sögel</strong> GmbH<br />
Julia Schuldeis<br />
01.01.2012<br />
Auszubildende MFA<br />
MVZ <strong>Sögel</strong> GmbH<br />
Lucia Tapken<br />
01.12.2011<br />
Pflegehelferin<br />
Emsländische Pflege<br />
Elvira Wilhelm<br />
01.12.2011<br />
Servicegesellschaft
Spezial<br />
Vorsorge für Kinder nicht auf die leichte Schulter nehmen<br />
Jedes dritte Kind ab zwei Jahren versäumt Vorsorgeuntersuchungen<br />
Nur noch zwei von drei Kindern in Deutschland<br />
gehen zu den Vorsorgeuntersuchungen ab zwei<br />
Jahren. Vor allem arme oder wenig gebildete<br />
Eltern und Einwandererfamilien versäumen es<br />
nach Aussage der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung, ihre Kinder zur U7 bis U9<br />
zum Kinderarzt zu bringen. Bei einer kontinuierlichen<br />
kinderärztlichen Betreuung der Familien<br />
achten die Praxen auf eine Einhaltung der geforderten<br />
Vorsorgeuntersuchungen.<br />
Die Untersuchungen finden im Alter von zwei,<br />
vier und fünf Jahren statt. Probleme in der<br />
(Sprach-) Entwicklung oder Seh- und Hörstörungen<br />
würden daher oft erst bei der Einschulung<br />
erkannt, warnt Kinderärztin Michaela Künkel<br />
vom Medizinischen Versorgungszentrum <strong>Sögel</strong><br />
am <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> (HKS). Die o. g.<br />
Vorsorgeuntersuchungen werden von den gesetzlichen<br />
Krankenkassen bezahlt. Die U1 findet<br />
direkt nach der Geburt statt, die U2 bis U6 im<br />
ersten Lebensjahr. Daran nehmen noch mehr als<br />
90 Prozent der Kinder teil. Bei der U7 bis U9 geht<br />
der Anteil dann stark zurück. Mit großem Interesse<br />
nehmen Eltern vor allem die ersten Untersuchungen<br />
wahr, denn die Unsicherheit mit<br />
dem Baby ist noch groß, das Interesse an allem,<br />
was mit seiner Gesundheit zu tun hat ebenso.<br />
Früh Entwicklungsstörungen<br />
erkennen<br />
Die regelmäßige Teilnahme an den Früherkennungsuntersuchungen<br />
und ein umfassender<br />
Impfschutz sind wichtige Bausteine einer gesunden<br />
Entwicklung. Kaum hat der neue Erdenbürger<br />
seinen ersten Schrei getan, untersuchen<br />
ihn die Ärzte. Unmittelbar nach der Geburt wird<br />
im <strong>Krankenhaus</strong> die erste Vorsorgeuntersuchung<br />
U1 gemacht. Bei Geburten außerhalb des<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es kann diese erste Vorsorgeuntersuchung<br />
auch die Hebamme übernehmen.<br />
Wann Vorsorgen weniger<br />
wahrgenommen werden<br />
Bis zum 4. Lebensmonat folgen weitere drei Termine,<br />
die die meisten Eltern eifrig wahrnehmen.<br />
Doch irgendwann kommt der Knick: „Wenn die<br />
Abstände zwischen den Untersuchungen größer<br />
werden, zeigt sich: Je größer das Kind, desto<br />
weniger wird das Vorsorgeangebot wahrgenommen“,<br />
erklärt Künkel.<br />
Warum die Vorsorge<br />
vergessen wird<br />
Oft werden die Vorsorgetermine nur vergessen<br />
- vor allem die nachträgliche Einführung der<br />
U7a, die das Kind im Kindergartenalter erhalten<br />
soll. Denn sie wurde erst 2008 nachträglich<br />
eingeführt. Bei Kindern, die davor geboren sind,<br />
ist die Untersuchung nicht im Vorsorgeheft<br />
eingetragen. Aus diesem Grund verschwitzen<br />
es Eltern oft, rechtzeitig einen Termin beim Kinderarzt<br />
zu machen. Seit einiger Zeit werden die<br />
Eltern vor der U5-U8 durch eine Erinnerung des<br />
Jugendamtes an die Durchführung der Vorsorge<br />
erinnert.<br />
Die Vorsorgeuntersuchungen im<br />
Einzelnen<br />
Die U1 dient dazu, Defekte vitaler Funktionen<br />
aufzudecken, die sofortiges Handeln erfordern,<br />
während die U2 eine ausführliche Untersuchung<br />
des Kindes ist, bei der neben der Kontrolle<br />
wichtiger Organe wie Herz und Verdauungstrakt<br />
