23.11.2012 Aufrufe

Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)

Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)

Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Erfolg im Team:<br />

Hans Stetter,<br />

Dr. Herbert Schuster,<br />

<strong>Randolf</strong> <strong>Rodenstock</strong><br />

und Dr. Frank<br />

Jaursch präsentierten<br />

1992 das preisgekrönte<br />

neue Brillenglas<br />

„Cosmolit 1.6 cv“.<br />

Wettlauf um höherbrechende Kunststoffgläser geliefert. Technisch war die Entwicklung besonders<br />

schwierig, weil beispielsweise die Polymerisation beim Brechungsindex 1.6 vollkommen<br />

anders und noch komplexer verläuft als bei den äußerlich kaum zu unterscheidenden<br />

Brillengläsern mit dem Brechungsindex 1.5. Den Kunststoff selbst bezog <strong>Rodenstock</strong><br />

aus Japan, weil kein europäischer Kunststoffhersteller das benötigte Material liefern<br />

konnte. 1992 wurden die Brillengläser „Cosmolit 1.6 cv“ mit dem „Innovationspreis der<br />

Deutschen Wirtschaft“ ausgezeichnet. 1994 kam „Progressiv Life“ auf den Markt, ein neues,<br />

mathematisch extrem kompliziertes Gleitsichtglas für Alterssichtige. 12<br />

1995 gelang es <strong>Rodenstock</strong> schließlich, bei den Kunststoffgläsern in einem Arbeitsgang<br />

durch Bedampfung entspiegelte und gehärtete Oberflächen zu schaffen, statt sie wie vorher<br />

zu lackieren. Unter dem Namen „Solitaire“ kam diese neuen High-tech-Veredelung auf den<br />

Markt – mit einer <strong>Rodenstock</strong>-Garantie für die Haltbarkeit. 13 1999 gab es aber einen unerfreulichen<br />

Rückschlag: Vor allem in der wärmeren Jahreszeit nahmen die Reklamationen<br />

von Beschichtungsfehlern beim Brechungsindex 1.6 kräftig zu. <strong>Die</strong> <strong>Rodenstock</strong>-Entwickler<br />

standen vor einem Rätsel. Betroffen waren meist bereits ein bis zwei Jahre alte Brillengläser<br />

und ausschließlich der Brechungsindex 1.6. Sobald es wieder kühler und Herbst wurde, gingen<br />

die Reklamationen zurück, aber im Sommer kam die nächste Flut von Reklamationen,<br />

und dieses Mal nicht nur bei älteren Brillengläsern, sondern auch bei fabrikneuen. Aufgrund<br />

der zugesagten Haltbarkeitsgarantie leistete <strong>Rodenstock</strong> zwar für jede Reklamation Ersatz,<br />

den Ärger der Brillenträger hatten jedoch in erster Linie die Augenoptiker auszubaden, die<br />

deswegen wiederum auf <strong>Rodenstock</strong> immer schlechter zu sprechen waren. Um die technischen<br />

Probleme zu beheben, musste <strong>Rodenstock</strong> das Beschichtungsverfahren für die hochbrechenden<br />

Kunststoff-Brillengläser neu entwickeln. Das neue Verfahren basiert auf einer<br />

Kombination von Lackieren (Hartschicht) und Bedampfen (Entspiegelung), kam Ende 2001<br />

als „Solitaire 1,6“ auf den Markt und funktioniert <strong>seit</strong>her fehlerlos.<br />

Anfang der <strong>1990</strong>er Jahre konnte <strong>Rodenstock</strong> auch die Fertigung von Gleitsichtgläsern von<br />

der beschriebenen Schablonentechnik auf eine direkte Fertigung umstellen. Denn inzwischen<br />

waren die Computer und die Steuerungen von Fräs- und Poliermaschinen verbessert<br />

166<br />

167

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!