auch ganz besonders Haltung, Motorik<br />
und Muskelgrundspannung (Tonus) untersucht<br />
werden. Eine Neugeborenen-Reihenuntersuchung<br />
auf angeborene Stoffwechselkrankheiten<br />
erfolgt ebenfalls. Wichtige Bestandteile der<br />
U3 sind unter anderem Elemente der Ernährung,<br />
eventuelle Unruhephasen des Alters sowie die<br />
zeitgerechte Impfungen der Kinder.<br />
In den folgenden Untersuchungen (U4-U7) wird<br />
das Hauptaugenmerk auf die zeitgerechte körperliche<br />
Entwicklung des Kindes, die Sprachentwicklung<br />
und das Kommunikationsverhalten<br />
gelegt. Ebenfalls wird eine altersadäquate Förderung<br />
thematisiert und eine Erziehungsberatung<br />
angeboten.<br />
Bei der U7a geht es im Wesentlichen um Erkennen<br />
und Behandlungseinleitung von allergischen<br />
Erkrankungen, Sozialisations- und<br />
Verhaltensstörungen, Übergewicht, Sprachentwicklungsstörungen,<br />
Zahn-, Mund- und Kieferanomalien.<br />
Bei der U8 werden u. a. die Beweglichkeit und<br />
Koordinationsfähigkeit des Kindes sowie Reflexe,<br />
Muskelkraft, Sprachproduktion, Sprach - und<br />
Aufgabenverständnis sowie der Zahnstatus untersucht.<br />
Das Hör- und Sehvermögen wird ebenso<br />
getestet wie das Sozialverhalten und die Eingliederung<br />
im Kindergarten.<br />
Die U9 findet im Jahr vor der Einschulung statt<br />
und ist damit besonders wichtig. Sie beinhaltet<br />
wiederum Tests auf Koordinationsfähigkeit<br />
(Grob- und Feinmotorik), das Sprachverständnis<br />
sowie die Untersuchung des Hör- und Sehvermögens.<br />
Schwerpunkte der U10 sind Erkennen und<br />
Behandlungseinleitung von umschriebenen<br />
Entwicklungsstörungen (z.B. Lese-, Rechtschreib-<br />
und Rechenstörungen), Störungen der<br />
motorischen Entwicklung und Verhaltensstörungen<br />
wie z. B. Aufmerksamkeitsdefizit- und<br />
Hyperaktivitätsstörungen.<br />
Kinderärztin Michaela Künkel vom Medizinischen<br />
Versorgungszentrum <strong>Sögel</strong> am <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong>.<br />
Schwerpunkte der U11 sind Erkennen und Behandlungseinleitung<br />
von Schulleistungsstörungen,<br />
Sozialisations- und Verhaltensstörungen,<br />
Zahn-, Mund- und Kieferanomalien, gesundheitsschädigendem<br />
Medienverhalten. Diese<br />
Untersuchung soll u. a. der Bewegungs- und<br />
Sportförderung dienen, den problematischen<br />
Umgang mit Suchtmitteln erkennen und verhindern<br />
helfen, aber auch Gesundheitsbewusstes<br />
Verhalten unterstützen (u. a. Ernährungs-,<br />
Bewegungs-, Stress-, Sucht- und Medienberatung).<br />
J1 oder Jugendgesundheitsuntersuchung. Hier<br />
wird noch einmal auf Haltungsanomalien untersucht.<br />
Des Weiteren werden der Impfstatus,<br />
Veränderungen der Schilddrüse, Blutdruck,<br />
besondere familiäre Situationen, schulische<br />
Entwicklung, das Gesundheitsverhalten und<br />
die Motorik erfasst. Pubertätsentwicklung und<br />
Sexualverhalten werden hier ebenfalls besprochen.<br />
Schwerpunkte der letzten Vorsorgeuntersuchung<br />
J2 sind: Erkennen und Behandlungseinleitung<br />
von Pubertäts- und Sexualitätsstörungen,<br />
Haltungsstörungen, Kropfbildung, Diabetes-<br />
Vorsorge, Sozialisations- und Verhaltensstörungen.<br />
Begleitende Beratung bei der Berufswahl.<br />
Damit keine Missverständnisse entstehen, erhält<br />
die Mutter nach der Geburt des Kindes das<br />
gelbe Untersuchungsheft, in dem die Termine<br />
der Vorsorgeuntersuchungen U1-U9 berücksichtigt<br />
sind und Diagnosen sowie Bemerkungen<br />
eingetragen werden können. Durch die Wahr-<br />
17
Spezial<br />
nehmung sämtlicher Vorsorgeuntersuchungen<br />
haben Eltern die Gewissheit, dass die Entwicklung<br />
ihres Kindes altersgerecht und ohne Störungen<br />
verläuft. Allerdings sollten sie sich nicht<br />
scheuen, auch außerhalb dieser Untersuchungen<br />
den Kinderarzt auf Auffälligkeiten im Verhalten<br />
oder bei der körperlichen Entwicklung<br />
des Kindes hinzuweisen.<br />
Die U2 ist die Neugeborenen-Basisuntersuchung<br />
und wird zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag<br />
durchgeführt. Die Kontrolle der Herztöne ist bei<br />
dieser Untersuchung besonders wichtig.<br />
Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes<br />
Der Bundesrat hat am 8. Juli vergangenen Jahres<br />
das Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes<br />
und weiterer Gesetze gebilligt.<br />
Das Gesetz schafft die Voraussetzungen, um die<br />
Hygienequalität in Krankenhäusern und bei medizinischen<br />
Behandlungen zu verbessern. Vor<br />
allem die Zahl von Infektionen mit Krankheitserregern,<br />
die gegen Antibiotika resistent sind,<br />
soll deutlich reduziert werden. In Deutschland<br />
ziehen sich jährlich ca. 400.000-600.000 Patienten<br />
im Zusammenhang mit einer stationären<br />
oder ambulanten medizinischen Behandlung<br />
eine Infektion zu. Schätzungsweise zwischen<br />
7.500-15.000 von ihnen sterben daran. 20-30 %<br />
dieser sogenannten nosokomialen Infektionen<br />
und Todesfälle wären durch eine bessere Einhaltung<br />
von bekannten Regeln der Infektionshygiene<br />
vermeidbar. Erschwerend kommt hinzu,<br />
dass viele der nosokomialen Infektionen durch<br />
Erreger verursacht werden, die gegen Arzneimittel<br />
resistent und daher schwer zu behandeln<br />
sind. Die Selektion und Weiterverbreitung von<br />
resistenten Krankheitserregern ist durch eine<br />
sachgerechtere Verordnung von Antibiotika vermeidbar.<br />
Bundesländer werden zum<br />
Handeln verpflichtet<br />
Alle Länder werden verpflichtet, bis zum 31. März<br />
2012 Verordnungen zur Infektionshygiene und<br />
zur Prävention von resistenten Krankheitserregern<br />
in medizinischen Einrichtungen zu erlassen.<br />
Diese Verordnungen werden für Krankenhäuser<br />
und andere medi zinische Einrichtungen<br />
gelten. Durch Vorgaben zu notwendigen Inhalten<br />
der Länderverordnungen werden diese vereinheitlicht.<br />
So sind etwa Regelungen über das<br />
Vorhandensein von Hygienefachpersonal in den<br />
Krankenhäusern zu treffen. Die Länder werden<br />
außerdem ermächtigt, auch Arztpraxen, Zahnarztpraxen<br />
und Praxen sonstiger humanmedizinischer<br />
Heilberufe aufzugeben, Hygienepläne<br />
zu erstellen.<br />
Expertenrat für sachgerechte<br />
Antibiotika-Therapie<br />
Der Gesetzentwurf sieht die Einrich tung der<br />
„Kommission Antiinfektiva, Resistenz und Therapie“<br />
(Kommission ART) am Robert Koch-Institut<br />
(RKI) vor. Sie wird allgemeine Grundsätze für<br />
18<br />
Diagnostik und Antibiotika-Therapie unter Berücksichtigung<br />
der Infektionen mit resistenten<br />
Krankheitserregern empfehlen. Die Krankenhäuser<br />
werden verpflichtet, den Verbrauch von<br />
Antibiotika zu erfassen und zu bewerten, um die<br />
Prävention resistenter Erreger zu verbessern.<br />
Verbindliche Empfehlungen zur<br />
Infektionshygiene<br />
Die Leiter von Krankenhäusern und anderen<br />
medizinischen Einrichtungen werden ausdrücklich<br />
dazu verpflichtet, die erforderlichen Präventionsmaßnahmen<br />
zur Infektionsvermeidung<br />
und gegen resistente Erreger nach dem Stand<br />
der medizinischen Wissenschaft durchzuführen.<br />
Die Empfehlungen der Kommission für<br />
<strong>Krankenhaus</strong>hygiene und Infektionsprävention<br />
(KRINKO) und der neuen Kommission ART gelten<br />
dafür als Standard. Die Empfehlungen sind<br />
unter Berücksichtigung aktueller infektionsepidemiologischer<br />
Auswertungen stetig weiterzuentwickeln.<br />
Mehr Transparenz, Qualität und<br />
Wettbewerb<br />
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) wird<br />
verpflichtet, in seinen Richtlinien zur Qualitätssicherung<br />
geeignete Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Hygienequalität vorzugeben. Darin<br />
sollen vor allem Kriterien zur Messung der Hygienequalität<br />
festgelegt werden, die eine Bewertung<br />
und Vergleichbarkeit der Hygienesituation<br />
in Krankenhäusern ermöglichen. Die Ergebnisse<br />
werden in die Qualitätsberichte der Krankenhäuser<br />
aufgenommen. So können sich Patienten<br />
gezielt über die Hygienequalität informieren.<br />
Zudem wird die gemeinsame Selbstverwaltung<br />
von Ärzten und Krankenkassen beauftragt, eine<br />
sachgerechte Abrechnungs- und Vergütungsregelung<br />
für die ambulante Therapie (Sanierung)<br />
von Patienten mit einer MRSA-Infektion oder<br />
-Besiedlung sowie für die diagnostische Untersuchung<br />
von Risikopatienten mit Wirkung zum<br />
l. Januar diesen Jahres zu vereinbaren.<br />
Die Wirkung des Gesetzes wird<br />
überprüft<br />
Zur Überprüfung der Wirksamkeit der hygienebezogenen<br />
Bestimmungen des Gesetzes legt die<br />
Händedesinfektion ist eine von vielen aber auch die<br />
wichtigste Hygienemaßnahme im <strong>Krankenhaus</strong>.<br />
Bundesregierung dem Deutschen Bundestag<br />
bis zum 31. Dezember 2014 einen Bericht vor, den<br />
das RKI mit unabhängigen Experten erstellt.<br />
Das Gesetz enthält - neben der Verbesserung<br />
der Hygienestandards - weitere Neuregelungen<br />
zur besseren Versorgung der Patienten und zur<br />
Qualitätssicherung in der Pflege, u. a.:<br />
Schiedsstellenlösung<br />
Die Partner der Pflege-Transparenzvereinbarungen<br />
müssen bisher ihre Entscheidungen<br />
einstimmig fassen. Erfahrungen zeigten, dass<br />
es nötig ist, einen Mechanismus zur Konfliktlösung<br />
zu verankern. Damit wird die Schiedsstelle<br />
betraut. Diese Weiterentwicklung der Pflege-<br />
Transparenzvereinbarungen dient dazu, die<br />
Qualität in Pflegeein richtungen zu verbessern.<br />
Beteiligung der privaten<br />
Krankenversicherung<br />
Die Beteiligung der privaten Pflegeversicherung<br />
an den Qualitätsprüfungen in der Pflege<br />
wird gesetzlich geregelt. Die Landesverbände<br />
der Pflegekassen haben danach jährlich 10 %<br />
der Prüf aufträge an den Prüfdienst der privaten<br />
Pflegeversicherung zu vergeben.<br />
Bundesministerium für Gesundheit, Berlin<br />
Tel.: 030/18441-2225<br />
www.bundesgesundheitsministerium.de
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
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Kontakt: jens.eilers@kkh-soegel.de<br />
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(AKÖ)<br />
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26871 Papenburg<br />
Druck: Papenburger Druck,<br />
26871 Papenburg<br />
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Vorgelegte Manuskripte werden, falls technische<br />
Notwendigkeiten dies erforderlich machen - unter<br />
Berücksichtigung des beabsichtigten Informationsgehaltes<br />
- gekürzt oder auf eine der nächsten Ausgaben<br />
verschoben. Artikel und Leserbriefe müssen<br />
nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht vor, über<br />
die Veröffentlichung von Berichten und Leserbriefen<br />
zu entscheiden
Dienstleistungszentrum<br />
für Gesundheit und Pflege<br />
Babys kennen keinen<br />
Feierabend – wir auch nicht<br />
Geburtshilfe im<br />
<strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong><br />
Individuelle Geburtshilfe mit hohem Sicherheitsstandard<br />
<strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong>: „Da will ich hin“ …